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SWR Kultur Wort zum Tag
Ich freue mich jedes Jahr auf die so oft besungene »Stille Nacht«. Doch wann beginnt sie eigentlich? Und woran merke ich das? Im Kalender steht am 24. Dezember: „Heiligabend“.
Aber so richtig still und heilig hat bei mir der 24.te noch nie begonnen. Im Gegenteil. Am Morgen heißt es: Einkaufen für die Festtage, Baum schmücken, Anrufe mit guten Wünschen für die Festzeit. Am Nachmittag wird es allmählich ruhiger.
Weihnachten wird spürbar - nach Ladenschluss. Aber selbst Gottesdienst und Bescherung sind für mich noch nicht wirklich »Stille Nacht«.
Erst so gegen 20 Uhr - gibt es für mich – zwei Spuren zur »Stillen Nacht«. Da sind dann so gut wie keine Autos mehr auf der Bundesstraße unterwegs. Und früher – hat mir ein Freund erzählt – war um diese Zeit selbst im Rechenzentrum der Uni niemand mehr tätig. Für ein, zwei Stunden. Einmal im Jahr. Sonst nie.
Da könnte man meinen: Die Zeit steht still. Stille Nacht.
Nichts geht mehr weiter wie sonst. Und – paradox genug – genau dann – wenn nichts mehr besorgt und geschafft wird, kann das geschehen, mit dem niemand rechnet. Ich muss dabei dann unweigerlich an die Nacht der Hirten vor Bethlehem denken.
Wo scheinbar nichts geschah, wo alles so dahindämmerte. Da - mit einem Mal - ist das Unfassbare in ihr Leben getreten: Die Stimme des Engels: „Fürchtet euch nicht – euch ist heute der Heiland geboren. Friede auf Erden!“
Wo Herrscher wie damals Kaiser Augustus oder König Herodes ihre Macht demonstrieren, wo ihre Ruhmsucht und ihre knallharten finanziellen Interessen den Lauf der Dinge bestimmen – da durchkreuzt Gott ihre Geschichten: in der Stille, in der Nacht, in einem Stall – am Rand, abseits der großen Geschichte. In einem Kind. In Jesus und Maria. Genau diese Stille – diese Unterbrechung – braucht es, für Gottes neuen Anfang.
Ob ich das wieder spüre? In der Christnacht oder am ersten Feiertag? Oder schon jetzt – in den Tagen vor dem Fest – in einem unverhofften Augenblick der Stille? Ich weiß nur soviel: In der Stille kann ich mich öffnen für das Wunder der Weihnacht. Für Gottes Geist der Liebe. Der kann verbitterte und enttäuschte Herzen verwandeln – auch meines.
https://www.kirche-im-swr.de/?m=41200SWR3 Gedanken
Schon beinahe dritter Advent! Höchste Zeit für die Transparent-Sterne! Zuerst nehme ich den großen roten Stern aus der flachen Schachtel. An einer Stelle sind die Zacken zu eng geklebt, dadurch ist er ein wenig asymmetrisch. Ich erinnere mich: Die jüngere Tochter hatte mit roten Backen und großem Eifer den ganzen Nachmittag gefaltet und geklebt. Und dann ist ihr am Ende was verrutscht beim Kleben. Eine Lücke klafft zwischen zwei der Zacken.
Sie war den Tränen nahe. Ihre ältere Schwester hat damals die Situation gerettet: „Das ist doch prima so. Da können die Engel viel besser durchspickeln.“ Lächelnd bekommt der Engelstern seinen Platz am Fenster. Dann hänge ich ein paar bunte Sterne auf. Jeder ist anders, alle haben eine kleine Macke. Die Kinder haben sie gebastelt, als Perfektion noch nicht wichtig war. Schließlich der große weiße Stern! Das war eine Gemeinschaftsarbeit von mir und den Kindern. Wir haben ihn kurz vor Weihnachten gemacht, und dann hatten wir Probleme beim Zusammenkleben. Der Klebstoff war aus! Mit den allerletzten Resten aus der Tube haben wir die Zacken zusammengefügt. Seither habe ich jedes Mal, wenn ich ihn aufhängen will, einzelne Teile in der Hand. Ich klebe sie auch dieses Mal wieder einzeln ans Fenster; am Ende ist es doch ein ganzer Stern.
Ich betrachte mein Sternen-Fenster. Es lässt die Engel durchspickeln, ignoriert die Perfektion und lässt Gott aus unserem Stückwerk ein großes Ganzes machen – das ist Advent!
https://www.kirche-im-swr.de/?m=41184Anstöße SWR1 RP / Morgengruß SWR4 RP
Ja, auch ich werde mich heute in die Geschäfte werfen und das eine oder andere Weihnachtsgeschenk kaufen. Aber eigentlich mag ich diese Großkampf-Einkaufstage vor Weihnachten nicht. Und ich bin froh, wenn ich sie ein bisschen reduzieren kann.
Mein Rezept lautet da mittlerweile: Spenden verschenken statt Einkaufsstress. Vor etlichen Jahren schon haben wir in der Familie beschlossen: Wir schenken uns unter den Erwachsenen nichts mehr zu Weihnachten, es gibt nur noch was für die Nichten und Neffen. Stattdessen überlegen wir, für welchen guten Zweck wir etwas spenden könnten. Und da gibt es ja viele Möglichkeiten. Es gibt so großartige Hilfswerke, die Menschen in bitterarmen Regionen dieser Welt unterstützen und ihnen Hoffnung geben. Vor allem den Kindern und Jugendlichen.
Adveniat zum Beispiel, das katholische Hilfswerk für Lateinamerika. Jetzt im Advent hat es seine besondere Aktionszeit. Adveniat klingt ja auch ein bisschen wie Advent, beides bedeutet: Ankunft, die Ankunft des Jesuskindes und die Ankunft des Reiches der Gerechtigkeit, das dieser Jesus schaffen will.
Adveniat unterstützt zum Beispiel Jugendliche im Südwesten Kolumbiens, die Angst haben vor der Gewalt auf der Straße. Es hat für sie ein Jugendzentrum geschaffen, in dem sich die jungen Leute sicher fühlen, einen Zufluchtsort finden. Ich will etwas spenden für die Jugendlichen in Kolumbien – und es meinen Geschwistern zu Weihnachten schenken (vgl. https://adveniat.de/spendenaufruf-zukunft-fuer-die-jugend-in-lateinamerika/).
Ich finde es einfach gut, im Advent nicht nur an den eigenen Konsum und die eigenen Wünsche zu denken. Sondern auch an Gerechtigkeit weltweit. Das ist ja auch die eigentliche Weihnachtsbotschaft: Ein Reich des Friedens und der Gerechtigkeit soll kommen. Und wir Menschen können dazu beitragen. Spenden, das geht heutzutage ja ganz leicht im Internet, von zuhause aus. Ich muss mich also, wenn ich eine Spende verschenke, auch nicht in die vollen Geschäfte werfen. Meinen Vorweihnachtsstress kann ich so ein bisschen reduzieren. Aber Gerechtigkeit und Frieden auf der Welt: die können dafür wachsen.
https://www.kirche-im-swr.de/?m=41178Anstöße SWR1 BW / Morgengedanken SWR4 BW
Wer morgens aufwacht und weiß, dass er mit seinem Nachbarn im Klinsch liegt, ist arm dran. Leider gibt es diesen Umstand gar nicht so selten. Ich weiß von einem befreundeten Ehepaar, dass sie Überwachungskameras installieren mussten, weil ihr Nachbar Unrat über den Gartenzaun geworfen und ihr Auto zerkratzt hat. Oft schwelen solche Konflikte auch vor sich hin, weil man sich über Kleinigkeiten geärgert hat und es nie eine Möglichkeit gab, sie aus der Welt zu räumen. Im Laufe der Zeit wird die Stimmung immer schlechter. Ich weiß von Leuten, die immer erst geprüft haben, ob die Luft rein ist, damit sie den vermeintlich blöden Nachbarn nur nicht grüßen müssen. Ich kann mir vorstellen, wie sehr einem das die Laune verdirbt, ja mit der Zeit richtig aufs Gemüt schlägt. Ich bin froh, dass es in meiner Nachbarschaft nicht so ist. Und ich weiß, dass ich und die anderen etwas investieren müssen, damit Nachbarschaft funktioniert.
Wo ich wohne, achten wir aufeinander, helfen, wo nötig, besuchen uns gegenseitig. Wir fragen nach, wenn wir einen lange nicht gesehen haben. Einer meiner Nachbarn ist technisch begabt, ich nicht. Ich kann dafür reden und kenne viele Leute in der Stadt. Eine andere Nachbarin versteht sich bestens mit meinen Hunden. Ich übernehme gelegentlich Fahrdienste für sie. Besonders schön ist es, wenn wir uns zu bestimmten Anlässen einladen und dann die halbe Straße zusammenkommt. Wie morgen Abend, wenn bei uns im Garten ein Adventsliedersingen stattfindet. Das haben wir in der Corona-Zeit angefangen und inzwischen ist es eine kleine Tradition geworden. Da kommen dann so dreißig Leute zusammen, Kinder und Senioren, und manche laden noch ein paar Freunde dazu ein, weil sich schon herumgesprochen hat, wie schön das ist. Jeder bringt eine Kerze mit, es gibt ein Liedblatt mit einem Bild vorne drauf: die Wurzel Jesse oder Johannes der Täufer oder die Jungfrau Maria. Kinder bringen Flöten mit, und manchmal gibt es hinterher noch Selbstgebackenes. Nach einer dreiviertel Stunde ist alles vorbei, und jeder geht wieder nach Hause. Was aber bleibt: Ich spüre, wie gut das tut. Und das hinterlässt bei mir ein Gefühl von tiefem Frieden.
https://www.kirche-im-swr.de/?m=41171SWR3 Worte
Eine sich immer schneller drehende Welt lässt viele von uns immer auf der Suche nach dem Außergewöhnlichen und dem Besonderen sein. Dabei liegt das oft viel näher als man denkt, meinte zumindest der Schriftsteller und Journalist Egon Erwin Kisch:
„Nichts ist verblüffender als die einfache Wahrheit, nichts ist exotischer als unsere Umwelt, nichts ist phantasievoller als die Sachlichkeit.
Und nichts Sensationelleres gibt es in der Welt, als die Zeit, in der man lebt!“
Egon Erwin Kisch, Der rasende Reporter
https://www.kirche-im-swr.de/?m=41150SWR Kultur Wort zum Tag
Finsternis kann Angst machen – und Licht kann Ängste vertreiben. Kinder brauchen darum oft bei Nacht im Schlafzimmer noch einen Spaltbreit die Tür auf. Und auch meine hochbetagte Mutter will das so. „Lass die Tür auf!“ sagt sie, wenn ich ihr abends Gute Nacht sage. Die ganze Nacht soll Licht vom Flur in ihr Schlafzimmer dringen.
In der Bibel heißt es einmal:
„Es wird nicht dunkel bleiben über denen, die in Angst sind.“ (Jes 8,23)Das ist ein Wort aus dem Buch Jesaja.
Es rechnet mit einer hellen Zukunft für alle, die Ängste quälen.
Auch innere Ängste. Verlustängste. Die Angst, dass es immer nur bergab geht.
Die Angst, dass es nie mehr ein Zuhause geben wird.
„Es wird nicht dunkel bleiben über denen, die in Angst sind.“ (Jes 8,23)
Ich habe genau das miterlebt – am letzten Sonntag – am 2. Advent:
Im Dorf waren Jugendliche unterwegs. Sie strahlten und riefen laut: „Wir sind frei! Wir sind frei!“ Um ihre Körper hatten sie die alte syrische Nationalflagge gewickelt. Ein Symbol der Opposition gegen die Assad-Diktatur. Und nun – über Nacht ist diese fürchterliche Schreckensherrschaft besiegt worden. Nach über 50 Jahren. Freude pur bei den Flüchtlingen. Ich werde diesen Moment nicht vergessen: Ihren unbändigen Jubel!
Die große Hoffnung auf Freiheit und Frieden. Mit einem Mal ist sie auferstanden. Für die Jugendlichen, die hier aufwachsen und mit ihren Eltern so schwierige Wege fern ihrer Heimat gehen müssen. Finstere Täler haben ein Ende. Plötzlich geht völlig unerwartet ein Licht auf!
Das stärkt mein Vertrauen: Auch wenn es noch so finster ausschaut in der Welt – es ist ein Licht in der Welt, von dem es heißt: Keine Macht und keine Gewalt kann es aus der Welt schaffen. Sein „Licht scheint in der Finsternis, und die Finsternis hat´s nicht ergriffen.“ (Joh 1,5). Die Rede ist von Christus.
Wenn in unserem Land Zukunftsängste kultiviert werden und eine Überdosis an negativen Geschichten grassiert, ist es an der Zeit, vom wahren Menschen zu erzählen, vom wahren Leben in Christus.
https://www.kirche-im-swr.de/?m=41199SWR3 Gedanken
Seine Mitmenschen zu lieben wie sich selbst, ist eines der bekanntesten Werte des Judentums. Doch was bedeutet es, unseren Nächsten zu lieben? Das Sefer HaChinuch, ein populäres Lehrbuch der jüdischen Ethik, klärt darüber auf, dass dieses Gebot uns auch davon abhalten soll, einander Schaden zuzufügen. Es wird von uns erwartet, dass wir einander respektieren und nichts Nachteiliges oder Verleumderisches übereinander reden. Die Erfüllung dieses Gebotes ist eine Voraussetzung für das friedliche Miteinander in der Gesellschaft.
Im 3. Buch Mose (19, 16-18) lesen wir: „…Du sollst deinen Bruder nicht hassen in deinem Herzen. (…) Du sollst nicht rachgierig sein (…). Du sollst deinen Nächsten lieben wie dich selbst; denn Ich bin der Herr.“
Rabbi Akiwa, der vor ungefähr 2000 Jahren lebte, sagte: „Du sollst deinen Nächsten lieben wie dich selbst: Dies ist der Inbegriff aller Grundsätze in der Tora.“
„Liebe“ bedeutet, dass man niemals etwas tun oder sagen darf, womit man einem anderen Leid antut. Man könnte an dieser Stelle fragen: „Wie kann ich wissen, was den anderen stört und was dem anderen weh tut, was ihm oder ihr Leid verursachen könnte? Bin ich denn ein Hellseher?“ Gerade aus diesem Grund finden wir im Vers den Ausdruck „wie dich selbst“, das heißt, lerne über dich und erkenne dich selbst. Höre auf dein Herz und dein Gewissen.
Anstöße SWR1 RP / Morgengruß SWR4 RP
Die Dunkelheit macht mir in diesen Tagen wirklich zu schaffen. Immer noch kürzer und kürzer werden die Tage – manchmal scheint es Mitte Dezember überhaupt nicht mehr hell werden zu wollen. Und deshalb passt die Heilige, die heute im Kalender steht, besonders gut: die heilige Lucia. Licht steckt schon in ihrem Namen. Man erzählt sich: Lucia hat während der Christenverfolgung ihren Glaubensgenossen Essen in die Verstecke gebracht. Damit sie beide Hände frei hatte zum Tragen, hat sie sich einen Lichterkranz auf den Kopf gesetzt, um so den Weg durch die Dunkelheit zu finden. Vor allem in Skandinavien knüpft man mit Bräuchen an diese Legende an: In Schweden zum Beispiel bringen Mädchen mit einem Lichterkranz im Haar der Familie das Frühstück ans Bett.
Tja, ich fürchte, Frühstück ans Bett bekommen bei uns heute wohl die Wenigsten, schon gar nicht mit Lichterkranz. Aber Licht und Frühstück besonders genießen, das ginge vielleicht heute am Tag der heiligen Lucia doch. Ich jedenfalls will mir heute Morgen ein paar Minuten an meinem Adventskranz gönnen. Kerzen anzünden, das Licht genießen, vielleicht Lieblingsmusik einschalten. Auch ein paar Sätze lesen will ich dabei: aus meinen Lieblings-Adventskalender mit den schönen Texten oder vielleicht aus der Bibel. Über das Licht ist dort einiges zu finden. Es heißt da zum Beispiel: „Das Licht bringt lauter Güte, Gerechtigkeit und Wahrheit hervor“ (Epheser 5,9).
Ja, da hat die Bibel wohl recht: Auch ich starte irgendwie gütiger und gerechter in den Tag, wenn ich Licht getankt habe. Wenn ich selbst Licht genieße – durch eine Kerze, durch die Sonne oder auch durch einen freundlich strahlenden Menschen: Dann kann ich es selbst wieder weitergeben. Kann freundlicher und gütiger sein gegenüber anderen Menschen. Auch das möchte ich heute besonders versuchen, am Tag der heiligen Lucia, der Lichtträgerin.
https://www.kirche-im-swr.de/?m=41177Anstöße SWR1 BW / Morgengedanken SWR4 BW
Singen und Advent, das gehört für mich zusammen. Das liegt daran, dass der liebe Gott mir eine schöne Singstimme gegeben hat, und ich schon als Kind immer gerne gesungen habe. Macht hoch die Tür – Süßer die Glocken nie klingen – O Tannenbaum undsoweiter. Das Repertoire war bunt gemischt, und im Advent ging’s auch darum, für den Heiligabend präpariert zu sein, weil zur Bescherung Lieder einfach dazugehört haben. Singen tut mir gut, wärmt meine Seele – vor allem, wenn ich es mit anderen zusammen tun kann.
Ich hab mich hingesetzt und überlegt, warum das so ist. Und dabei bin ich auf drei Punkte gekommen, die weit darüber hinausgehen, was mir persönlich guttut. Ich finde, sie können helfen, wie wir als Gesellschaft besser zusammenleben, wie wir unseren Zusammenhalt stärken.
Beim Singen kommt es darauf an, an der richtigen Stelle laut oder leise zu sein. Sonst hört sich alles gleich an, wird langweilig und uninteressant. Nur wenn wir das beherzigen, wird auch das Miteinander in unserer Gesellschaft funktionieren. Nicht immer lauthals widersprechen, nicht nur den Mund halten. Beides ist an der rechten Stelle wichtig.
Es kommt beim Singen mit anderen vor allem aufs Hören an. Das Hören ist wichtiger als das Singen, es ist die Voraussetzung, damit es dann gemeinsam schön klingt. Oh, wie wichtig wäre es, dass wir mehr aufeinander hören. Mit Fingerspitzengefühl die kluge Meinung des anderen ernstnehmen, und danach forschen, wo wir uns verbünden können, damit etwas Gutes herauskommt, dass dann allen dient.
Wer in einem Chor singt, hat eine Dirigentin, und weiß, wie wichtig diese Aufgabe ist. Die Dirigentin hat eine Vorstellung, wie es klingen soll, sie setzt Akzente und leitet so an, dass alle mitkommen. Eine Dirigentin hat Autorität und ist Vorbild. Mir scheint, Autoritäten haben es zunehmend schwer. Und damit meine ich echte Autoritäten, keine kleinen Diktatoren. Sondern Frauen und Männer, an denen ich mich orientieren kann, weil sie Erfahrung haben und klug sind. Menschen, von denen ich profitiere, wenn ich mich an sie halte. Die gibt es, und es sie sind es wert, dass ich sie respektiere.
Bestimmt lassen sich die drei Punkte auf viele andere Lebensbereiche übertragen, aufs Zusammenspielen beim Fußball zum Beispiel. Bei mir ist es eben das Singen – auch weil das jetzt so gut zum Advent passt.
https://www.kirche-im-swr.de/?m=41170SWR3 Worte
Der Film „In Liebe lassen“ erzählt die berührende Geschichte des Schauspiellehrers Benjamin, der mit 40 unheilbar an Krebs erkrankt. Und davon, wie wichtig es ist, das Leben intensiv zu leben. Die fiktive Figur Benjamin lässt seinen Schülerinnen und Schülern in dem Film ausrichten:
„Lernt weiter, sage ich euch, seid nicht zu selbstsicher, probiert euch aus, wagt etwas, riskiert etwas, irrt euch, habt nie Angst (davor), euch lächerlich zu machen. Seid nicht bemüht, und nicht vorsichtig. Seid großzügig und authentisch und so nah wie möglich bei euch selbst. (…) Habt Träume und folgt ihnen. Trefft Entscheidungen und habt keine Angst. Lebt alles bis zum Ende, intensiv. Verwirklicht euch selbst.“
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