SWR3 Gedanken

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12JAN2023
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Ich habe es auch gemacht: Ich habe die Weltmeisterschaft geschaut. Die Darts-WM! Fast jeden Tag mindestens eins der Duelle. Begeisterte Fans, packende Spiele, hochkonzentrierte Sportlerinnen und Sportler. Vor gut einer Woche war das Finale der Darts-WM.

Aber Weltmeisterschaft ist nicht gleich Weltmeisterschaft. Bei der Fußball-WM der Männer vor einem Monat gab es für mich zu viele unsportliche Sieger, zu viele versteckte oder auch offene Gehässigkeiten und auch sonst manch Fragwürdiges. Da helfen dann auch Fairplay-Kampagnen nichts, wenn Gewinner die Verlierer verhöhnen. Ich hoffe, dass sich das die Nachwuchskickerinnen und -kicker nicht abgeschaut haben.

Die Sportlerinnen und Sportler bei der Darts-WM haben mich dagegen auch bei diesem Turnier wieder sehr beeindruckt. Auch dort geht es um den Weltmeistertitel. Und um viel Preisgeld. Natürlich sind auch dort alle hochmotiviert. Wer seinen Sport professionell ausübt, verliert nicht gern.

Und trotzdem hat bei der Darts-WM ein anderer Geist geweht. Wer unterlegen war, konnte die bessere sportliche Leistung der Siegreichen anerkennen. Wer das Spiel gewonnen hatte, hatte in der Regel tröstende Worte für die Unterlegenen, die weit über einen kurzen Handschlag hinausgingen. Je weiter das Turnier fortgeschritten war, desto intensiver wurde das.

Solch einen Geist wünsche ich mir nicht nur im Darts. Sondern immer, wenn Menschen miteinander zu tun haben.

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