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SWR2 / SWR Kultur

 

SWR3

 

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SWR3 Worte

01MRZ2025
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Die Welt mit dem Herzen eines Clowns sehen, das will Pfarrer Joachim Koffler und glaubt fest daran, was heute das Leben blockiert, kann sich morgen schon verändern:

 

Es wird weitergehn

ganz bestimmt wird die Welt sich drehn, bleibt nicht stehn.

Dreh nicht durch, Menschenkind!

Halt die Nase in den Wind!

Such die Sonne im Wolkenmeer,

ist das Schwere auch noch so schwer,

spann das Seil, das bis zum Himmel reicht,

setz die Füße, Schritt für Schritt ganz leicht

und wenn alles nur noch gräulich scheint,

finde den Clown, der in dir lacht und weint.

 

Quelle

Joachim Koffler: Ich bin ein Clown (Es wird weitergehn), 2022, https://www.youtube.com/watch?v=FqKrxcKmBYw

https://www.kirche-im-swr.de/?m=41671
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SWR3 Worte

28FEB2025
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In der Küche meiner Freundin hängt eine Postkarte. Darauf: ein Gebet für Morgenmuffel. Ich musste darüber echt lachen, auch weil es so herrlich ehrlich ist:

 

Lieber Gott, bis jetzt geht's mir gut. Ich habe noch nicht getratscht und auch noch nicht die Beherrschung verloren. Ich war noch nicht muffelig, gehässig, egoistisch oder zügellos. Ich hab noch nicht gejammert, geklagt, geflucht oder Schokolade gegessen. Geld habe ich auch noch nicht sinnlos ausgegeben. Aber in etwa einer Minute werde ich aus dem Bett klettern und dann brauche ich wirklich deine Hilfe..."

 

Quelle

https://www.kartiges.de/products/lieber-gott-bis-jetzt-gehts-mir-heute-gut

https://www.kirche-im-swr.de/?m=41670
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SWR3 Worte

27FEB2025
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Eine öffentliche Kostümothek für jede Ortschaft. Das ist die Idee des Autors Matthias Lemme. Er sagt:

 

Alle können sich leihen, was sie wollen. Können anprobieren und sich ausprobieren. Als Engel oder Diktator, als Gendarm der Herzen, Fußballtrainerin oder Schlagergott. […] Nach sieben Tagen gehen die Kostüme wieder zurück. Ein paar Leute atmen auf, andere finden es schade und kleiden sich sofort neu ein. Immer aber, das stelle ich mir vor, bleibt irgendwas hängen. Eine schlichte Einsicht, ein neues Gefühl, zuweilen Wunder.

 

Quelle

Matthias Lemme: Aneignung, in: Luft nach oben. Der Sonntagskalender 2025, 2.3., edition chrismon in der Evangelischen Verlagsanstalt GmbH, Leipzig 2024.

https://www.kirche-im-swr.de/?m=41669
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SWR3 Worte

26FEB2025
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Während der Pinguin an Land wie eine Fehlkonstruktion wirkt, die unbeholfen umherwatschelt, wird er im Wasser zum eleganten und schnellen Schwimmer. Eckart von Hirschhausen hat das beobachtet und zieht daraus folgenden Schluss:

Ich spürte, wie wichtig die richtige Umgebung ist, damit überhaupt zum Vorschein kommen kann, was in einem steckt. Menschen ändern sich nicht komplett und grundsätzlich. Wer als Pinguin geboren wurde, wird in diesem Leben zu keiner Giraffe. Es ist gut, wenn Sie das wissen. Dann brauchen Sie auch keine Energie damit zu verschwenden, lange zu fragen, warum Sie keinen langen Hals haben. Hilfreichere Fragen sind: „Was kann ich?“, „Was will ich?“, „Wann habe ich Freude?“, „Wann haben andere mit mir Freude?“ Und: „Wie kann ich jeden Tag kleine Schritte in diese Richtung tun?“ 

Quelle

https://www.dm.de/unternehmen/alverde-magazin/in-welcher-welt-wollen-wir-leben/kolumnen-von-eckart-von-hirschhausen/welche-staerken-haben-sie-2691958

https://www.kirche-im-swr.de/?m=41668
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SWR3 Worte

25FEB2025
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Die Schriftstellerin Margaret Atwood hat einen guten Tipp für alle, die angesichts der aktuellen Lage verunsichert sind. Sie sagt:


Hoffnung steckt in uns allen. Wenn wir keine hätten, würden wir morgens nicht aufstehen. Und zu denjenigen, die es morgens nicht mehr schaffen, aus dem Bett zu kommen, sage ich: Denken Sie an den Kaffee.

 

Quelle

https://www.facebook.com/share/p/1c3PCd74MJ/

https://www.kirche-im-swr.de/?m=41667
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SWR3 Worte

24FEB2025
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Wie kann man in schwierigen Zeiten zuversichtlich bleiben? Die Ordensfrau Melanie Wolfers sagt:

 

Wie lässt sich angesichts der besorgniserregenden Entwicklungen unserer Zeit dennoch Zuversicht bewahren? – Ich meine: Hoffnung beginnt damit, dass wir uns unseren Ängsten stellen! […] Hoffen heißt: Ich akzeptiere die bedrängende Situation, ohne mich dauerhaft von ihr entmutigen zu lassen. Zuversicht bedeutet: Ich erkenne den Ernst der Lage und nutze zugleich die Spielräume, die sich auftun.

 

Quelle

https://melaniewolfers.de/wie-ich-in-unseren-krisenhaften-zeiten-um-mut-und-zuversicht-ringe/

https://www.kirche-im-swr.de/?m=41666
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SWR3 Worte

23FEB2025
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Prüft alles und behaltet das Gute. Für die Bischöfin Kirsten Fehrs ist dieser biblische Satz ein gutes Motto, um sich bewusst zu machen, dass jede Stimme zählt. Sie sagt:

Man kann jede Menge machen und bewegen – und denken, glauben, verändern, fühlen, hoffen. Prüft deshalb alles und das Gute behaltet. Wir sind […] auf der Welt, […] (um) alles uns mögliche auf den Weg zu bringen, damit die Menschen nicht nur in diesem Land in Würde leben können, damit die verwundete Erde gesunden und unser Land ein freies, ein demokratisches bleiben kann. Prüft alle, wie das gehen kann – damit es gut ausgeht mit uns.

 

Quelle

https://www.berlinerdom.de/fileadmin/user_upload/01_Startseite-Home/Mediathek/Predigten/Predigten_zum_Nachlesen/2025/2025-01-01_Fehrs_17_Uhr.pdf?v=1736149956

https://www.kirche-im-swr.de/?m=41665
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SWR Kultur Lied zum Sonntag

09FEB2025
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Wissen Sie noch wie das war? Ganz am Anfang, wenn man einen Schwarm hat und beginnt sich zu verlieben? Das Kribbeln im Bauch. Wie man es kaum erwarten kann sich wieder zu begegnen. Das unsichere Gefühl, ob die eigenen Gefühle erwidert werden. Sich glücklich und aufgeregt zugleich fühlen, wenn man in der Nähe des anderen ist. Ganz behutsam geht man aufeinander zu.

An diese Stimmung des Anfangs, wenn die ersten zarten Bande geknüpft werden, erinnert mich auch das heutige Lied zum Sonntag. Es ist ein Liebeslied. Seine Vertonung ist ebenso behutsam. Geradezu sparsam kommt es daher mit wenigen Instrumenten und einer einfachen Melodie.

 

  1. Behutsam will ich dir begegnen,

dir zeigen, du bist nicht allein.

Der Engel Gottes wird uns segnen,

als Licht an unsrer Seite sein.

 

Von Strophe zu Strophe wird die Beziehung intensiver. Nach dem behutsamen Begegnen, folgt sanftes Berühren, zärtliches Streicheln bis hin zur Liebe, die schützend und stärkend einhüllen soll.

Neben dieser Zweisamkeit gibt es im Lied noch eine weitere Dimension. Ganz selbstverständlich und unspektakulär gesellt sich Gott dazu. Als Licht, das begleitet, Güte, die spürbar wird und Geist, der erfüllt.

Das Liebeslied ist auch ein Segenslied. Im Unterschied zu anderen Segensliedern, bittet es jedoch nicht um den Segen Gottes. Sondern erzählt, dass dieser immer schon da ist, wenn Menschen sich liebevoll, freundschaftlich und respektvoll begegnen.

 

  1. Mit Sanftmut will ich dich berühren,

dich stärken aus der großen Kraft.

Wir werden Gottes Güte spüren,

die Leben und Vergeben schafft.

 

Ich finde, das ist eine ganz schön große Aussage. Dass, wenn zwei sich begegnen, sie etwas zusammen tun und sich lieben, dabei Gott spürbar wird. Das macht Mut und ist herausfordernd zugleich, vor allem, weil man ja auch die Erfahrung macht, dass Liebe sich ins Gegenteil wandeln kann, dass man manchmal darum kämpfen muss, wenn sich Routine oder Krisen einstellen. Im Lied ist von solchen Momenten nicht die Rede. Aber es heißt dort, dass Gott für alle Zeit da sein wird. Ich glaube, dass „alle Zeit“ auch bedeutet in allen Lagen.

Diese wichtige Aussage kommt im Lied im wahrsten Sinne des Wortes nicht mit Pauken und Trompeten, sondern auf ganz leisen Sohlen daher.

Mir tut das gut, weil es mir zeigt, dass das Große und Wichtige nicht immer nur das ist, was sich auch laut in den Vordergrund drängt mit großem Auftritt und mächtigem Getöse. Sondern es oft auf die leisen Töne ankommt, auf zärtliches Miteinander, auf mich und wie ich anderen begegne, denn darin steckt Segen.

 

  1. Mit Liebe will ich dich umhüllen,

dich streicheln voller Zärtlichkeit.

Und Gottes Geist wird uns erfüllen

für heute und für alle Zeit.

 

Komponist

Text: Eckart Bücken 1991

Musik: Thomas Quast 1991

 

Musikquellen

  • Musik:
  • Thomas Quast Ruhama, Ruach. Atem meiner Lieder, 2022, Track 16, LC 05648
https://www.kirche-im-swr.de/?m=41579
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SWR3 Worte

23NOV2024
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Eine ungewöhnliche Erkenntnis nach einer langen Reise - die hatte der Autor Klaus Hofmeister, als er am Ende seiner Pilgertour in Santiago de Compostela am Grab des Heiligen Jakobus angekommen ist. Er erzählt:

 

Ich hatte mit diesem Pilgergang symbolisch mein Leben inszeniert. Mit den Höhen und Tiefen des Weges, dem immer neuen Aufbrechen und Ankommen, den Mühen und Freuden. Und in Santiago wird mir unerbittlich vor Augen geführt: Der Weg hat ein Ende. Da ist ein Grab, der Tod.

Das ist nun wahrlich keine revolutionäre Erkenntnis. Aber manchmal geht einem längst bekanntes und doch verdrängtes Wissen erst „richtig“ auf. Und dies war meine Pilgererfahrung: Lebe jeden deiner Pilgertage im Angesicht des Endes, der Begrenztheit deines Lebens. Liebe die Erfahrungen deiner Tage und heiße alles willkommen.

 

Quelle

Klaus Hofmeister: Am Ende das Grab. Meine Pilgererfahrungen auf dem Weg nach Santiago de Compostela, in: Publik Forum EXTRA. Ankommen. Im eigenen Leben heimisch werden, Publik Forum Verlagsgesellschaft, November 2023, S.36.

https://www.kirche-im-swr.de/?m=41056
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SWR3 Worte

22NOV2024
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Was wenn das Leben unendlich wäre? Der Bergsteiger Reinhold Messner ist sich sicher, dass das für den Menschen unerträglich wäre. Er sagt:

 

Wenn das Leben unendlich wäre, wäre es unausstehlich, es wäre nicht lebbar. Das Leben ist begrenzt, das gehört dazu. Die allermeisten von uns machen sich das nicht klar während des Lebens. Ich aber bin immer wieder in tragischen Momenten darauf gestoßen worden […]. Und weil das Leben eben begrenzt ist, bin ich vehementer beim Leben dabei. Das heißt, ich lebe jetzt und ich fülle dieses Leben, diese Möglichkeiten mit all meiner Begeisterung, mit all meiner Kraft, mit all meiner Intensität aus.

 

Quelle

Die Rückkehr ist wie eine Wiedergeburt, Interview mit Reinhold Messner geführt von Klaus Hofmeister, in: Publik Forum EXTRA. Ankommen. Im eigenen Leben heimisch werden, Publik Forum Verlagsgesellschaft, November 2023, S.12.

https://www.kirche-im-swr.de/?m=41055
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