Anstöße SWR1 RP / Morgengruß SWR4 RP

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11MRZ2024
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Abschied gehört zum Leben. Abschied nehmen, das tun wir immer wieder. Auch heute Morgen bestimmt. Wenn Leute nachher auseinandergehen, sich aufmachen In die Schule, an den Arbeitsplatz, aufbrechen zu Terminen und allerlei Vorhaben, dann ist es wieder soweit.

Der Morgen ist Abschiedszeit. Ganz normal.  Und immer ist das auch ein ziemlich durchwachsenes Gefühl, fällt manchmal leichter, manchmal schwerer.

Was ich allerdings schon immer merkwürdig finde, ist, dass es sich eingebürgert hat, dass wir sagen, man würde Abschied feiern. Denn ich habe selten den Eindruck, dass es sich anfühlt wie ein Fest. Was gibt es da zu feiern, Menschenskind? Aber wie dem auch sei, die Redewendung ist allgemein verbreitet. Abschied wird gefeiert. Wie das dann aussieht, das kann man dann bei Lebensübergängen sehen, wenn jemand in den Ruhestand geht zum Beispiel, wenn jemand

einen Besuch beendet, eine gemeinsame Zeit zu Ende geht. Dann wird da und dort tatsächlich Abschied gefeiert.  Mit allem, was dazugehört: Essen und Trinken, Geschenke, Reden, Kuss und Schluss. Bei Jesus ist das auch so gewesen.

Jetzt, in diesen Wochen vor Ostern, erinnern sich Christen an den Weg Jesu ans Kreuz. Und davor hat er eben auch Abschied gefeiert mit seinen Leuten. Und wie er das gemacht hat. Da haben sie alle zusammen gesessen und Brot und Wein geteilt. Das berühmte Abendmahl –Sie erinnern sich... Und da ist natürlich schon eine besondere Stimmung gewesen, nehme ich an.

Die hatte aber wahrscheinlich weniger mit Brot und Wein zu tun, sondern damit, was Jesus vorher gemacht hat. Zu Beginn des Zusammenseins hat er nämlich seinen Leuten die Füße gewaschen.

Das war damals zwar durchaus üblich, wenn man ein Haus betreten hat. Aber normalerweise haben das Diener gemacht und nicht der Gastgeber persönlich. Bei Jesus war das aber anders.

Ganz umgekehrt, wenn Sie so wollen. Er hat es selbst gemacht. Genau so wollte er seinen Abschied feiern. Und damit ein Zeichen setzen, wie wir miteinander umgehen sollen.

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