SWR3 Gedanken

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07APR2023
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Ausgerechnet jetzt im Frühling! Ausgerechnet jetzt, wo das Leben wieder blüht und die Sonne stärker wird. Ausgerechnet jetzt ist da dieser Tag, der an den Tod erinnert. Karfreitag - der Todestag Jesu.

Das ist schon gemein. Dieser Tag bremst irgendwie alles aus, was jetzt gerade raus will und mit Kraft sich seinen Weg sucht. Unerbittlich erinnert Karfreitag an den Tod und bremst alles aus. Unerbittlich, wie der Tod eben so ist.

Und der Tod betrifft eben nicht nur die, die alt und grau sind, sondern auch die Jungen. Zum Glück betrifft es sie selten, aber wenn es sie trifft, ist es umso heftiger. Und dann werden die Fragen groß: Warum Sie? Was haben sie denn getan? Die waren doch noch jung und gut!

Und ich gebe zu: All diese Fragen und Anklagen bleiben auch heute unbeantwortet. Ich lege nur daneben: Jesus hat auch nichts getan, er war jung und gut und nichts rechtfertigt seinen Tod.

Deswegen: Was für heute bleibt, ist für mich die Solidarität mit allen, die dieses Schicksal teilen, weil sie jemanden verloren haben, der in der Blüte seines Lebens stand. Und die das Schicksal teilen, dass ausgerechnet jetzt Frühling ist und das Leben blüht und sie mit jedem warmen Sonnenstrahl an ihren Schmerz erinnert werden.

Solidarität mit allen, denen jetzt gesagt werden muss: Doch, du sollst trotz deiner Trauer leben.

Für mich ergibt das Sinn. Jetzt im Frühling - dieser Tag, der alles ausbremst, damit wir Solidarität einüben. Und Danke an alle, die das tun.  

https://www.kirche-im-swr.de/?m=37384
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