SWR3 Gedanken

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11MRZ2024
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Es ist früh am Morgen und unsere Tagung beginnt - die Teilnehmer kennen sich. Alles Kolleginnen und Kollegen. Und mit einer Runde, wie es dem einzelnen gerade so geht, starten wir. Da sagt Magnus: „Ich komme gerade zurück aus Nigeria. Und ich habe mich auf das Wiedersehen mit euch allen - oder ich sag mal  - mit fast allen gefreut.“ Peinliche Stille. Danach prusten wir los. Hat der das jetzt wirklich gesagt? Es war überhaupt nicht böse gemeint – aber eben eine lustige wie heikle Situation. Und vielleicht auch ehrlicher als so manche Floskel eines bekannten TV-Moderators, der zig mal hintereinander zu seinen Gästen sagt: Freue mich sehr, dass sie da sind. Freue mich wirklich sehr.

Hand aufs Herz: Man freut sich eben doch nicht auf alle Menschen gleichermaßen – es gibt immer auch Kolleginnen und Kollegen, mit denen man mehr auf einer Wellenlänge ist, als mit anderen. Und manchmal gibt es auch welche, die richtig nerven. So wie ich mit meiner Art garantiert anderen auch manchmal auf die Nerven gehe. Das ist normal. Ganz wichtig finde ich aber, dass ich auch mit denen respektvoll umgehe, die eben anders ticken als ich. Zu denen ich nicht so den Draht habe. Ich muss nicht alle lieben. Aber Respekt - den darf ich von anderen erwarten. Und den bin ich anderen schuldig. Oft aber fehlen Respekt und Anstand im Umgang miteinander: Nach einer Studie wurden fast 30 Prozent der Deutschen am Arbeitsplatz schon mal gemobbt* – und das macht Menschen kaputt. Und damit das nicht passiert, ist es so wichtig, Leuten den Rücken zu stärken, die Mobbing erleben. Und nicht wegzuschauen oder mitzumachen.

*https://de.statista.com/themen/132/mobbing/#topicOverview

https://www.kirche-im-swr.de/?m=39508
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