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SWR3 Worte

09JUL2021
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Der Schönheitschirurg Werner Mang hat früher in Amerika gearbeitet. Auf die Frage warum er wieder zurück an den Bodensee gekommen ist, sagt er:  

Hier sind meine Wurzeln. Ich bin ein ganz konservativer Mensch, bete am Abend und brauche meine Familie. Ich habe hier Freunde, mit denen ich auf der Volksschule war und heute noch Tennis spiele. Das alles habe ich in Los Angeles nicht. Dort ist nur Money. Und Money macht nicht glücklich. Ich kann nur jedem sagen, der eine Heimat hat und sich dort wohl fühlt: Das ist das größte Glück im Leben.

 

 

Quelle: Schwäbisches Tagblatt, Samstag, 26. Juni 2021, Interview von David Nau mit Werner Mang, „Zuckerberg & Co. Haben Monster erschaffen.

https://www.kirche-im-swr.de/?m=33477
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SWR3 Worte

08JUL2021
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Über Winston Churchill wird folgende Geschichte erzählt:

Churchill spazierte mit seiner Frau durch London. Dort wurden sie von einem Straßenfeger angesprochen. Churchill ging weiter, seine Frau unterhielt sich ein Weilchen mit dem Mann. Danach fragte Churchill sie: „Worüber habt ihr so lange gesprochen?“ Sie: „Ach wir kennen uns von früher. Er war damals sogar ein bisschen verliebt in mich.“ Churchill schmunzelte: „Siehst du, wenn du ihn geheiratet hättest, wärest du heute die Frau eines Straßenfegers.“ Sie: „Nein Darling, Wenn ich ihn geheiratet hätte, wäre er heute Premierminister.“

 

 

Quelle: Andere Zeiten. Magazin zum Kirchenjahr. Heft 2/2021. Seite 24. Hrsg. v. Andere Zeiten e.V. Fischers Allee 18, 22763 Hamburg 2021.

https://www.kirche-im-swr.de/?m=33476
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SWR3 Worte

07JUL2021
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Der Unternehmer Bodo Janssen über Pausen:

Wir sollten den Pausen Priorität geben nicht den Terminen. Diese Unterbrechungen funktionieren dann wie Inseln im Laufe eines Tages, auf denen ich immer wieder Kraft tanken kann. Egal was vormittags passiert: Ich habe mittags meine Ruhezeit. Die ist heilig, da passiert absolut nichts. Und dieses Wissen darum, dass ich in ein paar Stunden wieder über eine Zeit verfügen werde, die mir heilig ist, in der ich mich um nichts kümmern, keinem Gedanken nachgehen werde – das schenkt mir Ruhe und Gelassenheit in den Arbeitsphasen.

 

 

Quelle: Galore Interviews, 47, 06/2021, 3109 Wörter mit Bodo Janssen, Dialog Verlag, Dortmund, S. 70.

https://www.kirche-im-swr.de/?m=33475
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SWR3 Worte

06JUL2021
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Der Unternehmer Bodo Janssen macht regelmäßig Auszeiten im Kloster. Das tut ihm und seinem Unternehmen gut. Zum Beispiel dadurch:

Im Kloster habe ich dann die Entscheidung getroffen, die Menschen nicht weiter dafür zu nutzen, dem Unternehmen zu dienen. Sondern das Unternehmen dafür zu nutzen, die Menschen zu stärken. Ende des Jahres 2012 habe ich angefangen, alles so auszurichten, dass sich immer mehr Mitarbeiter in unserem Unternehmen psychisch, physisch und sozial wohlfühlen. Das heißt nicht, dass ich die Schmerzen der anderen lindere. Aber ich kann sie dabei unterstützen, selbst stark zu werden. Seitdem wächst unser Unternehmen in einer unfassbaren Dimension! Ich habe erfahren: Kümmere dich um die Menschen, dann kümmern sich die Ergebnisse um sich selbst.

 

 

Quelle: Galore Interviews, 47, 06/2021, 3109 Wörter mit Bodo Janssen, Dialog Verlag, Dortmund, S. 74.

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SWR3 Worte

05JUL2021
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Der Karlsruher Ralph Suikat ist Millionär. Zusammen mit anderen Millionären hat er die Initiative „taxmenow“ gegründet, also „besteuer mich jetzt“. Mit dieser fordert er dazu auf, dass Vermögende wie er höher besteuert werden. Auf die Frage warum er sich selbst finanziell schaden möchte, antwortet er:

Noch vor wenigen Jahren hätte ich … auch nur mit dem Kopf geschüttelt, weil wir in unserer Gesellschaft beinahe darauf trainiert sind, unsere Besitzstände reflexartig zu verteidigen…Wenn man sich aber etwas intensiver mit dem Thema soziale Gerechtigkeit befasst, dann kommt man relativ schnell zu dem Ergebnis, dass dort einiges falsch läuft und dass Handlungsbedarf besteht. Und ich denke, dass wir Vermögenden dort in einer besonderen Art und Weise aufgefordert sind, unsere Verantwortung wahrzunehmen und uns einzusetzen für diejenigen, denen es nicht so gut geht wie uns.

 

 

Quelle: Interview mit Ralph Suikat - Geld-Check - ARD | Das Erste

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SWR3 Worte

04JUL2021
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Der Dokumentarfilmer und Fotograf Georg Stefan Troller ist 99 Jahre alt. Auf die Frage was ihm das Alter bedeutet, hat er geantwortet:

Zu entsagen. Zufrieden zu sein mit dem was man hat. Sich abzufinden ist ein psychologischer Zustand des Alters, was einem das Altern erträglicher macht. Man braucht nicht mehr so viel. Man ist glücklich damit, dass man am Morgen aufwacht und noch da ist. Das Alter macht aber auch egoistisch, man wird auf sich und die primitiveren Bedürfnisse zurückgeführt. Man sucht keine intellektuellen Abenteuer mehr. Man sucht nicht mehr die eigene Vervollkommnung oder auch das totale Glück, das man sich einmal so vorgestellt hat. Man wird bescheidener und kommt mit sich selbst besser ins Reine, kommt mit sich selbst besser aus.

 

 

Quelle: Galore Interviews, 40, 04/2020, 2628 Wörter mit Georg Stefan Troller, Dialog Verlag, Dortmund, S. 21.

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SWR1 3vor8

20JUN2021
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Der schlafende Jesus. Davon handelt eine meiner Lieblingsgeschichten im Neuen Testament der Bibel. Nachzulesen im Markus-Evangelium und heute in den Katholischen Kirchen zu hören. Es ist Nacht. Jesus fährt mit seinen Jüngern über den See Genezareth. Er legt sich ins Heck des Bootes um zu schlafen. Und selbst ein heftiger Wirbelsturm, mit Wellen, die ins Boot schlagen, weckt ihn nicht auf. Erst als die Jünger sich panisch an ihn wenden, steht er auf und befiehlt dem Wind und dem See zu schweigen. Und es tritt völlige Stille ein. Dabei belässt es Jesus aber nicht. Er tadelt die Jünger, nennt sie sogar feige, weil sie nicht auf Gott vertrauen.
Ich mag diese Wundergeschichte. Zum einen, weil mir das Bild gefällt: Der schlafende Jesus inmitten eines Sturms. Welch göttliches In-Sich-Ruhen.
Zum anderen finde ich diese Geschichte gut, weil sie auch als Bild für den Zustand der katholischen Kirche in Deutschland gesehen werden kann. Sie ist schon länger in einem heftigen Sturm. Durch den Missbrauchsskandal, durch die hierarchische Dominanz ihrer Kleriker und nicht zuletzt durch ihre unselige Haltung gegenüber Frauen. Jesus ist zwar auch im Boot, aber auch hier greift er nicht direkt ein, er „schläft“! Und was macht die deutsche katholische Kirche? Sehe ich mal ab von den unzähligen tadellosen Priestern, die im wahrsten Sinn des Wortes Seel-Sorge betreiben. Und sehe ich auch ab von all den Frauen und Männern, die die katholische Kirche an der Basis am Leben halten, kann ich die Reaktion auf die institutionelle Krise der katholischen Kirche in Deutschland an zwei Männern festmachen: Kardinal Woelki und Kardinal Marx.
Beide haben sie sich in dieser Krise an den Papst gewandt. Wie die Jünger im Sturm an Jesus. Woelki, der sich an die Kirchenhierarchie klammert wie an die Planken eines Bootes und darauf hofft, dass der Papst den Sturm beenden möge. Marx hat sich offenbar in einer Mischung aus Verantwortungsbewusstsein und Resignation an den Papst gewandt. Und auch ihm überlassen, zu entscheiden, ob er aus dem hierarchischen Teil der Kirche aussteigen darf. Beide haben sich also verhalten wie die Jünger im Sturm. Statt im Vertrauen auf Gott das zu tun, worauf es ankommt, haben sie das dem Papst überlassen. Und worauf käme es bei den beiden an? Bei Woelki: Fehler einzugestehen, umzukehren und Macht loszulassen. Ganz im Sinne Jesu. Und bei Marx: Seine Position in der Kirche zu nutzen um sie im Sinne Jesu umzubauen. Das kann er ja jetzt tun, wo der Papst doch seinen Rücktritt abgelehnt hat.

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Anstöße SWR1 BW / Morgengedanken SWR4 BW

19JUN2021
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„Bäume sind Heiligtümer. Wer mit ihnen zu sprechen weiß, ihnen zuzuhören weiß, der erfährt die Wahrheit“. Das hat Hermann Hesse gesagt. Und dabei steht mir als erstes der Olivenbaum vor Augen. So mancher hat vielleicht ein kleines Exemplar auf seinem Balkon oder der Terrasse stehen. Und hoffentlich ist es auch bald wieder möglich, ihn dort zu sehen wo er heimisch ist, in einem der Länder rund um das Mittelmeer.
Im alten Griechenland galt der Olivenbaum als heilig. Selbst seinem Besitzer war es verboten, ihn zu fällen. Vermutlich auch, weil er so nützlich ist. Seit 6000 Jahren dient er dem Menschen als Nutzpflanze. Er wächst langsam, wie so vieles Gutes, wird Hunderte von Jahre alt. Die ältesten in Griechenland und Spanien sollen 2000 Jahre alt sein, einer auf Kreta gar 3000. Vielleicht werden Olivenbäume auch deshalb so alt, weil sie so anpassungsfähig sind. In lockeren Böden nehmen sie das Wasser durch bis zu 7 Meter tiefen Wurzeln auf. In trockenen, steinigen Böden verzweigen sich die Wurzeln und bilden Netzwerke in nur einem Meter Tiefe. Erst nach 5 bis 10 Jahren trägt der Olivenbaum Früchte. Dann aber jahrhundertelang. Das vielleicht auch, weil er seine kostbaren Früchte nur alle zwei Jahre trägt. Gesunde Köstlichkeiten. Als Speiseöl gut für das Herz-Kreislaufsystem, als Hautöl in Pflegeprodukten. Kein Wunder dass dieser Baum auch ein Symbol ist, ja eine Quelle der „Wahrheit“, wie Hesse es gesagt hat.

In der Bibel ist der Ölzweig ein Symbol für Frieden und Neuanfang. Zum Beispiel in der Taube, die nach der Sintflut einen Ölzweig im Schnabel hat. Oder das Olivenöl als Zeichen der Erhabenheit und Würde, mit dem im Alten Testament die Könige gesalbt wurden. Und heute noch die Kinder bei der Taufe. Weil nach christlichem Glauben jedes Neugeborene ein König oder eine Königin ist. Wollte ich nun von diesem wunderbaren, knorrigen Baum etwas lernen, dann dies: er gibt viel bei eigener Genügsamkeit. Er ist beständig und treu. Gleichzeitig anpassungsfähig. Selbst in höchstem Alter gibt er noch Frucht. Vielleicht weil er sie Zeit seines Lebens nicht wie am Fließband geliefert hat, sondern mit Auszeiten, im Wechsel von Wachsen und Ruhen. Das dann aber für lange Zeit. Für die dieses Wunderwerk der Schöpfung auch steht: sichtbar gewordene, erfüllte Zeit…

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Anstöße SWR1 BW / Morgengedanken SWR4 BW

18JUN2021
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„Geld regiert die Welt“ – jaa jaa. Aber nein! Tut es nicht! Es gibt so viele Dinge, die die Welt zwar nicht „regieren“, sie aber schöner und lebenswerter machen. Beispiele? Ganz einfach und scheinbar oberflächlich: ein Lächeln. Tut gut, schafft Verbindung oder hellt den Alltag auf. Und kostet nix! Oder eine Umarmung – bald, endlich wieder möglich, nach der schrecklich langen Körperlosigkeit mit diesen knochigen Faustgrüßen oder den unsäglichen Fußverrenkungen. Eine Umarmung, wenn sie für beide stimmt, also nicht vereinnahmend oder übergriffig ist, tut Leib und Seele gut. Kostenlos! Ganz zu schweigen von Küssen oder der Liebe. Es ist kein Wunder, dass zu bezahltem Sex keine Küsse gehören. Sie stehen in diesem Ambiente für das, was unbezahlbar ist bei der Liebe: innige Verbundenheit und Freiwilligkeit. Aber nicht nur das miteinander Schlafen ist ein Geschenk, auch der Schlaf selbst ist – in diesem Falle leider – nicht zu erkaufen, auch wenn ich manchmal schon was dafür zahlen würde. Auch mit Schlaftabletten ist der Schlaf nicht zu erkaufen. Denn der so herbeigeführte Schlaf ist auf Dauer nicht gesund. Da helfen eher frische Luft, ein regelmäßiger Tag- und- Nacht-Rhythmus und gute Gespräche, die die Sorgen aus dem Bett heraushalten. Übrigens auch kostenlos. Wie das Beten oder Gottesdienste. Die Ruhe und Besinnung, die ich in einer Kirche finden kann – mit oder ohne Menschen – kann und darf natürlich nichts kosten. Und das selbstverständlich auch, wenn jemand keine Kirchensteuer zahlt. Gott gibt’s nur umsonst. Wie auch die Menschen, die er einander schenkt: Freunde, Familie, Geliebte und Liebende. Und wenn die mal nicht da sind oder nicht mehr da sind, dann gibt es ja noch schöne Erinnerungen. Kostenlose Kostbarkeiten, die auf dem Grund jeder Seele zu finden sind…

https://www.kirche-im-swr.de/?m=33324
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Anstöße SWR1 BW / Morgengedanken SWR4 BW

17JUN2021
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„Ein Freund ist jemand, der die Melodie Deines Herzens kennt und sie Dir vorsingt, wenn Du sie vergessen hast.“ Ist das nicht eine wunderbare Einsicht in das Wesen der Freundschaft? Sie ist aus dem Griechischen und gilt natürlich genauso für Freundinnen. Ich finde mich in diesem Satz voll wieder und auch meine Freundschaften. Vor allem, wenn ich an meinen ältesten, besten Freund denke. Seit über 40 Jahren sind wir Freunde. Wir kennen also die Melodie im Herzen des Anderen und es gehört zu den wichtigsten, manchmal auch schwersten Momenten einer Freundschaft, den Freund daran zu erinnern, wer er ist. Und dabei mit ihm laut nach zu denken über die Dinge, die ihn gerade umtreiben oder leise nachzufühlen was ihn belastet. Ihn zu spiegeln oder auch zu warnen, wenn er sich von sich selbst entfernt. Und ihm helfen, er selbst zu bleiben. Inmitten aller Veränderungen, Entwicklungen und Zumutungen, die das Leben so bietet. Es ist aber unerlässlich, dass das gegenseitig ist. Wenn einer immer nur der Ratgeber, der Tröster oder die Stütze ist, dann ist das keine Freundschaft mehr. Wie in allen guten Beziehungen muss die Balance stimmen. Die Balance zwischen Geben und Nehmen, Hören und Reden. Für diese Balance braucht es Zeit. Und zwar in zweifacher Hinsicht. Zum einen Lebenszeit. Durch eine mit den Jahren gewachsenen Freundschaft, in der Höhen und Tiefen geteilt wurden. In denen die Freunde füreinander da waren, in Freud und Leid. Zum anderen gehört zur Balance in der Freundschaft die regelmäßig miteinander verbrachte Zeit dazu. Freundschaft braucht Pflege. Aber nicht zwanghaft. Das Bedürfnis den Freund oder die Freundin zu sehen kommt ganz von selbst. Und gute Freunde können sich Wochen, manchmal Monate lang nicht sehen. Aber wenn sie sich dann sehen, ist es als wäre das letzte Mal gestern gewesen. Vielleicht ist das ja zu verstehen, wenn man die Wurzel des Wortes „Freund“ kennt. Freund kommt vom gotischen „frijo“. Und das hat zwei Bedeutungen: lieben und frei sein…

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