SWR3 Gedanken

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11AUG2023
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Schwestern… und Brüder auch… das ist so eine Sache. Wenn sich Geschwister verstehen, dann muss man fast dankbar sein, denn selbstverständlich ist das nicht. Wenn sich Geschwister verstehen, dann haben sie Glück.

Realität ist leider oft auch: Neid und Eifersucht, Fragen nach Gerechtigkeit und ein Buhlen um Liebe und natürlich der ewige Streitpunkt Geld. Und ich befürchte, das war schon immer und überall so.

In der Bibel wird berichtet, dass selbst Jesus ein, ich sage mal vorsichtig: distanziertes Verhältnis zu seinen Geschwistern hatte. „Wer sind meine Mutter und meine Brüder?“, fragt Jesus und zeigt auf seine Freunde und die, die um ihn saßen: „Das sind meine Mutter und meine Brüder.“ (Markus 3,31ff)

Annerose lag im Sterben. In ihren letzten Wochen hatte sie so eine Art Tagträume und rief immer wieder nach ihren Schwestern. Diese Schwestern hatten sich schon seit Jahrzehnten nicht mehr gesprochen, geschweige denn gesehen. Aber sie kamen, setzten sich sofort in Busse und Bahnen, nahmen den langen Weg auf sich. Und waren erschrocken, ihre kleine Schwester so auf dem Sterbebett zu sehen. Und Annerose sagte zu ihren Schwestern einen ganz wunderbaren Satz: „Ich wusste gar nicht, wie sehr ich euch vermisst habe.“ Ich glaube, diesen Satz wird die Familie so schnell nicht mehr vergessen.

- Und an diesen Satz denk ich, wenn ich von Streit unter Geschwistern höre: „Ich wusste gar nicht, wie sehr ich euch vermisst habe.“

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