SWR3 Gedanken

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05NOV2023
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Ich könnte der größte Held auf Erden sein. Aber wenn ich keine Liebe hätte, dann wäre ich trotz allem ein Nichts.

Das sind keine „live lyrics“ zu irgendeinem Hit. Das steht stark verkürzt so in der Bibel. In einem Text, der besonders bei Hochzeiten beliebt und oft zu hören ist. Er ist mir sofort eingefallen, als ich kürzlich las, was Kinder stark macht. Vor allem andern nämlich: Liebe. So simpel und manchmal offenbar so schwierig. Weil es eben vorkommt, dass Eltern ihren Kindern nicht genug davon geben können. Nicht unbedingt, weil sie nicht wollen. Nur manchmal ist das Sorgenpäckchen, das jeder von uns mit rumschleppt, einfach so riesengroß, dass keine Kraft mehr da ist für anderes. Aber wer als Kind zu wenig Liebe mitbekommen hat, der hat es oft auch später als Erwachsener schwer. Liebe macht eben stark. Nicht nur Kinder, auch Erwachsene.

Das zeigt aber auch, was Liebe eher nicht meint. Schwärmerei zum Beispiel. Schmetterlinge im Bauch. Wirkliche Liebe trägt nämlich auch dann, wenn die Schmetterlinge längst ausgeflogen sind. Doch was sie eigentlich ausmacht, diese Liebe, das ist gar nicht so leicht zu beschreiben. Und deshalb greife ich nochmal auf den kleinen Bibeltext vom Anfang zurück. Da heißt es nämlich: Wer liebt, der ist geduldig. Ist gütig. Wer liebt, plustert sich nicht auf, sucht nicht nur den eigenen Vorteil. Wer liebt, der kann sich darüber freuen, wenn der andere glücklich ist. Wer liebt, gibt den anderen nie auf. Das ist Liebe, die stark macht.

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