SWR3 Gedanken

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26AUG2023
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„Einer trage des anderen Last.“ So nötig und so peinlich… Als ich nämlich das erste Mal so richtig in den Bergen war, bekam ich es beim Aufstieg mit dem Kreislauf zu tun. Es ging gar nichts mehr bei mir. Ich war weiß wie eine Wand. Aber weil wir spät dran waren, konnten wir nicht beliebig Pause machen. Also nahm Klaus meinen Rucksack. Oje, wie peinlich!

Er trug nicht nur meine Last, sondern gab mir auch was zu trinken und Tipps wie ich mit gemächlichen, aber stetigem Tempo weiterkomme.  

Es ist alles gut gegangen und ich war trotz der Peinlichkeit einfach dankbar, dass Klaus eben diesen biblischen Grundsatz ganz wörtlich in die Tat umgesetzt hat: „Einer trage des anderen Last.“ Und gut hat mir getan, dass in dem Moment keiner die Augen gerollt hat, sondern einfach das Naheliegende schnell und klar gemacht wurde.

Übrigens geht der Satz noch weiter: „Einer trage der anderen Last. So werdet ihr das Gesetz Christi erfüllen.“ heißt es da.  So wie ich das erlebt habe, kann das auch heißen: Rucksacktragen ist das, was Gott will. Ich habe Klaus also dabei geholfen, Gottes Wille zu tun. Man könnte sogar sagen: Ich habe ihn zu einem Gottesdienst verholfen. So rede ich mir das manchmal schön, damit ich mir nicht ganz so doof vorkomme.

Letztlich hat es aber einfach gutgetan, zu erleben: Ich bin mit meiner Last nicht allein. Danke Klaus!

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