SWR4 Abendgedanken

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26MAI2023
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Wenn die Kinder aus dem Kindergarten in die Schule wechseln, gibt es einen Abschiedsgottesdienst. Dabei werden die Kinder dann auch für ihren neuen Weg gesegnet, mit Weihwasser.

Dabei ist es mir schon mal passiert, dass die Kinder auf die Weihwassertropfen spontan mit „iihh“ reagiert haben. Ich finde das nicht schlimm das ist eine ganz natürliche kindliche Reaktion. Viel lieber aber wäre mir, wenn die Kinder verstehen, dass der Segen was Gutes und Schönes ist.

Segnen kommt von dem lateinischen Wort signare, und das heißt bezeichnen, auch mit dem Zeichen des Kreuzes. So habe ich auch meinen Kindern ein Kreuz auf die Stirn gezeichnet, wenn ich sie abends ins Bett gebracht habe. Und in der Kirche benutze ich dazu Weihwasser. Damit segne ich etwas oder auch jemanden.

Benedicere, das andere lateinische Wort für segnen, bedeutet wörtlich übersetzt: Gutes sagen, Gutes wünschen – mit einem Zeichen, mit einer Berührung.

Gottes Segen soll uns also den Rücken stärken, Hoffnung geben,.

Soll uns sagen: du bist nie ganz allein. Auch nicht in den schweren Zeiten, denn Gott ist bei dir.

Den Kindern habe ich es dann mit dem Bild der Blume erklärt:

Jedes von ihnen ist wie eine Blume. Alle sind unterschiedlich und erst zusammen wird ein schöner bunter Strauß daraus. Blumen brauchen Wärme, Licht und Wasser, um gut wachsen und gedeihen zu können.

Aber manchmal gibt es Dürrezeiten. Für die Blumen, aber auch in unserem Leben. Ein Segen kann uns dann geben, wonach wir uns gerade sehnen, was wir gerade brauchen – so wie die Blumen zum Beispiel den Regen.

Darauf haben sich die Kinder dann wie die Blümchen nach dem Weihwasserregen ausgestreckt und wollten alle etwas davon abbekommen.

https://www.kirche-im-swr.de/?m=37679
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