SWR3 Gedanken

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24AUG2023
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Jonas, zehn Jahre, wollte die große Achterbahn fahren. Also so ganz sicher war er sich nicht. In der langen Warteschlange quasselte er ständig davon, wie es werden wird und immer wieder zweifelte er, ob er es sich wirklich trauen wird. Ich versuchte das Nervenbündel zu beruhigen.

Die Menge schob uns weiter und dann saßen wir in der Achterbahn. Jonas zitterte am ganzen Körper und ich hielt seine Hand. Da beugte sich die Sitznachbarin zu ihm rüber und sagte: "Musst keine Angst haben, das wird richtig gut." Jonas lächelte mich an und dann wurden wir durchgeschüttelt.

Nach der Fahrt gab es kein Halten mehr - Er war bis in die Haarspitzen begeistert und strahlte über das ganze Gesicht. Und dann sagte er plötzlich: „Es tut schon gut, wenn jemand einem noch ein gutes Wort sagt" ich musste nachfragen, was er genau meint. "Als die Frau zu mir gesagt hat, "das wird richtig gut", da hab ich plötzlich keine Angst mehr gehabt und mich wirklich drauf gefreut."

Worte können einem den Tag versauen und sie können einem 10-jährigen Mut machen. Die Worte, die Mut machen, nenne ich Segen. Segen gibt es in großen Worten, es gibt sie aus der Bibel, am Ende eines Gottesdienst… Der segne dich… Und Segen gibt es ganz einfach, wie eben: das wird richtig gut und ich bin um jeden froh, der solche Segensworte ausspricht. Sie bewirken nämlich, dass Kinder und Erwachsene mutig werden und sich vorstellen können: Was auch immer mir bevorsteht. Das wird richtig gut.  

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