SWR3 Gedanken

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15MRZ2024
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Freitagnachmittag, Kunstrasen im Koblenzer Stadtteil Rübenach: Das sogenannte „Team Bananenflanke“* trainiert hier jede Woche. Dieses innovative Fußballprojekt, in dem Kinder und Jugendliche mit Behinderung gemeinsam kicken, gibt es inzwischen an 20 Standorten in Deutschland. Trainer Max passt den Ball zu Fabio, Niklas oder Noah. Manche von ihnen sind mit Trisomie 21 geboren, andere mit einer anderen geistigen Behinderung. Fußball lieben sie alle. Ich bin zum ersten Mal beim Training dabei und habe mir nach fast 20 Jahren mal wieder die Fußballschuhe geschnürt. Mitgebracht habe ich Jugendliche, die sich zum Gruppenleiter ausbilden lassen. Sie gestalten im Sommer Freizeiten für Kinder oder leiten Messdiener- und Pfadfindergruppen. Und auch da wollen sie Menschen mit Behinderung integrieren. Wie das geht? Lernt man eben auch bei der Bananenflanke, weil Berührungsängste hier verschwinden. Ganz selbstverständlich wird hier jede Aktion gemeinsam gefeiert: Egal ob der Ball im Netz landet oder drei Meter über der Latte - es wird gejubelt. Und das steckt auch die Jugendlichen und mich an: Die Freude im Team Bananenflanke schwappt auf uns über wie eine „La-Ola-Welle“. Für die vier Jugendlichen und für mich ist das Projekt ein Volltreffer - hier kommt zum Ausdruck, dass jeder Mensch eine unantastbare Würde hat, völlig unabhängig davon, ob er eine Behinderung hat oder nicht. Aus christlicher Sicht ist jeder Mensch ein einmaliges, gewolltes Abbild Gottes und Gottes JA gilt jedem Menschen- egal was er leisten kann oder wie viele Chromosomen er hat. Denn jedes Leben ist heilig.

*www.team-bananenflanke.de

https://www.kirche-im-swr.de/?m=39512
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