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SWR3 Worte

29MRZ2023
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Wenn wir aufhören, perfekt sein zu wollen, werden wir erst so richtig gut, findet die Wissenschaftsjournalistin Nicola Schmidt. Sie schreibt:

Perfektion ist etwas, das ein menschliches Wesen kaum erreichen kann. Wir können immer wieder auf die Ideallinie zusegeln, aber wir werden sie nie auf Dauer halten können, weil die Winde und Wellen des Lebens uns eben doch wieder vom Kurs abbringen. Und das macht auch nichts. Das ist ja das Schöne an einem bewegten Leben. (…).

Ersetzen wir (die Perfektion) durch Menschlichkeit. Unsere (…) Mitmenschen werden es lieben – weil sie dann auch nicht perfekt sein müssen.

 

Quelle: Nicola Schmidt, artgerecht – Der andere Familienplaner, Kösel-Verlag, München 2020, 94.

https://www.kirche-im-swr.de/?m=37344
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SWR3 Worte

28MRZ2023
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Wie verhalte ich mich, wenn jemand in meinem Umfeld eine rassistische Bemerkung macht? Die Beraterin für Antirassismus Tupoka Ogette hat dazu folgenden Tipp:

Es reicht, wenn jemand die Situation unterbricht und sagt: „Ich fühle mich hiermit gerade nicht wohl.“ Oder: „Sorry, aber Rassismus ist nicht lustig.“ Es ist wichtig, mit solchen Sätzen das Schweigen zu durchbrechen, denn Schweigen signalisiert in diesen Momenten immer Zustimmung.

 

Quelle: www.zeit.de/campus/2022-03/tupoka-ogette-rassismus-ukraine-krieg-fluechtlinge-interview (letzter Zugriff: 25.01.2023)

https://www.kirche-im-swr.de/?m=37343
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SWR3 Worte

27MRZ2023
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„Mantras“ sind Sätze, die eine positive Energie haben. Sie helfen – besonders in stressigen Situationen. Aber wie kann ich Mantras in meinem Unterbewusstsein verankern? Die Wissenschaftsjournalistin Nicola Schmidt hat dazu folgende Idee:

Mach dein wichtigstes Mantra zum Passwort für deinen Rechner (…) oder etwas anderes, das du häufig nutzt. Das geht ganz einfach. Wenn dein wichtigstes Mantra zum Beispiel ist: „Diskutiere nicht mit einem müden Kind“, dann wird das entsprechende Passwort aus den Anfangsbuchstaben dieses Satzes gebildet (…) Und wenn du ganz gut sein willst, hängst du noch ein Zeichen und eine Zahl an, zum Beispiel ein Datum, das du nicht vergessen willst (…). Das ist ein vernünftiges Passwort – und (es ist) ein schöner Gruß an dein Unterbewusstsein.

 

Quelle: Nicola Schmidt, artgerecht – Der andere Familienplaner, Kösel-Verlag, München 2020, 108.

https://www.kirche-im-swr.de/?m=37342
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SWR3 Worte

26MRZ2023
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Jan Josef Liefers glaubt zwar selbst nicht an Gott, pflegt aber eine eigene Spiritualität. Er sagt: 

Wir kommen immer wieder an Punkte im Leben, wo wir spüren, dass etwas größer ist als alles, was wir begreifen können. (…) Ich glaube zwar nicht an Gott, aber an die Kraft von Aufklärung, (…) Menschlichkeit, Vergebung und Liebe. Und bämm, schon zapfe ich selbst aus dem Netz meines Glaubens.

 

Quelle: https://www.katholisch.de/artikel/33577-liefers-bedauert-sinkende-bedeutung-der-kirche-fuers-miteinander (letzter Zugriff: 21.3.2022

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SWR3 Worte

29OKT2022
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Der Lektor Marcus Beier findet: um zufrieden und glücklich zu sein, kommt es vor allen Dingen auf einen selbst an. Er schreibt: 

Es gibt immer wieder Zeiten, in denen ich verpassten Gelegenheiten hinterhertrauere oder auf zukünftige Möglichkeiten hoffe. Aber beides ist irreal (…).

Ich glaube, dass kein Moment im Leben in sich selbst Bedeutung hat. Wenn ich einen Fuß vor den anderen setze, ist das, im Großen und Ganzen gesehen, völlig bedeutungslos. Und wenn ich einen ganzen Nachmittag im Sessel sitze, ist es ebenfalls, global betrachtet, völlig bedeutungslos. Davon wird die Welt weder untergehen, noch wird sie dadurch gerettet. Ein Moment hat nur die Bedeutung, die ich ihm gebe. Und das liegt tatsächlich in meiner Hand.

 

Quelle: Marcus Beier, Selbstverständlich, in: Family 3/2022, SCM Bundes-Verlag gGmbH, 85-86, 86.

https://www.kirche-im-swr.de/?m=36354
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28OKT2022
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Allein die Welt retten – das ist ein bisschen viel verlangt. Aber wie ich trotzdem nicht tatenlos bleiben muss, dazu hat die Wissenschaftsjournalistin Nicola Schmidt eine Idee:

Wie wäre es, wenn unsere Kinder später mal Leute cool fänden, die eben keinen dicken Geländewagen durch die Stadt fahren, sondern die wenig arbeiten und viel Zeit haben, die sich ehrenamtlich engagieren, nie gestresst sind und lieber kurz vorbei kommen und klingeln, als zehn Kurznachrichten zu schicken?

Wie wäre es, wenn unsere Kinder (…) in einer Umgebung aufwüchsen, die es ihnen leicht macht, Autos zu teilen, Abfall zu vermeiden und Fahrrad zu fahren? Wenn wir aufhören könnten, ein schlechtes Gewissen zu haben, weil es uns die Welt leicht macht, das Richtige zu tun?

(…) Es ist nicht unser Job, die Welt allein zu retten. Aber etwas anderes können wir. Wir können die Generation heranziehen, für die das alles selbstverständlich ist. Denn deren Erziehung wird auch das nächste Jahrhundert prägen.

 

Quelle: Nicola Schmidt, Der Elternkompass – was ist wirklich gut für mein Kind? Alle wissenschaftlichen Studien ausgewertet, Gräfe und Unzer Verlag GmbH, München 2020, 27f.

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SWR3 Worte

27OKT2022
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Valeries Sohn hatte einen schweren Autounfall. In einem Interview erzählt sie, wie wichtig es für sie war, dass die Menschen aus ihrem Umfeld für sie da waren:

Viele Freunde haben irgendwie signalisiert, dass sie an uns denken. Wie sie das genau gemacht haben, welche Worte sie gewählt haben, war mir nicht so wichtig (…).

Von außen kann man sich nur schwer vorstellen, wie groß schon die kleinsten Gesten wirken (…). Mir haben so normale Sätze geholfen wie „Das ist gerade so furchtbar, ich weiß gar nicht, was ich sagen soll.“ Oder: „Ich wünsche dir viel Kraft.“

Eine Freundin hat einmal pro Woche angerufen und mir immer das Gleiche auf die Mailbox gesprochen: „Ich bin da, ich denke an dich, du musst dich gar nicht melden.“

Das hat mir total gut getan (…).

 

Quelle: https://sz-magazin.sueddeutsche.de/leben-und-gesellschaft/trost-unfall-tod-krankheit-79636 (letzter Zugriff: 16.09.2022)

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SWR3 Worte

26OKT2022
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Eine „Büro-Geschichte“ am Morgen der Autorin Monika Bittl:

Ich fahre zufällig mit Jennifer im Lift zum Büro (…). Jennifer ist (eigentlich) voll in Ordnung. Richtig toll und nett sogar. Bloß ich bin ein Neidhuhn geworden und gönne ihr die Klugheit, Schönheit und Jugend nicht, weil ich das alles zusammen in meinem Leben nicht mehr kriegen kann. (…) Der Klassiker (…). Nicht über die eigenen Möglichkeiten nachdenken, sondern sich darüber echauffieren, was andere haben und man selbst nicht (…).

„Sollen wir nicht du sagen?“, schlage ich vor?

„Sehr gerne!“ antwortet Jennifer.

„Weißt du, (…)“, gestehe ich (…). „Ich komme mir so schrecklich alt neben dir vor!“

Entgeistert schaut mich Jennifer an. Dann lacht sie plötzlich. „Weißt du was? (…) Ich kam mir immer so klein und doof neben dir vor. Du kannst NEIN sagen, schickst den Laberer weg und lässt dir keine Überstunden aufschwatzen.“

Wir lachen beiden. Wir sind jetzt Freundinnen.

 

Quelle:  Monika Bittl, Das Neidhuhn, in: Alles in Allem – Für eine erfüllte zweite Lebenshälfte, Andere Zeiten e.V., Hamburg 2019, 62.

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SWR3 Worte

25OKT2022
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Die Autorin Sabine Henning findet, dass man „Nein!“ sagen lernen kann. In einem Gedankenexperiment schildert sie, wie das gehen kann:

(…) Stellen Sie sich vor, der Paketbote händigt Ihnen eine Sendung für Ihren Nachbarn aus. Würden Sie dieses Paket aufmachen? Sicher nicht.

Mit einem Anliegen, dass an Sie herangetragen wird, können Sie ähnlich umgehen. Fragen Sie sich: Kann und möchte ich dieses Paket aufmachen? Habe ich im Moment die Ressourcen dafür?

Wenn Ihnen die Antwort nicht leichtfällt: Bitten Sie Ihr Gegenüber um etwas Bedenkzeit. Wenn Sie sich nach der Abwägung dagegen entschieden haben, geben Sie das „Paket“ zurück und verweisen höflich auf die richtige Anschrift.

 

 

Quelle: Sabine Henning, Falsche Adresse, in: Alles in Allem – Für eine erfüllte zweite Lebenshälfte, Andere Zeiten e.V., Hamburg 2019, 109.

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24OKT2022
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Menschen sind gut! Davon ist die Wissenschaftsjournalistin Nicola Schmidt überzeugt. Sie schreibt:

(…) Wir verhalten uns vielleicht nicht immer „gut“, aber das tun wir deshalb, weil wir Menschen sind. Menschen mit Bedürfnissen (…), Schwächen (…), (und) Ängsten (…).

Wenn wir davon ausgehen, dass Menschen immer gut sind, ist es viel leichter, damit umzugehen, dass wir Menschen sind.

 

Quelle:  Nicola Schmidt, artgerecht – Der andere Familienplaner, Kösel-Verlag, München 2020, 42.

https://www.kirche-im-swr.de/?m=36349
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