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SWR3

  

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SWR3 Worte

13JUL2023
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Manchmal ist das Leben eng. Zu eng. Dann dürfen wir uns neu erfinden. Pfarrer Siegfried Eckert hat dazu ein Gebet formuliert:

„neu erfinden möchte ich mich zu unbekannten ufern aufbrechen heilvolle horizonte entdecken aus der enge in die weite treten. Befreit werden möchte ich von babylonischen gefangenschaften von den dämonen der kindheit von vergifteten beziehungen. Loslassen möchte ich mein besitzstandsdenken meine lebenslügen meine umweltzerstörung. Versüße gott meine verbitterung mit deiner barmherzigkeit lass mich die hand an den pflug legen rückblickend meine irrwege erkennen geläutert nach vorne schauen ins offene. Wie sonst könnten all meine schmerzen ihre letzte ruhe finden bei dir.“

Siegfried Eckert, herz geborenes. Gebete

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SWR3 Worte

12JUL2023
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Zuhause-sein und Sich- rundum- wohlfühlen, überall auf der Welt. Das geht. Der Pfarrer Steve Kennedy Henkel sagt dazu:  

„Die Dänen haben ein Wort für dieses Rundumgefühl: Hygge! Hygge ist das Gefühl, zu Hause zu sein, egal wo deine Meldeadresse ist! Es ist Kaminknistern und Holzgeruch und zugedeckt sein. Es ist rausschauen, wenn Gewitter ist, und wissen, dass dir nichts passieren kann. Die Engländer würden sagen: My home is my castle. Und Luther würde sagen: “Ein feste Burg ist unser Gott.” […] Bei Gott kannst du dich zu Hause fühlen. […]. Sich bei Gott zu sammeln, kann sein, wie nach Hause kommen, egal wo du gerade bist. Bei Gott sein ist […]hygge.”

Steve Kennedy Henkel, Rituale. Für Hipster&Heilige und alles dazwischen

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SWR3 Worte

11JUL2023
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Manchmal ist das Leben ganz schön schwer. Pfarrer Siegfried Eckert hilft es sich da auf Gott zu verlassen. Er hat ein Gebet aus der Bibel in folgende Worte übersetzt:   

„Gottes Wahrheit sorgt für Sicherheit und Halt. Du musst dich nicht mehr ängstigen vor den Albträumen der Nacht, vor den Panikattacken am Tag. Du brauchst keine Sorge haben vor den Plänen deiner Feinde […], die sie mittags in ihren Gerüchteküchen anheizen. […] Gott ist ein Freund der Zuversicht, dein Rettungsboot in großer Not. Kein Übel wird dich zu Fall bringen […]. Denn Gott hat seinen Engeln befohlen, dass sie dich behüten auf allen deinen Wegen, dass sie dich auf Händen tragen und niemand dir Steine in den Weg legen wird. Du wirst die Herausforderungen bewältigen. Kein Hindernis wird zu groß sein, dass du es nicht überwinden kannst.“

Siegfried Eckert, Blau Licht Gebete. Die Psalmen übertragen vom Damals ins Heute,

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SWR3 Worte

10JUL2023
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Die Milch im Kaffee ist schlecht, die Frisur wird nichts, das Auto springt nicht an: Manchmal herrscht morgens schon Chaos. Dem Pfarrer Steve Kennedy Henkel hilft da eine Meditation mit diesen Worten:

„Ewige:r. Am Morgen der Welt lag alles im Chaos. Du hast die Ordnung gebracht, die Leben erst möglich macht. Komm jetzt auch in meinen Morgen, und hilf mir, meinem Tag Struktur zu geben. Ordne das Meer meiner Gefühle, dass ich Land sehen kann. Lichte den Nebel meiner Gedanken, dass ich Klarheit bekomme. Geh über meiner Seele auf, wie die warme Sonne am Morgen. Amen“

Steve Kennedy Henkel, Rituale. Für Hipster&Heilige und alles dazwischen

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SWR3 Worte

09JUL2023
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Menschen erzählen Gott, was sie bewegt. Im Gebet. Viele Gebete stehen in der Bibel. Pfarrer Siegfried Eckert hat eines davon neu übersetzt. Es kann Hoffnung machen:

„Gesegnet ist der Mensch, der nicht leeren Versprechungen hinterherhechelt, Unwesentliches nicht für wesentlich hält, der keine Freude hat an Gerüchteküchen, stattdessen mit klarem Blick Gottes Weisungen folgt und mit Lust ein sinnvolles Leben anstrebt. […] Ein Mensch, der sich Gott anvertraut, wird getragen von Zuversicht und Hoffnung. […] Wer sich von Gott geborgen weiß und seinen Empfehlungen folgt, braucht keine Zukunft zu fürchten, denn Wesentliches wird ewig bleiben. Nur Unwesentliches vergeht.“

Siegfried Eckert, Blau Licht Gebete. Die Psalmen übertragen vom Damals ins Heute

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SWR3 Gedanken

22APR2023
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„Was willst Du im Stadion? Du bist doch Christin?“ Das hat mich neulich jemand gefragt und ich war erstmal sprachlos. Ja. Wieso denn eigentlich nicht hätte antworten sollen. Ich gehe gern ins Stadion. Ich interessiere mich für Fußball und ich mag die Atmosphäre im Stadion. Mir macht es Spaß meine Mannschaft anzufeuern und mit anderen gemeinsam mitzufiebern. Ich finde es sogar irgendwie gut, dass es manchmal etwas derber und direkter zugeht. Solange es im Rahmen und eben im Stadion bleibt.

Für mich ist das kein Widerspruch zum Christsein. Ich bin ja schließlich ein ganz normaler Mensch. Mit Hobbys und Interessen. Wie andere auch.

Die Liebe zum Fußball verbindet ganz unterschiedliche Menschen. Und so treffe ich dort auch immer interessante Menschen und komme mit anderen Leuten in Kontakt. Neben mir sitzen immer Amerikaner. Es kommen ja auch immer die Fans der anderen Mannschaft. Und jeder und jede von uns hat ganz unterschiedliche Berufe und Lebensmodelle. Das mag ich. Da fühle ich mich wohl. Uns verbindet eben die Liebe zum Fußball und zum Verein. Mehr muss erstmal gar nicht sein.

Für mich passt das gut zum Christsein dazu. Anderen unvoreingenommen zu begegnen. Vorurteile draußen zu lassen und mich voll auf den Moment einzulassen. Natürlich geht das auch in der Kirche, im Wald oder wo anders. Christin bin ich überall, wo ich hingehe. Eben auch im Stadion. Auch wieder heute Nachmittag!

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SWR3 Gedanken

21APR2023
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„Frühling ist, wenn die Seele wieder bunt denkt“.  Das habe ich neulich gehört und für mich passt das zu dieser Zeit gerade. Endlich Frühling. Endlich scheint wieder öfter die Sonne. Endlich sieht man in der Natur wieder Farben: Verschiedene Grüntöne, gelb, rot, orange, rosa. An allen Ecken und Enden treibt und blüht es, wird die Landschaft lebendig. Im Winter war das anders und das macht auch etwas mit uns. Grau in grau ist manchmal nicht nur die Landschaft, sondern grau in grau ist es manchmal auch in uns drinnen. Und nun – endlich wieder Farbe, endlich wieder bunt, endlich wieder Frische einatmen.

Auch in der Bibel gibt es Texte, die Farbe ins Leben bringen, die zum Frühling passen. Schöne Worte, die man da vielleicht gar nicht so erwarten würde. Ich finde, man kann hier den Frühling fast riechen und hören: „Denn der Winter ist vorüber, der Regen vorbei, er hat sich verzogen. Blumen sprießen schon aus dem Boden, die Zeit des Frühlings ist gekommen. Turteltauben hört man in unserem Land. Der Feigenbaum lässt seine Früchte reifen. Die Reben blühn, verströmen ihren Duft.“

Da geht es um Liebe zwischen Menschen, um Sehnsucht und Zärtlichkeit. Um Komplimente, Gefühle und Beziehungen. Frühlingsgefühle sozusagen.

Für mich haben alle Jahreszeiten etwas Schönes. Jede für sich. Aber der Frühling tut irgendwie besonders gut. Wie schön ist es den Frühling tatsächlich auch in allen Facetten wahrzunehmen. Wie er riecht, wie er sich anhört und wie er aussieht. Ob durch die Worte der Bibel oder durch anderes. Das tut der Seele gut, denn dann denkt und fühlt sie wieder bunt.

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SWR3 Gedanken

20APR2023
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„Sie kann tolle Karten basteln“, „Er kann super gut Kindern den Wald erklären“, „Sie engagiert sich bei der Freiwilligen Feuerwehr“. Manchmal verändern solche kurzen Sätze unseren Blick auf andere Menschen. Vielleicht dachten wir, sie ist faul, er trägt immer dreckige Kleidung und sie kommt so oft zu spät. Und dann merken wir durch solche positiven Sätze, dass wir den anderen oder die andere plötzlich in ganz anderem Licht sehen.

Es tut gut, wenn wir Gutes über andere Menschen hören, und es tut gut, wenn wir selbst Gutes über andere Menschen sagen. Im Alltag geht das aber oft unter.  

Zur Zeit des Apostels Paulus muss das ähnlich gewesen sein. Er schimpft nämlich mit der Gemeinde in Ephesus und erinnert sie daran, was wirklich wichtig ist. Er schreibt ihnen:
„Kein böses Wort soll über eure Lippen kommen. Vielmehr sollt ihr stets ein gutes Wort haben, um jemanden zu stärken, wenn es nötig ist. Dann bringt dieses Wort denen Segen, die es hören.“

Wer schonmal erlebt hat, wie weh es tut, wenn man hört, wie Böse andere über einen sprechen, der weiß, wie Recht Paulus hat. Böse Worte können einen fertig machen und gute Worte können genau das Gegenteil bewirken. Sie können uns stark machen und aufbauen. Sie können uns das Leben leichter machen. Ich merke mir das und hoffe ich und viele andere schaffen es sich dran zu halten: „Kein böses Wort soll über eure Lippen kommen. Vielmehr sollt ihr stets ein gutes Wort haben, um jemanden zu stärken, wenn es nötig ist. Dann bringt dieses Wort denen Segen, die es hören.“

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SWR3 Gedanken

19APR2023
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„Mögen sie dort blühen, wo Gott sie hingepflanzt hat.“ Das hat Franz von Sales gesagt. Ein Bischof und Kirchenlehrer. Er hat im 16. Jahrhundert gelebt. Franz von Sales hatte als junger Mann eine große Glaubenskrise. Er hatte die Sorge, dass er von Gott verdammt sein könnte. Darüber war er so verzweifelt, dass er nicht mehr wusste, was er machen sollte und er ist richtig krank geworden. Er hat in seiner Verzweiflung aber nie aufgehört an Gott zu glauben und mit ihm im Gespräch zu sein. Und dann wurde ihm irgendwann klar, dass Gott die Liebe ist und was auch immer er mit ihm vorhat, es nur gut werden kann. Ihm hat es geholfen zu beten und mit Gott seine Sorgen und Ängste zu besprechen. Er wurde gesund und wollte, dass andere Menschen auch davon hören.

„Mögen sie dort blühen, wo Gott sie hingepflanzt hat.“ Für Franz von Sales war das kein beliebiger Spruch. Für ihn war das der Auftrag, den er erfüllen wollte.

Er war überzeugt: weil Gott es gut mit den Menschen meint, setzt er sie an eine Stelle, an der sie auch blühen können und das soll auch mit ihnen geschehen.

Ich finde das ist ein schöner Gedanke. Manchmal ist das aber auch ganz schön schwer. Wenn ich zum Beispiel das Gefühl habe gar nicht am richtigen Ort zu sein. Weil mich zu viel am Blühen hindert. Andere Menschen, die Umgebung, die Arbeit. Für Franz von Sales stand außer Frage, dass man da blühen kann, wo man ist. Eventuell eben mit etwas Arbeit verbunden.

„Mögen sie dort blühen, wo Gott sie hingepflanzt hat.“ Weil Gott die Liebe ist, wird das funktionieren. Wir können dabei mithelfen.

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SWR3 Gedanken

18APR2023
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Eine feste Umarmung, ein warmer Händedruck, ein freundlicher Gruß, winken. Es gibt verschiedene Arten Abschied zu nehmen. Wenn wir wissen, dass wir uns wieder sehen werden, dann tut der Abschied zwar auch oft weh, aber so ganz schlimm ist er nicht.

Der letzte Abschied dagegen ist sehr schwer. Wenn jemand stirbt und wir wissen, wir können ihn nie wieder sehen, mit ihm sprechen, ihn berühren, dann mögen wir denjenigen eigentlich gar nicht mehr loslassen. Und gleichzeitig fällt es uns schwer den toten Körper zu berühren.

Abschied zu nehmen für immer, das kann man nicht üben. Denn jeder Tod hat sein eigenes Gesicht. Wir erschrecken, wenn jemand plötzlich aus dem Leben gerissen wird oder viel zu früh stirbt. Aber auch wenn ein geliebter Mensch alt und lebenssatt stirbt, ist es unendlich schwer Abschied zu nehmen.  

Als Jesus gestorben ist, da ging es denen, die ihn lieb hatten auch so. Sie wollten ihn eigentlich gar nicht gehen lassen. Nicht Abschied nehmen, weil das zugleich bedeutet hat, dass alles vorbei sein sollte. Und dann haben die Frauen doch gemacht, was sich damals gehört hat. Den Körper mit duftendem Öl eingerieben und ihn in ein Tuch gewickelt. Das hat ihnen gut getan. Dieses Ritual des Abschieds.

Heute ist das ganz unterschiedlich, was man tut, wenn jemand stirbt. Manche wünschen sich, dass noch ein Segen gesprochen wird. Manche möchten gerne dem oder der Verstorbenen noch nahe sein. Die Hand halten, vielleicht die Wange streicheln oder sie küssen. Andere können das nicht, weil es ihnen zu weh tut.

Jeder und jede muss einen eigenen Weg finden mit dem Abschied und der Trauer umzugehen. Alles, was Trauernden gut tut, das ist erlaubt. Das können alte Traditionen sein, oder ganz eigene Rituale. Abschiede sind schwer. Aber möglich. 

https://www.kirche-im-swr.de/?m=37470
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