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SWR3 Gedanken

10JAN2023
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Manche müssen jetzt ganz tapfer sein: Heute ist der „internationale Tag der Blockflöte“! Die Blockflöte kann ein Graus sein. Vielleicht war es vor drei Wochen für manche so. Weil jemand aus der Nachbarschaft oder der eigenen Familie noch auf den letzten Drücker Weihnachtslieder geübt hat. Oder weil das eigene Blockflötespielenmüssen in der Kindheit den Weg zum Musikmachen versperrt hat. Für andere war die Blockflöte aber ein wichtiger Türöffner für die Musik.

Mein eigener Türöffner war das Metallophon. Das ist so was wie ein großes Glockenspiel. Damals saßen wir, eine Gruppe Kindergartenkinder, mit unseren Instrumenten zusammen. Und dann haben wir mal mehr, mal weniger koordiniert herumgeklöppelt. Losgelassen hat mich die Musik seitdem nicht mehr. Klavier und Trompete durfte ich lernen.

Musik ist für mich zum Ventil geworden. Ich kann sie laut hören. Zum Feiern oder Frust abbauen. Ich kann sie leise anmachen, für die Atmosphäre. Wenn ich selbst Musik mache, kann ich abschalten. So wird eine Probe wie eine kleine Oase im stressigen Alltag. Den vergesse ich dann einfach.

Immer wieder nutze ich auch die Gelegenheit, die ich als Pfarrer habe: Ich mache dann ganz allein für mich in der leeren Kirche Musik. Oft spüre ich dann: So ganz allein bin ich da gar nicht. Gott ist dabei. Und sicherlich nicht nur in der leeren Kirche. Sondern auch sonst. Gerade durch die Musik. Auch die von der Blockflöte.

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SWR3 Gedanken

09JAN2023
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Das Herz soll das erste funktionstüchtige Organ eines menschlichen Embryos sein. Und es gibt wohl kaum ein anderes Organ, das so viel kann. Zumindest im übertragenen Sinn. Denn klar, das Herz schlägt, gibt uns den Lebenstakt vor. Aber es kann noch so viel mehr:

Unser Herz kann klopfen. Wenn Liebe in der Luft liegt. Es kann springen. Vor lauter Freude. Als ich das erste Mal den Herzschlag unserer Kinder gehört habe zum Beispiel. Unser Herz kann brechen. Oder sogar zerspringen. Wenn eine tiefe Beziehung zerbricht. Oder wenn bei einem lieben Menschen der Herzschlag ausbleibt – und wir Abschied nehmen müssen.

Wir können diese Lieben aber für immer im Herzen tragen. Über erlebte Enttäuschung kann unser Herz auch hart werden. Wie ein Stein. Alles Gefühl und Mitgefühl kann erkalten. Oder wir können aus unserem Herzen eine Mördergrube machen. Für uns behalten, wie es uns gerade geht. Obwohl es anders besser wäre.

Natürlich können wir unser Herz aber auch auf der Zunge tragen. Dann können andere erfahren, was uns gerade beschäftigt. Und das Herz kann auch der Ort für das sein, was uns ausmacht. Wenn jemand ein „gutes Herz“ hat zum Beispiel. Mitmenschlichkeit lebt.

So vielfältig ist unser Herz und das was wir damit machen können. Unser ganzes Menschsein spiegelt sich im Herzen. Daran erinnert mich auch immer dieser eine Satz aus der Bibel: „Der Mensch sieht, was vor Augen ist. Gott sieht aber etwas anderes an: unser Herz.“

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SWR3 Gedanken

08JAN2023
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Naa? Noch dabei oder schon eingeknickt? Ich meine die guten Vorsätze für das neue Jahr. Sich gesünder ernähren, mehr Sport treiben, mehr Geld sparen. Das sind laut einer Umfrage die Top 3 der Vorsätze für dieses Jahr. Und heute hat ja immerhin schon die zweite Woche im neuen Jahr begonnen. Deswegen meinen tiefen Respekt allen, die bei den guten Vorsätzen noch keinen Cheat Day eingelegt haben.

Das Ding mit den guten Vorsätzen ist ja: Sie sollen etwas im eigenen Leben verbessern. Wenn ich das hinbekomme, werde ich zufriedener sein. Meine ich zumindest. Deswegen bauen die Vorsätze einen gewissen Druck auf, sie umzusetzen. Erst recht, wenn ich mich mit anderen darüber austausche. Das motiviert zwar. Aber halt nur für eine gewisse Zeit. Meistens ist es dann doch so, dass die Motivation irgendwann nachlässt. Und die Vorsätze haben ein Nachspiel. Mal necken mich die anderen. „Naa?“, fragen sie. Mal nerve ich mich selbst an. Weil ich es dieses Mal doch unbedingt jetzt mal so richtig wirklich schaffen wollte. Hat aber nicht hingehauen.

Ich habe mir deswegen für dieses Jahr etwas anderes vorgenommen. Nämlich fast nichts. Ich habe mich dabei von einem alten Gebet inspirieren lassen: „Sei nun wieder zufrieden, meine Seele; denn Gott tut dir Gutes“, heißt es da. Ich will nicht darauf schauen, was ich in meinem Leben verbessern oder optimieren könnte. Ich will mich auf das Gute in meinem Leben konzentrieren. Auf das, was schon da ist, was ich schon geschenkt bekommen habe. Denn davon gibt es mehr als genug. Und ich merke schon, wie mich das entspannt. Nichts erreichen zu müssen. Das macht meine Seele gerade ganz schön zufrieden. Und das immerhin schon über eine Woche im neuen Jahr.

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SWR3 Worte

24SEP2022
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Für alle, die am Samstag heute wandern. Ein altes Gebet, Psalm 121:

Ich schaue hoch zu den Bergen. Woher kommt Hilfe für mich?
Hilfe für mich, die kommt von Gott! Er hat Himmel und Erde gemacht.
Er lässt deinen Fuß nicht straucheln. Der über dich wacht, schläft nicht.
Sieh doch: Der über Israel wacht, der schläft und schlummert nicht.
Gott wacht über dich. Gott ist dein Schutz, er spendet Schatten an deiner Seite.
Am Tag wird dir die Sonne nicht schaden und der Mond nicht in der Nacht.
Gott behütet dich vor allem Bösen. Er wacht gewiss über dein Leben.
Gott behütet dein Gehen und Kommen von heute an bis in alle Zukunft.

Psalm 121, Basisbibel

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SWR3 Worte

23SEP2022
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Alkohol ist in Deutschland für viele Menschen ein Problem. Auch die Journalistin Eva Biringer hat jahrelang mehr Alkohol getrunken, als ihr gutgetan hat. Inzwischen ist sie abstinent und entdeckt ganz neue Kraftreserven:

„Abstinenz schärft die Sinne für Missstände. Außerdem habe ich die Kraft, etwas zu verändern, wenn ich nicht damit beschäftigt bin, auszunüchtern oder über mein Trinken nachzudenken. Bei mir hat das enorme Kapazitäten im Kopf gebunden. Es hilft ungemein, sich selbst eine bessere Freundin zu sein, man kann sich dann auch im Alltag besser gegen all die vermeintlich kleinen sexuellen Übergriffe wehren. Ich bin sicherlich eine bessere Feministin ohne Alkohol.“

Galore Literatur, kostenlose Beilage von Galore 53 Juni/Juli 2022

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SWR3 Worte

22SEP2022
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Ernst-Wilhelm Gohl ist seit zwei Monaten der neue Landesbischof der evangelischen Kirche in Württemberg. Wesentlich ist für ihn Gottes Liebe. Er sagt:

„Wir verkündigen die frohe Botschaft von Gottes Liebe. Diese Liebe schaut nicht darauf, was jemand kann oder nicht. Diese Liebe verändert Menschen zum Guten. Sie gibt niemanden auf. […]

Diese Liebe gilt der ganzen Welt. So verstehe ich meinen Dienst in der Kirche […]. Diese Liebe will ich in der Welt bezeugen. Zusammen mit allen Christinnen und Christen.“

Instagram/Evangelische Landeskirche in Württemberg, https://www.instagram.com/p/CgZVCGDMGCL/

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SWR3 Worte

21SEP2022
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Geld ist eben doch nicht alles. Daran erinnert der Schriftsteller Reinhard Ellsel mit einer Anekdote über Mutter Teresa:

„Sich um die Ärmsten der Armen kümmern – und das ohne eine Gegenleistung zu erwarten? Einem amerikanischen Journalisten, der Mutter Teresa beim Versorgen einer brandigen, stinkenden Wunde beobachtete und schaudernd gestand: ‚Nicht für eine Million Dollar würde ich das tun!‘, erwiderte sie lachend: ‚Ich auch nicht!‘ – Sie tat es aus Liebe zu Gott.“

Reinhard Ellsel, „Zum 25. Todestag von Mutter Teresa (1910-1997). ‚Aus Liebe zu Gott und nicht für eine Million Dollar‘“, zitiert nach Gemeinschaftswerk der Evangelischen Publizistik (GEP) (Hg.), „Gemeindebrief. Magazin für Öffentlichkeitsarbeit“ 5/2022

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SWR3 Worte

20SEP2022
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Die Autorin Beatrice von Weizsäcker liest gerne Kinderbücher. Da springen die Hauptpersonen manchmal zwischen den Welten hin und her. Als sie mal wieder so ein Buch gelesen hat, hat sie gemerkt – es ist gut sich diese kindliche Vorstellungskraft zu bewahren:

„Als ich es las, dachte ich, wie es wohl wäre, wenn mir das passierte. Wenn ich zum Beispiel in die Bibel hineinstiege, ins Damals. Oder Figuren aus der Bibel herauskämen, ins Heute. Man hört ja immer wieder, Jesus sei da. ‚Komm, Herr Jesus, sei unser Gast und segne, was du uns bescheret hast‘, beten schon die Kinder, auch wir damals. Doch als mein Bruder Platz machte auf der schmalen Küchenbank und wir Geschwister zusammenrückten für ‚unseren Gast‘, verstanden die Eltern nicht, was vor sich ging.“

Beatrice von Weizsäcker, „Tintenherz-Vorstellungen“, https://www.evangelisch.de/blogs/spiritus/203259/18-07-2022

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SWR3 Worte

19SEP2022
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Ralph Ruthe malt Comics. Und er äußert sich immer wieder auch politisch. Manche Rückmeldung darauf überrascht ihn:

„Bei meinen Kommentaren zu politischen Themen werde ich immer wieder von manchen als ‚Linker‘ bezeichnet. Ehrlich gesagt denke ich beim Aufschreiben meiner Gedanken selbst gar nicht über so eine Zuordnung nach. Mir geht es bei meinen politischen Statements darum, mich vor den vielen Leuten, die mir folgen, zu positionieren, und zu zeigen: ‚ich bin gegen Hass – Ausgrenzung und Gewalt sind keine Lösungen. […]‘

Das, worum es mir geht, ist Menschlichkeit. Wenn mich das zum ‚Linken‘ macht, […] wofür stehen dann eigentlich die ‚Rechten‘?“

Twitter/Ralph Ruthe, https://twitter.com/ralphruthe/status/828199663199195136

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SWR3 Worte

18SEP2022
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Die evangelische Kirche in Württemberg hat seit zwei Monaten einen neuen Landesbischof: Ernst-Wilhelm Gohl. Die Grundaufgabe der Kirche beschreibt er so:

„Hingehen, zuhören, erzählen, was wir glauben und hoffen.
Hingehen, zuhören, Gemeinschaft erfahren.
Das ist in unserer Kirche dran: In jeder Gemeinde und für uns alle als Christinnen und Christen.“

Instagram/Evangelische Landeskirche in Württemberg, https://www.instagram.com/p/CggnA_SscL6/

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