SWR3 Gedanken

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31MRZ2024
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Rasen, ein wenig Unkraut und Moos. So hatte uns der Vorgarten vor einigen Jahren bei unserem Umzug nach Backnang begrüßt. Nach einigen Monaten, im Frühjahr, dann die große Überraschung: Da blühen auf einmal Tulpen. Eines Morgens hatten sie ihre ersten Blätter durch das Erdreich gestreckt.

Ich bin jetzt nicht der ganz große Blumen- und Pflanzenexperte. Vielleicht faszinieren mich diese sogenannten Frühblüher deswegen so. Als Blumenzwiebel werden sie in die Erde gelegt. Mitten in das dunkle, kalte, vermeintliche Nichts. Von außen nicht zu sehen.

Im Frühjahr aber schlägt ihre große Stunde. Da gehören sie zu den ersten Pflanzen, die ihre Blüten- und Farbpracht entfalten. Manchmal schneit es sogar noch mal, wenn sie schon wachsen und blühen.

Ich vergleiche sie deswegen gerne mit Ostern. Also mit dem, was wir da feiern. Und was Ostern für mich bedeutet. Jesus wurde ins Grab gelegt. Das dunkle, kalte, vermeintliche Nichts. Am dritten Tag hat er aber den Tod durchbrochen. Seine Freundinnen und Freunde konnten ihn damals wieder sehen.

Das dunkle, kalte, vermeintliche Nichts gibt es wohl in jedem Leben. Vielleicht nicht immer so dramatisch, aber: Zoff, Stress, und Einsamkeit können sich schwer auf die Seele legen. Natürlich erst recht der Tod eines lieben Menschen. Die Tulpen zwischen Rasen, Unkraut und Moos erinnern mich aber daran, dass das Schwere nicht immer da sein wird. Jesus hat den Tod durchbrochen. Das Leben gewinnt am Ende.

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