SWR3 Gedanken
Der Garten Eden liegt in Äthiopien. Da gibt es ihn sogar rund 20.000 Mal. Jeder Kirchenbau der äthiopisch-orthodoxen Kirche Tewahedo ist umringt von einer Waldoase. In der Lehre dieser Kirche braucht ein Kirchengebäude eine Umgebung, die dem Garten Eden ähnelt, dem Paradies. Nur dann ist es eine wahre Kirche.
Was für ein Glück für Äthiopien, dass diese Kirche am Paradies festhält. Denn in den letzten Jahrzehnten wurde viel Wald gerodet. Nur noch 5% der Fläche des Landes ist von Wald bedeckt. Und diese 5 % sind vor allem die Kirchenparadiese. Auf Luftaufnahmen bilden sie kleine grüne Inseln umgeben von einer kargen braunen Landschaft.
Auf dem Weg zum Gottesdienst erleben die Gläubigen den Reichtum an Tieren und Pflanzen darin.
Und sie bekommen eine Ahnung davon, wie die Erde von Gott her eigentlich gedacht ist. Inzwischen gibt es auch richtige Lernprogramme. Viele Menschen dort sammeln nun Saatgut und säen es auch an anderen Stellen aus. Und die Bauern bilden sich in nachhaltiger Landwirtschaft.
Zum Paradies wird Äthiopien damit noch nicht. Aber die vielen kleinen Abbilder des Garten Edens erinnern Menschen daran, dass es sich lohnt, die Schöpfung zu bewahren.
Der Garten Eden liegt in Äthiopien und überall da, wo Menschen Natur erhalten.
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