SWR3 Worte

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05APR2024
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Die evangelische Bischöfin Bettina Schlauraff lobt etwas sehr Ungewöhnliches. Sie schreibt:

„Ich singe heute ein Lob auf die Überforderung, auch wenn das völlig absurd klingt.
Und ich meine nicht das Überfordertsein, das krank macht, dafür brauchst Du besondere Hilfe. Hol sie Dir bitte.
Ich meine das kleine alltägliche Überfordertsein
mit dem dies und das,
mit Dir, der Welt, den Anderen,
mit einem Schnürsenkel,
dem Grinsen des Kollegen,
dem Pensum für heute,
einem Formular,
dem überfälligen Gespräch,
dem Allein- oder Zusammensein
oder einer Öffnungslasche.
Ich meine das alltägliche Überfordertsein,
das unscheinbar ist und wo man denken könnte, das müsste man doch schaffen können,
aber für Dich ist es gerade eine große Sache. (…)
Ich will ein Lob singen auf die Überforderung,
die Dir die Grenze zeigt. (…)
Ist sie nicht auch ein Aufruf zu einem Boxenstopp?
Denk mal, wie Du die Prioritäten änderst und um Hilfe bittest. (…)
Überforderung ist wie das Hindernissymbol in Deiner Fahrtleitanzeige,
das Dich auffordert zu bremsen.“

Bettina Schlauraff: Evangelisch.de, Spiritusblog vom 17.02. 2024,
https://www.evangelisch.de/blogs/spiritus/228187/17-03-2024

https://www.kirche-im-swr.de/?m=39639
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