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SWR3 Worte

17JAN2024
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Der ehemalige Bundesfinanzminister und Politiker Theo Waigel, inzwischen 84 Jahre alt, darüber, wie sich sein christlicher Glaube im Laufe seines Lebens verändert hat. Waigel sagt:

„Aus der Theologie der Angst in Kindheit und Jugend ist die Theologie der Zuversicht und der bedingungslosen Liebe Gottes zu jedem Menschen geworden, der keinen Menschen verloren gibt.“ […] „Der Glaube ist eine Grundprämisse meines Lebens.“ […] „Er war mir Halt und Trost in allen Lebensphasen.“

Quelle:https://promisglauben.de/theo-waigel-das-wichtigste-am-menschen-ist-dass-er-der-versuchung-widersteht/

https://www.kirche-im-swr.de/?m=39163
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SWR3 Worte

16JAN2024
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Der Benediktinermönch und Bestsellerautor Anselm Grün wurde zu Beginn dieses Jahres von der Wochenzeitung DIE ZEIT gefragt, was Trost gibt. Der Seelsorger schreibt: 

„Wer einem Trostbedürftigen beistehen will, der muss bei ihm stehenbleiben: zuhören, ausharren, schweigen. Dann wächst im anderen allmählich die Kraft, sich wieder aufzurichten. Das ist auch unsere Aufgabe zu Beginn eines jeden Jahres: Mut fassen, Hoffnung schöpfen. […] Oft sind es Kleinigkeiten, die trösten: die Vögel, die vor dem Fenster den Tag begrüßen. Der Hund, der mich nach Feierabend freudig erwartet. […] Ein Buch lesen. Eine Leibspeise verzehren. […] sich einem Menschen anvertrauen. […] ein schönes Bild betrachten […] einen Spaziergang machen, im Chor singen […] Zwiesprache mit Gott halten, der immer da ist.“

Quelle:  

Anselm Grün „Das gibt Trost!“ , in: DIE ZEIT vom 4. Januar 2024, Glauben und Zweifeln, Hamburg

https://www.kirche-im-swr.de/?m=39162
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SWR3 Worte

15JAN2024
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Gestern vor einer Woche starb die Fußballlegende Franz Beckenbauer im Alter von 78 Jahren. Er selbst lebte im Glauben an ein Leben nach dem Tod bei Gott. Beckenbauer bekannte sich zu seinem christlichen Glauben in einem Interview anlässlich des Osterfestes und sagte:

„Ich bin Katholik. Das steht nicht nur in meinem Pass“ […] „ Wir haben eine Seele. Die kommt von irgendwoher.“ […] „Mit dem Tode ist nicht alles vorbei, da bin ich sicher. Ich glaube, dass die Seele eines jeden Menschen wieder dorthin zurückkehrt, wo sie hergekommen ist.“

Quelle:

https://promisglauben.de/franz-beckenbauer-ist-gestorben-er-glaubte-an-ein-leben-nach-dem-tod/

https://www.kirche-im-swr.de/?m=39161
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SWR3 Worte

14JAN2024
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Im so genannten „Gebet der Vereinten Nationen“, das 1942 verfasst wurde, kommen Bitten zum Ausdruck, die aktueller nicht sein könnten. Und so beten Menschen rund um den Globus über Religions- und Ländergrenzen hinweg mit folgenden Worten:

„Herr, unsere Erde ist nur ein kleines Gestirn im großen Weltall. An uns liegt es, daraus einen Planeten zu machen, dessen Geschöpfe nicht von Kriegen gepeinigt werden, nicht von Hunger und Furcht gequält, nicht zerrissen in sinnlose Trennung nach […] Hautfarbe oder Weltanschauung. Gib uns Mut und Voraussicht, schon heute mit diesem Werk zu beginnen, damit unsere Kinder und Kindeskinder einst stolz den Namen Mensch tragen.“

Quelle:
https://www.bistum-magdeburg.de/aktuelles-termine/presse-archiv/archiv-2003/gebet-der-vereinten-nationen3542.html 

https://www.kirche-im-swr.de/?m=39160
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SWR1 Begegnungen

14JAN2024
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Joshi Nichell Copyright: Joshi Nichell

…und mit Joshi Nichell, der gebürtig aus Mainz kommt, aber schon per Anhalter mit Segelbooten über den Atlantik gereist ist - bis ins südamerikanische Feuerland. Wie ein Feuer, erzählt mir Joshi, brannte in ihm auch die Sehnsucht, nach dem Abitur die Welt zu sehen. Darüber hat er auch sein Buch „Volles Glück voraus“* geschrieben – der Untertitel lautet: „Meine Reise ins Vertrauen“. Und genau das hat Joshi auf der Reise gelernt – zu vertrauen, weil er sehr viele hilfsbereite, offene Menschen kennengelernt hat:

Ich glaub das Tolle ist eben mit einer offenen Haltung einander zu begegnen – voll Akzeptanz, Annahme. Es ist oft schwer, es ist nicht immer leicht, und mir fällt es auch nicht immer leicht, aber den anderen erst mal einfach anzunehmen wie er ist, sich drauf einzulassen, ihm zuzuhören, bevor ich da irgendwen schon in eine Schublade schiebe, vorverurteile oder gar nicht erst in einen Dialog gehe und vielleicht auch Begegnung suchen.

Gibt es denn etwas, was dabei helfen kann? Was Menschen in allen Ländern, die Joshi schon bereist hat, gemeinsam haben?

Ja, es gibt eins was wir überall bei uns Menschen finden und das ist das Lachen, das Lächeln und das ist so was Verbindendes! Jeder lächelt gerne und jeder und jedem tut ein Lachen gut.

Auch wir beide lachen während unserer Begegnung herzlich und viel – Joshi ist ein humorvoller Mensch, der aber auch die existentiellen Sinnfragen des Lebens nicht scheut. Joshi hat auf der Weltreise seinen Glauben an Gott vertieft und nach seiner Rückkehr sogar mit dem Studium der katholischen Theologie in Landau begonnen. Warum?

Weil ich auf der Reise gemerkt hab: Boah, der Glaube, der lebt in mir irgendwie oder ich hab da was, was mir unheimlich viel Kraft gibt, und ich wünsch' mir, dass das andere für sich auch entdecken. Eine Kraft, die einem hilft und speziell fehlt mir da aber das theoretische Fundament.

Was er schon mitbrachte: Die ganz praktische Erfahrung von gelebtem Gottvertrauen. Wer ist Gott für ihn?

Ja, wer ist Gott? Gott ist für mich ein treuer Freund, oder wie ein treuer Freund, ein Kumpel der immer mitgeht, der da ist, mit dem ich sprechen kann, wo ich meine Dankbarkeit loswerden kann, wo ich aber auch traurig sein kann, wo ich auch weinen kann. Wie auch immer Gott aussehen mag – es ist wie eine Hand, die mal trägt, es ist so wie ein Ohr, was mal zuhört, es ist greifbar irgendwie und bleibt immer ungreifbar.

Staunen – ein Wort, das Joshi in diesem Kontext immer wieder nutzt. Über den Schöpfer und über die Schöpfung. Und gleichzeitig ist er Naturwissenschaftler und hat eine spannende Kombi gewählt: Neben der Theologie studiert er als zweites Fach Naturschutzbiologie.

Wenn wir Naturschutz betreiben, betreiben wir auch Schutz für uns selber. Und ich glaube das ist ganz wichtig zu verstehen.  Wenn wir liebevoll mit uns umgehen, können wir liebevoll mit anderen umgehen. und wenn wir liebevoll mit der Natur umgehen, dann werden wir uns selber was Gutes tun.

Gleich hören Sie wie er zum erfolgreichsten Naturfotografen Europas wurde und warum er sich für den Erhalt der Wildnis auf unserem Kontinent einsetzt.

Ich treffe den Fotografen und Filmer Joshi Nichell an seinem Studienort Landau. Der 25-Jährige wurde zu Europas Naturfotograf des Jahres gekürt. Joshi nimmt mich mit nach Spanien. In jenen Moment, als ihm am Abend das atemberaubende Siegerfoto eines jungen kantabrischen Braunbären gelingt:

Und der kam dann runter, und ich hab ihn so Minute für Minute weniger sehen können, und dann war er eben an den Felsen und das allerletzte Licht, also nicht mal die Sonne, sondern man sieht dann nur noch so ein Orange, hat bisschen durchgeschienen von hinten. Und ich hab ihn dann letztendlich nur noch durch die Kamera gesehen. Und die Waldohreulen haben im Hintergrund die Jungen gerufen in hohen Tönen. Und das sind Momente da steh ich und da könnte ich weinen vor Freude.  

Weinen vor Freude – in Spanien, ja... aber auch jetzt im bitterkalten Winter im Pfälzer Wald?

Auf jeden Fall! Rausgehen! Das ist ein Zauber - wenn es richtig kalt ist und du hast die Eiskristalle und dann schaust dir so ein Kristall mal ganz nah an, vielleicht hat man sogar ne Lupe und kann sich das mal ansehen - eine magische Welt, die sich da auftut. Wir haben unheimlich Tolles vor der Haustür. Wir müssen nicht weit weg reisen, wir müssen nicht mit dem Flugzeug irgendwohin jetten und wir dürfen uns bewusst werden, dass das ein Geschenk ist und das wir das bewahren dürfen und sollten.

Die Bewahrung der Schöpfung - das ist sogar das Bachelorthema, in dem seine Studienfächer Theologie und die Naturschutzbiologie beide ihren Platz haben, denn Joshi glaubt…

… dass wir diesen Satz: „Macht euch die Erde Untertan“ oft ziemlich falsch ausgelegt haben und sehr falsch verstanden haben. Und es eben nicht drum geht sich die Erde Untertan zu machen im Sinne von „ich herrsche darüber, ich bestimme“. Wir Menschen, wir sind -  ich erleb's oft,  leider – in unserem sehr egozentrischen Sein und Denken.

Wie aber versteht dann Joshi diesen Auftrag aus der Bibel, „sich die Erde Untertan zu machen“?

Da sehe ich vielmehr in diesem Untertan: Passt auf sie auf, nehmt sie an die Hand, aber ihr seid nicht der Bestimmer, sondern so wie wenn ich ein Kind hab: Dann nehm ich das an die Hand, aber wenn ich dem Kind immer sage. Mach das und mach das und mach dies und dem alles vorschreibe und hier und dort kürze, dann wird das ein sehr eingeschüchtertes Kind und kein Gesundes.

Und da sieht er auch bei der Kirche noch Luft nach oben, will, dass sie als Gemeinschaft ganz vorne im Naturschutz dabei ist-weil es ihr ureigener Auftrag ist! Als weltoffener und moderner junger Mann wünscht er sich ohnehin mehr Veränderung in seiner Kirche. Aber ihm ist Kirche als Gemeinschaft auch wichtig:

Warum ich auch noch so an der Kirche festhalte, ist das was ich mitgenommen hab und was in Situationen, die bisher vielleicht am Schwersten waren in meinem Leben, da kam immer dieser Glaube durch. Und da war ich so froh diesen vorher gelebt und praktiziert zu haben, wie ein Werkzeugkasten, den ich mir in der Kirche zusammengestellt hab oder im Rahmen der Kirche und des gelebten Glaubens. Und dann eben drauf zugreifen kann oder wie ein Rucksack, den ich mir gepackt hab.

Und in diesem Rucksack hat er Gottvertrauen und Werte, um ehrenamtlich mit seiner Organisation „Wild Europe“** auch Naturschutzprojekte in Europa zu dokumentieren. Menschen zu portraitieren, die gegen illegale Wilderei oder illegale Abholzung von Wäldern kämpfen. Und zeigt auf seinen Fotos immer wieder die Natur: wie schön sie ist – und wie schützenswert.

*Joshi Nichell: Volles Glück voraus, adeo-Verlag

**www.wild-europe.org

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SWR1 Begegnungen

24DEZ2023
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Benno Fürmann Foto: Pascal Bünning

Christopher Hoffmann trifft den Schauspieler Benno Fürmann.

Ob als Bergsteiger in „Nordwand“, als Boxer Bubi Scholz oder zuletzt in der Serie „Babylon Berlin“ – es sind vor allem harte Typen, die der vielfach prämierte Schauspieler mimt. Ich erlebe ihn während unserer Begegnung hingegen als sensiblen und spirituellen Menschen:

Ich lasse die Weichheit, die immer schon in mir war, immer mehr zu. Verbindung mit Menschen ist mir wichtiger denn je und diese Egozentrik-Nummer macht mir viel weniger Spaß, das hat mir früher vielleicht auch nicht so viel Spaß gemacht. Und ich hab viel zu viel Freude am gemeinsamen Sein, an wirklicher Verbindung mit mir und mit der Welt.

Der 51-Jährige, mit der unverwechselbar markanten und tiefen Stimme, gibt mir auch tiefgründige Antworten. Denn er hat schon in seiner Kindheit viel erlebt, mehr als ein Kind normalerweise tragen kann: Mit 7 Jahren stirbt Benno Fürmanns Mutter, mit 15 sein Vater, mit 19 auch alle Großeltern. Mit 21 geht er auf die Schauspielschule nach New York. Was ihm heute hilft: sich selbst und das Leben annehmen:

Dafür musst du „Ja“ sagen- du hast ja eh keine Chance als das anzunehmen, was gerade ist- Ob dir die Platte gefällt oder nicht – Gott ist der DJ. 

Benno Fürmann nennt in seinem Buch „Unter Bäumen“ ein Kapitel, das mich sehr berührt, „Ja zum Leben“. Darin schreibt er: „Das Gefühl, dass Gott die falsche Platte aufgelegt hat, zu der ich nun tanzen muss, kenne ich nur zu gut. Doch auch in der Finsternis liegt das Leben, will gelebt werden. Der Soundtrack unseres Lebens spielt mal in Dur und mal in Moll. Getanzt wird immer.“* Benno Fürmann glaubt an einen Schöpfer, der ihm Kraft gibt, obwohl er im Elternhaus überhaupt nicht religiös sozialisiert wurde:

Ich bin nicht getauft, ich spüre in mir aber eine tiefe Verbindung zu etwas, was anwesend ist, was über mich hinausgeht, was ich suche. Ich bin unheimlich vorsichtig mit Worten, weil ich keine Lust habe etwas zu zerreden, was nie ein Objekt des Verstandes sein kann, was man wahrscheinlich nur erfahren kann.

Bilder von Gott sind immer nur vorläufig, Worte reichen nie um die wahre Tiefe zu beschreiben, findet Benno Fürmann. Und doch hat er Wege gefunden, seinen Schöpfer auch im Alltag zu erahnen – wenn er in die Natur geht und…

…mir hilft dabei meine tägliche Meditation mich zu besinnen und in mich selber hineinzulauschen: „Was ist denn eigentlich wirklich los?“ 

Eine starke Botschaft der Besinnung thematisiert auch der Weihnachtsfilm „Merry Christmas“, der auf einer wahren Begebenheit beruht. Benno Fürmann spielt darin den Operntenor Nikolaus Sprink, der am Heiligen Abend 1914 mit Weihnachtsliedern die Waffen zum Schweigen brachte:

Menschen damals haben sich über die Weihnachtstage besonnen, die Absurdität des Krieges begriffen, in Feuerpausen haben die Franzosen dann einen Tenor gehört, der gesungen hat für die Deutschen, den spiele ich, haben dann applaudiert, und daraufhin kam es zu einem Gespräch über die Schützengräben und dann kamen die nach und nach raus, haben miteinander Zigaretten geraucht, sich Bilder von ihren Frauen gezeigt und das gab es an verschiedenen Stellen der Front.

Statt Stellungskrieg- also ein Tenor der „Stille Nacht“ singt.

Ich treffe Benno Fürmann in Berlin, wo er in Kreuzberg aufgewachsen ist. Der Charakterdarsteller ist schon als Kind inmitten zahlreicher Kulturen groß geworden– und beweist heute Charakter, wenn er für das Auswärtige Amt und caritative Hilfsorganisationen „Vergessene Krisen“ aufsucht. In diesem Jahr hat ihn besonders die Armut auf einer Reise in den Libanon erschüttert:

Als wir zu einer Suppenküche von den Johannitern gefahren sind und Menschen standen Schlange, ältere Menschen. Und das fasst mich wahnsinnig an, Altersarmut. Wenn du dann die Tränen siehst von einer 70/80-jährigen Frau und die eine Mahlzeit ist die Einzige, die sie pro Tag hat, dann weißt du in diesem Moment retten die Johanniter Leben. Und sich dann zusammen hinzusetzen und zu beten und durch so ein Mahl vereint zu sein - das ist einfach so ein Moment der ganz einfachen Schönheit, wo man nach einem Gebet schweigend isst. Und bei mir muss die Mahlzeit bis zum Abend reichen, bei denen bis zum nächsten Tag.

In den Projekten von Johannitern, Maltesern und vielen weiteren Organisationen im Libanon trifft Benno Fürmann immer wieder Menschen, die nicht aufgeben:

Menschen machen Mut – Menschen, die unter Umständen, die ich vor der Kamera spiele, die ich aber so natürlich noch nie erlebt habe und hoffentlich nie erleben werde. Menschen, die unter krassesten Bedingungen Kreativität, Liebe, Licht in den Augen behalten und das in die Welt tragen, da verneige ich mich jedes Mal zutiefst.

Vor einigen Jahren besuchte er mit der UNO-Flüchtlingshilfe eine weitere vergessene Krise im Südsudan:

Also der Südsudan war wahrscheinlich das Härteste, was ich je gesehen hab. Das war das erste Mal, dass ich in einem wirklichen Flüchtlingslager war. Die omnipräsenten Kinder, die mit ein paar Fetzen am Leib, die an das T-Shirt erinnern, das es mal war, durch die Gegend flitzen und viel zu schwere Wasserkanister tragen.

Diese Begegnungen mit Menschen, deren Leid vergessen wird, die keine Aufmerksamkeit bekommen, haben für mich und auch für Benno Fürmann ganz viel mit jener Kernbotschaft des Weihnachtsfestes zu tun: so wie damals für Maria, Josef und Jesus kein Platz in der Herberge war, so gibt es auch heute so viele im Libanon, im Südsudan und weltweit, die auf Hilfe warten.

Natürlich ist es so, dass Weihnachten, die Geschichte ist von einer Ankunft, von einem Vertrieben-Sein, von Hoffnung und von offenen Herzen, das Problem ist bloß, wenn wir das auf Weihnachten reduzieren.

Absolut! Das Fest der Menschwerdung kann Kraft schenken jeden Tag neu wieder menschlich zu handeln. Sich selbst Gutes zu tun. Und dem Nächsten. Denn:

Auf lange Sicht ist finde ich ist der Weg des Menschen vom Ich zum Wir. Und das, was du in die Welt bringen kannst, dieses Licht,  ist natürlich total wertvoll- und das auf dem Schirm zu haben, da sind wir glaub ich beim Weihnachtsfest.

*Benno Fürmann, Philipp Hedemann: Unter Bäumen, Gräfe und Unzer, München 2023, S. 231-232.

https://www.kirche-im-swr.de/?m=39035
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SWR3 Worte

09DEZ2023
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Eine der Mitverfasserinnen der Allgemeinen Erklärung der Menschenrechte vor 75 Jahren war Eleanor Roosevelt. Die Ehefrau des amerikanischen Präsidenten Franklin D. Roosevelt und Menschenrechtsaktivistin sagte:

„Wo beginnen die universellen Menschenrechte? An den kleinen Orten, nahe dem eigenen Zuhause. So nah und so klein, dass diese Orte auf keiner Weltkarte zu finden sind. Und doch sind diese Plätze die Welt des Einzelnen: die Nachbarschaft, in der wir leben, die Schule oder die Universität, die wir besuchen, die Fabrik, der Bauernhof oder das Büro, in dem wir arbeiten. Das sind die Orte, wo jeder Mann, jede Frau und jedes Kind gleiche Rechte, gleiche Chancen und gleiche Würde ohne Diskriminierung sucht.Wenn diese Rechte hier nicht gelten, gelten sie nirgendwo.“

Quelle: Eleanor Roosevelt: Die Welt des Einzelnen, Kalenderblatt vom 9.12.2023, in: Der Andere Advent, Herausgeber: Andere Zeiten e.V. Initiativen zum Kirchenjahr, Hamburg 2023.

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SWR3 Worte

08DEZ2023
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Dr. Johannes Wimmer, Fernseharzt und Moderator, hat als Kind seinen Vater und als Vater sein Kind verloren. Er hat in einem Interview darüber gesprochen, was ihm in seiner Trauer geholfen hat. Wimmer sagt:

„Jeder Mensch trauert anders. […] Dann hilft es schon sehr, wenn jemand fragt, nicht nur „Wie geht es dir?“, sondern sich auch die Zeit nimmt das anzuhören und diese Last auch zu einem gewissen Teil mitzutragen. […]Das Schlimmste ist der Satz „Meld dich, wenn ich irgendwas tun kann“. Helfen tut, wenn jemand sagt: „Ich kann mir vorstellen, dass euer Kühlschrank leer ist – soll ich euch mal was einkaufen? Wie sieht es denn bei euch zu Hause aus, soll ich mal durchputzen? Kann ich die Kinder zum Fußballtraining fahren?“ Also ganz konkret anbieten. […] Dafür sind Menschen da. Menschen brauchen Menschen. […] Wir brauchen uns.“

Quelle: https://www.kirche-im-swr.de/beitraege/?id=38708, Ausdruck vom 23.11.2023 um 22:21 Uhr.

https://www.kirche-im-swr.de/?m=38892
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SWR3 Worte

07DEZ2023
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Die Schauspielerin Marianne Sägebrecht engagiert sich für sterbende Menschen und unterstützt das  Christophorus-Hospiz in München. Ihr christlicher Glaube gibt ihr für diese Aufgabe Kraft. Sie sagt:

„Ich habe keine Berührungsängste und keine Angst vor dem Hinübergehen, wie wir es nennen.“ […] „Ich begeistere mich für alle Facetten des Lebens. Ich spreche in meinen Vorlesungen in Hospizen über den Glauben an Gott, an die Unsterblichkeit der Seelen, an das Gute im Menschen und an die Kraft der Liebe.“[…]„Für mich war immer ganz klar, dass da ein Schöpfer ist.“[…] „Ich sage dann immer, dass ich von Gott durchdrungen bin. Ich bin sein Wesen. Aber er ist der Boss.“

Quelle:  https://promisglauben.de/marianne-saegebrecht-ich-habe-keine-angst-vor-dem-hinuebergehen/, Ausdruck vom 23.11.2023 11:30 Uhr.

https://www.kirche-im-swr.de/?m=38891
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SWR3 Worte

06DEZ2023
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Dietrich Bonhoeffer war evangelischer Theologe in der Bekennenden Kirche und engagierte sich im Widerstand gegen Hitler. Bonhoeffer schreibt:

„Wer nicht lange und geduldig zuhören kann, der wird am Andern immer vorbeireden und es selbst
schließlich gar nicht mehr merken.“ […] „Wer meint, seine Zeit sei zu kostbar, als dass er sie mit Zuhören verbringen dürfte, der wird nie wirklich Zeit haben für Gott und den Bruder, sondern immer für sich selbst, für seine eigenen Worte und Pläne.“

Quelle: : Gemeinsames Leben/Das Gebetbuch der Bibel, DBW Band 5, Seite 82 f , gefunden auf: https://www.dietrich-bonhoeffer.net/zitat/556-wie-die-liebe-zu-gott-damit/

https://www.kirche-im-swr.de/?m=38890
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