SWR3 Gedanken

15NOV2023
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Schon seit längerem werden wieder im ganzen Land sogenannte Vesperkirchen eröffnet. Gemeinden öffnen ihre Türen, manche bauen für eine Zeit sogar ihre Kirche um und servieren Essen. Natürlich sollen alle satt werden, aber viel wichtiger ist, dass man zusammen isst.

In der Kirche hat das gemeinsame Essen von Anfang an einen wichtigen Platz. Bei den ersten Christen gehörte es fest dazu, dass bei jedem Gottesdienst miteinander gegessen und getrunken wurde. Auch heute feiern wir noch Abendmahl: Da stehen wir dann am Altar, jeder bekommt einen Schluck Wein oder Traubensaft und ein Stück Brot. Auch da ist es am wichtigsten: Wir machen das zusammen.

Immer wieder, wenn ich bei unserem Mittagstisch – auch so eine Art Vesperkirche - im Ort dabei bin, lerne ich neue Menschen kennen und höre deren Geschichte und so geht es den anderen auch. Und dann fragen sie mich, wie es mir geht, und ich erzähle.

Miteinander Essen ist mehr als nur Nahrungsaufnahme. Es ist eben Kommunikation. Austausch über die Neuigkeiten und über das, was einem wichtig ist

Deshalb freue ich mich auch immer über jeden Menschen, der neu dazu kommt und die Scheu überwindt. Denn viele denken: Allein essen ist normal. Ich sehe an unserem Mittagstisch: Miteinander essen geht vielleicht nicht jeden Tag. Aber wenn es geht, tut es unheimlich gut.

https://www.kirche-im-swr.de/?m=38758
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