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22OKT2023
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As I went down in the river to pray, studying about that good ol’ way, and who shall wear the starry crown, good Lord, show me the way.

Den richtigen Weg finden, das ist wohl ein Menschheitsthema. Und ist mir wichtig. Klar, viele Wege gehe und fahre ich wie selbstverständlich. Auch im übertragenen Sinn. Im Umgang mit anderen, was die Einstellungen und Überzeugungen angeht, da bewege ich mich auf eingefahrenen Wegen. Da muss ich nicht lange überlegen. Dann aber wieder gibt es Situationen, dass ich mich frage: Wo geht’s für mich lang? Das Lied Down to the River to Pray macht diese Lebenswege zum Thema.

Oh, sisters, let’s go down, let’s go down, come on down. Oh, sisters, let’s go down, down in the river to pray.

Down to the River to Pray, ein traditioneller Song aus den USA. Ein Lied, das oft zur Taufe gesungen wird. So erklärt sich der Refrain: Als ich zum Fluss hinunterging, um zu beten, da dachte ich über den richtigen Weg nach und darüber, wer die mit Sternen geschmückte Krone tragen soll. Guter Gott, zeig mir den Weg! In vielen christlichen Gemeinschaften ist die Taufe in einem Fluss üblich. Und so fordert das Lied Schwestern und Brüder, Mütter und Väter und letztlich alle auf, zum Fluss zu gehen. Sich zu erneuern, zu waschen. Und wie neugeboren aus dem Wasser aufzutauchen. Gekrönt von Sternen statt von Dornen. So skizziert der Song den Lebensweg des Menschen: Als Umkehr, als ein Leben, das sich auf Gott ausrichtet.

As I went down in the river to pray, studying about that good ol’ way, and who shall wear the robe and crown, good Lord, show me the way.

 Typisch für dieses und andere traditionelle Lieder: Ihr Anfang liegt im Dunklen. Sie werden lange Zeit nur mündlich überliefert. Gedruckt wurde Down to the River to pray lange nach seiner Entstehung Mitte des 19. Jahrhunderts. In einer Sammlung von traditionellen Songs der Sklaven in den USA.

Vor diesem Hintergrund gewinnt der scheinbar harmlose Text an Brisanz. Dann lassen sich nämlich die Schlüsselwörter des Liedes auch als Fluchtbotschaften verstehen. Im Wasser eines Flusses konnten Hunde die Spur der geflohenen Sklaven nicht mehr wittern. Die Sternenkrone spielt darauf an, dass sich Flüchtlinge auf ihrer Flucht an den Sternen orientierten. Und „zeige mir den Weg“ lässt sich als Gebet um Gottes Unterstützung auf der Flucht verstehen. Denn zu Zeiten der Sklaverei gab es gut gehütete Fluchtwege, die Untergrund-Eisenbahn. Mit ihr konnten Sklaven aus dem Süden der USA in den Norden fliehen – konnten aus der Sklaverei fliehen.

Oh, brothers, let’s go down, let’s go down, come on down. Oh, sisters, let’s go down, down in the river to pray.

As I went down to the river to pray, studyin’ about that good old way, and who shall wear the starry crown, good Lord, show me the way.

Was mich an diesem Lied bewegt: Wie sich Glaube und Alltag verbindet. Das Gebet und die Sehnsucht nach Freiheit. Und wenn ich Down to the River to Pray höre oder selbst singe, dann klingt hindurch, welche Kraft der christliche Glaube besitzt: Widerstand gegen Unterdrücker leisten, Partei für die Menschen zu ergreifen, die machtlos sind.

Wenn ich nach meinem Lebensweg frage, dann stellt mich dieses Lied selbst in Frage: Wo setze ich mich für Menschen ein, die Hilfe nötig haben? In welchen Fluss steige ich, bildlich gesprochen, um Kraft für mich und andere zu schöpfen?

As I went down to the river to pray, studyin’ about that good old way, and who shall wear the starry crown, good Lord, show me the way.

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15OKT2023
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„Wovon man nicht sprechen kann, darüber muss man schweigen.“ Davon war der Philosoph Ludwig Wittgenstein überzeugt. Nur was in logisch einwandfreien Sätzen ausgedrückt werden kann, ist für ihn überhaupt der Rede wert. Ich bin der Meinung, dass es noch eine Alternative geben könnte zum Schweigen über die Dinge, „die uns zu groß und wunderbar sind und die wir nicht begreifen.“ Sie lautet: Wovon man nicht sprechen kann, davon soll man singen. Denn gerade das Singen bietet eine wunderbare Gelegenheit, die Grenzen des Sagbaren zu überschreiten. Hören Sie selbst:

Ich singe dir mit Herz und Mund, Herr, meines Herzens Lust.
Ich sing und mach auf Erden kund, was mir von dir bewusst.

Vielleicht ist es sogar die angemessene Art, von Gott zu reden, dass wir singenderweise kundtun, was uns als Menschen von ihm bewusst ist. Und dadurch auch anerkennen, dass vieles uns nicht bewusst ist und verborgen bleibt von diesem Geheimnis der Welt. Paul Gerhardt, der Dichter dieses Liedes, kommt mit seinem Gesang aber nicht schnell an eine Grenze. Achtzehn Strophen lang fällt ihm etwas ein, das er von Gott singen und sagen möchte, und es kommt ihm anscheinend auch ganz leicht aus Herz und Mund:

Ich weiß, dass du der Brunn der Gnad und ew‘ge Quelle seist,
daraus uns allen früh und spat viel Heil und Gutes fleußt.

Brunnen und Quelle – das sind biblische Bilder für Gott, für seine unerschöpfliche Tiefe und Fülle. Und sie erinnern mich an den Apostel Paulus, der so viel über Gott zu sagen wusste, aber an entscheidender Stelle mit seinen Worten dann auch an eine Grenze gerät und nur noch ausrufen kann: „Was für eine Tiefe des Reichtums, beides, der Weisheit und der Erkenntnis Gottes! Wie unbegreiflich sind seine Gerichte und unerforschlich seine Wege! Denn von ihm und durch ihn und zu ihm sind alle Dinge.“ Zu ihm, zu Gott hin, führen auch in Paul Gerhardts Lied alle Fragen:

Was sind wir doch, was haben wir auf dieser ganzen Erd,
das uns, o Vater, nicht von dir gegeben wird?
Und weiter: „Wer hat das schöne Himmelszelt hoch über uns gesetzt?
Wer ist es, der uns unser Feld mit Tau und Regen netzt?
Wer wärmet uns in Kält‘ und Frost, wer schützt uns vor dem Wind?
Wer macht es, dass man Öl und Most zu seinen Zeiten findt?“
Wer gibt uns Leben und Geblüt, wer hält mit seiner Hand
den güld‘nen, werten, edlen Fried in unserm Vaterland?
Eine Antwort auf all diese Fragen bleibt er nicht lange schuldig:
Ach, Herr, mein Gott, das kommt von dir, du, du musst alles tun.
Du hältst die Wacht an unsrer Tür und lässt uns sicher ruhn.

Und da geschieht es, dass der große Gott, der Ursprung aller Ding, von dem eigentlich zu schweigen wäre, weil man nicht erschöpfend über ihn sprechen kann, mir beim Singen plötzlich ganz nahekommt.  Zu meinem persönlichen Gott wird, der sich um mich und mein Leben kümmert. Singend kann ich mich der Gegenwart Gottes versichern, ihm lobend näherkommen als mit Worten allein. Und darum frohen Mutes sein.

Wohlauf, mein Herze, sing und spring und habe guten Mut.
Dein Gott, der Ursprung aller Ding, ist selbst und bleibt dein Gut.

---------------------------------------------------------

Musikangaben:

Text: Paul Gerhardt (1653)
Musik: Johann Crüger (1653)

„Ich singe dir mit Herz und Mund“ für gemischten Chor und Orchester aus:
Ich bete an die Macht der Liebe. Große geistliche Chöre
Ausführende: Motettenchor Pforzheim und Schlagwerkgruppe unter der Leitung von Rolf Schweizer                                                                  

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08OKT2023
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1.Die Erde ist des Herrn. Geliehen ist der Stern, auf dem wir leben. Drum sei zum Dienst bereit, gestundet ist die Zeit, die uns gegeben.

2. Gebrauche deine Kraft. Denn wer was Neues schafft, der lässt uns hoffen. Vertraue auf den Geist, der in die Zukunft weist. Gott hält sie offen.

3. Verlier nicht die Geduld. Inmitten aller Schuld ist Gott am Werke. Denn der in Jesus Christ ein Mensch geworden ist, bleibt unsre Stärke.

Unsere Erde – Berge und Meere, Urwälder und Wüsten

Lebensraum für unzählige Tiere, für  einen unvorstellbaren Reichtum an Pflanzen …

Und für uns Menschen.

Ein Wunder des Lebens in der Weite des Weltalls

Wem gehört die Erde?

  1. Die Erde ist des Herrn. Geliehen ist der Stern, auf dem wir leben.

Drum sei zum Dienst bereit, gestundet ist die Zeit, die uns gegeben.
 

„Die Erde ist des Herrn“  Das Lied zum Sonntag heute beginnt mit einem biblischen Zitat.

Eine Aussage, die so gar nicht dem entspricht, wie die Menschheit mit ihr umgeht, denn wir haben die Erde längst in Besitz genommen, Ackerflächen und Bodenschätze, das Wasser und die Wälder. Oft mit kriegerischer Macht, die nicht selten auch noch religiös legitimiert wurde. Bis heute geht das so. Aber es wird immer klarer, dass es nicht mehr ewig so weitergehen kann. „Geliehen ist der Stern, auf dem wir leben“.  Voller Erschrecken müssen wir lernen, dass es uns am Ende selber einholt, wenn wir sie rücksichtslos ausbeuten. Dürre und gnadenlose Hitze, Überschwemmungen, Verlust der Artenvielfalt.

Was wird aus der Erde?

„Gestundet ist die Zeit, die uns gegeben“  Die Zeit, in der wir noch handeln können, wird immer knapper. Und es braucht dazu eine neue Haltung. Nicht beherrschen und ausbeuten, sondern Verantwortung übernehmen. Bereit sein, die eigenen Möglichkeiten und Fähigkeiten dafür einzusetzen, dass die Erde bewohnbar bleibt.

  1. Gebrauche deine Kraft. Denn wer was Neues schafft, der lässt uns hoffen.

Vertraue auf den Geist, der in die Zukunft weist. Gott hält sie offen.

So heißt es in der 2. Strophe. Mir gefällt daran, dass sie gegen die Resignation angeht. Nicht tatenlos verzweifeln, sondern mit Mut und Fantasie Veränderungen voranbringen. Wir können anders leben als wir es uns in den letzten Jahrzehnten angewöhnt haben. Was wir dafür brauchen, ist ein gemeinsamer Spirit. Eine Vision von einer Lebensweise, in der wir uns wieder als Teil dieser Erde begreifen, in der auch Tiere und Pflanzen ihr Eigenrecht haben.

In der Bibel finden wir dafür die Vision vom Schalom.  Das ist der große Traum, den Gott für seine Schöpfung hat: Dass wir friedlich zusammenleben, weil es gerecht zugeht und alle Menschen an dem Reichtum der Schöpfung teilhaben. Dieser Schalom – dieser göttliche Friede - verbindet alles, was lebt. Auch Tiere und Pflanzen. Das klingt utopisch – doch Gottes Geist treibt uns an, diesen Traum zu verwirklichen. Ich spüre und sehe ihn vor allem in jungen Menschen, die sich überall auf der Erde für eine klimagerechte Welt einsetzen.

Das macht mir Mut. Und doch frage ich mich: wieviel können sie schon bewegen? Sind die Kräfte, die alles beim Alten lassen wollen, nicht viel zu mächtig?

  1. Verlier nicht die Geduld. Inmitten aller Schuld ist Gott am Werke.

Denn der in Jesus Christ ein Mensch geworden ist, bleibt unsre Stärke.

 Diese Strophe fordert mich ganz schön heraus. Geduldig bleiben und sich nicht zu radikalisieren, weil Gott am Werk ist? Das klingt nach einer bequemen Ausrede. Allerdings: wenn ich auf Jesus schaue, der radikal darauf vertraut hat, dass Gottes Reich und sein Schalom kommt, dann erkenne ich, dass beides zusammengehört: unser eigener Einsatz und Gottes Wirken. Denn Gottes schöpferische Kraft wirkt in der Welt – auch in uns. Er gibt seine Schöpfung und seine Geschöpfe nicht auf. Darauf vertraue ich.

 

Musik: Adrian Brenneisen (Klavier) Franziska Fait (Gesang)

Studenten der Musikhochschule Trossingen

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01OKT2023
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Spricht Gott heute zu mir? So wie die Bibel erzählt, dass er mit Menschen gesprochen hat? Und wenn ja, wie kann ich ihn hören? Auch dann, wenn ich mich gerade über etwas ärgere, wenn ich Sorgen habe – oder einfach nicht gestört und beansprucht werden will. Wenn ich Gott vertröste: Morgen vielleicht. Oder nächste Woche. Aber bitte nicht heute …
Da höre ich diese Bitte: „Heute, so ihr seine Stimme höret, so verstocket euer Herz nicht!“

Musik: Heute, so ihr seine Stimme höret, so verstocket euer Herz nicht!

Dieses Stück ist aus einer Psalmvertonung von Felix Mendelssohn. Der 95. Psalm ist ein einziger Aufruf an das biblische Volk Israel, Gott zu loben. Da unterbricht der Psalmbeter den Lobpreis. Er erinnert an einen Vorfall aus der Geschichte des Volkes. Das war in der Wüste, in Massa und Meriba. Dort haben die Israeliten mit ihrem Schicksal gehadert. Wütend haben sie Mose beschimpft: Hier ist kein Wasser! Nur Wüste! Wären wir doch in Ägypten geblieben!
Gott sorgt zwar dafür, dass sie Wasser bekommen. Aber schließlich kommt es so weit, dass Gott wütend sagt: Dann sollen sie doch in der Wüste bleiben!
So weit soll es nicht wieder kommen. Deshalb fleht der Beter: Lernt aus den Fehlern der Vergangenheit! Macht es diesmal anders! Heute, wenn ihr Gottes Stimme hört, verstockt nicht wieder euer Herz!

Musik: Wie zu Meriba geschah, wie zu Massa in der Wüste, da mich eure Väter versuchten, dass ich schwur in meinem Zorn: Sie sollen nicht zu meiner Ruhe kommen! Heute, so ihr seine Stimme höret, so verstocket euer Herz nicht!

„Heute, so ihr seine Stimme höret, so verstocket euer Herz nicht!“ Das will auch ich mir gesagt sein lassen: Wenn Gott heute zu mir spricht, dann will ich hören. Mich unterbrechen lassen. Will auch die Wüstenzeiten ertragen. Mein Herz soll nicht hart und starr werden darüber!

Gewiss: Lobpreis kommt auch mir nicht immer leicht über die Lippen. Zu vieles verschließt mir Herz und Ohren. Aber auch dann soll ich hören. Gerade dann.
Gottes Stimme ist oft nur leise. Viel leiser als die Geräuschkulisse unserer Welt. Doch sie geht direkt ins Herz. Hier und heute.

Musik: So verstockt euer Herz nicht! Heute verstocket euer Herz nicht!

Mein Herz darf weich werden. Und sich öffnen. Weit öffnen – und Gottes Stimme einlassen. Sie wird meinem Herzen wohl tun. Wird es stark machen, nicht starr. Fest, nicht hart. Weit, wo es noch eng ist. Und dann werde ich Gott antworten. Mit meinem Tun – und mit meinem Lobpreis.

Musik: Heute, so ihr seine Stimme höret, so verstockt euer Herz nicht!

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Musikquelle
„Heute, so ihr seine Stimme höret“ (Felix Mendelssohn, Psalm 95)

Komponist
T: Bibel, Psalm 95
M: Felix Mendelssohn
Musik: M0089685; 01-012; Nr. 5: Heute, so ihr seine Stimme höret. Soli und Chor aus: Kommt, laßt uns anbeten. Psalm 95 für Soli, Chor und Orchester, op. 46; Mendelssohn Bartholdy, Felix; Bibel, AT; Sans, Daniel; Chamber Choir of Europe; Württembergische Philharmonie Reutlingen; Matt, Nicol

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24SEP2023
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Musik 2

Das sind die Klänge der „finnischen Messe“ vom finnischen Komponisten Pekka Simojoki. Sie ist wunderschön anzuhören und einfach zu singen, weil sie so eingängige Melodien hat. Die finnische Messe wurde von Gerold Vorländer ins Deutsche übersetzt. Pekka Simojoki ist heute 65 Jahre alt und sagt über sein Werk: „Ich möchte eine Sprache finden, die alle Menschen auch heute noch verstehen können.“

Musik 2

Ein Lied aus der Sammlung gefällt mir besonders gut, das heutige Lied zum Sonntag. Es heißt „Rühr mich an mit deinem Wort“. Ich habe es ausgewählt, weil mich eine Liedzeile besonders anspricht. Dort heißt es: „Ich bin ein welkes Blatt im Herbstwind, wenn du mir nicht hilfst.“ Mit dem, der helfen soll, ist Gott gemeint. Und das welke Blatt im Herbstwind, das bin manchmal ich.

Musik 1

Von meinem Bürofenster aus sehe ich einen großen Ahornbaum. Er begleitet mich das ganze Jahr über, und seine Blätter sind ein schönes Bild für das Leben. Die Geburt im Frühjahr, wenn das junge Grün aus den Knospen drängt. Dann das ungestüme Wachsen. Und im Sommer steht der Baum in seiner ganzen Größe und Pracht da und spendet Schatten. Allerlei Leben tummelt sich im und um den Baum: Tauben, Eichhörnchen, Raupen und Bienen. Blätter nehmen und geben in ihrem Leben – genau wie wir Menschen. Im Spätsommer gehen dann die ersten Samen als Hubschrauber nieder, und die Blätter bekommen langsam rote Spitzen, bevor mein Ahornbaum seine Blätter fallen lässt.

Musik 1

Die „welken Blätter im Herbstwind“ sind eine Metapher für die Phasen im Leben, in denen es mir nicht gut geht, wo ich ausgepowert oder deprimiert bin:  Zum Beispiel wenn mich die neusten Zahlen zur Erderwärmung erreichen. Oder wenn ich erkennen muss, dass meine Kinder so langsam aus dem Kuschelalter raus sind. Wenn wieder mal alle Rechnungen auf einmal kommen und mir den Schlaf rauben. Oder wenn ich wieder einen Menschen begraben muss, den ich gut gekannt habe.

Das heutige Lied zum Sonntag möchte aufbauen und ist eine Bitte an Gott, mich in solchen Phasen nicht allein zu lassen. „Rühr mich an mit Deinem Wort“ heißt es da. Viele Menschen schöpfen Kraft aus Gottes Wort, aus der Bibel. Weil in ihr Geschichten erzählt werden, wo Gott geholfen hat, und weil aus ihr die Hoffnung spricht, dass er es auch weiterhin tut.

„Rühr mich an mit Deinem Geist“ heißt es in der zweiten Strophe. Ja, manchmal muss Gottes Geist meine Leidenschaft neu entfachen, mir eine Idee oder Begeisterung schenken, um die Welt mit neuen Augen sehen zu können.

Und manchmal werde ich auch ganz anders angerührt und aufgebaut: von einem Kinderlachen, von einem kollegialen Augenzwinkern, von einem leidenschaftlichen Kuss oder von einem Ahornbaum, der mir in den kommenden Wochen ein wahres Farbspektakel bieten wird.

Die größte Hoffnung, die mich antreibt hat auch mit „meinem Ahornbaum“ zu tun. Denn so wie er die Blätter bald abwerfen wird, so gewiss bin ich mir, dass im kommenden Frühjahr neues Leben aus ihm erwächst.

Musik 1

 

Quellen:                     

  1. Track Nr. 7: „Rühr mich an mit deinem Wort“ von der CD:

Asaph Musik Verlag (Postfach 2889, 58478 Lüdenscheid): Geh den Weg nicht allein – Lieder aus der Stille (STEMRA 6910005 (Free 3021), EAN 4025969100055

  1. Track Nr. 8: „Ja, ich glaube“ von der gleichen CD
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17SEP2023
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Wie soll man das Unsagbare sagen? Wie das Geheimnis Gottes in Worte fassen? Das heutige Lied zum Sonntag „Brunnquell aller Güter“ versucht es mit einer bunten Fülle von Bildern. Bilder, die wie ein Kaskade ineinander- und zusammen fließen. So wie das Wasser eines römischen Brunnens, das fällt und strömt und schließlich ein Gesamtkunstwerk von schwebender Schönheit bildet...

Brunnquell aller Güter,
Herrscher der Gemüter,
lebendiger Wind,
Stiller aller Schmerzen,
dessen Glanz und Kerzen
mein Gemüt entzündt.
Lehre meine schwache Seiten
deine Kraft und Lob ausbreiten.

Überliefert ist das Lied in einer Liedersammlung eines Zeitgenossen von Johann Sebastian Bach, der selbst Kantor war: Georg Christian Schemelli. Bach hat zu dessen Gesangbuch viele Kompositionen beigesteuert.

Den Text hat der Barockdichter Johann Franck gedichtet. Aber erst in der Verbindung von Worten und Musik ist, wie ich finde, ein kleines musikalische Kunstwerk entstanden. Es ist geprägt von einer ganz persönlichen Frömmigkeit, in der der ewige Gott die Erde und alles Irdische berührt. Und mir ganz nahe kommt.

Wahrer Menschenschöpfer,
unsers Tones Töpfer,
Gott von Ewigkeit,
Zunder keuscher Liebe,
gib, dass ich mich übe
auch im Kreuz und Leid,
alles dir anheim zu stellen,
und mich tröst in allen Fällen.

Das Lied umspielt das Geheimnis Gottes auf poetische Weise. Es ruft eine Vielzahl von Namen auf. Sie lassen erahnen, auf welch wunderbare Weisen Gott wirkt. Als „lebendiger Wind“ zum Beispiel, als „Stiller aller Schmerzen“, als „Flamme der Verliebten“. Oder als Atem von allem, was lebt.

So bleibt Gott kein leerer und abstrakter Gedanke. Sondern wird singend erfahrbar im Dahinfliessen des Lebens: eben als „Brunnquell aller Güter“.
Und ganz konkret und vertrauensvoll ist dann auch die Bitte am Ende des Liedes:
„Führe meine Sachen, meinen Schlaf und Wachen, meinen Tritt und Gang!“ Mit dieser Bitte um Trittsicherheit für den neuen Tag wünsche ich Ihnen einen gesegneten Sonntag!

Führe meine Sachen,
meinen Schlaf und Wachen,
meinen Tritt und Gang,
Glieder und Gesichte,
dass mein arm Gedichte,
dass mein schlecht Gesang,
Wandel, Werk und Stand für allen,
dir, o Vater, mag gefallen.

----------------

CD: Ein Choralbuch für Johann Sebastian Bach, Brunnquell aller Güter, BWV 445, Gächinger Kantorei Stuttgart & Bach Collegium Stuttgart, Helmut Rilling, Hänssler Verlag 2004

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10SEP2023
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Die französische Philosophin Simone Weil hat einmal gesagt: „Die kostbarsten Güter soll man nicht suchen, sondern erwarten.“[1]

Nicht suchen, sondern erwarten – für mich ist das wie eine Überschrift über unser heutiges Lied zum Sonntag. Es heißt „Und ein neuer Morgen“, und Gregor Linßen hat es 1989 geschrieben. Darin geht es auch um kostbare Dinge: um Hoffnung, um Güte und um Freude. Kostbare Güter, die ich weder von jetzt auf gleich herstellen noch erzwingen oder verdienen kann. Hoffnung, Güte und Freude kann ich nur ersehnen und erwarten. Und dann mich daran erfreuen, wenn sie wie ein keimender Same wachsen, Knospen treiben und aufblühen:

 

Herr, du bist die Hoffnung, wo Leben verdorrt,
auf steinigem Grund wachse in mir,
sei keimender Same, sei sicherer Ort,
treib Knospen und blühe in mir.

Und ein neuer Morgen bricht auf dieser Erde an
in einem neuen Tag, blühe in mir.
Halte mich geborgen fest in deiner starken Hand und segne mich,
segne mich und deine Erde.“

Musik 1

„Die kostbarsten Güter soll man nicht suchen, sondern erwarten.“, hat Simone Weil gesagt. Und das „erwarten“ nennt sie im franz. Original „attention“, also aufmerksam und achtsam werden für das, was ist. Nicht alles mit eigenen Plänen oder Vorstellungen zuschütten, sondern bereit sein, sich beschenken zu lassen.

Mir fällt das nicht immer leicht – schon gar nicht am Morgen. Manchmal hält mich das nächtliche Gedankenkarussell noch eine ganze Weile gefangen. Oder ich bin direkt nach dem Aufwachen bei dem, was heute alles erledigt werden muss. Mache mir Sorgen, wie ich das schaffen soll. Das kann ganz schön erdrückend sein.

In solchen Momenten hilft es mir, mich in die Zuversicht anderer einzuklinken. Zum Beispiel in die von Gregor Linßen, der zu seinen Liedern selbst einmal geschrieben hat: „Ich möchte mit ihnen (urspr.: „diesen Liedern“) die Freude, die ich an Gott habe und das Vertrauen, das ich in ihn setze, freilassen.“[2]

In der zweiten Strophe heißt es:

 

Herr, du bist die Güte, wo Liebe zerbricht,
in kalter Zeit, atme in mir,
sei zündender Funke, sei wärmendes Licht,
sei Flamme und brenne in mir.

Musik 2 (unterlegt)

Der Komponist und Textdichter Gregor Linßen traut Gott zu, dass er da ist, wenn Liebe zerbrochen ist. Dass Gott das Innerste erwärmen kann, wenn Kälte oder Einsamkeit sich breit gemacht haben.

Und inspiriert von Gregor Linßen bete ich heute Morgen weiter:
„Gott, du bist die Güte gegen die Härte dieser Zeit, gegen alle Herzlosigkeit und Gleichgültigkeit. Sei in Dunkelheit und Kälte in mir und lass Dein Licht in mir nicht ausgehen. Halte mich in deiner starken Hand geborgen. Segne mich und deine Erde.“

Ich merke: Während ich bete, wächst langsam in mir die Zuversicht. Heute Morgen die Zuversicht, dass Gott auch an diesem Tag da sein könnte. Und dass ich seine Nähe – wie den neuen Morgen – zwar nicht erzwingen, aber ersehnen und erwarten kann.

 

Herr, du bist die Freude, wo Lachen erstickt,
in dunkler Welt, lebe in mir,
sei froher Gedanke, sei tröstender Blick,
sei Stimme und singe in mir.

Und ein neuer Morgen bricht auf dieser Erde an
in einem neuen Tag, singe in mir.
Halte mich geborgen fest in deiner starken Hand und segne mich,
segne mich und deine Erde.“

 

Musik 3

 

[1] Vgl. dazu: https://www.feinschwarz.net/simone_weil_warten/

[2] Aus dem Vorwort zur Partitur der Messe „Lied vom Licht“ (Gregor Linßen)

 

Komponistin

T + M: Gregor Linßen

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03SEP2023
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Wann ist man eigentlich ein Christ, eine Christin? Auf diese Frage gibt es verschiedene Antworten: Christ ist, wer getauft ist, sagen manche, oder: wer zur Kirche gehört. Christ ist, wer an Jesus glaubt, sagen andere. Oder: wer so lebt, wie Jesus es vorgelebt hat.
Wann ist man ein Christ, eine Christin? Ein Spiritual hat mich dazu gebracht, mich näher mit dieser Frage zu beschäftigen. Lord, I want to be a Christian in my heart heißt es in dem Lied. Es wurde schon Ende des 18. Jahrhunderts von afroamerikanischen Sklaven in Nordamerika gedichtet und gesungen: Herr, ich möchte Christ sein in meinem Herzen.

Strophe 1 First Revolution

Das Lied hat mich nachdenklich gemacht. Ein tiefer Glaube, ein tiefes Vertrauen spricht aus den Zeilen und der Musik. Und gleichzeitig ist es eben kein selbstbewusstes Bekenntnis, sondern eine Bitte an Gott, ein Gebet: Ich möchte ein Christ, eine Christin sein. Hilf mir dabei!
Ja, ich glaube, so ist es: Christin bin ich nicht ein für alle Mal. Ich kann nur immer wieder darum bitten, es mehr und mehr zu werden – innerlich, im Herzen. Mehr und mehr Gottvertrauen zu haben – und mich mehr und mehr am Vorbild Jesu zu orientieren: Vorbehaltlos auf Menschen zugehen, wie er es getan hat. Um Verzeihung bitten und anderen vergeben. Helfen, wo Hilfe gebraucht wird.
Oder ganz schlicht, wie es das Lied sagt: Liebevoller werden. Lord, I want to more loving in my heart:

Strophe 2 mit Vorspiel Die Singphoniker

Übrigens: Die Erkenntnis, das Christsein kein Zustand ist, sondern sich ein Leben lang entwickelt – die hatte auch schon Martin Luther. Fromm, so nennt es Luther, ist man nie. Sondern man wird es. So wie eben nichts im Leben einfach ist – sondern alles sich verändert.

Das Leben, so schreibt Luther,
ist nicht ein Frommsein, sondern ein Frommwerden,
nicht eine Gesundheit, sondern ein Gesundwerden,
nicht ein Sein, sondern ein Werden,
nicht eine Ruhe, sondern eine Übung.
Wir sind’s noch nicht, wir werden’s aber. […]
Es ist nicht das Ende, es ist aber der Weg.

Dass ich mich auf dem Weg weiterentwickeln kann zum Guten, das liegt nicht allein in meiner Hand. Dazu brauche ich Hilfe. Von anderen Menschen – und von Gott. Ihn kann ich darum bitten. Mit Worten – oder mit Liedern wie unserem Spiritual: Herr, lass mich wie Jesus sein in meinem Herzen:

Strophe 3 Die Singphoniker

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27AUG2023
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Egal, wann ich im Moment das Radio anmache: Gute Nachrichten sind Mangelware. Wir leben in Krisenzeiten. Und das lässt sich tagein, tagaus erfahren. Von solchen Krisenzeiten erzählt vor über zweitausend Jahren auch das biblische Buch Daniel. Und strahlt doch eine unglaubliche Zuversicht aus. Das Lied Gott hat mir längst einen Engel gesandt bringt diese Zuversicht zum Klingen.

Gott hat mir längst einen Engel gesandt, mich durch das Leben zu führen. Und dieser Engel hält meine Hand, wo ich auch bin, kann ich es spüren.

Gott hat mir einen Engel gesandt: Der Satz stammt von dem biblischen Propheten Daniel. Ein Prophet, der in finsteren Zeiten lebt. Im sechsten Jahrhundert vor Christus werden große Teile der jüdischen Bevölkerung von den Assyrern nach Babylon verschleppt. Eine traumatische Erfahrung für das Judentum. Eine Erfahrung, die sich auch im Danielbuch niedergeschlagen hat.

Daniel ist nämlich einer der Verschleppten. Doch er ist weise. Und kann Träume deuten. Deshalb steigt er schnell auf. Der Ausländer wird zu einem gefragten Ratgeber des Königs. Allerdings ist sein Glaube den Herrschenden ein Dorn im Auge. Weil er an diesem Glauben festhält, wird er in eine Art Löwenzwinger geworfen. Die Todesstrafe. Doch Daniel überlebt. Auf die Frage, wie er das gemacht hat, sagt er: „Mein Gott hat seinen Engel gesandt“ (Dan 6,23).

Mein Engel sagt mir: „Fürchte dich nicht! Du bist bei Gott aufgehoben.“

In dem Liedtext greift der evangelische Pfarrer Eugen Eckert also eine ganz alte Erzählung auf. Und wenn ich das heute singe, dann verbinde ich mich mit dieser alten Geschichte. Atme die Hoffnung, die auch Daniel getragen hat.

Nicht von ungefähr orientiert sich auch die Musik an alten Mustern. Der katholische Kirchenmusiker Thomas Gabriel greift Melodie und Rhythmus aus der klassischen Musik auf.

Attaingnant: Que je chatoulle ta fossette (Danceries)

Was sie da hören ist eine Pavane. Ein Tanz, der an den Höfen der Renaissance äußert beliebt war. Die Ähnlichkeiten zu Gott hat mir einen Engel gesandt sind nicht zu überhören.

Bei der Pavane stelle ich mir einen hell erleuchteten Festsaal und edel gekleidete Menschen vor. Und ich stelle mir vor, wie Daniel langsam und königlich aus dem Löwenzwinger spaziert. Einen Engel an der Hand.

Ich selbst spüre nur selten einen solchen Engel. Trotzdem ist die Geschichte von Daniel brandaktuell. Er verweigert sich dem König, hält an dem fest, was er glaubt. Auch heute gibt es viele, die mir sagen wollen, was zu tun ist. Die wollen, dass ich ihren Glauben teile: an drei Mal im Jahr Fernreise und angesagte Klamotten, an ein scheinbares Recht, Krieg zu führen. Die wollen, dass auch mir der Hunger weltweit egal ist, dass mir egal ist, wenn Migranten im Mittelmeer ertrinken. Der Song provoziert einen Gegenentwurf. Er schlägt vor, sich nicht an die Furcht zu halten. Sondern sich an dem festzuhalten, was in schweren Zeiten wichtig ist: Zuversicht und den Mut, für seine Überzeugung, seinen Glauben einzustehen. 

Mein Engel bringt in Dunkelheit mir Licht. Mein Engel sagt mir: „Fürchte dich nicht! Du bist bei Gott aufgehoben.“

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20AUG2023
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Musik

Ein Lied ohne Worte. Aber nicht ohne Inhalt. Eine Seelenbotschaft. Worte reichen dafür nicht. Sie sind auch nicht nötig. Das Lied erreicht die Seele auch so.
Die ersten Zuhörer im Januar 1916 in Moskau haben das Lied offenbar sofort verstanden. Es wurde in vielen Bearbeitungen bekannt. Damals hat es die Sängerin Antonina Neschdanowa gesungen, Sergei Rachmaninow hatte es für sie geschrieben. Es trägt den Titel „Vocalise“. Dieser musikalische Fachausdruck bedeutet: Ein Stück, das ohne Worte gesungen wird. In der Aufnahme, die ich Ihnen heute mitgebracht habe, singt es Anna Moffo.

Musik

Ein Lied wie nicht von dieser Welt. Für mich könnte Gottes Stimme so klingen. Zärtlich, zart; wie von ganz ferne und doch ganz nah. Eine Stimme, die mir direkt in Herz und Seele singt. Die meinen Alltag unterbricht. Ich halte inne und frage mich: Was tue ich eigentlich gerade?
So hat Gott bei seinem Gang durchs Paradies Adam und Eva gefragt: Mensch, was tust du? Mensch, wo bist du? Mensch, hörst du?
Gott spricht vom ersten bis zum letzten Kapitel der Bibel. Darum nennt man die Bibel „Gottes Wort“. Ich höre sie mit den Stimmen vieler Menschen, auch meiner eigenen. Doch wie klingt Gottes Stimme? Ich weiß nicht, wie Sie sich Gottes Stimme vorstellen. Meiner Vorstellung kommt dieser Gesang sehr nahe:

Musik

Gottes Liebeslied an Gottes Welt. In einer Sprache, die alle Menschen verstehen. Einer Sprache ohne Worte. Der Herzenssprache. Es gibt auf der Welt jetzt nur diesen Gesang.
Doch es ist ein trauriges Liebeslied. So wie die Geschichte vom verlorenen Paradies etwas Trauriges hat. Mensch, wo bist du? Mensch, was machst du? Mensch, was hast du getan?

Musik

Ich höre eine Klage. Vielleicht auch eine Anklage: Was habt ihr gemacht aus dieser Welt? Dieser Welt, in der ich euch meinen Garten geschenkt hatte?
Doch Gottes Lied zeigt auch, wie Gott zu uns steht. Immer noch. Selbst die Trümmer von Gottes Welt haben davon ein Echo bewahrt. Und werden sich eines Tages wieder zusammenfügen. Vielleicht zu einem Traum von einem Garten. Oder von Gottes Stadt. Strahlend und schön. Dort wischt Gott alle Tränen ab. Und singt. Heute, wenn ihr Gottes Stimme hört: Verstockt eure Herzen nicht!

Musik

 

Vocalise (Sergei Rachmaninow)

Musik: Vocalise, op. 34 Nr. 14 bearbeitet für Sopran und Orchester, Anna Moffo

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