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SWR3 Gedanken

23MRZ2024
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Die Christen sind die Bibel der Nichtchristen. Den Satz habe ich neulich mal gelesen. Steile These. Ob Leute, die mit Gott und Jesus nichts anfangen können, das wirklich sagen würden? „Ihr Christen, Christinnen seid unsere Bibel. Mit euch erleben wir, wie Gott ist.“

Ach, eher nicht. Oder wenn, dann wahrscheinlich eher in der negativen Version:

„So wie ihr Christen euch benehmt, haben wir keine Lust auf euren Gott.“

Und es stimmt ja: Christen haben viele furchtbare Taten zu verantworten. Von den Kreuzzügen über die Hexenverfolgungen bis hin zu den Missbrauchsfällen heute. Ich kann verstehen, dass viele nichts mehr von Kirche, Bibel und Glaube wissen wollen.

Aber: Wer Glaube dazu benutzt, Gewalt über andere auszuüben, hat die Bibel und Jesus komplett missverstanden. Die Idee ist eigentlich: Jeder Mensch ist in Gottes Augen alle Liebe wert. Gott lässt sich lieber selbst umbringen, als einen Menschen aufzugeben.

Jesus ist sowas wie die fleischgewordene Solidarität Gottes mit den Menschen.

Deswegen heißt Christsein – immer schon und erst recht heute: mit und für andere Menschen leben. Auf einer radikalen Augenhöhe miteinander, weil Gott uns allen gleich nahe ist. So würde ich als Christin gerne zur Bibel für andere werden.

Weil alle in Gottes Augen aller Liebe wert sind.

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SWR3 Gedanken

22MRZ2024
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Liebe geht durch den Magen. Frieden auch! Zumindest im „Kanaan“, einem israelisch-palästinensischen Restaurant in Berlin.

Seit acht Jahren gibt es diesen Hoffnungsort schon. Er gehört dem Israeli Oz Ben David und dem Palästinenser Jalil Debit zusammen. Als sie sich vor Jahren kennengelernt haben, gab es erstmal Streit: Darum, wer das bessere Hummusrezept hat.

Inzwischen haben sie aus beiden Rezepten ein noch besseres neues erfunden.

Und genau das ist auch ihre Restaurant-Philosophie: Das Gute aus ihren beiden Kulturen schätzen und teilen. Einen Raum schaffen, in dem Menschen entdecken, wie ähnlich sie sich sind. Einen Ort anbieten, an dem die Gäste schmecken und erleben, welche Kraft entsteht, wenn Menschen sich austauschen, zuhören und dann füreinander einstehen.

Nach dem 7. Oktober 2023 hat das Restaurant Kanaan erst mal ein paar Tage zugemacht. Aber Oz Ben David hat gesagt: „Wenn wir zulassen und Angst haben, dann haben die bösen Menschen gewonnen.“ Darum gibt es in Berlin weiterhin einen Ort, an dem deutlich wird: Frieden schmeckt und sättigt!

Und für alle, die nicht in Berlin wohnen: Oz Ben David und Jalil Debit haben ein Kochbuch geschrieben, mit vielen Erzählungen. Es heißt natürlich auch „Kanaan“. Und es beweist:

Liebe geht durch den Magen. Frieden auch!

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SWR3 Gedanken

21MRZ2024
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Hochzeit. Monatelange Vorbereitungen, Stress, das richtige Catering, die ideale Location zu finden, womöglich noch einen Kredit aufnehmen – all das haben Ann-Marie und Jonathan nicht gebraucht für ihre kirchliche Trauung. Dreißig Minuten Vorbereitung haben die beiden investiert - und einen Segen fürs ganze Leben zu zweit mitgenommen. Und nicht nur das – Ann-Marie und Jonathan haben ein ganz auf sie abgestimmtes Ritual erlebt. Mit Traufragen, Ringtausch, Segen, roten Rosen und sogar noch einem Glas Sekt zum Anstoßen.

In der Pforzheimer Schlosskirche konnten neulich Paare ganz spontan kirchlich heiraten. Und das haben dann über 30 Paare auch getan. Haben, wie Ann-Marie und Jonathan vorbeigeschaut, mit einer Pfarrerin gesprochen, sich ein Lied ausgesucht – und los ging’s.

„Einfach heiraten“ heißt die Aktion der evangelischen Kirche in Pforzheim, für alle, die aus welchen Gründen auch immer die kirchliche Hochzeit bisher aufgeschoben haben, eine segensreiche Gelegenheit.

Und fühlt man sich anders hinterher? „Ich bin einfach nur glücklich“, sagt die frisch getraute Ann-Marie, „weil das jetzt einfach das Puzzle perfekt gemacht hat.“

Einfach heiraten – einfach Segen spüren. Und hoffentlich weitergeben.

 

(Quelle: https://www.tagesschau.de/inland/regional/badenwuerttemberg/swr-spontan-heiraten-in-pforzheim-100.html)

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SWR3 Gedanken

20MRZ2024
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Verwitterte Buchstaben, abgebrochene Verzierungen – kaum ein Grabmal, dessen Inschrift ich lesen kann. Bei meinem Rundgang um die Unikirche in Heidelberg bleiben die meisten der dort verewigten VIPs vergangener Zeiten also Unbekannte für mich.
Doch dann stehe ich vor einer intakten Sandsteintafel mit modernen Buchstabentypen. Problemlos lesbar.

„Finsternis ist nicht finster bei Dir“, steht da. Und dann eine Widmung.

Ich lese, dass die Universität Heidelberg diese Tafel vor rund 60 Jahren aufgehängt hat. Allen Angehörigen der Universität zum Gedächtnis, die im Zweiten Weltkrieg getötet wurden. Durch den Krieg, durch Unmenschlichkeit. 
Solche Tafeln gibt’s ja öfter. Aber noch nie habe ich eine gesehen, die diesen Satz als Überschrift hat: „Finsternis ist nicht finster bei Dir“. Das ist ein Satz aus einem alten biblischen Gebet, einem Psalm.
Mit diesem Satz wird aus der Gedenktafel eine Hoffnungstafel. Als Menschen kommen wir mit unserem Denken, Kämpfen, Lieben und Leben immer wieder an unsere Grenzen und können dann nur noch ängstlich ins Dunkle starren. Und für viele Menschen hat dieses Dunkel in diesen Zeiten wieder ganz unmittelbare Ausmaße. Sie leben in und mit dem Krieg.

Der Psalm macht eine andere Ebene sichtbar: Unsere menschlichen Grenzen sind für Gott keine Grenzen. Da geht niemand verloren. Da hat die Angst nicht das letzte Wort. Und erst recht nicht die Gewalt. Finsternis ist nicht finster bei dir bedeutet: Bei Gott wird aus Finsternis Licht.

Für mich ist diese jahrzehntealte Tafel mit dem noch viel älteren Gebetssatz plötzlich top aktuell. Und ich widme diesen Satz allen Menschen, die in unseren Tagen umkommen durch Krieg und durch Unmenschlichkeit. Finsternis ist nicht finster bei Dir, Gott. Und aus Tod wird Leben.

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SWR3 Gedanken

19MRZ2024
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Body neutrality – der Begriff begegnet mir immer wieder. Body neutrality beschreibt eine neutrale Haltung zum menschlichen Körper, egal wie dünn, dick, eckig oder muskulös dieser Körper ist. Egal ob es um meinen Körper geht, oder um den anderer. Mal wegkommen vom ständigen Beurteilen nach dem Äußeren – eine gute Entwicklung, finde ich.
Ich habe so viele Szenen erlebt, bei denen Leute wegen ihres Körpers verspottet oder ausgegrenzt wurden – klassisches Body shaming eben. Und ich weiß, wie tief sich Kritik am Körper in die Selbstwahrnehmung fräst. Mit welchem Horror oder Ekel viele ihren Körper im Spiegel betrachten. Weil sich da eine neue Rundung zeigt, eine Falte oder Delle.

Als Theologin habe ich überlegt: Gibt es in der Bibel eigentlich auch so was wie Body shaming? Mir ist nichts eingefallen. Gar nichts! Nirgendwo wird geschildert, ob die Leute dick, dünn, klein, hässlich oder schön waren. Nicht einmal von Jesus wissen wir, wie er ausgesehen hat.
Die Bibel ist also body neutral. Sie hat dafür aber einen anderen Blick auf den Menschen. Die Bibel schaut mit Gottes Augen auf die ganze Person. Und dieser Blick ist positiv.

Du hast meine Nieren bereitet, Gott“, heißt es in einem alten Gebet, „du hast mich gebildet im Mutterleib. Ich danke dir dafür, dass ich wunderbar gemacht bin; wunderbar sind deine Werke; das erkennt meine Seele.“

Wunderbar gemacht – mit einer Seele, die Wunderbares erkennt! Das ist der Mensch! Die Körpermaße spielen dafür keine Rolle.
Mir gefällt das: Body neutrality bei gleichzeitiger person positivity. Wunderbar!

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SWR3 Gedanken

18MRZ2024
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„Bloß keine Politik in der Kirche!“ Immer wieder erlebe ich, wie sich manche aufregen, wenn Kirchenleute sich gegen Rechtsextreme positionieren oder sich zur Flüchtlingskrise äußern.
Kirche solle sich auf das Seelsorgliche beschränken, sagen sie und ärgern sich.
Ich halte dagegen: Kirche kann gar nicht unpolitisch sein!
Schon was Jesus damals vor 2000 Jahren gesagt und getan hat, war politisch.

Deswegen ist er auch zum Tod verurteilt worden. Weil er klar benannt hat, wo es ungerecht zu geht. Weil er gesellschaftliche Schranken gesprengt hat, um Menschen wieder in die Mitte zu holen. Weil er das Wohl anderer immer über das eigene Wohlergehen gestellt hat.
Genau das bleibt die Aufgabe der Kirche: Verhältnisse benennen, wo Menschen ungerecht behandelt werden. Diskriminierungen erkennen und überwinden. Alle Kräfte zum Wohl der Menschen aufwenden. Überall. Weil unsere Welt oft nach anderen Maßstäben funktioniert, wirken sich diese Aufgaben politisch aus. Solange die Welt so ist, wie sie ist, so lange wird Kirche auch politisch sein.

Und Gott? Gott hat Jesus, der so politisch gepredigt und gehandelt hat, vom Tod auferweckt. Ein klares Ja zu all dem, was Jesus gesagt und getan hat.

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SWR3 Gedanken

17MRZ2024
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Alles noch so unentschieden. Auf der Wiese blühen Narzissen. Erste Tulpenköpfe im Beet der Nachbarn. Und die große Buche im Garten ist noch ganz kahl.
Die Sonne wärmt jetzt schon am Morgen. Ich lasse die Mütze zuhause.
Und auf dem Rad pfeift mir der kalte Wind um die Ohren.
Alles ist irgendwie gleichzeitig: Frühlingsblumen und Winterbrache.
Mein Frieren und erste warme Tage. Jacke an, Jacke aus – und überhaupt: welche Jacke?
Mich nervt das Hin und Her. Aber ich stelle fest: Je mehr ich mich freue über die Frühlingsvorboten, desto weniger bremsen mich die Winterreste.
So mache ich es jetzt einfach auch mit der Informationsflut aus der Welt!
Die meisten Meldungen sind ja echt düster. Schlechte Aussichten für Wirtschaft, Klima, Natur, Frieden. Aber dazwischen lese ich auch anderes:
Die Böden in Deutschland haben sich von der Trockenheit erholt.
Eine ausgestorbene Mäuseart ist wieder gesichtet worden.
Über 50 % des Strombedarfs wurde letztes Jahr aus erneuerbaren Energiequellen erzeugt.
Immer mehr Menschen besuchen Kurse in gewaltfreier Kommunikation.

Wow! 

Die schlechten Nachrichten sind natürlich immer noch da. Aber ich stelle fest:
Je mehr ich mich über die guten Nachrichten freue, desto deutlicher spüre ich: Es gibt immer Grund zur Hoffnung.

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SWR3 Gedanken

16DEZ2023
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Heute wäre ich gerne in Südafrika! Dort feiern die Menschen am 16. Dezember den Tag der Versöhnung. Ein Tag, der ein nationales Miteinander feiert. Gefeiert wird erst seit 1995. Ein Jahr nach dem Ende der Apartheid und den ersten Wahlen für alle! Rassentrennung und Unterdrückung der schwarzen Minderheit fand in diesem Jahr ein Ende. Beeindruckend ist auch, wie Südafrika dann gezeigt hat, was Versöhnung bedeutet: Eine Wahrheitskommission hat Täter von Gewalttaten und ihre Opfer ins Gespräch gebracht.

Die Täter konnten straffrei gehen, wenn sie vorher umfassende Geständnisse gemacht und noch lebende Opfer um Vergebung gebeten haben. Klingt zu lasch, so ganz ohne Strafe? Ist es nicht. Ein ehemaliges Mitglied der Kommission erklärt:
„Wenn wir die Möglichkeit der Vergebung erst einmal in Betracht ziehen, dann wird klar, dass es nicht darum geht, die Täter ungeschoren davon kommen zu lassen.
Vergebung ist eine gesunde Alternative zur Verurteilung. Denn durch Bestrafung und Gewalt setzt sich der Teufelskreis von Hass und Wut unvermindert fort.“[1]

Dass dieser Tag auf dem 16. Dezember liegt, hat seine Gründe in der südafrikanischen Geschichte. Aber ich finde: dieser Versöhnungstag so kurz vor Weihnachten hat dadurch eine doppelte Botschaft. Denn die Geburt eines schutzlosen Kindes ist immer und überall ein Zeichen des Friedens und der Gewaltlosigkeit. Kinder können dort gesund aufwachsen, wo Menschen Neuanfänge miteinander wagen. Dazu muss ich nicht in Südafrika sein. Das geht auch hier.

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[1] https://www.deutschlandfunk.de/wahrheitskommission-in-suedafrika-100.html

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15DEZ2023
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„Manchmal tut mir Gott leid“, sagt Jutta und legt die Zeitung weg. Ich schaue sie überrascht an, und sie erklärt: „Muss doch furchtbar sein, sich über Jahrtausende diese Kriege und Quälereien anzuschauen, die sich Menschen ausdenken. Und es nimmt einfach kein Ende!“

„Ja“, sage ich, „ich stelle mir sogar vor, dass Gott sich das nicht nur anschaut. Ich denke, dass Gott tatsächlich mit jedem Menschen mitleidet, dem Leid geschieht. Aber ich finde das eher tröstlich.“

„Na ja“, Jutta schaut mich an, „du denkst halt von der menschlichen Perspektive aus. Klar ist das irgendwie eine tröstliche Vorstellung: Gott leidet mit. Hält mit mir mein Leid aus. Ist ja wohl auch der Grund, warum es so viele Kruzifixe gibt mit dem leidenden Jesus. Aber findest Du das nicht auch eine riesige Belastung für Gott?“
„Weiß nicht“, sage ich, „Vielleicht gehört das eben dazu als Gott.“

Jutta schaut mich kopfschüttelnd an. Zum Glück fällt mir etwas Besseres ein: „Also, im ersten Teil der Bibel gibt es die Möglichkeit, dass der Mensch Gott segnet. Wir kennen das eigentlich nur andersrum. Aber: wie findest Du das? Gott segnen. Das wäre doch eine Möglichkeit, Gott sozusagen auch mal zu supporten. So kann ich Gott auch mal was zurückgeben.

Jutta überlegt. „Ja, ich finde das eigentlich eine gute Sache. Nicht nur das Elend mit Gott zu teilen, sondern auch alles schöne.“
„Los, wir probieren’s, Jutta!“, sage ich, „Gesegnet seist du Gott!“ Nee, klingt irgendwie komisch, so aufgesetzt. Vielleicht auf Hebräisch?: Baruch adonaj!“
„Ja“, sagt Jutta, viel besser: „Baruch adonaj!“

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SWR3 Gedanken

14DEZ2023
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Ich sitze mit Carsten in der Kneipe. Wir landen schnell bei dem Thema schwierige Gespräche.
„Manchmal fehlen mir die richtigen Worte, wenn mir jemand seine Not anvertraut“, sagt Carsten. "Auf keinen Fall will ich so Vertröstungssätze wie ‚Kopf hoch‘ oder ‚Wird schon wieder‘ stammeln."

Wenn jemand richtig traurig ist, bleibt der Kopf unten, und es wird eben nicht so schnell wieder. Neulich hat mir Dirk erzählt, dass er sich mit seinen Eltern völlig zerstritten hat. Und wie schlecht es ihm damit gehe. Ich hätte gerne gesagt ‚ich bete für Dich, Dirk‘, aber das hätte er vermutlich komisch gefunden.

Dann fiel mir ein, dass meine katholische Cousine in Kirchen gerne Kerzen anzündet und dann einen Moment still davor stehen bleibt. Sie betet dann für eine Person, die ihr am Herzen liegt.

Also habe ich zu diesem Freund gesagt: „Du, das tut mir leid. Weißt du was – ich zünde eine Kerze für dich an!‘ Er hat genickt und sich bedankt. Und ich habe dann wirklich eine Kerze für ihn angezündet. Und in Gedanken gesagt: ‚Du, Gott, du weißt bestimmt Bescheid über den schlimmen Streit. Bitte kümmere dich um Dirk.‘“
„Und?“, frage ich, „hat sich was verändert?“
Carsten lächelt: „Ich habe Dirk noch nicht wieder gesehen. Aber ich mache das jetzt öfters, Kerzen anzünden für Menschen, um die ich mir Sorgen mache.“
„Und dann?“, ich bin neugierig.
„Dann gebe ich diese Sorgen Gott und ich kann wieder normaler mit ihnen umgehen. Ohne dieses krampfige Gefühl, unbedingt was Tröstliches zu sagen. Und das ist, glaube ich, genau richtig.“
Ich stimme ihm zu: „Ja, das klingt wirklich genau richtig.“

Als ich wieder zu Hause bin, zünde ich eine Kerze an. Für Dirk. Und für Carsten.

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