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Anstöße SWR1 BW / Morgengedanken SWR4 BW

17FEB2024
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Mein Sohn – 18 Jahre alt – spaziert zur Tür rein und meint: „Papa, Deutschland ist echt cooler.“ Ich bin verblüfft. Gerade ist er zurück aus dem Land der unbegrenzten Möglichkeiten. Er war 3 Wochen zum Schüleraustausch in den USA. Und jetzt das: Papa, Deutschland ist echt cooler. Begründet hat er das mit seinem Eindruck vom Schulsystem, der Qualität des Essens und auch dem vorhandenen Umweltbewusstsein.

Eigentlich Balsam für das geschundene Selbstbewusstsein in unserem Land, das, glaubt man der vorherrschenden Grundstimmung, kurz vor dem finalen Untergang steht. Ich denke: Wir in Deutschland müssen aufpassen, dass wir nicht hinter jedem Starkregen eine Flutkatastrophe, hinter jeder Rezession den Untergang des Abendlandes und hinter jeder Zugverspätung eine Regierungskrise vermuten. Die Probleme schön zu reden, hilft nicht – sie katastrophal zu reden aber auch nicht. Was also tun – habe ich mir überlegt – um nicht in diese Falle zu tappen? 

Seit Anfang des Jahres schreibe ich jeden Tag drei Dinge auf, über die ich mich gerade freue, weil sie gut sind in meinem Leben und auch in unserem Land. Die Liste ist schon ganz schön lang: ein kleiner Auszug:

Die komplette Weihnachtspost, inklusive aller Pakete ist pünktlich angekommen.
Meine Schülerinnen und Schüler aus Klasse 10 sind sowas von motiviert und diskussionsfreudig.
Die Rechnung von der Autowerkstatt ist günstiger als gedacht. „Ölwechsel langts au nägsch mal, no“  sagt Herr Öczalan, bei dem mein alter BMW in ausgesprochen guten Händen ist.

Soweit der Auszug aus meiner Liste. Und noch was: Ich habe mir angewöhnt, mehr von meinen guten Erfahrungen zu sprechen. Wie man in den Wald hineinruft, so schallt es schließlich heraus. Und ich glaube, dass ich die Stimmung um mich herum damit positiv beeinflusse.

Nochmal zu meinem Sohn: „Schön zu hören, dass unser altes Deutschland so cool ist.“ habe ich ihm geantwortet, „aber die Vereinigten Staaten haben doch hoffentlich auch was zu bieten gehabt.“ „Klar“ meint er, „aber wie gut das Essen bei uns ist, das habe ich da erst so richtig gemerkt. Und wie viele Leute bei uns versuchen, was für die Umwelt zu tun, ist auch echt toll im Vergleich.“

Ganz ehrlich, ich glaube immer noch dran, dass es ziemlich viele Menschen gibt, die das Potential haben, unser Land zu einem echt coolen Fleckchen Erde zu machen.

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Anstöße SWR1 BW / Morgengedanken SWR4 BW

16FEB2024
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Wissen Sie was „auswendig lernen“ auf Englisch heißt? Learning by heart – also wörtlich übersetzt: Mit dem Herzen lernen. Wie es ist, wenn ein Mensch etwas wirklich by heart, nämlich von Herzen spricht und nicht auswendig runterbetet, das habe ich von Uli Hoeneß gelernt. Ja, Sie hören richtig. Von Uli Hoeneß. Vor 3 Wochen.

Es war bei der Trauerfeier für Franz Beckenbauer in der Münchner Allianz-Arena. Mehr als 30.000 geladene Gäste kamen, um sich vom Deutschen Fußball Kaiser zu verabschieden. Mehrere Reden wurden gehalten: vom Präsidenten des FC Bayern, vom Bundespräsidenten, vom bayerischen Ministerpräsidenten… Allesamt ehrenwert. Es waren gute, sehr wertschätzende Worte.

Aber dann kam Uli Hoeneß: By Heart. Auswendig. Ohne jedes Manuskript. Aber sowas von „von Herzen.“Und weil Uli Hoeneß von Herzen sprach, kam, das, was er sagte, über den Menschen, den Fußballer und vor allem seinen Freund Franz Beckenbauer auch bei mir und in meinem Herzen an.  Und nicht nur bei mir. Im Stadion hätte man die berühmte Stecknadel fallen hören.

Man muss ihn nicht mögen, Uli Hoeneß, den alten Haudegen, die fleischgewordene Abteilung Attacke des FC Bayern München.  Er bietet definitiv Angriffsfläche und hat sich auch schon manches zu Schulden kommen lassen. Aber das war in dem Moment alles nicht wichtig. Denn da hat sich einer von seinem Freund verabschiedet und gezeigt, was in seinem Herzen geschrieben steht. Und so Menschen erreicht. Mit dem Herzen.

Das will auch ich mich öfter trauen. Denn es ist so oft so wichtig zu sagen, was wir auf dem Herzen haben. Weg von dem, was man sagt, weil man es halt sagt und es sich vielleicht richtig anhört.

Und noch etwas: Ich glaube unser Leben wird im besten Sinn herzlicher und echter, wenn wir uns das, was wir voneinander denken und auf dem Herzen haben, auch sagen. Am besten zu Lebzeiten.

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Anstöße SWR1 BW / Morgengedanken SWR4 BW

15FEB2024
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„Herr Keuerleber, Sie sind ein Schatz!“ Herr Keuerleber ist Computerfachmann, und an jenem Morgen um 7.56 Uhr hat er meinen Rechner zum Laufen gebracht und meinen Tag gerettet. Mit meinem Gefühlsausbruch schien er allerdings leicht überfordert zu sein. Nach Sekunden des Schweigens hat er sich dann durchgerungen und ins Telefon gesagt: „I mach halt mei Gschäft.“

„Mei Gschäft macha“ – das bedeutete in diesem Fall, dass er sich in die Untiefen meines Computers gestürzt hatte, um schließlich ein Problem zu lösen, das mich schon seit mehr als einem halben Jahr begleitet und vor allen Dingen genervt hatte.  In mehreren Hotlines war ich kläglich gescheitert. Unzählige Stimmen hatten mir mehr oder weniger freundlich, aber immer bestimmt ihre Nichtzuständigkeit erklärt. Nicht so Herr Keuerleber. Weil er dranblieb, bis er eine Lösung gefunden hatte, deshalb hab‘ ich ihn an diesem Tag zu meinem persönlichen Schatz erklärt.

Ich bin immer noch beeindruckt von seiner Reaktion: „I mach halt mei Gschäft.“Ja! - und das gründlich. Ich finde es tut so gut, wenn jemand Verantwortung übernimmt und dranbleibt, bis es eine Lösung gibt.  Wie wohltuend sind Menschen, denen es nicht gleich ist, wie sie ihr Gegenüber zurücklassen.

So wie die Ärztin, die kurz bevor sie in den Urlaub fährt, noch bei der Patientin anruft und nachfragt, ob sie sich für die nächsten 2 Wochen gut versorgt fühlt. So wie der Elektriker, der am Samstagnachmittag die Leitung repariert, sodass das Fest doch stattfinden kann. So wie Herr Keuerleber. Seinetwegen lag auf diesem so gewöhnlichen Tag für mich ein kleiner Glanz. Und ich bin froh, dass ich ihn an diesem Tag zu meinem persönlichen Schatz erklärt habe. Ich glaube, ihm hat das gutgetan.

Ob Herr Keuerleber deshalb an diesem Tag nach Hause kam und seiner Frau entgegenrief: „Helga, du bist ein Schatz“ bleibt sein Geheimnis. Schön wäre das. Weil wir alle das Potential zum Schatz haben. Auch heute.

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Anstöße SWR1 BW / Morgengedanken SWR4 BW

14FEB2024
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Ich möchte Ihnen von Kira erzählen. Kira ist Witwe. 48 Jahre ist sie alt. Ihr Mann ist vor ziemlich genau 1 Jahr gestorben. Freunde und Verwandte haben sie unterstützt, so gut es geht. Aber einen Satz, den kann Kira nicht mehr hören: „Du musst jetzt nach vorne schauen.!“ „Es war doch noch so viel offen, wir hatten doch noch so viel vor. Ach hätt ich doch…“ Nach vorne schauen, das will sie gar nicht, selbst wenn sie es könnte. Kira ist wie erstarrt.

Wie erstarrt. Das war auch Frau Lot von der die Bibel erzählt. Frau Lot hatte gemeinsam mit ihrem Mann nach langem Suchen in der Stadt Sodom eine Heimat gefunden. Doch die muss sie Hals über Kopf verlassen. Sodom steht vor der Zerstörung. Trotz der Warnung eines Engels auf der Flucht nicht zurückzuschauen, dreht sie sich um und sieht die in Flammen stehende Stadt.  Das lässt sie erstarren, zur Salzsäule.

Die klassische Deutung der Geschichte lautet in etwa so: Wer die Vergangenheit nicht loslässt, ist nicht offen für die Zukunft und erstarrt deshalb. Aber trifft das die Wirklichkeit? Ich glaube, es ist an der Zeit, dass Frau Lot rehabilitiert wird.

Ich verstehe, dass sie zurückschaut. Vielleicht geht ihr alles viel zu schnell. Vielleicht denkt sie an die vielen, die sterben müssen in den Flammen, auch Menschen, die sie kennt. Frau Lot ist eine, der das Leid anderer und ihr eigenes nicht gleich sind. Das Salz ihrer Tränen ist es, das sie innerlich erstarren lässt. Deshalb lässt sie mich nicht los. Weil sie hingeschaut hat und nicht weg. Allerdings war das, was sie sah, zu viel.

Ja, manchmal ist es zu viel. Auch heute. Im Blick auf das Weltgeschehen oder so manch persönliche Tragik. Nicht nur Kira, von der ich anfangs erzählt habe, weiß davon ihr trauriges Lied zu singen. Zu viel. Die Gefahr zu erstarren ist dann da.

Was hilft? Mir hilft es, an ein „Dahinter“ zu glauben. Manchmal trotzig daran festhalten, dass das, was ist, nicht alles ist.  Und darauf vertrauen, dass es Menschen gibt, die gerade dann da sind.

In der biblischen Erzählung hat Lot seine Frau einfach stehen lassen. Wie wäre es gewesen, wenn er sie in den Arm genommen hätte, die Erstarrte? Wenn sie miteinander geweint hätten, um das, was war? Und miteinander geschwiegen und ausgehalten hätten? Weil Lieben manchmal Aushalten heißt. Sogar die Erstarrung. Und für den anderen daran glauben, dass sie sich irgendwann löst.

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Anstöße SWR1 BW / Morgengedanken SWR4 BW

13FEB2024
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„Um Gottes Willen was machst denn du da? Doch nicht mit dem Lineal“ raunzte mich unser Kunstlehrer Professor Klaus Pyzska an. Es war in der 5. Klasse. Gymnasium. 1.Stunde BK – Bildende Kunst. Ich mochte das Fach in der Grundschule nicht. Weil ich es bis heute nicht so habe mit der Genauigkeit und ich zum Leidwesen meiner in der Regel sehr genauen Grundschullehrerinnen immer über den Rand hinaus malte.

Dann, wie gesagt, Gymnasium Klasse 5. Kunst. Wir sollten ein Haus malen. Ich fing an mit vorzeichnen. Mit Bleistift und Lineal. Danach ausmalen. Und ich strengte mich so an. Diesmal sollte alles besser werden…  

Aber dann kam Professor Pyszka.  „Um Gottes Willen was machst denn du da? Doch nicht mit dem Lineal! - Komm mal mit.“ Und dann gings in sein Kabuff neben dem Zeichensaal. Ein ganz spezieller Geruch stieg dort in meine Nase. Eine Mischung aus Ölfarbe und Pfeifenrauch – ja damals rauchten Lehrer noch, auch in der Schule.

Der alte Kunstprofessor nahm einen Schwamm, verwischte alle meine schon wieder gescheiterten Versuche nicht über den Rand hinaus zu malen und begann mit einem dicken Pinsel und groben Strichen ein Haus aufs nasse Papier zu klatschen. Dann drückte er mir das halb fertige Werk in die Hand und sagte: „Jetzt du. Ohne vorzeichnen. Radiergummi und Lineal will ich nie mehr bei dir sehen. Nimm Farben, kräftige…“ Als ich fertig war mit meinem Haus klopfte er mir auf die Schulter: „Bist ne Malsau, aber mit den Farben, das kannste!“ Von da an malte ich gerne.

Leben ist wie Zeichnen ohne Radiergummi. Und unser Lebenskunstwerk ist eben kein Malen nach Zahlen. Ich weiß ziemlich genau, wo ich deutlich hinausgemalt habe über den Rand. Das gehört wohl zu mir. Es ist lange nicht alles glatt gelaufen. Es gab da Brüche, sogar Abstürze. Manchmal ging es wild zu. Aber grade so wurde mein Leben MEIN Leben. Mit den Farben, die mich ausmachen. Auch leuchtende.

Und umgekehrt: wenn ich immer alles zu 100% richtig machen und alle Erwartungen erfüllen will, bin ich bestenfalls eine graue schlechte Kopie. Und das wollte mein Gott, der Künstler, der mich geschaffen hat, ganz sicher nicht.

„Bist ne Malsau, aber mit den Farben, das kannste!“

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Anstöße SWR1 BW / Morgengedanken SWR4 BW

12FEB2024
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Nach langer Zeit war ich im letzten Jahr am Rosenmontag mal wieder in Rottweil. Zur Fasnet. Ich stand an der Hauptstraße. Da kommt ein Narr auf mich zu – schnurstracks: Großgewachsen ist er. Behängt mit Glocken. Sein Anzug, ein buntes Fransenkleid. Die Glocken an seinem Gewand machen einen ohrenbetäubenden Lärm. Erst bin ich noch unsicher. Will der wirklich zu mir? Oder ist es doch eine Verwechslung? 

„Ja, di moin ich…“ Jetzt bin ich mir sicher, er will zu mir. Von hinter der Maske dringt eine kräftige, aber ebenso freundliche Männerstimme an mein Ohr: „So Herr Pfarrer, jetzt gugga mer amol in des Buach nei…“ Die Hände in weißen Handschuhen schlägt der Narr sein sorgfältig eingebundenes und kunstfertig gestaltetes Narrenbuch auf. Eine Doppelseite in der Buchmitte ist ihm besonders wichtig. „Gugg amol was ich do honn…“

Er hat tatsächlich Anekdoten aus meinem Leben und Wirken in seinem Buch festgehalten: Liebevoll, treffend, ein bisschen peinlich, aber nie verletzend. Zum Beispiel zeigt er ein Bild, wie ich mich im langen schwarzen Pfarrersgewand auf mein Fahrrad schwinge, weil ich kurz vor dem Beginn einer Hochzeit noch ganz schnell nach Hause muss. Ich hatte die falsche Rede in mein Ringbuch eingeheftet. Oder wie ich frühmorgens barfuß und auch sonst nur notdürftig bekleidet hinter dem Müllauto herrenne, weil ich mal wieder vergessen hatte, die Tonne rechtzeitig rauszustellen…

Was ich da mit dem Narren erlebt habe, nennen die Rottweiler „Aufsagen“. Dahinter steckt ihr Auftrag, dem anderen den Spiegel vorzuhalten und ihm die Wahrheit zu sagen. Und ich glaube auch deshalb hat die Rottweiler Fasnet etwas so besonders Liebenswertes. Weil es da viele Menschen gibt, die sich die Mühe machen, einander liebevoll die Wahrheit vor Augen zu halten.

Ich musste auf jeden Fall schmunzeln an diesem Tag auf dem Rottweiler Narrensprung. Nicht nur über den freundlichen Narren in seinem Fransenkleidle, sondern vor allem über mich selbst. Und auch wenn ich seit dieser Fasnet mein Ringbuch vor Hochzeiten immer noch mal extra kontrolliere und die Mülltonne dank digitaler Erinnerungsapp jetzt in aller Regel rechtzeitig vor dem Pfarrhaus steht, bin ich mir sicher, dass es auch im kommenden Jahr wieder genügend Geschichten geben wird, die dazu taugen, dass ein Narr mir den Spiegel vorhält. Liebevoll und so, dass ich gerne hineinschaue. Weil die Wahrheit frei macht und uns hoffentlich auch ab und zu schmunzeln lässt.

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SWR1 Anstöße sonn- und feiertags

11FEB2024
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Besonders im Winter brauche ich immer wieder mal einen Energieschub, sonst bleibe ich im trüben Grau um mich herum buchstäblich stecken. Ich gehe dann tanken.

Meine Tankstelle ist eine Schatzkiste. Bis zum Rand gefüllt mit Bildern und Fotoalben. Da drin sind ganz alte, dicke Alben, noch mit eingeklebten Bildern, aus neuer Zeit dann eher selbst gestaltete Fotobücher. Voller Leben und voller Energie. Schätze.

Das Buch aus Andalusien von vor 5 Jahren strahlt mich an: Atlantikküste. Tagsüber heiß, abends angenehm kühl.  Ein Bild vom Meer, Sonnenuntergang. Und da ist er wieder, der Tag vor fünf Jahren und wie er sich angefühlt hat. Seine Energie. Wie ein warmer Wind, der aus dem Fotobuch heraus mein Gesicht erreicht und noch mehr mein Herz.  

Vor mir das Meer. Wellen kommen und gehen. Gleichmäßig und doch jede unterschiedlich. Kraft, die mir entgegenkommt und wieder geht und wieder kommt. Unter mir Sand. Ungezählt. Noch warm von der Sonne des Tages. Über mir ein funkelnder Himmel. Unendlich. Und doch von einem gezählt.  Und da mittendrin: Ich. Gewollt. Erschaffen. 

Dieses Gefühl ist wieder ganz präsent: Dass ich ein Teil dieses Ganzen bin. Auf einmal ist da so viel Vertrauen. Gottvertrauen, Selbstvertrauen, Lebensvertrauen.

Die Tür geht auf. Meine Partnerin, dick eingehüllt in eine Wollstrickjacke - angemessen für Anfang Februar - schaut mich an. „Du strahlst so.“, sagt sie. „Ja, ich war grade tanken.“ Wir verstehen uns. Und dann beginnen wir zu planen, das nächste Wochenende. Den Geburtstag. Und den Sommerurlaub. Damit es Nachschub gibt für die Schatztruhe. Und weil es so gut ist in der Gegenwart zu sein und  doch zu zehren von dem, was war und zu träumen von dem, was kommt.

Meine Zeiten in Gottes Händen. Bei ihm wird eins, was in mir manchmal auseinanderfällt. Das, was war, das, was ist und das, was kommt.

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