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14DEZ2024
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Schon beinahe dritter Advent! Höchste Zeit für die Transparent-Sterne! Zuerst nehme ich den großen roten Stern aus der flachen Schachtel. An einer Stelle sind die Zacken zu eng geklebt, dadurch ist er ein wenig asymmetrisch. Ich erinnere mich: Die jüngere Tochter hatte mit roten Backen und großem Eifer den ganzen Nachmittag gefaltet und geklebt. Und dann ist ihr am Ende was verrutscht beim Kleben. Eine Lücke klafft zwischen zwei der Zacken. 

Sie war den Tränen nahe. Ihre ältere Schwester hat damals die Situation gerettet: „Das ist doch prima so. Da können die Engel viel besser durchspickeln.“ Lächelnd bekommt der Engelstern seinen Platz am Fenster. Dann hänge ich ein paar bunte Sterne auf. Jeder ist anders, alle haben eine kleine Macke. Die Kinder haben sie gebastelt, als Perfektion noch nicht wichtig war. Schließlich der große weiße Stern! Das war eine Gemeinschaftsarbeit von mir und den Kindern. Wir haben ihn kurz vor Weihnachten gemacht, und dann hatten wir Probleme beim Zusammenkleben. Der Klebstoff war aus! Mit den allerletzten Resten aus der Tube haben wir die Zacken zusammengefügt. Seither habe ich jedes Mal, wenn ich ihn aufhängen will, einzelne Teile in der Hand. Ich klebe sie auch dieses Mal wieder einzeln ans Fenster; am Ende ist es doch ein ganzer Stern.

Ich betrachte mein Sternen-Fenster. Es lässt die Engel durchspickeln, ignoriert die Perfektion und lässt Gott aus unserem Stückwerk ein großes Ganzes machen – das ist Advent!

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13DEZ2024
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Seine Mitmenschen zu lieben wie sich selbst, ist eines der bekanntesten Werte des Judentums. Doch was bedeutet es, unseren Nächsten zu lieben? Das Sefer HaChinuch, ein populäres Lehrbuch der jüdischen Ethik, klärt  darüber auf, dass dieses Gebot uns auch davon abhalten soll, einander Schaden zuzufügen. Es wird von uns erwartet, dass wir einander respektieren und nichts Nachteiliges oder Verleumderisches übereinander reden. Die Erfüllung dieses Gebotes ist  eine Voraussetzung für das friedliche Miteinander in der Gesellschaft.

Im 3. Buch Mose (19, 16-18) lesen wir: „…Du sollst deinen Bruder nicht hassen in deinem Herzen. (…) Du sollst nicht rachgierig sein (…). Du sollst deinen Nächsten lieben wie dich selbst; denn Ich bin der Herr.“

Rabbi Akiwa, der vor ungefähr 2000 Jahren lebte, sagte: „Du sollst deinen Nächsten lieben wie dich selbst: Dies ist der Inbegriff aller Grundsätze in der Tora.“
„Liebe“ bedeutet, dass man niemals etwas tun oder sagen darf, womit man einem anderen Leid antut. Man könnte an dieser Stelle fragen: „Wie kann ich wissen, was den anderen stört und was dem anderen weh tut, was ihm oder ihr Leid verursachen könnte? Bin ich denn ein Hellseher?“ Gerade aus diesem Grund finden wir im Vers den Ausdruck „wie dich selbst“, das heißt, lerne über dich und erkenne dich selbst. Höre auf dein Herz und dein Gewissen.

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12DEZ2024
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„Christenhoroskop“, so nennt es meine Freundin Anke. Damit meint sie die sogenannten Tageslosungen. Viele Menschen haben diese Losungen als kleines Büchlein bei sich zu Hause liegen. Am Morgen oder auch am Abend lesen viele Menschen dann daraus die Tageslosung – Bibelverse, die einen durch den Tag begleiten sollen. Losung heißt es, weil der Bibelvers für jeden Tag ausgelost wurde. Der Blick in das kleine Büchlein prägt den Tag von vielen Menschen. Auch ich lese das jeden Morgen, noch vor der Tasse Kaffee. Oft freue ich mich über einen ermutigenden Bibelvers. Und dann gehe ich beschwingt in den Tag. Manchmal klingt es eher wie eine Mahnung. Dann achte ich besonders darauf, wie ich mit anderen umgehe.

Christenhoroskop – die eher spöttische Bezeichnung von Anke finde ich eigentlich passend: Die Tageslosung lese ich, weil ich überzeugt bin, dass biblische Worte auch für heute eine Rolle spielen. Zumindest dann, wenn ich mich davon leiten lasse. Und ich glaube, es verändert sich etwas, wenn Menschen sich von solchen Worten leiten lassen.

Für heute lautet die Losung übrigens: „Gott erhöht die Niedrigen und hilft den Betrübten empor.“ Dabei kann Gott bestimmt noch Hilfe gebrauchen. Ich bin dabei!

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11DEZ2024
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„Stronger than bombs“ – stärker als Bomben, so heißt die Ausstellung, die bis vor kurzem in der Dresdner Frauenkirche zu sehen war. Rund 20 großformatige Fotos aus verschiedenen ukrainischen Städten waren da zu sehen. Ein Projekt eines grenzüberschreitenden Netzwerks von Foto-Journalistinnen und Journalisten. Die Bilder zeigen zerstörte Kirchen und Kulturbauten. Und sie zeigen die Gesichter von Menschen, die dort in und mit dem Krieg leben. Und die um Normalität kämpfen. Um zu überleben. Physisch und seelisch.

Mein Lieblingsfoto: Eine Aufnahme in einer U-Bahnstation, die auch als Schutzbunker dient. Jemand hat Musik und Boxen mitgebracht. Und viele Leute sind hierher zum Tanzen gekommen. Sie bilden Paare und tanzen. Und haben ein Lächeln im Gesicht. Diese kurze Zeit voller Lebensfreude ist auf dem Foto spürbar.

Die Dresdner Frauenkirche ist aus dem Schutt und den Trümmern ihrer Zerstörung durch den letzten Krieg in Deutschland erbaut worden. Seither ist sie ein Hoffnungszeichen: Frieden ist möglich. Auf besondere Weise hat die Ausstellung das Kriegsgeschehen in der Ukraine mit dem Wiederaufbau der Frauenkirche verknüpft. Und die für viele auch heute noch ein Wunder. Auf dass es auch für die Menschen in der Ukraine ein Wunder geben wird. Und sie auf den Straßen tanzen. Ohne Gefahr. 

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10DEZ2024
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Ziemlich viele Menschen warten wie ich auf die Regionalbahn an diesem unscheinbaren Ort. Die Leute schauen missmutig und gelangweilt ins Leere. Ich selber bin völlig erledigt von einem langen, anstrengenden Tag. Jetzt nichts mehr reden, nur noch heim.

Eine Mutter kommt aufs Gleis. Ein Mädchen an der Hand, ein Kind im Kinderwagen. Das Mädchen mit zwei Zöpfen wippt ungeduldig und schaut in die Richtung, aus der der Zug kommen müsste. Sieben oder acht wird sie sein, schätze ich. Sie ist aufgeregt. Der Lautsprecher sagt die Einfahrt des Zuges an. Das Mädchen hüpft beinahe vor Aufregung. Als die Zuglichter in der Ferne aufleuchten, breitet sich ein Strahlen auf ihrem Gesicht aus. Sie hebt ihren freien Arm und beginnt zu winken. Mit großen Bewegungen schwenkt sie den Arm über dem Kopf hin und her. Warum macht sie das, überlege ich. Wer soll das sehen?

Als der Zug in den Bahnhof einfährt, blinken plötzlich die Zuglichter an der Lok auf. Habe ich das richtig gesehen? Hat der Zug eben das Kind gegrüßt? Dann sehe ich hinter dem schwach erleuchteten Fenster der Lok, dass da jemand zurückwinkt! Der Zugführer oder die Zugführerin winkt dem Mädchen neben mir auf dem Gleis. Und alle, die eben noch verdrießlich ins Nichts gestarrt haben, beginnen zu lächeln, machen sich gegenseitig aufmerksam auf die kleine Grußgeste, die so viel Freude auslöst.

Die Frau mit den zwei Kindern steigt dann in einen anderen Waggon. Aber die Freude des Kindes nehme ich mit an meinen Platz. Und komme prompt mit meinem Gegenüber ins Gespräch. Über die vielen überraschenden Momente, die glücklich machen.

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09DEZ2024
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Neulich hab‘ ich Maria getroffen. Sie lebt mit ihrer Mutter zur Untermiete in Freiburg. Sie ist vor einem halben Jahr aus der Ukraine nach Deutschland gekommen. Sie watschelt jetzt ziemlich. Der Bauch ist riesig. Maria hat keine Lust mehr aufs Schwanger-Sein. Aber da muss sie wohl durch.

Ob sie schon weiß, wo sie das Kind zur Welt bringen will, frage ich. Sie winkt ab. Viel mehr beschäftigt sie, wie es danach weitergeht. Eigentlich will sie gar nicht mehr lange in Deutschland bleiben. Am liebsten würde sie wieder zurück in ihre ukrainische Stadt. Nur: ihr Haus steht nicht mehr. Und ihr Mann ist an der Front. Düstere Aussichten! Aber jetzt ist sie schwanger. Sie wird bald ein Kind zur Welt bringen.

„Ich möchte Zukunft für Kind“, sagt sie in ihrem neu gelernten Deutsch. Und zum ersten Mal heute lächelt sie. „Für Kind ist es nicht wichtig: Deutschland oder Ukraine. Für Kind ist wichtig Liebe.“ Stimmt, denke ich. In beide Richtungen: Liebe für das Kind und Liebe, die vom Kind ausgeht.

„Und was machst du“, frage ich Maria, „wenn das Kind gerade an Weihnachten geboren wird?“ Sie lächelt wieder: „Vielleicht wird dann der Name Jeschua –Jesus. Weil Liebe wichtig ist.“ Ich lächle auch: „Gute Idee. Wie und wann auch immer, Maria: Fürchte dich nicht!“

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08DEZ2024
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Ich liebe Romane und Filme, in denen Menschen in der Zeit reisen können. In vergangene Tage. Die Vorstellung, was damals geschah, mit meinen eigenen Sinnen sehen, riechen, hören und fühlen zu können, das fasziniert mich. Allerdings: Wenn ich jetzt wirklich die Chance hätte, für einen Tag in die Vergangenheit zu reisen – welche Zeit würde ich mir aussuchen?

Das alte Ägypten würde mich interessieren. Zusehen, wie eine Pyramide gebaut wird. Eine Tempelzeremonie erleben. Oder mit den israelischen Nomaden am Feuer sitzen und ihre Geschichten hören. Ja, klar würde ich auch mal gerne Jesus live erleben. Wie hat er wohl ausgesehen? Und würde er mich sofort begeistern? Und was waren das für Leute, die mit ihm unterwegs waren? Oder das etruskische Italien zu erleben, wäre auch toll. Live eintauchen in diese geheimnisvolle Kultur. Bestimmt aufregend.

Ach; ich glaube, ich könnte mich gar nicht entscheiden. Und was, wenn ich so gar nicht zurecht käme dort? Und dann womöglich nicht mehr zurückkönnte nach einem Tag?

Hm – vielleicht ist es doch besser, nur per Film und Buch in der Zeit zu reisen. Das Buch mit der größten Zeitspanne habe ich sogar griffbereit: die Bibel. In der Bibel kann ich mich von den Urgeschichten der Menschheit bis ins Römische Reich zur Zeit Jesu lesen. Und das ganz ohne Gefahr. Und überall lese ich: Gott war und ist dabei. Mit den Menschen. Zu allen Zeiten. Gott ist Zeitreisende. Guten Morgen, Gott – schön, dass Du da bist!

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07DEZ2024
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Vor mir liegt so ein leicht verschwommenes, altes schwarz-weiß Foto. Drauf ist ein Mann Anfang vierzig vielleicht, feine Gesichtszüge, hohe Stirn und er lächelt. Es ist kein Verwandter von mir. Der Mann heißt Max, und er war in seiner Zeit vor knapp hundert Jahren super modern.

Neuerdings ist Max ein „Seliger“. Wer „selig“ ist, der ist fast so wie „heilig“ und ein offizielles Vorbild in der katholischen Kirche. Aber auf das Offizielle kommt es mir gar nicht an, mich beeindruckt wie dieser Mensch gelebt hat.

Nämlich gradlinig und modern.

Max heißt mit ganzem Namen Max Josef Metzger. Er stammt aus Schopfheim unten an der Schweizer Grenze. Er war ziemlich intelligent und wollte als katholischer Priester nie in seiner eigenen Suppe schwimmen. Er hat an Friedenskonferenzen teilgenommen, war überzeugter Pazifist, und hatte eine große Leidenschaft dafür, dass evangelische und katholische Christen endlich zusammenkommen. Da war er seiner Zeit ganz schön voraus.

Aber Max war nicht nur bei den ganz großen Themen vorne mit dabei, sondern er hat sich auch ganz praktisch engagiert. Er hat eine Entzugsklinik für alkohol-abhängige Männer geleitet und erkannt, wie diese Sucht gerade die einfachen Arbeiter kaputt macht.

Weil er die Umwelt und vor allem die Tiere schützen wollte, war Max konsequenter Vegetarier – damals wussten noch die Wenigsten was das überhaupt ist.

Schon mit 57 ist er gestorben. Die Nazis haben ihn zum Tode verurteilt und ihn davor monatelang eingesperrt. Der, der ihn dann hinrichten musste, hat am Ende über ihn gesagt: „Ich habe noch nie einen Menschen mit so leuchtenden Augen in den Tod gehen sehen.“

Max Josef Metzger - was für ein Mensch.

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06DEZ2024
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Bernhard spielt seit über dreißig Jahren den Nikolaus. Ich kenne Bernhard schon ewig, er wohnt im gleichen Dorf wie ich, und ich finde er ist ein richtiger Nikolaustyp. Gutherzig, ruhig, und er hat eine schöne warme Stimme.

Jetzt ist Bernhard zum ersten Mal bei einem Nikolaus-Workshop. So was gibt´s wirklich. Da geht´s darum wie man sich als echter Bischof Nikolaus gut verhält. Mit Bischofsstab, goldenem Gewand und Bischofsmütze – so wie beim historischen Nikolaus, der ja tatsächlich gelebt hat. 

Bernhard sitzt jetzt also mit über zwanzig anderen Nikoläusen zusammen, und ein professioneller Schauspieler trainiert die Männer, er heißt Martin.

Sie legen sofort los und üben unangenehme Nikolaus-Situationen. Oder wie Martin es nennt: „peinliche Szenen“. Einer spielt einen aufdringlichen Vater, der seinen kleinen Sohn nötigt, endlich ein Nikolaus-Gedicht aufzusagen.

Bernhard ist dran und soll Nikolaus-mäßig reagieren. Er überlegt und schüttelt den Kopf. „Naja, da fühl ich mich als Nikolaus unwohl. Der Vater soll das lassen. Ich beschenke, wen ich möchte. Dafür muss keiner was leisten.“

Applaus aus der ganzen Nikolaus-Runde. Und dann üben sie weiter. Alle möglichen Situationen, und immer sollen sie gutherzig, weise und würdig wirken.

Ein Nikolaus aus Furtwangen erzählt: „Ich gehe gerne runter auf die Augenhöhe der Kinder.“ Da gibt´s den Daumen hoch vom Schauspieler-Coach.

Und einer aus Offenburg betont: „Mir ist meine Haltung wichtig. Ich will nicht irgendwie rum-eiern und einfach so jedem eine Mandarine in die Hand drücken. Ein Nikolaus schenkt immer ganz bewusst.“

Auch wenn ich selber natürlich nicht bei diesem Workshop dabei war: Von dem, was mir Bernhard erzählt hat, nehme trotzdem was mit:

Schenken braucht keinen Grund. Und Schenken ist dann besonders würdevoll, wenn die Augenhöhe stimmt und die Haltung liebevoll ist.

Wer so schenkt, schenkt wie ein echter Bischof Nikolaus.

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05DEZ2024
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Wenn Mara backt, dann ist das ein Wunderwerk. Ehrlich, denn Mara kann einfach alles. Super gesunde Brote oder goldige Mini-Torten. Aber das Beste ist ihr Baguette.

Mara ist die Freundin meines Neffen, und wenn wir in der Familie Geburtstag feiern, dann bettle ich immer bei ihr: „Mara, machst du mir wieder dein gutes Baguette?“ Und sie macht´s.

Mittlerweile kenne ich auch ihr Geheimnis. Sie nimmt sich am Abend vorher schon Zeit. Und zwar genügend! Sie richtet ihre riesigen Teigschüsseln, damit der Teig genügend Luft bekommt und Platz hat. Und dann nimmt sie gutes Mehl, Wasser und nur ganz, ganz wenig Hefe. Genau genommen sind es nur zwei Gramm. Das ist wirklich wenig, wenn man überlegt wie viel Baguette das ergibt! Ich ahne, was eigentlich hinter Mara´s Backkunst steckt. So was wie „weniger ist mehr“ oder „viel Zeit haben, das ist das wichtigste“.

Es stimmt, ich brauche von dem, was Wirkung entfaltet gar nicht so viel. Mir fällt da der eine treue Freund ein statt den hundert Bekannten. Und bei dem einen guten Buch statt zwanzig angefangenen Podcasts, ist es genauso: es wirkt, auch wenn es eigentlich gar nicht viel ist.

Alles, was auf mich einwirkt, braucht Platz und Zeit, damit es sich erst so richtig entfalten kann.

Wenn ich über lange Zeit Vertrauen zu einem Menschen aufgebaut habe, eine gute Freundin gefunden habe, das gibt mir so viel. Oder wenn ich eine neue Einsicht gewonnen habe, die mir wirklich weitergeholfen hat, so was dauert manchmal Jahre.

Grade jetzt im Advent ist Gelegenheit, dass ich für so was Platz schaffe und mir Zeit nehme. Macht nach außen vielleicht gar nicht viel her, aber es wirkt. So wie die Hefe in Maras gutem Baguette.

https://www.kirche-im-swr.de/?m=41129
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