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SWR4 Abendgedanken

Als die Sonne plötzlich aus den Wolken hervorkam, als alles hell wurde, sagte die Frau zu mir, das würde sie erinnern, an ein altes Kirchenlied: „Oh Heiland reiß die Himmel auf...“ Das sei doch ein Adventslied, wenn sie sich nicht ganz täuschte. Sie wunderte sich, dass ihr das jetzt einfiel. Nach so vielen Jahren. Sie dachte viel an ihre Kinderzeit. Jetzt hier, in diesen Tagen, in diesem Haus, in diesem Hospiz. Hier lag ihre Mutter. Es konnte nicht mehr lange dauern. Sie wusste es. Beide wussten sie es. Als die Sonne sich zeigte war ich mit der Tochter kurz  aus dem Zimmer gegangen, für einen kleinen Spaziergang, um zu reden, um durchzuatmen. Ich erinnerte mich, wie mich ihre Mutter begrüßt hatte, noch vor zwei Wochen, bei meinem ersten Besuch im Hospiz. „Die letzte Station,“ sagte sie und lächelte, wie jemand der mehr weiß. „Alles wird intensiver“, sagte sie noch, „nie hab ich den Mond so gesehen, nie nachts so auf die Sterne gewartet.“ Sie wollte nicht, dass man ihr etwas vormacht. Sie wollte wissen, wo sie dran war. Ihre Tochter hielt aus neben ihr, spielte für sie auf ihrer Gitarre, war einfach da. Vieles haben beide sich wortlos gesagt. Nun war sie schon nicht mehr ansprechbar. Als wir in das Zimmer zurückkamen, war es still. Ganz still. Kein schwerer Atem mehr, nur noch Frieden. Sie war gegangen. Vielleicht genau in diesem Moment, als der Tochter das Lied eingefallen war, „Oh Heiland reiß die Himmel auf… “Wir haben geschwiegen, gesungen, gebetet. Es war kostbar. Später bin ich allein weggegangen und dachte an die, die nicht so gehen dürfen, die plötzlich weggerissen werden, oder ungeborgen, weggeschoben, mit sich allein sterben. Immer wieder erzählen die Zeitungen von Menschen, die man erst Tage später findet, manchmal erst viel länger. Wie traurig ist der Gedanke nicht vermisst zu werden. Und manche schaffen es nicht auszuhalten an den Betten, überlassen es den Profis, verdrängen den Gedanken und fühlen sich überfordert. Dabei ist eine Hand halten, einfach nur da sein doch wirklich nicht so schwer. Vielleicht für manche doch. Ich wünschte, ich dürfte einmal so Abschied nehmen wie meine Großmutter, wie mein Vater, umgeben von Menschen, die zu mir gehören, Menschen, die mich aushalten, auch in meiner Schwäche. Ich hoffe, dass es Hände geben wird, die mich halten. Ob zu Hause oder im Krankenhaus oder im Sterbehospiz. Ich hoffe, dass Würde bleibt. Und ich hoffe auch, dann zu erfahren, dass der Himmel auch für mich offen steht.                                                                                                  

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SWR4 Abendgedanken

Luisa war eine meiner eifrigsten Messdienerinnen. Das liegt nun schon viele Jahre zurück. Damals war ich Pfarrer in einer Stadt an der Nahe, sie war acht Jahre alt. Als ich dann versetzt wurde, hat ihr das ganz und gar nicht gefallen. Sie hätte es gerne verhindert. Immer wieder bekam ich Post von ihr. Einen Brief habe ich bis heute aufbewahrt. Er enthält eine Hiobsbioschaft. Das Pferd, auf dem sie gerade reiten lernte, war plötzlich gestorben. Für sie ging eine Welt unter. In dem Brief heisst es: „„Ich bin ganz schön sauer auf den lieben Gott. Er hat mir schon vieles genommen, was ich besonders lieb hatte. Meinen Hasen, dann sind Sie weg und jetzt noch das Pferd.“ Das klingt amüsant, lustig, so wie vieles aus Kindermund. Aber Luisa war wirklich sauer, stinksauer auf den lieben Gott. Das passte nicht in das Bild, das man ihr beigebracht hatte. Wieso soll ein Gott lieb sein, der ihren Hasen und das Pferd sterben lässt und dann auch noch den Pfarrer versetzt? Nicht nur Kinder haben ihre Probleme mit dem lieben Gott. Aber sie reden mit ihm, so wie sie können.Deutlich, ohne Diplomatie, ungeschminkt. Das Schmunzeln über diese kleine Episode endet schnell bei anderen Beispielen. Das berühmte und schreckliche  „Warum, Gott..?“ ist oft zu hören. Auch bei vielen, denen Gott sonst herzlich egal ist. Immer wenn Menschen an die Grenze geführt werden, an die Grenze dessen, was sie aushalten können,

- oder eben nicht mehr aushalten können - bricht dieser Ruf aus Menschen heraus. „Warum, Gott..?“ Warum lässt du diese ISIS Terroristen gewähren, wieso greifst du nicht ein in Syrien, warum beendest du nicht die Hungerkatastrophe in Ostafrika? Die Antwort bleibt aus und das Gotteswort aus dem Propheten Jesaja: „Meine Gedanken sind nicht eure Gedanken…“(Jes 55,8) hilft da nicht wirklich, auch wenn es stimmt. Gott ist Gott, wir sind Menschen. Sicher: Vieles liegt auch in unseren Händen, vieles könnten wir verhindern oder selber lösen. Gott muss und kann nicht für alles herhalten. Aber vieles bleibt auch rätselhaft. Mit Gott hadert man nicht, man zweifelt nicht, so wurden die Älteren erzogen. Aber mit Gott streiten gehört dazu. Mit Gott sprechen, mit Gott streiten: das heißt auch glauben, dass er existiert. Mit Schatten kämpfe ich nicht. Es ist wie mit Menschen, die mir ans Herz gewachsen sind: mit denen ringe ich ja auch.Weil sie mir wichtig sind und weil mir nicht völlig egal ist, was sie machen.So mit Gott sprechen, heißt beten. Ganz einfach und direkt. Sprechen mit ihm, der unser Begreifen übersteigt. So wie Luisa.

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SWR4 Abendgedanken

„Worüber habt ihr unterwegs gesprochen?“, fragt Jesus einige seiner Jünger. Gerade waren sie an ihrem Ziel, dem Dorf Kapharnaum am See Genesareth, angekommen. Auf einmal wird es ganz still im Raum. Betretenes Schweigen. Denn: sie hatten „unterwegs miteinander darüber gesprochen, wer von ihnen der Größte sei“ (Mk 9,35). Im Evangelium des Markus heisst es dann weiter: „Da setzte er sich, rief die Zwölf und sagte zu ihnen: wer der Erste sein will, soll der Letzte von allen, und der Diener aller sein.“ Zitat Ende. „Denn sie hatten unterwegs miteinander darüber gesprochen, wer von ihnen der Größte sei“. Dieser Satz hallt in mir nach, wann immer ich diese Geschichte lese. Auch die „großen“ Jünger waren von der Eitelkeit nicht verschont, obwohl man meinen müsste, sie hätten davon frei sein können, so in unmittelbarer Nähe des Meisters. Eine uralte Krankheit, sich vergleichen, sich grundlos messen, taktieren, kämpfen und siegen müssen. Die „Make America great again“ Sprüche des neuen USA Präsidenten sind dafür nur ein Beispiel unter vielen. Als Spiel mag das ja reizvoll sein, herausfordernd sogar - wenn es ein Spiel bleibt; wenn Verlierer und Sieger einander gewogen bleiben. Wenn der Verlierer dem Sieger ehrlich gratulieren kann und der Sieger dem Besiegten Respekt erweist. Die Idee von Olympia meinte das mal. Es ist bemerkenswert welche Lektion Jesus den Jüngern behutsam, ohne Strafpredigt, zum Thema Eifersucht, Größenwahn und Karrieresucht erteilt. Eine kleine Revolution. Nicht kompatibel mit dem gesellschaftlich Üblichen. Er dreht den Spiess einfach um.„Wer der Erste sein will, soll der Letzte von allen, und der Diener aller sein.“ Das ist keine Aufforderung sein Licht unter den Scheffel zu stellen oder besonders unterwürfig und devot zu sein. Sicher nicht. Aber der Rat sich selbst nicht wichtiger zu nehmen als nötig. Das schafft Freiheit. Ich erinnere mich an den Chef unseres Internates, der wenn er mit Schülern im Garten arbeitete von hochnäsigen Eltern für einen Gärtner, nein für einen einfachen Gartenarbeiter gehalten und auch so behandelt wurde. Der sich aber davon nicht beeindrucken ließ und ohne sich erkennen zu geben geduldig Auskunft gab, wenn er etwas gefragt wurde. Zum Beispiel wo man das Büro des Internatsleiters finden könnte. Und wie er jedesmal schmunzeln musste wenn er in die peinlich berührten Gesichter der gleichen Herrschaften blickte, wenn die sich später zum Gesprächstermin mit ihm in seinem Büro einfanden. Wahre Größe hat nichts mit äußerem Ansehen und klangvoller Visitenkarte zu tun. Darauf wollte Jesus seine Jünger damals hinweisen und das gilt auch heute noch.

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SWR4 Abendgedanken

Für den Heiligen Josef mussten selbst Apostel weichen. Papst Pius XII. war es, der 1955 den 1. Mai als Tag des „Heiligen Josef des  Arbeiters“ festlegte. Bis dahin wurde das Apostelfest Philippus und Jakobus traditionell am ersten Maitag gefeiert. Jetzt wurde es verschoben. St. Josef der Arbeiter, dieser Gedenktag, war die Antwort des Papstes auf die damals neue soziale Bewegung.
Weltweit wurde und wird der 1. Mai als Tag der Arbeit begangen. Josef von Nazareth passte da gut. Weniger als Bräutigam Mariens, weniger als Ziehvater Jesu, mehr als traditioneller Patron der Arbeiter, insbesondere der Zimmerleute. Im Psalm 128 heisst es:„Wohl dem Mann, der den Herrn fürchtet und ehrt und der auf seinen Wegen geht! Was deine Hände erwarben, kannst du genießen; wohl dir, es wird dir gut ergehen“, mit diesem Psalmvers beginnt jetzt jede Messe zum 1. Mai. Josef wusste wie man Häuser baute, war ausgebildet in der Bearbeitung von Holz und Steinen. Eine Art Allroundhandwerker. Ein Mann der Praxis. Und das in einem damals ziemlich unbedeutenden, kleinen Nest: Nazareth in Galiläa. Über die meisten Details schweigt das Neue Testament, wie wissen nicht wie der Alltag der Familie von Josef genau aussah, aber er wird sich kaum von anderen unterschieden haben. Wie oft wird der junge Jesus mit dem Vater unterwegs gewesen sein, zu Aufträgen außerhalb des Dorfes. Wer weiß an welchen Häusern und Bauwerken er mitgearbeitet hat, von denen es heute noch Ruinen zu besichtigen gibt. Manche vermuten dies. Kann gut möglich sein. Zeitlich würde es passen. Eigenartige Vorstellung wenn man jetzt vor noch den erhaltenen Teilen steht und sich vorstellt, dieser Stein oder jener könnte von Josef oder Jesus selbst eingefügt sein…wie auch immer. Jedenfalls haben sie alles erlebt. Drei Jahrzehnte lang. Eine jüdische Arbeiterfamilie mit einem ganz normalen Alltag. Mit guten und schwierigen Tagen. Mit Familienfesten und traurigen Momenten so wie es sie in jeder Familie gab und gibt. Bis heute. Deswegen ist der Mensch Josef, der Arbeiter, auch heute noch vielen Christen sympathisch. In einem Gebet der heutigen Messe heisst es: „Gott, du Schöpfer der Welt, du hast den Menschen zum Schaffen und Wirken bestimmt. Auf die Fürsprache des heiligen Josef, der mit seiner Hände Arbeit seine Familie versorgte, gib uns Kraft und Ausdauer, damit auch wir unseren Weg finden und deinen Auftrag auf Erden erfüllen.“

 

 

 

 

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SWR1 Begegnungen

Teil I:

Ich treffe Klaus Jensen, den 65jährigen Politiker, im sogenannten „Fischhaus“ auf dem Gelände der Abtei St. Matthias. Früher legten hier Fische aus den nahe gelegen Weihern in einem Bassin einen Zwischenstopp ein, bevor sie auf den Tellern der Mönche landeten. Heute befindet sich hier das Büro von Klaus Jensen und seiner Stiftung. Zu den jetzigen Mönchen hat der ehemalige Staatssekretär und spätere OB von Trier ein gutes Verhältnis. Die Verbindung kam durch das Schammatdorf, einem Wohngebiet mit sozialer Zielsetzung auf dem Boden der Abtei.

Als Sozialplaner der Stadt durfte ich mitdenken, als das damals in der Entwicklung war - als Berufsanfänger. Das Dorf existiert auf
dem Boden der Abtei, und daraus hat sich dann im Laufe der
Jahre zu einzelnen Mönchen eine persönliche Freundschaft entwickelt. Also, die Abtei gehört zu meiner Nachbarschaft und das ist für auch mich ein Stück Heimat, auch wenn das Wort vielleicht ein bisschen sehr stark ist.

Klaus Jensen wohnt selbst seit vielen Jahren in dem nach einem alten Flurnamen benannten Schammatdorf.. Hier wird ein Generationen übergreifendes und inklusives Wohnen und Leben verwirklicht. In dem „Dorf in der Stadt“ wohnen Familien mit Kindern, Menschen mit und ohne Behinderungen, ältere Menschen, Studenten, Alleinerziehende. Ein tolles Projekt, trotzdem stellt man sich die Residenz eines Oberbürgermeisters und seiner Frau (Malu Dreyer), der Ministerpräsidentin von Rheinland Pfalz repräsentativer vor.

Ich habe in den 33 Jahren, die ich jetzt dort lebe, noch nicht eine Sekunde das Leben dort für mich in Frage gestellt, im Gegenteil, es war immer ein Gewinn Nachbarschaft zu leben, Begegnung. Für mich war immer das Wort von Martin Buber leitend, eines seiner wichtigsten Worte: „Alles wirkliche Leben ist Begegnung“, und es ist einfach schön dort zu leben und das soll auch so bleiben.

Weniger schön ist für ihn, und nicht nur für ihn, die wieder aufgekommene Sympathie für rechtsradikale Ideen in unserer Gesellschaft. Als Politiker hat Klaus Jensen dazu eine klare Position, als Christ auch.

Als Christ kann ich nur sagen all das, was Jesus uns vorgelebt hat, was uns in der Schrift zu handeln auffordert, ist Christenpflicht, und jetzt zu tun: den Anfängen zu wehren und es sind schon keine Anfänge mehr. Aber ich sehe als Christ auch, dass immer mehr Menschen diese Form der Bedrohung erkannt haben, sich engagieren und ich bin verhalten optimistisch, dass das, was christliches Leben ausmacht, auch eine neue Bedeutung erfährt. Manchmal braucht man ja auch einen Schuss vor den Bug und ich glaube der Warnschuss ist jetzt laut genug gewesen.

Klaus Jensen belässt es nicht nur bei warnenden Worten. Mit seiner eigenen Stiftung engagiert er sich mit ehrenamtlicher Unterstützung beim Thema Gewaltprävention. Bei uns z.B. ganz aktuell mit dem Blick auf Flüchtlinge, aber auch in Ghana in den sogenannten Hexendörfern. Was es damit auf sich hat und wie er mit seiner Frau hautnah erlebte wie Papst Franziskus mal wieder das strenge Protokoll des Vatikans ausbremste, dazu mehr nach dem nächsten Titel.

Teil II

Gewaltprävention ist eines der Themen der Stiftung. Gewalt „durch eine neue Kultur der Gewaltfreiheit im Denken und Handeln“ zu überwinden, dieses Ziel steht in der Präambel der Stiftung. Beispielsweise durch die Unterstützung von Hexenjagd-Flüchtlingen in Ghana. Anlass war eine bemerkenswerte Geste. Als Oberbürgermeister rehabilitierte Jensen die in Trier im 17.Jahrhundert verbrannten sogenannten Hexen.

Das ist vorher nie passiert und wir sind als Stiftung darauf gestoßen, dass Tausende in afrikanischen Ländern heute noch als sogenannte Hexen verfolgt, auch getötet werden. Wir unterstützen Afrikaner, die gegen diese schlimmen Geschehnisse  auftreten und versuchen auch so durch unterstützende Aufklärungsarbeit in Afrika einen Bewusstseinswandel zu erreichen. Also auch eine Form der Gewaltprävention.

Neben seinem eigenen Engagement ist Klaus Jensen als Ehemann der Ministerpräsidentin Malu Dreyer auch, salopp gesagt, der „First Gentleman“ von Rheinland Pfalz. In dieser Rolle begegnete er mit seiner Frau Papst Franziskus. Für den in der Duisburger Pfarrei St. Franziskus groß gewordenen ehemaligen Messdiener, Pfadfinder und kritischen Katholiken bis heute ein Highlight.

Die Begegnung  war mich für eigentlich ein unbeschreibliches Erlebnis,, war befreiend. Plötzlich von einer Persönlichkeit unmittelbar zu erfahren, dass es ein neues Denken gibt das eigentlich genau dem entspricht, was ich mir von der Realisierung des Evangeliums, von der christlichen Botschaft, erhoffe - es war einfach schön.

Die Chemie stimmte, der auf 20 Minuten terminierte Besuch dauerte doppelt so lang. Und nicht nur in puncto Zeit zeigte sich der Papst von seiner spontanen Seite. Zum Leidwesen des strengen Protokolls.

Eigentlich durfte ich zuerst gar nicht mit rein weil meine Frau ja die Privataudienz hatte. Sie hat dann an der Türe gefragt: „Mein Mann darf doch mit rein oder?“ Und er sagte ganz spontan „Was Gott zusammengeführt hat, darf der Papst nicht trennen“, nahm einen Stuhl, stellte ihn an den Schreibtisch und bot mir den Platz an.

Typisch Papst Franziskus, denke ich und beneide meinen Gesprächspartner ein wenig um diese persönliche Begegnung. Aber mehr freue ich mal wieder, dass Papst Franziskus so ist, wie er ist. Ein spannender Mensch und eine lebendige Ermutigung. „Hoffentlich noch lange“, meint Klaus Jensen. Und das hoffe ich auch.

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SWR Kultur Wort zum Tag

Fastenzeit ist Übungszeit. Eine alte Tradition in vielen Religionen, die nicht nur dazu dient, dass die Pfunde purzeln. Entschlacken des Körpers ist gut,- da hilft zum Beispiel schon das öfter zu Fuß gehen -,aber mindestens genau so wichtig ist das Entschlacken der Seele. Die kann auch Fett ansetzen. Da können sich auch manche Ringe bilden, so dass ich mich selbst gar nicht wiederfinde und mehr und mehr in meinem Panzer verschwinde. Eine verfettete Seele verliert ihre Sensibiltät, ist nicht mehr offen für das, was um sie herum geschieht, dreht sich nur um sich selbst. Die Fastenzeit ist die Chance die Seele neu zu trainieren, sie zu befreien von allem, was vom Leben im christlichen Sinne abhält. Denn die Fastenzeit ist kein Selbstzweck, sie ist der Weg zu dem zentralsten Fest der Christen: Ostern, das Fest der Auferstehung, das Fest des Lebens. Und damit ist nicht nur das ewige Leben gemeint sondern auch das Leben hier und jetzt. „Ich will das sie das Leben haben und es in Fülle haben“, sagt Jesus im Evangelium. Ostern feiert auch die Befreiung aus eigenen Zwängen. Der Weg dahin, die Fastenzeit, stellt Fragen: Was ist mir wirklich wichtig? Bin ich noch Herr meiner selbst? Habe ich mich an Dinge so gewöhnt, das ich sie nicht mehr im Griff habe sondern sie mich? Um das besser rauszubekommen, muss ich mir - banal aber wahr - selbst Zeit geben. „Das ganze Unglück der Menschen stammt aus einer einzigen Wurzel: sie können nicht ruhig in einem Zimmer sein“,schreibt der französische Philosoph und Mathematiker Blaise Pascal in seinen „Gedanken“ (Le coeur est ses Raisons. Pensées).Und das ist ja auch nicht leicht mit sich allein konfrontiert zu sein. Aber ich kann’s probieren, weil es heilsam ist. Behutsam probieren ohne daraus auch noch einmal einen Erfolgsstress zu machen. Ohne auf die Uhr zu gucken, wie lange ich es schaffe. In der Fastenzeit mussich eben gar nichts. Keine großen Worte machen, keine Riesenvorsätze aufstellen, die ich doch brechen muss, weil ich mich kenne. Aber ich kann mir Zeiten einplanen, in denen ich nichts weiter tue, als mit mir allein in einem Zimmer zu sitzen, mich nicht abzulenken sondern sondern Station mache auf meinem Weg. Oder, was ich selbst gerne mache, einen stillen Spaziergang in die Wochenplanung einzubauen, auf dem ich mich schlicht befrage, was mir wichtig ist. „Quid hoc ad aeternitaem“, fragte sich der heilige Aloisius. Frei übersetzt: Was wiegt vor dem Ewigen, was ist wirklich wichtig? Ich habe mir diesen Spruch bei meiner Priesterweihe als Motto gegeben. In diesen Wochen stelle ich mir diese Frage besonders und hoffe, dass sie mich bestärkt meine Seele von unnötigem Balast zu entschlacken. Damit  ich den Spalt erkenne, ohne Scheu, zwischen mir und dem der ich sein soll, der ich sein kann, der ich sein will. Vor Gott, der meine Seele stärkt.  

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SWR Kultur Wort zum Tag

Die Asche hat nicht gehalten. Heute vor genau einer Woche bekam ich damit ein Kreuz auf die Stirn gezeichnet. Am Aschermittwoch. Ein nicht gerade fröhliches Zeichen nach den turbulenten Karnevalstagen. "Gedenke Mensch, dass Du Staub bist“, wird dabei gesagt. Kein leichter Satz. Wer läßt sich daran schon gern erinnern. Dass man wieder Staub wird. Ist aber so. Ob ich will oder nicht. Am Aschermittwoch kann ich dieser Frage nicht ausweichen. Sie begleitet mich durch die ganze Fastenzeit. Nicht, dass ich in diesen Wochen nur an meinen eigenen, irgendwann unausweichlichen Tod denke, sondern „bedenke, daß du Staub bist“ heisst für mich auch: lebe jetzt, verschiebt nichts auf später, nimm jeden Tag so wichtig, als wäre es der Letzte. Manche Ideen, Vorhaben existieren nur im Kopf, in meinen Gedanken und könnten schon längst in die Tat umgesetzt sein. Wie oft ist es mir schon passiert, dass ich mir vorgenommen hatte einen Kranken zu besuchen, es aber immer verschoben habe, bis es zu spät war. „Carpe diem“, „pflücke den Tag“, heisst es in einer Ode des römischen Dichters Horaz (Ode „An Leukonoë“ um 23 v.Chr.). Und das meint nicht nur ihn zu geniessen, sondern jeden Tag zu nutzen. Nichts auf den nächsten Tag zu verschieben.

Es gibt aber noch einen zweiten Vers, der an Aschermittwoch gesprochen werden kann. Ein Wort, das mich noch mehr herausfordert: "Kehr um und glaub' an das Evangelium." Das ist wie eine Überschrift über Wochen der Fastenzeit auf dem Weg zum Osterfest. Fasten heißt: Verzichten. Verzichten auf Überflüssiges: Dumme Sprüche, schnelle Antworten ohne Nachzudenken. Fasten, egal mit welchen Mitteln; heißt: Nüchtern-Werden im wahrsten Sinne des Wortes, die Sinne schärfen. Hellwachsein, für das was um mich herum passiert. Nichts ist nur schwarz und nichts ist nur weiß. Es gibt nicht die Flüchtlinge oder die Muslime oder die Politiker. Differenzieren, sich nicht von Stimmungen leiten lassen, nicht allem nachzuplappern ist Originalton Jesu:„Kehr um und glaub’ an das Evangelium.“ Das Aschenkreuz erinnert daran. Es erinnert mich an den, der differenzieren konnte. Es erinnert mich an den, für den es nicht die Menschen gab, Sondern ganz konkrete, einzelne. Es erinnert mich an den, der auch dem Schuldigsten immer noch eine Chance gab. An Jesus, den sie dafür aufs Kreuz gelegt haben. Daran denken, heißt fasten.

Das kleine Kreuz vom Aschermittwoch bleibt unsichtbar auf meiner Stirn.

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SWR Kultur Wort zum Tag

„Die Welt ist voller Ideen, lass sie wachsen“. So lautet das Motto der diesjährigen katholischen Misereor Fastenaktion. So ist ist es auf großflächigen Plakaten in unseren Straßen zu lesen. Misereor ist ein Hilfswerk der Katholischen Kirche. Auf dem Plakat ist ein Mädchen aus Burkina Faso abgebildet. Sie trägt eine Sonnenbrille. Nichts besonderes eigentlich. Hier doch. Sie hat die Brille umgekehrt aufgesetzt. Ein Symbol das dazu auffordert sicher geglaubte Perspektiven zu verändern. Ein gestellte PR Aktion? Nein. Mein Heimatbischof, Stephan Ackermann, hat dieses Mädchen vor einigen Wochen in Burkina Faso getroffen. In seinem Hirtenbrief zum 1. Fastensonntag, den wir vorgestern begangen haben, erzählt der Bischof von dieser Begegnung. Dabei zeigte sich, so der Bischof „ dass die Kleine die Brille nicht aus Versehen verkehrt herum aufgesetzt hat. Selbstbewusst setzte sie während unseres Besuchs die Brille einmal so und einmal andersherum auf. Offensichtlich liebte sie das Spiel mit den verschiedenen Perspektiven. Das Misereor-Plakat nimmt dieses Spiel als Symbol“, schreibt der Bischof im Weiteren.“Es will uns anregen, dass auch wir nicht in den immer gleichen Sichtweisen bleiben, sondern unsere Perspektive wechseln, um eine neue Sicht auf die Wirklichkeit einzunehmen. Im Blick auf die Länder, in denen Misereor hilft, heißt das: Nicht nur deren Probleme zu sehen, sondern auch die vielen Ideen und Energien, die die Menschen dort haben.“ Soweit Bischof Stephan Ackermann. So ein differenzierter Blick verhindert eine einseitige Sicht der Dinge. Hier das reiche, wirtschaftlich starke und spendable Deutschland und auf der anderen Seite das arme, perspektivlose und Unterstützung brauchende Entwicklungsland, wie wir Länder wie Burkina Faso meist betiteln. So ein Schwarz-Weiss Bild verkennt die weitaus vielschichtigere Situation in diesen Ländern und ihre Menschen. Ähnliches widerfährt vielen Flüchtlingen in unserem Land. Einseitig und teilweise falsch Informierte diffamieren sie als blosse Wirtschaftsflüchtlinge, potentielle Terroristen oder nicht zu verkraftende Belastungen für den Staatshaushalt und die Gesellschaft. Wer sich aber die Mühe macht, einem Flüchtling real zu begegnen, ihm in Augen zu sehen, wenn er seine Geschichte erzählt, der wird sich anderes und fairer verhalten. Perspektivwechsel verändern. Das zeigt sich im Engagement vieler freiwilliger Helfer, die heimatlos gewordene Menschen mit schrecklichen Kriegserfahrungen begleiten und unterstützen. Ich bin mir sicher, dass diese nach positiven Erfahrungen bei uns selbst wieder zu Kräften kommen und uns mit Ihren Talenten und Fähigkeiten bereichern. Denn: „die Welt ist voller Ideen, lass sie wachsen.“ 

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SWR Kultur Wort zum Tag

„Was Du nicht willst, was man Dir tut das füg auch keinem anderen zu. “Ein Sprichwort, das ziemlich bekannt ist. Es stammt ursprünglich von einem jüdischen Rabbi, der im ersten Jahrhundert vor Christus in Jerusalem lebte. Es wird erzählt, dass ein junger Mann zu dem berühmten Rabbi Hillel kam. Er sagte ihm, er wolle zum Judentum konvertieren wenn es Hillel gelänge ihm die Lehre des jüdischen Glaubens zu vermitteln während er auf einem Bein stände. Also kurz und knapp. Der Rabbi beantwortete diese Provokation mit einem nicht minder provozierenden Satz, den man später die Goldene Regel nannte:  „Was dir nicht lieb ist, das tue auch deinem Nächsten nicht. Das ist die ganze Tora und alles andere ist nur die Erläuterung; nun gehe hin und lerne.“ In diesen Tagen steht der letzte, eher unbekanntere Teil dieses Wortes im Mittelpunkt dieser Woche, die Woche der Brüderlichkeit genannt wird. Gestern wurde sie in Frankfurt eröffnet. Unter dem Motto „Nun gehe hin und lerne“ gibt es Veranstaltungen, die den jüdisch-christlichen Dialog zum Thema haben.  „Nun gehe hin und lerne“ ist ein guter Satz. Auch Jesus von Nazareth lernte. Kein Evangelium beschreibt seine Kindheit und Jugend. Aber weil der Gottessohn Mensch wurde mit allem Drum und Dran, ohne Ausnahme, wird er wie jeder seiner Altersgenossen gelernt haben in seiner Familie. Von seiner Mutter das Gehen und Sprechen, von seinem Vater das Handwerk, in seiner Synagoge wird man ihn in die jüdische Lehren und Riten eingeführt haben. Wahrscheinlich lernte er dort auch die Goldende Regel des Rabbi Hillel. Lernen gehört zum Leben und hört nicht auf, es sei denn man verschliesst sich und glaubt selbst alles klar zu haben und genug zu wissen. Ich kann das für mich nicht sagen. Ich bin dankbar für alles Neue, das ich erfahre, bin neugierig auf alles was ich nicht weiss, höre zu, wenn jemand von Themen erzählt, von denen ich keine Ahnung habe. Es gibt Menschen, die haben zu jedem Thema etwas zu sagen, gefragt oder ungefragt, auch wenn sie keine Experten sind. So als wäre es ein Schande zuzugeben, dass man eben nicht alles weiss und jeder dazulernen kann. Wenn ich bereit bin zu lernen bewahre ich mich vor abweisender Härte und werde menschlicher. Junge lernen von Älteren und auch Ältere können von der jüngeren Generation und ihren Themen profitieren.„Was dir nicht lieb ist, das tue auch deinem Nächsten nicht…nun gehe hin und lerne.“ Schön, dass die Verantwortlichen der Woche der Brüderlichkeit dieses Wort als Thema gewählt haben. Juden und Christen können voneinander lernen.

Darauf zielt das Motto zu allerst. Es ist aber auch ein gutes Motto für die Fastenzeit mit der ehrlichen Frage an sich selbst ob man, in welchem Alter auch immer, lernfähig bleibt. Und das auch sein will.

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SWR1 Begegnungen

Teil I:

Die Mitglieder seiner Gemeinde werden diese Sendung nie hören können. Der 1959 In Bad Godesberg geborene und in Oberwinter am Rhein aufgewachsene Pfarrer Ralf Schmitz ist Mitgründer
und Leiter der Gehörlosengemeinde in Trier. Den Beginn der Hinwendung zu dieser besonderen Form der Seelsorge schildert er undramatisch.

Da gibt es leider keine spannende Berufungsgeschichte. Irgendwann saß der
Personalchef mal auf meinem Sofa und hat gefragt:“ Können Sie sich vorstellen in die Behindertenseelsorge zu gehen“? Ich hatte damals Erfahrungen aus einer Körperbehindertenschule in Trier. Ja und hab dann eine Zeitlang in Kanada ein Praktikum machen können in einer Archegemeinschaft und hab dann gedacht: Ja ich kann mir das vorstellen.

Die Zeit in der kanadischen Arche Daybreak in Toronto war für ihn prägend. Die von Jean Manier gegründete Archen, die es auch in Frankreich, Belgien und den USA gibt, sind Lebensgemeinschaften von Menschen mit und ohne Behinderung. Das hat auch seine heutige Einstellung zur seiner Gemeinde beeinflusst, wobei „gehörlos“ für Pfarrer Schmitz eigentlich nicht der passende Ausdruck ist.

Gehörlosengemeinde betont das Defizit, da gibts einen Hörverlust, einen Hörschaden wie einige auch sagen. Das Charakteristikum ist aber eigentlich eine Begabung. ist diese eigene Sprache, diese visuelle Sprache und deshalb würde man heute, wenn man sie nochmal gründen würde, sicher sagen Gebärdensprachliche Gemeinde. Weil aus der Sprache heraus entsteht eine eigene Kultur, Kultur ist die Voraussetzung für Spiritualität, von daher ist eigentlich die Sprache der Ausgangspunkt und weniger ein Defizit.

Pfarrer Schmitz und seine Gemeindereferentin sind die einzigen in der Gemeinde, die zwar die Gebärdensprache beherrschen aber nicht gehörlos sind. Die Begegnung mit einem kanadischen Jesuiten war für ihn wichtig diesen Unterschied positiv für sich klar zu haben.

Dieser Jesuit hat auf einem Indianerreservat gelebt und er hat gesagt, ich bin der einzige der nicht zu dieser Kultur gehört und der aber gleichzeitig dieser Kultur dienen soll. Das betrifft mich genauso, also wenn ich jetzt an die Gehörlosengemeinde denke,  ich gehöre nicht zu der Kultur aber ich soll dieser Kultur irgendwie hilfreich sein. Das heißt am Anfang steht eigentlich eine gewisse Bescheidenheit und Demut. Ich bin nicht der Bestimmer, ich teile die Lebenserfahrung der Leute nicht, sondern ich muss ganz vorsichtig Annäherungen versuchen. ich kann immer wieder nur Dinge anbieten, Themen anbieten, Sehweisen anbieten und muss immer wieder damit rechnen, dass die Betroffenen sagen: ja, wir setzen unser Leben aber anders zusammen. 

Wie sich dieses Gemeindeleben organisiert und was Pfarrer Schmitz Papst Franziskus raten würde, dazu mehr nach dem nächsten Titel.

Teil II:

Ralf Schmitz ist Pfarrer in der gehörlosen oder besser gebärdensprachlichen Gemeinde im Bistum Trier. In drei Bezirken um Koblenz, Trier und Saarbrücken herum organisiert, gibt es dort Gehörlosenschulen und gehörlose Sozialdienste, wirken gebärdensprachliche Dolmetscher und sind katholische Gehörlosenvereine aktiv. Teilweise sind diese schon weit über 100 Jahre alt. Gehörlosenseelsorge gibt es in verschiedenen Formen in Deutschland, in Trier führte sie im Jahr 2000 zur Gründung einer eigenen Personalpfarrei. Die Zeit von Ralf Schmitz in der Arche in Toronto hat zu bleibenden Kontakten geführt, gegenseitige Besuche gibt es bis heute und immer wieder Begegnungen mit besonderen Menschen.

Ich hab damals, als ich in Kanada war eine Ordensschwester kennengelernt, die jetzt ein oder zweiundachtzig Jahre alt ist, voll taub, voll taub geboren, hat studiert, ist Ordensschwester geworden und die hat einen Blick natürlich als selbst Betroffene, einen Blick auf die Möglichkeiten, die Grenzen, die besonderen Herausforderungen dieser Kultur. Also wenn ich könnte die würd ich sofort importieren.

Das wird wohl leider nicht gehen, aber die Verbindung bleibt und wird gepflegt. Es gibt immer wieder Menschen, die den 1987 zum Priester geweihten Pfarrer begeistern und inspirieren. Einer ist jemand, der auch mich durch seine Art immer wieder neu motiviert: Papst Franziskus.

Seine Wahl fiel auf den Tag des ersten Jahrgedächtnisses meines Vaters…am 13.März und dieser Abend ist mir unvergesslich. Ich bin mit einer gehörlosen Frau zusammen im Auto gefahren, es hat furchtbar geregnet ….und ich musste mit einer Hand am Lenkrad mit der anderen Hand erklären was ich gerade im Radio höre. Das war was ganz Besonderes und dieser Moment der war prägend.

Und nicht nur damals sondern auch heute.

Was mir da am Meisten gefällt ist einfach zu sagen das Leben hat seine eigene Würde und seine eigene Bedeutung und irgendwie muss man das Leben mit dem Recht, mit dem verfassten Glauben in Begegnung bringen und das in der Gegenwart Gottes tun und da muss man irgendwie seine Gewissensentscheidungen treffen und vorangehen. Das fasziniert mich wirklich am Papst Franziskus.

Hätte er die Möglichkeit den Papst direkt zu treffen dann mit einer  klaren Botschaft für ihn.

Als erstes würde ich ihm sagen: sollte Ihnen der Gedanke eines Rücktritts kommen, verwerfen Sie ihn! Bleiben Sie mal solange Ihr Vorgänger noch lebt, ich glaub das wär eigentlich das Wichtigste.

Und noch etwas findet Pfarrer Schmitz bemerkenswert an Papst Franziskus.

Was mich …fasziniert, dass er anscheinend überhaupt keine Angst hat. Das der einfach seinen Weg geht, damit leben kann, dass in Rom irgendwelche Plakate angeklebt werden, die ihn lächerlich machen, das reizt den eher zum Schmunzeln…ja ich hoffe, dass er uns noch einige Jahre erhalten bleibt.

 Und das hoffe ich auch.

 Foto: Marcus Stölb

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