Anstöße SWR1 RP / Morgengruß SWR4 RP

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14JUL2023
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Seit ein paar Jahren kann man auch die Kennzeichen von kleineren Orten für das Nummernschild am Auto wählen. Zum Beispiel BIN für Bingen am Rhein. Eine Kollegin wohnt da in der Nähe und wählte dann als persönliche Buchstaben D A. Das Auto heißt also BIN-DA mit irgendeiner Zahlenkombination.

Ich habe mit ihr im Containerdorf in Mendig mit ein paar Kollegen zusammen gearbeitet. Da waren Menschen untergebracht, die in der Ahrflut 2021 alles verloren und im Ahrtal selbst keine Not-Unterkunft gefunden hatten.

Sie haben auch sehr schnell herausgefunden: wenn ein glitzer-grünes Auto am Kirchencontainer steht, bin ich da. Wenn BIN-DA dort steht, ist Gabi da. Gabi BIN DA.

Die Menschen im Containerdorf haben sich gefreut, wenn wir da waren.

Als Kirche bei den Menschen. Hört zu, unterstützt bei Wohnungssuche und in anderen Angelegenheiten, begleitet zum Arzt, grillt mit den Bewohnern des Containerdorfes. Es entstand eine gute, nachbarschaftliche Verbindung.

Gabi BIN-DA. Für eine Theologin erschließt sich das sofort. Es erinnert an eine der uralten Geschichten aus der Bibel. Im brennenden Dornbusch erschien GOTT dem Moses und gab ihm den Auftrag, das Volk Israel aus der Sklaverei in Ägypten zu befreien. GOTT sprach den Moses mit seinem Namen an. Moses wusste aber nicht, wie er GOTT ansprechen könnte. Da erklärte GOTT: ich bin der „Ich bin da“.

Als Gabi ihr Autokennzeichen auswählte, wusste sie das natürlich.

Menschen, die für Gott arbeiten, egal, ob beruflich oder privat, die wissen das auch.

Das Wichtigste ist, dass ich da bin.

GOTT ist auch da, so glauben wir. Aber ER braucht uns, unsere Hände und Füße und Augen und Ohren, damit Menschen in Not merken:

Ich bin nicht allein.  Und: der ICH BIN DA ist auch da.

https://www.kirche-im-swr.de/?m=38008
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