SWR3 Gedanken

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29JUL2023
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In den kommenden Wochen werde ich mich intensiv mit dem Sterben beschäftigen. Nicht, weil ich um mich selbst Angst haben muss. Ich werde, so Gott will, nicht bald sterben. Aber ich bereite mich auf den Herbst vor, auf vier Abende, zu denen ich gemeinsam mit einem Kollegen einlade. Vier Abende, um zusammen mit anderen über das Sterben nachzudenken.

Dabei beschäftigen uns ganz verschiedene Fragen. Worauf hoffen wir nach dem Tod? Und kann man „gut“ sterben? Es wird auch um die Trauer gehen, wenn ein uns lieber Mensch verstorben ist. Und wir fragen uns, wie es denn mit Vollmachten, Verfügungen und dem Testament ist. Dabei werden uns immer wieder auch Expertinnen und Experten unterstützen.

„Habt ihr denn keine schöneren Themen?“, fragt sich jetzt vielleicht die eine oder der andere. Oder: „Denkt doch lieber drüber nach, was es Gutes im Leben gibt.“ Verstehe ich! Aber ob wir wollen oder nicht: Unser Leben endet irgendwann. „Nichts in dieser Welt ist sicher, außer dem Tod und den Steuern“, das hat Benjamin Franklin schon vor knapp 250 Jahren geschrieben.

Ich glaube deswegen, dass es gut ist, sich immer wieder mit dem Sterben und dem Tod zu beschäftigen. Denn früher oder später klopft er an. Bei uns selbst oder bei uns lieben Menschen. Und natürlich immer zur falschen Zeit. Gut, wenn man die eine oder andere Frage dann schon vorher bedacht hat.

Es gibt natürlich schönere Themen, gerade im Sommer. Trotzdem, je intensiver ich mich mit dem Sterben beschäftige, umso mehr spüre ich das Leben. Ich lerne es immer wieder neu schätzen, wenn mir bewusst wird: Du wirst nicht ewig leben. Das hilft mir, mein Leben bewusster zu gestalten. Und die nächsten Wochen nutze ich dazu.

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