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SWR3 Gedanken

04FEB2024
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„Fürchte dich nicht!“ – wenn Gott oder seine Engel Menschen begegnen, sind das meistens die ersten Worte. Zumindest nach der Bibel.

„Fürchte dich nicht!“ Man könnte den Eindruck haben, dass Gott denkt, wir Menschen brauchen erst einmal ein Mutmachwort gegen die Angst.

Und auch Jesus ist dieser Überzeugung. Im Gespräch mit seinen Jüngern sagt er „In der Welt habt ihr Angst.“ Und in der Tat, damals, als die Bibel entstand, hatten die Menschen allen Grund dazu, Angst zu haben: Sie waren dem Wetter und den Naturgewalten viel mehr als wir heute ausgeliefert und konnten damals fast täglich spüren, wie bedürftig und begrenzt sie waren – das kann einem ganz schön Angst machen. Ein Sommer mit wenig Regen bedeutete Hunger für einen großen Teil der Bevölkerung.

Seitdem hat sich viel verändert und es ist eine Menge passiert. Wir haben große Teile der Welt und unseres Lebens unter Kontrolle gebracht. Eins aber ist geblieben: die Angst. Wir fürchten uns immer noch vor realen Gefahren genauso wie vor eingebildeten oder gar eingeredeten Gefahren.

Aber der Satz von Jesus geht noch weiter: „In der Welt habt ihr Angst“ – ja, das stimmt bis heute – „aber seid getrost, ich habe die Welt überwunden.“ (Joh 16,33) Soll heißen: Gott ist größer als diese Welt. Gott ist größer als alle unsere Ängste und Sorgen.

Für mich ist der Glaube an einen Gott, der größer ist als meine Ängste und Sorgen, beruhigend. Denn damit stehen nicht (mehr) meine Ängste und Sorgen im Mittelpunkt und werden übergroß in meinem Leben – sondern Gott. Ein Gott, der uns immer wieder Mut machen will. Fürchte dich nicht. Das gilt.

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SWR3 Gedanken

02DEZ2023
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Ich hab gedacht, ich trau meinen Augen nicht, als ich das las. Wegen „anstößiger und gewaltsamer Inhalte“ hat ein Schulbezirk im US-Bundesstaat Utah die Bibel aus Grund- und Mittelschulen verbannt.

Und ich denke: natürlich, in der Bibel kommt der Mensch vor, so wie er ist – mit seinen erstaunlich guten Seiten, seiner Mitmenschlichkeit, Kreativität und Liebe; aber halt auch mit seinen nicht so guten Seiten: Gewalt in all seinen Facetten. Ehrlich gesagt, finde ich die Bibel gerade deshalb so gut und weise: Die Bibel ist ehrlich, realistisch, schonungslos. So wie wir Menschen, so wie das Leben.

Das Argument derjenigen, die die Bibel aus den Schulen verbannt haben, lautet: Besonders Kinder müssen vor der Gewalt in der Bibel geschützt werden. Nun ist mein Eindruck eher: Kinder sind nicht naiv, Kinder erfahren sehr schnell, dass es Ungerechtigkeiten, Neid und Eifersucht gibt, Gewalt und Tod. Da hilft es niemandem, wenn nur über den „lieben Gott“ oder den „freundlichen Jesus“ gesprochen wird.

Ich glaube eher, dass wir Erwachsenen ein Problem haben, nicht die Kinder: unser Schweigen, unsere Sprachlosigkeit, unsere Hilflosigkeit. Ich glaube, wir Erwachsenen müssen wieder lernen, auch über die unschönen Seiten von uns Menschen und des Lebens zu reden. Und DA kann die Bibel eine große Hilfe sein. Zumal die Bibel - bei allem Realismus - an der Hoffnung festhält: ja, wir Menschen sind so, ja, das Leben ist so, aber da gibt es einen, der an uns glaubt, der glaubt, dass wir besser sind.

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SWR3 Gedanken

30NOV2023
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Gott freut sich, wenn wir uns freuen; Gott ist glücklich, wenn wir glücklich sind – und wenn wir uns am Glück anderer freuen. Davon bin ich überzeugt!

Ich bin glücklich, weil meine Nichte ihre Ausbildung erfolgreich abgeschlossen hat! Sie ist jetzt ganz offiziell Pflegefachkraft. Ich hoffe, ihre Freude am Beruf wird ihr noch lange erhalten bleiben.

Ich bin glücklich, also meine Freundin Kerstin hatte diese nicht so schöne Beziehung, dann die nicht so schöne Trennung – und jetzt hat sie Felix kennengelernt. Felix macht sie glücklich. Und ich bin glücklich, weil die beiden glücklich sind.

Ich bin glücklich. Klar, es braucht ein paar Voraussetzungen, um glücklich zu sein: ein Dach über dem Kopf und etwas Gutes zu essen, eine Familie und/oder gute Freunde, eine Tätigkeit, die dem Leben Sinn gibt: einen guten Beruf, ehrenamtliches Engagement oder ein Hobby.

Darüber hinaus können wir aber auch selbst einiges für unser Glück tun: häufiger mal dankbar sein zum Beispiel oder ganz einfach: sich regelmäßig in der frischen Luft bewegen. Und - uns über das Glück anderer freuen!

In der Bibel steht: „Glücklich seid ihr.“ (Mt 5,11a). Ich bin glücklich, weil ich einem Gott vertraue, der es gut mit mir meint, der an meiner Seite ist, wenn das Leben manchmal nicht so recht glückt, und der sich freut, wenn ich glücklich bin. Und andere auch. 

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SWR3 Gedanken

29NOV2023
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„Eigentlich sollten wir doch unserem Körper gegenüber dankbar sein. Ich meine, unsere Körper haben uns bis hierher immer treu begleitet, ohne größere Probleme.“ Das meinte Michaela vor kurzem, als wir Freundinnen bei Kaffee und Tee zusammensaßen.

„Du hast gut reden“, platzt es auf einmal aus Kerstin heraus, „aber ich mag ihn nicht, meinen Körper: guck Dir doch mal meinen Speckbauch an und die ganzen Falten, die auf einmal immer mehr werden, und wenn ich ein graues Haar rauszupfe, habe ich den Eindruck, dass gleich drei nachwachsen…“
Eva ist empört: „Aber letztens hast Du gesagt, dass mir meine weiße Haarsträhne gut steht!“
„Und zu mir hast Du gesagt, dass mich meine paar Kilo mehr sympathischer machen!“, sagt Patrizia.
„Jaaa“, sagt Kerstin, „bei Euch sieht es ja auch gut aus, aber bei mir…“
„Vielleicht sollten wir nicht nur dankbar unserem Körper gegenüber sein, sondern auch freundlicher?“ meint Eva.
„Mein Körper, meine Freundin“, sagt Michaela, „ja, vielleicht sollten wir unseren Körper wie eine gute Freundin behandeln. Uns selbst so behandeln, wie man die Menschen, die einem am Herzen liegen, behandelt!“
„Einfacher gesagt, als getan“, wendet Kerstin ein.
„Vielleicht können wir da ja auch helfen, wir, als Freundinnen: uns daran immer wieder erinnern, dass wir auch nett uns selbst gegenüber sein sollten“, schlägt Eva vor.
„Auf unsere treuen Körper!“, ruft Michaela. Und so langsam ist auch Kerstin überzeugt. Und wir stoßen mit unseren Tee- und Kaffeetassen aufeinander an: „Auf uns - und auf unsere Körper!“

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SWR3 Gedanken

28NOV2023
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„Manchmal fühle ich mich einfach nur schwach“, platzt es aus Kerstin heraus. „Klein“, meint eine andere. „Hilflos“, eine dritte Freundin. Wir sitzen beieinander und schwatzen über das Leben, über den Beruf und die Familie, die Stadt und die Gesellschaft. Bis es aus Kerstin rausplatzt - und alle sich einig sind: Ja, wir fühlen uns alle manchmal schwach, klein und hilflos.

Ich glaube, das ist nicht nur ein Gefühl heutiger Zeit, dieses Gefühl gab es schon immer. In der Bibel wird erzählt, dass Gott in den Schwachen stark ist (2. Kor 12). Und da steht eben nicht: „In den Starken ist Gott stark“ – was ja vielleicht naheliegender wäre. Denn wer will schon schwach sein? Wer gibt schon gerne zu, dass er sich hin und wieder klein fühlt? Was soll an Hilflosigkeit stark sein???

Aber ich glaube auch, dass im Schwachen göttliche Kraft steckt, dass dieses „sich manchmal klein fühlen“ eigentlich eine Superpower ist.

Wie schön wäre das Leben, wenn man immer und überall gesund wäre und erfolgreich und dazu noch gut aussehe! Aber ich glaube, es macht einen Menschen erst zu einem Menschen, wenn er merkt, Gesundheit, Schönheit und Erfolg sind nicht selbstverständlich, da spielt viel Glück und Zufall mit. Wichtig ist, sich seiner Schwächen bewusst zu sein.

Und die Superpower ist es dann, aus dem, was man gerade hat, trotz allem etwas Gutes zu machen. Man staunt ja manchmal, mit welcher Kraft man dann doch trotz allem außergewöhnliche, starke und verrückte Dinge tun kann! Dann ist man doch trotz aller Schwachheit stark - oder gerade deswegen?

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SWR3 Gedanken

27NOV2023
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Es ist selten geworden, dass Menschen zu mir als Pfarrerin kommen und um ein seelsorgerliches Gespräch bitten. Aber nun saß er vor mir und erzählte: Von Corona und diesem Gefühl, dass er hat, diesem Gefühl, dass nichts (mehr) sicher ist.

Kaputt und ausgelaugt. So hatte er sich gefühlt. Und er brauchte einige Zeit, um damit fertig zu werden. Ein paar Wochen. Ein paar Monate. Er war immer eine aktive Person. Immer etwas in der Hand, immer etwas am Machen. Natürlich hatte er sich sofort auf eine neue Arbeitsstelle beworben. Auf viele Arbeitsstellen. Viele Bewerbungen. Natürlich gab es Unterstützung vom Staat. Arbeitslosenhilfe. Aber eigentlich wollte er einfach nur einen neuen Job. Nur gute Arbeitsstellen waren schwer zu finden. Ihm wurde entweder gesagt, dass er überqualifiziert sei oder dass er zu wenig Erfahrungen in bestimmten Bereichen hätte. Für manche Jobs war er sowohl über- als auch unterqualifiziert. Es war manchmal absurd.

Und Covid hatte nicht nur seinen Job auf dem Gewissen. Er hatte den Eindruck, mit Covid sind wir nicht einfach nur zurück ins finsterste Mittelalter gefallen, sondern dass mit Covid ein neues, dunkles Zeitalter angebrochen ist. Das ganze moderne Überlegenheitsgefühl brach zusammen. Denn eins stellte er in dieser Zeit fest: Das Leben ist nicht auch nur ansatzweise so sicher, wie er dachte, dass es wäre.

So saß er vor mir, und erzählt mir von seinem zerbrochenen Sicherheitsgefühl, konnte alles rauslassen, was ihn kaputt und fertig machte.

Und während ich ihm zuhörte, kam mir ein Satz aus der Bibel in den Sinn: „Gott ist nahe bei den Menschen, die im Herzen verzweifelt sind. Er hilft denen, die ihren Lebensmut verloren haben.“ (Psalm 34,19)

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SWR3 Gedanken

26NOV2023
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Ich bin quasi neben einem „Revolutionär der letzten Ruhe“ aufgewachsen. Fritz Roth war Bestatter in Bergisch Gladbach. Und durch seine ungewöhnlichen Ideen hat er einige Bekanntheit erlangt. So konnte er auch mal fünfe gerade sein lassen, wenn es darum ging, Verstorbenen die letzte Ehre zu erweisen und Menschen auf ihre eigene Art trauern zu lassen.

Seine Vorschläge für eine moderne Bestattungskultur sind immer noch DAS Gesprächsthema Nummer Eins in unserer Gegend, und ich diskutiere immer wieder mit Freunden und Familie: wie wollen wir unsere Toten beerdigen?

Für meinen Vater ist es eine klare Sache: so ein Friedwald ist genau der richtige Ort für seine letzte Ruhestätte. Meine Schwester findet die Idee total schön, Särge oder Urnen selbst anzumalen.

Ich glaube, es ist wichtig, über den Tod zu reden. Ihn nicht unter den Tisch zu kehren. In der Bibel steht der so wahre Satz: „Lehre mich bedenken, dass ich sterben muss, auf dass ich klug werde!“ (Psalm 90,12)

Wir müssen dringend darüber sprechen, wie unser Ende aussehen soll, unser Sterben. Und das ist nicht makaber, sondern im Gegenteil höchst realistisch und klug, wenn man Vollmachten und Krankenverfügungen ausstellt. Im Krankenhaus, müssen manchmal ziemlich schnell Entscheidungen in Hektik getroffen werden.

Und es ist hilfreich, wenn Angehörige wissen, WIE man beerdigt werden möchte: Sarg oder Urne? Friedhof, Friedwald oder anonym? Mit einem Pfarrer/einer Pfarrerin? Mit einer Klavierspielerin oder einem Trompeter oder eher doch lieber einem Lied vom Band? Blumen oder Spenden?

Wir müssen reden über den Tod. Denn er gehört ja nun mal zu unserem Leben dazu. Das nimmt ihm ein Stück weit den Schrecken.

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SWR3 Gedanken

12AUG2023
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Ich bin ein großer Fan unserer Demokratie! Denn ich glaube an einen Gott, der alle Menschen in ihrer Vielfalt geschaffen hat. In unserer Vielfalt sind wir alle von Gott gleich gemacht – das ist meine christliche Überzeugung.

Deswegen bin ich ein großer Fan unserer demokratischen Grundordnung! Ich bin davon überzeugt, dass Demokratie die beste Art und Weise ist, wie viele verschiedene Menschen in einer Gesellschaft gut miteinander leben können.

Nur: Einfach ist das nicht. Denn wenn ich von etwas überzeugt bin und der andere an etwas anderes glaubt, dann müssen wir einen Kompromiss finden, wie wir beide trotzdem gut zusammen leben können. Nur leider Kompromisse machen niemanden ganz glücklich. Und perfekt ist es nie. Immer wieder muss am Zusammenleben gearbeitet werden, nachgebessert, verändert. Das ist anstrengend.

Und deswegen brauchen wir alle! Damit möglichst viele Menschen gut leben können
Um mal in der Politik zu bleiben: wir brauchen Liberale, die sich für Freiheit einsetzen; wir brauchen Konservative, die gute, alte Werte hochhalten; wir brauchen Sozialdemokraten, die für faire Löhne und gute Arbeitsbedingungen kämpfen; wir brauchen Grüne, die im Namen von Klima, Tieren und Natur „Halt!“ rufen; und wir brauchen so viele mehr, die für ihre Überzeugungen eintreten. Nur so kann Gesellschaft gut gelingen.

Deswegen sage ich hier und heute:
Ein Halleluja für alle, die für unsere Demokratie leben!
Ein Halleluja für alle Politikerinnen und Politiker!
Ein Halleluja auf unsere freie Gesellschaft, auf uns!

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SWR3 Gedanken

11AUG2023
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Schwestern… und Brüder auch… das ist so eine Sache. Wenn sich Geschwister verstehen, dann muss man fast dankbar sein, denn selbstverständlich ist das nicht. Wenn sich Geschwister verstehen, dann haben sie Glück.

Realität ist leider oft auch: Neid und Eifersucht, Fragen nach Gerechtigkeit und ein Buhlen um Liebe und natürlich der ewige Streitpunkt Geld. Und ich befürchte, das war schon immer und überall so.

In der Bibel wird berichtet, dass selbst Jesus ein, ich sage mal vorsichtig: distanziertes Verhältnis zu seinen Geschwistern hatte. „Wer sind meine Mutter und meine Brüder?“, fragt Jesus und zeigt auf seine Freunde und die, die um ihn saßen: „Das sind meine Mutter und meine Brüder.“ (Markus 3,31ff)

Annerose lag im Sterben. In ihren letzten Wochen hatte sie so eine Art Tagträume und rief immer wieder nach ihren Schwestern. Diese Schwestern hatten sich schon seit Jahrzehnten nicht mehr gesprochen, geschweige denn gesehen. Aber sie kamen, setzten sich sofort in Busse und Bahnen, nahmen den langen Weg auf sich. Und waren erschrocken, ihre kleine Schwester so auf dem Sterbebett zu sehen. Und Annerose sagte zu ihren Schwestern einen ganz wunderbaren Satz: „Ich wusste gar nicht, wie sehr ich euch vermisst habe.“ Ich glaube, diesen Satz wird die Familie so schnell nicht mehr vergessen.

- Und an diesen Satz denk ich, wenn ich von Streit unter Geschwistern höre: „Ich wusste gar nicht, wie sehr ich euch vermisst habe.“

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SWR3 Gedanken

10AUG2023
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„Es ist nicht gut, dass der Mensch allein sei.“ Dieser kleine, sehr wahre Satz steht in der Bibel (1. Mose 2, 18) „Es ist nicht gut, dass der Mensch allein sei“ – wird gerne auf kirchlichen Trauungen gelesen.

„Es ist nicht gut, dass der Mensch allein sei.“ Das ist nicht nur ein wichtiger Satz für Lebenspartnerinnen und Ehemänner. Sondern auch für die eigenen Kinder oder Nichten und Neffen oder die Nachbarskinder. Wichtig für Familie und Verwandte. Das gilt für Nachbarn und Kollegen. Für entfernte Bekannte und enge Freunde. Wichtig ist, dass der Mensch nicht allein ist.

Nicht alleine zu sein, also in Gemeinschaften zu leben, ist aber auch immer ein bisschen schwierig. Wenn Menschen beisammen sind, kommt es natürlich auch zu Zank und Streit. Aber halt auch zu Versöhnung, Trost und Vertrauen, zu echter Freundschaft.

 „Es ist nicht gut, dass der Mensch allein sei.“ Manchmal kann ich dem Satz auch gar nicht zustimmen. Manchmal brauche ich das: die Tür hinter mir zumachen. Manchmal braucht man Zeiten der Ruhe und des Alleinseins. Trotzdem bin ich davon überzeugt, dass der Satz - aufs Ganze gesehen - wahr ist.

Das Einzige: ich muss aktiv werden. Denn ja, es ist einfacher auf dem Sofa vorm Fernseher sitzenzubleiben. Aber gut ist es, wenn man sich mal vors Haus setzt und Schwätzchen mit den Nachbarn hält. Gut ist es auch, wenn man den Kollegen mal fragt: Geht’s?

Es ist gut, wenn man mit anderen zusammen Fußball spielt oder gemeinsam Flammkuchen backt oder ins Kino geht oder… denn: „Es ist nicht gut, dass der Mensch allein sei.“ 

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