Anstöße SWR1 RP / Morgengruß SWR4 RP

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22MRZ2023
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Im ehemals deutschen Sudetenland, das jetzt zu Tschechien gehört, findet man die Reste eines  alten deutschen Dorfes. Nur noch ein paar verwilderte Apfelbäume erinnern daran, dass hier einmal Menschen gelebt haben. Der Name des Dorfes war:  „Stillstand“. Der Sturm der Geschichte ist einfach über diesen Flecken Land hinweg gezogen.

„ Stillstand können wir uns nicht leisten!" Das wissen auch viele Katholiken in Deutschland. Gemeinsam haben sie im so genannten Synodalen Weg Bewegung gefordert und Wege aus dem Stillstand gesucht. Vor 11 Tagen war die vorerst letzte Sitzung. Die Ergebnisse hätten  in meinen Augen mehr Bewegung vertragen. Gut, dass jetzt die Segnung  gleichgeschlechtlicher Partnerschaften erlaubt wird. Schlecht, dass der Vatikan sich weiter gegen die Weihe von Frauen zu Priesterinnen stellt. Da ist mir noch zu viel Stillstand. Dazu sprudelt mir die unerschöpfliche Quelle Wikipedia noch folgendes Wissen zu:

„Als Stillstand wurde in der Schweiz ein Gremium der evangelisch-reformierten Landeskirche bezeichnet, das zusammen mit dem Pfarrer über anstehende kirchliche Geschäfte beriet und Entschlüsse fasste. Die Bezeichnung Stillstand rührt daher, dass seine Mitglieder jeweils am ersten Sonntag des Monats nach dem Gottesdienst beim Taufstein in der Kirche stehen und warten mussten, bis sie sich mit dem Pfarrer beraten konnten.“

Zitat Ende.  Bleibt nur noch anzumerken, dass dieser „Stillstand“ bereits Mitte des 19. Jahrhunderts abgeschafft wurde. Und alle, die glauben, die göttlichen Wahrheiten stünden unumstößlich still, möchte ich an den Hl. Geist erinnern. Der “weht” bekanntlich wann und wo er will. Die Bibel sagt sogar, er weht mit einem Brausen. Und das hat mit Stillstand nun mal gar nichts zu tun.

https://www.kirche-im-swr.de/?m=37329
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