Anstöße SWR1 RP / Morgengruß SWR4 RP

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31MRZ2023
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Die Woche vor Karfreitag –Tage, in denen Christen sich an die letzten Tage von Jesus erinnern-kurz bevor er am Kreuz gestorben ist. Wer war damals an seiner Seite? Hat ihn begleitet? Und wer war ihm auf der letzten Etappe noch nah und hat ihm geholfen, das Kreuz zu tragen?

Ich möchte ihnen erzählen von SIMON VON KYRENE. „Jeder Mensch hat sein Kreuz zu tragen!“  heißt es doch. Manchmal wird es aber auch für einen allein zu schwer. Jesus ist zum Tod verurteilt und muss sein eigenes Kreuz tragen. Aber es muss ihm auf dem Weg zum Berg Golgatha über die Kräfte gegangen sein. Er braucht einen, der ihm hilft.

Sein ganz persönliches Kreuz zu tragen, das ist für jeden von uns manchmal zu viel.

Und dann passiert etwas ganz Besonderes. Einer kommt von seiner Feldarbeit nachhause, ein Passant, der im Vorübergehen auftaucht. Und schon bekommt er eine tragende Rolle.

Simon von Kyrene, heißt es, wird genötigt, Jesus das Kreuz abzunehmen. Er nimmt die Zumutung an, er hat ja die Kraft,  er ist körperliche Arbeit gewohnt. Er wird so zum Kreuzträger wider Willen, ahnungslos wahrscheinlich, für wen er da einspringt.

Wer würde auf Dauer sein Kreuz alleine schultern können, wenn nicht ab und zu jemand vorbeikäme um für eine kurze Wegstrecke zu entlasten, mitzuhelfen?  Simon von Kyrene hat bestimmt nicht geahnt, dass wir 2000 Jahre später noch von ihm reden werden. Er taucht nirgendwo sonst in der Bibel auf. Entscheidend ist der Moment, der eine und einzige Augenblick, in dem es drauf ankommt, dass er anpackt. Niemand kann sein Kreuz ganz alleine tragen.

Noch nicht einmal Jesus kann das. Aber wenigstens hat einer geholfen, hat mitgetragen und den schweren Weg ein bisschen erträglicher gemacht.

Darauf ist Jesus angewiesen. Auf Hilfe und Beistand – wie jeder von uns auch. Heute bin ich im Vorübergehen gefragt, wenn mir jemand begegnet, der sein Kreuz zu tragen hat.

https://www.kirche-im-swr.de/?m=37368
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