SWR2 Lied zum Sonntag

13AUG2023
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Wenn ein Kinderchor voller Begeisterung singt, geht mir das Herz auf. Wenn ich die frischen Stimmen höre und die Kinder vor Freude klatschen und stampfen, das gefällt mir. Und wenn dabei auch noch eine Melodie erklingt, die so eingängig ist, dass man eigentlich gleich mitsingen kann, dann hat das so eine wunderbare Leichtigkeit.

Halleluja mit Händen und Füßen,

Halleluja lobet Gott.

Halleluja ihr Großen und Kleinen,

(Klangstäbe) Halleluja.

 

Bruno Hamm ist Kirchenmusiker in Sigmaringen. Er hat dieses kurze Kirchenlied für Kinder in den 90er Jahren geschrieben. Das war nicht hochkonzentriert am Komponistenflügel, sondern die Melodie und der Text sind ihm einfach so zugeflogen, er hat gar nichts groß dazu getan. Es war während einer Autofahrt, Bruno Hamm war gerade zu seinem Kinderchor unterwegs. Kurz bevor er aussteigt, notiert er Text und Akkorde noch rasch auf dem Beifahrersitz, und dann probiert der Chorleiter sein Lied gleich aus, und es funktioniert. Bruno Hamm sagt: „Wenn die Kinder ein Lied gleich mögen, dann weiß ich, es ist brauchbar.“

Das Lied heißt „Halleluja mit Händen und Füßen“ und ist auf jeden Fall brauchbar, denn unzählige Kinderchöre zwischen Stuttgart und Münstertal im Schwarzwald bis nach Leipzig lieben diese beschwingte Musik. Hören wir jetzt den Kinderchor St. Trudpert aus Münstertal.

 

Halleluja mit Händen und Füßen,

Halleluja lobet Gott.

Halleluja ihr Großen und Kleinen,

(klatschen, stampfen) Halleluja.

Wo wir auch gehen, du gehst mit uns..

In Deutschland gibt es knapp 500 katholische Kinderchöre, die in einem Verband organisiert sind, und das ist großartig. Und dazu kommen noch die unzähligen evangelischen Chöre.

Meine Freundin ist Domkapellmeisterin in Stuttgart. Bei aller hohen Kunst, und wenn sie noch so viele Konzerte zu geben hat, ihre Proben für die Mädchenkantorei fallen niemals aus. Sie sagt: „Die Kinder geben mir Leichtigkeit. Wie sie sich begeistern können, wie schnell sie lernen und wie gut gelaunt sie sind. Wenn meine Mädels begeistert singen, weiß ich wieder: Glaube kann ganz leicht sein.“

Glaube muss nicht kompliziert oder schwierig sein. Natürlich gehören Zweifel und die großen Fragen dazu. Und auch, dass ich mit meinem Verstand jedes Mal an Grenzen komme, wenn ich über Gott nachdenke. Da bleibt immer ein Rest, den ich von Gott nicht begreife. Und trotzdem: in dem Moment, in dem ich etwas Leichtes erlebe, bin ich nah an Gott dran. Wenn ich lächeln kann zu einer schönen Melodie, oder wenn mir Kinder eine Freude machen. Wenn mir ein froher Moment geschenkt wird, dann kann ich wieder glauben, dass ich begleitet werde, auch wenn ich womöglich gerade ein mühsames Stück Weg zu gehen habe.

Was die Stuttgarter Mädchenkantorei jetzt noch einmal singt, das kann ich heute Morgen auch beten: „Wo ich auch gehe, du gehst mit uns. Wer weiß, wohin der Weg uns führt. Gott, wir vertrauen, du bist mit uns. Heut den ganzen Tag, ein Leben lang.“

 

Wo wir auch gehen, du gehst mit uns.

Wer weiß wohin der Weg uns führt.

Gott, wir vertrauen du bist mit uns.

Heut den ganzen Tag, ein Leben lang.

Halleluja mit Händen und Füßen,

Halleluja lobet Gott.

Halleluja ihr Großen und Kleinen,

Halleluja.

https://www.kirche-im-swr.de/?m=38144
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