SWR3 Gedanken

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17NOV2023
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Jeder Mensch atmet. Ein und aus. Der Weltrekordhalter im Luftanhalten – ein Apnoetaucher - bringt es auf über 20 min – aber auch dann muss er wieder atmen.  Atmen ist natürlich. Und trotzdem – oder gerade deswegen hat James Nestor ein ganzes Buch über das Atmen geschrieben und meint, dass viel zu viele Menschen falsch atmen.  Vor allem: Viele Menschen sind sich ihres Atems überhaupt nicht bewusst. Dabei ist Atmen das, was uns lebendig macht.

So sieht es auch die Bibel. Gottes Atem ist das, was das Leben entstehen lässt und was das Leben am Laufen hält. Oft steht da im Deutschen aber gar nicht „Atem“ in unseren Bibeln, sondern „Geist“.

Das ist nicht ganz falsch, aber ich finde es schade. Denn der Atem ist mir oft viel näher als der Geist. Geist klingt so nach Kopf und nach geistvollen Gedanken. Klar, sind auch schön, aber den Atem, den habe ich immer bei mir, gute Gedanken lassen oft auf sich warten.

Und ich finde das Bild schön, dass mein Leben von Gott durchatmet wird, auch wenn ich schlafe und nichts denke und nicht einmal träume. Gott ist da, wie mein Atem, auch wenn ich mir dessen gar nicht bewusst bin.  Und wenn ich mit Gott connecten möchte, muss ich nur auf meinen Atem achten.

So werde ich mir eben nicht nur meines Atems bewusst, sondern entdecke so vielleicht auch - Atemzug für Atemzug ein - bisschen etwas von Gott.

https://www.kirche-im-swr.de/?m=38760
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