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Ungefähr in der 10. Klasse bekamen wir die Möglichkeit, nach Englisch und Französisch auch Latein zu lernen. Ich war in den Lehrer verknallt, also entschied ich mich dafür.
Nur: meine Rechnung ging nicht auf, statt des jungen Französischlehrers, der Latein aus Spaß unterrichten wollte, bekamen wir Herrn Jakoby, einen schüchternen, etwas freudlosen älteren Herrn.
Nach einem längeren Schul-Vormittag noch freiwillig Latein zu lernen, das muss man auch wollen, aber wir hatten unsere Tricks, um die Stunde zu verkürzen. Das hatte was mit der Klassengemeinschaft zu tun – dieses Jahr haben wir 50 Jahre Abitur und wir treffen uns immer noch.
Wenn damals die 6. Stunde begann, fingen wir einfach an zu singen. Herr Jakoby war jungen Damen gegenüber schüchtern – oder er mochte den Gesang – oder er hatte auch keine Lust – jedenfalls wartete er vor der Klassentür, bis wir aufhörten: diese Stunden waren deutlich kürzer als 45 Minuten.
Ein bisschen Latein haben wir trotzdem gelernt.
Mir ist das durch den Kopf gegangen, weil ich so gemeinsame Aktionen wie das gemeinsame Singen heute nicht mehr so oft erlebe.
Die Vereinzelung der Menschen nimmt zu, man kann es auch positiv Individualisierung nennen, aber es hat zwei Seiten.
Sportvereine verlieren Mitglieder, die Leute gehen allein in die „Muckibude“. Die Parteien verlieren Mitglieder. Wer sich politisch engagieren will, schreibt Kommentare in die sozialen Netzwerke – oder engagiert sich auf Zeit in einer Bürgerinitiative. Die Kirchen verlieren Mitglieder. Wer einen religiösen Impuls sucht, geht spontan in die Kirche oder engagiert sich den Kindern zuliebe in der Kommunionvorbereitung, aber dann ist wieder anderes wichtig.
Ich will nicht rumheulen nach der guten alten Zeit, aber der Zusammenhalt „in echt“ war anders früher, intensiver vielleicht.
In Kirchwald gibt es verschiedene Gruppen. Ob ich vielleicht doch mittwochs mal zur Gruppe „Nadelspiel“ stricken gehe statt abends allein für mich zu stricken?
https://www.kirche-im-swr.de/?m=42348Wenn Helga und ich sonntags unsere 10.000 Schritte tun, dann auch gern in den Thürer Wiesen in der Eifel. Wir nennen es „wandern“, weil wir ja Wanderschuhe anhaben. Hätten wir High Heels an, wäre es „spazieren gehen“. 10.000 Schritte eben.
Jedenfalls sind die Thürer Wiesen ein Paradies. In der Stille hört man Frösche und Kröten. Der Wind fegt oder säuselt durch die Schilfhalme. Auf den flachen Wassern glitzert die Sonne. Enten ziehen ihren Weg, Fliegen tanzen. Ein Traum.
Seit ein paar Jahren leben auch Wasserbüffel dort. Kost und Logis frei und sie machen ihren Job: halten die Flächen sauber von zu hoch wucherndem Grünzeug.
Dann passierte der Unfall. Ein LKW mit 30.000 Litern Öl im Tank kippte um und das Öl floss in die Natur. Obwohl blitzschnell viel Hilfe kam, lässt sich die Natur nicht so schnell in Ordnung bringen. Die Wasserbüffel hatten wenig Probleme. Aber die ganzen Wasservögel, Störche, Reiher, Enten. Und die Kleintiere: Fliegen, Lurche, Libellen, keine Ahnung, wie sie alle heißen. Die hatten echt Schwierigkeiten. Tranken Öl. Ihre Flügel verklebten sich. Manche erstickten unter den Öllachen. Ein großes Elend.
In Kirchwald ist die Wildvogelstation aufnahmebereit. Freiwillige fangen die Tiere und bringen sie in die Station. Dort werden sie gereinigt und gefüttert und beruhigt, bis in den Thürer Wiesen die Welt wieder einigermaßen in Ordnung ist.
Hier wird Geld gebraucht für Tierfutter und Reinigungsmittel und Spritkosten für die Transporte.
Und – oh Wunder – der Mensch, der seinesgleichen oft verachtet oder bekämpft oder hasst und niedermacht:
zu den Tieren ist der Mensch freundlich. Spendet Trost, gute Worte, Geld, tatkräftige Hilfe. Vor meiner Tür stand auch eine Tasche mit Decken und Handtüchern, die ich weitergeben sollte an die Wildvogelstation, da hab ich noch eine Tüte Vogelfutter dazu gelegt.
Ich finde es prima, dass Menschen Tieren in Not helfen.
Menschen in Not helfen, das finde ich auch gut.
https://www.kirche-im-swr.de/?m=42347„Hallo Mechthild“, hörte ich einen Ruf auf dem Markt in Mayen.
Es war Reza, früher unser Nachbar in Kirchwald, ursprünglich aus dem Iran.
„Ich bin jetzt sieben“, teilte er uns mit.
Super, schon richtig groß, geht in die Schule, trug eine schicke Brille.
Wir waren da wegen einer Kundgebung zum Ende des 2. Weltkriegs vor 80 Jahren.
Reza schaute sich die kleine Ausstellung an und entdeckte jemanden, den er kannte.
Den Namen wusste er allerdings nicht.
„Das war ein Böser“, sagte ich. „Adolf Hitler“.
„Warum war der böse?“, fragte er, wartete die Antwort aber nicht ab.
Das Interesse von Siebenjährigen geht schnell vorbei.
Wie wäre es vor 85 Jahren gewesen, also 1940 ungefähr?
Hätten freundliche Herren ihn angesprochen, woher er das Bild kennt? Und was seine Eltern ihm über diesen Mann erzählt haben?
Hätten seine Eltern einen Besuch der freundlichen Herren bekommen? Hätten sie den Hitlergruß zeigen und sich zum Führer bekennen müssen?
Hätten die Nachbarn erzählen können, dass die Eltern sich manchmal kritisch über die Regierung äußern? Und welche Folgen hätte das gehabt?
Finstere Zeiten damals, jeder konnte jeden verraten.
„Nie wieder“, der Ausdruck der Überlebenden von Buchenwald.
Und ich will auch, dass es nie wieder passiert.
Kein Genozid an Juden. Oder an anderen Menschengruppen.
Keine Konzentrationslager. Keine Ausgrenzung oder Tötung von Menschen mit Beeinträchtigungen. Von Schwulen. Von Sinti oder Roma.
Keine staatliche Mordmaschinerie. „Nie wieder!“
Alle Menschen sind gleich – vor dem Grundgesetz und vor Gott.
Ich bin seit vielen Jahren Blutspenderin. Niemand hat mich jemals gefragt, ob ich Jüdin bin oder nix glaube, niemanden hat meine Hautfarbe interessiert. Alle wollen nur wissen, welches Blut in meinen Adern fließt. A, B, AB oder 0.
In allen Menschen fließt nämlich der gleiche, kostbare Lebenssaft.
https://www.kirche-im-swr.de/?m=42346Henri heißt er und hat schon einige Jahre auf seinem goldbraunen Fell. Denn Henri ist ein Hund und lebt in einem Seniorenheim in Mainz - zusammen mit vielen alt gewordenen Menschen. Manche von ihnen sind dement. Das bedeutet, sie leben mitunter in längst vergangenen Zeiten. An die können sie sich noch erinnern. Und da kommt immer wieder mal Henri ins Spiel. Einen Herzensöffner, so nennt ihn eine Ordensschwester, die dort arbeitet. Denn die Begegnung mit dem Tier macht etwas mit den Menschen. Sie freuen sich über ihn, werden aktiver. Manche von ihnen beginnen sogar zu erzählen, wenn er da ist. Erinnern sich an glückliche, frühere Tage. Und Henri, der spürt wohl auch instinktiv, wenn es einer Bewohnerin mal nicht so gut geht. Dann wird er behutsamer, muntert sie auf, zaubert dem alten Menschen manchmal wieder ein Lächeln ins Gesicht.
Ob Tiere so etwas wie eine Seele haben können? Immer mal wieder wird sowas ja diskutiert. Ehrlich gesagt, ich weiß es nicht und bin da auch eher zurückhaltend. Aber wenn ich dann von Henri und den alten Menschen höre, dann denke ich: Vielleicht ist da ja doch was dran. Unter uns Menschen sprechen wir immerhin von Seelenverwandtschaft, wenn sich zwei quasi blind ergänzen. Wenn es keiner großen Worte mehr bedarf. Wenn oft schon ein kurzer Blick genügt, um zu wissen, wie es dem anderen geht. Was sie oder er gerade braucht. Wenn sich also, im Bild gesprochen, ihre Seelen berühren. Und ein wenig erscheint das ja auch so, wenn Henri, der Seniorenheimhund, die alten Leute aufmuntert und zum Erzählen bringt. Ob Tiere nun so was wie eine Seele haben oder nicht. Für manche Menschen, so scheint mir, können sie jedenfalls eine Art von Seelsorger sein.
https://www.kirche-im-swr.de/?m=42329Wenn ich an Schaufenstern vorbei schlendere oder durch die Werbebeilagen der Zeitung blättere, dann fällt mir hin und wieder ein steiles Versprechen auf: Zufriedenheitsgarantie! Vor ein paar Jahren fing das an. Inzwischen ist es beinahe inflationär. Immer öfter verspricht mir irgendwer: Zufriedenheit! Optiker sind dabei, Friseursalons, sogar Banken. Bei vielen kommt das an. Denn Menschen die unzufrieden sind, haben Zweifel. Den Eindruck, nicht genug bekommen, besseres verdient zu haben. Wer ständig unzufrieden ist hinterfragt deshalb jede Ware, jede Leistung, im schlimmsten Fall auch jeden menschlichen Kontakt. Immer mit dem Verdacht, zu kurz zu kommen, betrogen, übervorteilt, hintergangen zu werden. Wer aber anderen ständig misstraut, ist auch ständig unzufrieden. Ein Teufelskreis, der politisch am Ende nur den Radikalen nützt.
Bloß, woran merke ich eigentlich, dass ich zufrieden bin? Also so richtig, zu 100 Prozent. Wer zufrieden ist, lauert nicht ständig auf das Haar in der Suppe. Darauf, was vielleicht noch besser sein könnte. Wer zufrieden ist, ist ausgeglichen. In innerer Ruhe. Zufrieden sein ist Glück.
Unzufrieden machen dagegen Erwartungen, die sich nicht erfüllen. Wer sich Urlaub nur als zwei Wochen Sonne vorstellen kann, ist unzufrieden, wenn es an zehn Tagen regnet. Es soll Leute geben, die fordern dann allen Ernstes ihr Geld zurück. Und vielleicht steht ja auch Gott nicht mehr allzu hoch im Kurs, weil er in den Augen vieler einfach nicht verlässlich liefert.
Natürlich heißt das nicht, alles klaglos hinzunehmen. Ich darf auch was erwarten. Vom Handwerker, den ich beauftrage. Der Kollegin, die mir zuarbeitet. Dem neuen Auto, das mich viel Geld kostet. Aber nichts und niemand auf Erden ist makellos und perfekt. Wer tolerant sein, kleine Fehler und Makel akzeptieren kann, bei anderen und bei sich selbst, der lebt zufriedener. Und letztlich auch glücklicher.
https://www.kirche-im-swr.de/?m=42328„Du bist nicht allein allein“. Unter diesem Motto setzt die Evangelische Kirche in Hessen und Nassau in diesen Wochen ein Zeichen gegen die Einsamkeit. Wenn ich mich einsam fühle, dann habe ich den Eindruck: Ich bin die Einzige, der es so geht. Es fühlt sich an, als ob nur ich einsam wäre. Dabei stimmt das gar nicht: Umfragen zeigen, dass weit mehr als die Hälfte aller Erwachsenen Einsamkeit erleben. In den letzten Jahren geben besonders junge Menschen an, sich einsam zu fühlen.
Einsam kann man in jeder Lebenslage sein, ganz gleich wie alt man ist, ob man berufstätig ist und viel Geld hat oder mitten in der Ausbildung steckt und aufs Geld achten muss. Auch wer verheiratet ist oder gute Freundinnen und Freunde hat, kann sich einsam fühlen.
Einsamkeit betrifft viel mehr Menschen als gedacht. Daher heißt die Aktion der evangelischen Kirche: „Du bist nicht allein allein“.
Dahinter steht die Überzeugung: Wenn wir uns als Gesellschaft zusammentun, können wir viel gegen die Einsamkeit unternehmen. Manchmal hilft es schon, über das Thema zu reden. Und zu merken: Einsamkeit kennen viel mehr Menschen, als ich gedacht habe. Vielen geht es nicht gut damit. Es hilft aber, darüber zu reden.
Mit der Aktion möchte die evangelische Kirche genau dazu anregen: Über Einsamkeit ins Gespräch zu kommen. Wann mache ich das schon – jemanden fragen, wann er oder sie sich einsam fühlt. Oder was ihr hilft gegen die Einsamkeit?
Auch die Bibel erzählt von Menschen, die sich einsam fühlen – und aus der Einsamkeit herausfinden. Da ist zum Beispiel einer, der wegen seiner Krankheit von der Gesellschaft ausgeschlossen ist. Jesus sieht ihn und erkennt, wie es um ihn steht. Jesus gibt ihm weder Ratschläge noch bemitleidet er ihn ungefragt. Stattdessen sieht er ihn an und fragt ihn: „Was willst du, dass ich für dich tue?“ (Lukas 18,41). Jesus nimmt sein Gegenüber wahr mit allen Gefühlen und Erfahrungen, auch mit seiner Einsamkeit. „Was willst du, dass ich für dich tue?“, fragt er ihn und ermöglicht es seinem Gegenüber, sich mitzuteilen. Und das ist der erste Schritt. Ich muss nicht die Lösung für die Probleme anderer haben. Aber ich kann etwas tun: Ich kann das Gespräch suchen und fragen: „Was willst du, dass ich für dich tue?“
https://www.kirche-im-swr.de/?m=42235Ein Meer aus weißen Kreuzen, soweit das Auge reicht. Für jeden gestorbenen Soldaten ist ein weißes Kreuz errichtet. Auf manchen steht ein Name und darunter die Angaben, wann und wo dieser Mensch geboren wurde und gestorben ist. Auf anderen Kreuzen fehlen diese Angaben. Sie erinnern an die vielen getöteten Soldaten, deren Leichen nicht gefunden oder identifiziert werden konnten.
In diesem Jahr denken wir daran, dass der Zweite Weltkrieg vor 80 Jahren beendet wurde. Die Befreiung hat mit dem sogenannten D-Day am 6. Juni 1944 begonnen. An diesem Tag landeten die Schiffe der alliierten Truppen an der nordfranzösischen Küste. Unzählige amerikanische und kanadische Soldaten sind gestorben, kurz nachdem sie an Land gingen. Es waren fast alles waren junge Männer. Sie sind gestorben, um Europa zu befreien.
Als Jugendliche war ich einmal im Urlaub in der Normandie. Wir haben damals viele dieser Soldatenfriedhöfe besucht. An die unzähligen weißen Kreuze erinnere ich mich noch sehr genau. Und ebenso an das bedrückende Gefühl bei diesem Anblick. Denn das unermessliche Leid, das der Zweite Weltkrieg über Europa gebracht hat, übersteigt meine Vorstellungskraft.
Zwar konnte ich auf den Informationstafeln lesen, wie viele Gräber es hier gibt, wie viele Soldaten und wie viele Zivilisten hier ums Leben gekommen sind. Und auch, an wie viele Vermisste erinnert wird. Aber allein diese Zahlen sind schwer zu begreifen. Die weißen Kreuze haben mir geholfen, eine Ahnung zu bekommen. Jedes Kreuz steht für ein Menschenleben. Und um jedes dieser Menschenleben hat jemand getrauert - Eltern, Geschwister, Freunde, Geliebte und Kameraden.
Das Meer aus weißen Kreuzen auf den Soldatenfriedhöfen in der Normandie hat sich in mein Gedächtnis eingebrannt. Heute, 81 Jahre nach diesem D-Day, gilt für mich einmal mehr: „Krieg soll nach Gottes Willen nicht sein.“ So hat es der Weltkirchenrat nach Kriegsende festgehalten. Für mich ist das heute genau so aktuell wie vor 80 Jahren: Krieg soll nicht sein – wir Menschen sollen in Frieden miteinander leben. Schließlich sind wir doch alle Menschen, alle von Gott geliebte und nach seinem Bild geschaffene Menschen.
https://www.kirche-im-swr.de/?m=42234Mit ausgestreckter Hand steht meine Nachbarin auf dem Balkon. Sie blickt hinauf in die grauen Regenwolken und dann auf die Regentropfen auf ihrer Hand. Dabei strahlt sie und ich kann von meiner Wohnung direkt gegenüber sehen, wie sie sich freut. Mit ihr bestaunen ihre beiden kleinen Kinder, wie die Regentropfen auf das Balkongeländer und auf ihre Hände prasseln. Lange stehen sie nicht da, aber es ist jedes Mal so: Wenn es regnet, gehen sie raus, spüren kurz den Regen auf ihren Händen und freuen sich. Ich habe sie leider noch nie gefragt, warum sie das tun. Ob sie in einer Gegend aufgewachsen sind, in der es fast nie geregnet hat? Oder ob sie etwas Besonderes mit dem Regen verbinden?
Aber ich habe mir etwas von der Familie abgeschaut: Ich versuche auch darüber zu staunen, wenn es regnet. Eigentlich hat mich der Regen immer eher geärgert. Ich fahre viel Fahrrad und werde ungern nass. Mit Regenklamotten ist Fahrradfahren zwar problemlos möglich, aber längst nicht so schön wie bei Sonnenschein. Daher hoffe ich immer, dass es nicht genau dann regnet, wenn ich raus muss.
Inzwischen staune ich lieber. Denn Regen ist doch eigentlich etwas Wunderbares – gerade, wenn es eher tröpfelt oder ein kurzer Schauer vorüberzieht.
In diesem Frühjahr hat es wieder einmal viel zu wenig geregnet. Wir Menschen können das Klima nicht beherrschen und wir können auch keinen Regen künstlich erzeugen. Auch nicht im Jahr 2025. Wir sind – genau wie die Menschen zu früheren Zeiten auch – dem Wetter ausgeliefert. Schon früh wussten die Menschen: Gott es ist, der Sonne und Regen schickt und alles, was lebt, versorgt. Einer hat es in der Bibel so gesagt: „Bittet den HERRN, dass er zur rechten Zeit den ersehnten Regen sende! Denn der Herr ist es, der die Wetterwolken zusammenballt; er gibt Regen und lässt für alle etwas wachsen.“ (Sacharja 10,1)
Daran halte ich mich: Ich bitte Gott um ausreichend Regen. Für alle Menschen und Tiere und für alle Pflanzen. Und wenn es dann regnet – dann mache ich es wie die Nachbarsfamilie: Ich strecke meine Hand in den Regen, staune und freue mich. Und sage: „Danke, Gott! Du bist es, der die Wetterwolken zusammenballt und uns Regen gibt. Du lässt für alle etwas wachsen.“
https://www.kirche-im-swr.de/?m=42233Heute wird es wissenschaftlich – nein bitte nicht gleich abschalten – auch wenn ich jetzt noch sage, dass es um Physik und Mathematik geht.
Der Göttinger Mathematiker und Physiker Johann Benedict Listing und der Leipziger Mathematiker und Astronom August Ferdinand Möbius haben voneinander unabhängig diese besondere Form beschrieben. Sie wurde dann Möbius Schleife oder Möbius Band genannt.
Diese Form zeichnet sich dadurch aus, dass das Band rund geschwungen ineinander übergeht. Ein Möbiusband kann man aus einem Papierstreifen herstellen, indem man ihn an einem Ende festhält und das andere Ende einmal um 180 Grad dreht und die Enden miteinander verbindet.
Wenn man dann auf einer Seite mit einem Stift anfängt eine farbige Linie zu machen und folgt dem Band, so kommt man an den Anfang des Striches zurück und hat den ganzen Papierstreifen auf beiden Seiten eingefärbt, ohne abzusetzen oder die Seiten des Papierstreifens zu wechseln.
Er hat also nur eine Seite und ist in sich geschlossen endlos. Man kann ewig mit einem Finger auf dem Band langfahren ohne das man die Seiten wechseln muss und berührt es doch komplett – sozusagen auf allen Seiten. Faszinierend.
Ja ich weiß es ist schwer zu beschreiben und sich vorzustellen, aber vielleicht konnte etwas von der Faszination überspringen? Denn seine Endlosigkeit begeistern mich immer aufs Neue. Wenn ich mit dem Finger über ein Möbiusband fahre, fällt mir ein Satz aus der Bibel ein: Ich bin das A und das O, der Anfang und das Ende, spricht Gott“ (Offenbarung 22,13)
Das Alpha und das Omega – A und O - sind der erste und der letzte Buchstabe im griechischen Alphabet. Anfang und Ende also.
Gott ist seit dem Anfang – er ist immer bei seinen Menschen: Gestern – Heute und Morgen – in der Vergangenheit, der Gegenwart und in Zukunft.
Auch wenn sie die Faszination für die Möbius Schleife nicht teilen – das Versprechen Gottes ist trotzdem klasse.
Und so wünsche ich Ihnen einen guten Start in den Tag mit Gott an Ihrer Seite – heute, morgen und in Ewigkeit.
https://www.kirche-im-swr.de/?m=42296Heute wird es wissenschaftlich – nein bitte nicht gleich abschalten – auch wenn ich jetzt noch sage, dass es um Physik und Mathematik geht.
Der Göttinger Mathematiker und Physiker Johann Benedict Listing und der Leipziger Mathematiker und Astronom August Ferdinand Möbius haben voneinander unabhängig diese besondere Form beschrieben. Sie wurde dann Möbius Schleife oder Möbius Band genannt.
Diese Form zeichnet sich dadurch aus, dass das Band rund geschwungen ineinander übergeht. Ein Möbiusband kann man aus einem Papierstreifen herstellen, indem man ihn an einem Ende festhält und das andere Ende einmal um 180 Grad dreht und die Enden miteinander verbindet.
Wenn man dann auf einer Seite mit einem Stift anfängt eine farbige Linie zu machen und folgt dem Band, so kommt man an den Anfang des Striches zurück und hat den ganzen Papierstreifen auf beiden Seiten eingefärbt, ohne abzusetzen oder die Seiten des Papierstreifens zu wechseln.
Er hat also nur eine Seite und ist in sich geschlossen endlos. Man kann ewig mit einem Finger auf dem Band langfahren ohne das man die Seiten wechseln muss und berührt es doch komplett – sozusagen auf allen Seiten. Faszinierend.
Ja ich weiß es ist schwer zu beschreiben und sich vorzustellen, aber vielleicht konnte etwas von der Faszination überspringen? Denn seine Endlosigkeit begeistern mich immer aufs Neue. Wenn ich mit dem Finger über ein Möbiusband fahre, fällt mir ein Satz aus der Bibel ein: Ich bin das A und das O, der Anfang und das Ende, spricht Gott“ (Offenbarung 22,13)
Das Alpha und das Omega – A und O - sind der erste und der letzte Buchstabe im griechischen Alphabet. Anfang und Ende also.
Gott ist seit dem Anfang – er ist immer bei seinen Menschen: Gestern – Heute und Morgen – in der Vergangenheit, der Gegenwart und in Zukunft.
Auch wenn sie die Faszination für die Möbius Schleife nicht teilen – das Versprechen Gottes ist trotzdem klasse.
Und so wünsche ich Ihnen einen guten Start in den Tag mit Gott an Ihrer Seite – heute, morgen und in Ewigkeit.
https://www.kirche-im-swr.de/?m=42281Zeige Beiträge 1 bis 10 von 5988 »