SWR3 Gedanken

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26MAI2023
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Genau heute vor drei Jahren hatte ich mehrere Termine, aber alle an einem Ort: an meinem Schreibtisch. Zwei Telefonkonferenzen. Und drei Videokonferenzen. Allein bei dem Gedanken bekomme ich heute Kopfschmerzen – aber damals war das noch was Neues.

Genau heute vor zwei Jahren hab ich mit Pfadfindern, die ein virtuelles Pfingstlager veranstaltet haben, einen digitalen Gottesdienst gefeiert. Ein virtuelles Pfingstlager? Das ging so, dass jeder und jede im eigenen Zelt im Garten geschlafen hat und sich dann einzeln von zu Hause aus mal mit besserem, mal mit schlechterem W-Lan zuschaltete.

Und vor genau einem Jahr war ich mit meiner Clique in der Eifel wandern und jetzt waren auch endlich alle Cafés und Restaurants am Wegesrand wieder geöffnet und nach einem tollen Tag haben wir abends noch geschlemmt und miteinander angestoßen. Ohne an Aerosole oder Symptome zu denken. Prost Leute!

Manchmal frage ich mich: Wie verrückt ist diese Zeit der Pandemie gewesen!?! Und dann werde ich oft auch ganz dankbar: Dankbar, dass so vieles wieder geht. Lange Zeit war ich nicht sicher, ob es sowas wie Normalität überhaupt noch mal geben wird. Denn eines hat sich während der Pandemie in meine Seele gebrannt: nichts ist selbstverständlich. Und für viele andere Menschen auf unserem Globus ist es das auch nach wie vor nicht-sei es wegen einem Krieg, wegen Umweltkatastrophen, wegen finanziellen Problemen oder chronischen Krankheiten. Umso dankbarer will ich jeden Tag sein für das was geht-auch für die vermeintlichen Selbstverständlichkeiten: meinen geliebten Kaffee mit Freunden in der Lieblingsbar trinken, mit anderen Musik machen, mich spontan zum Fußball gucken in einer Kneipe verabreden.  Danke Gott, dass das alles wieder geht! 

https://www.kirche-im-swr.de/?m=37694
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