Anstöße SWR1 RP / Morgengruß SWR4 RP

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21APR2023
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„Ich bin ja quasi wieder auferstanden.“ So formuliert Gordon Hinkfoth seine Erfahrung nach einem schweren Schicksalsschlag. Er hatte einen Herzstillstand. Die Reanimation gelang, dann lag er zwei Wochen im künstlichen Koma. „Als sie mich aus dem künstlichen Koma geholt hatten“ sagt er, „habe ich erfahren, was passiert war. Und da habe ich mir meine Gedanken gemacht. Auch wenn ich der Schulmedizin sehr dankbar bin, muss es noch etwas Höheres geben. Ich bin ja quasi wieder auferstanden.“

Gordon Hinkfoth ist in der DDR aufgewachsen. Gott oder Kirche haben für ihn keine Rolle gespielt. Doch die Erfahrungen rund um seine lebensbedrohliche Erkrankung haben ihn auf die Spur des Glaubens gebracht. In seinem Nachttisch im Krankenhaus fand er eine Bibel. Er begann, darin zu lesen. Und er beschäftigte sich dann mit dem katholischen Glauben; seine Frau entstammte einer katholischen Familie. Und dann machte er noch eine weitere, für ihn überraschende Erfahrung: „Ich erfuhr, dass Leute aus dem Umfeld meiner Schwiegereltern während meiner Krankheit für mich gebetet haben. Das hat mich sehr berührt und auch erstaunt, denn die meisten kannten mich ja nicht. Diese Verbundenheit innerhalb der Glaubensgemeinschaft hat mir zu denken gegeben“ sagt er. Und seitdem wollte er auch dazugehören. In der Reha-Zeit setzte er sich mit seinen Gedanken und Fragen auseinander. Und dann entschloss er sich, sich taufen zu lassen. „Fast jeden Samstag sitzen der Pfarrer und ich zusammen, und wir sprechen miteinander. Oft geht es um die Bibel.“ erzählt Hinkfoth. Die Bibel will er besser verstehen; er hat erkannt, dass da viel für sein Leben drinsteckt.

Vor zwei Wochen, in der Osternacht, ist Gordon Hinkfoth getauft worden, mit 47 Jahren. Und er sagt: „Die Hinwendung zum Glauben hat mich schon verändert. Ich sehe jetzt einiges positiver. Vielleicht, weil ich das Gefühl habe, dass eine schützende Hand über mir ist.“

 

 

Für die Ansprache stütze ich mich auf den Artikel „Die Entdeckung des Glaubens. Gordon Hinkfoth war konfessionslos - Nach einem Schicksalsschlag lässt er sich nun taufen“ von Friederike Jung in „der pilger“, Kirchenzeitung der Katholiken im Bistum Speyer, 176. Jahrgang, Nr., 11, 19.03.2023, S. 21.

https://www.kirche-im-swr.de/?m=37452
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