Anstöße SWR1 RP / Morgengruß SWR4 RP

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18NOV2022
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Ein Krippenspiel für Weihnachten. In den meisten Kirchengemeinden ist das selbstverständlich.  Dieses Wochenende proben wir wieder. Die Rollen sind verteilt. Maria, Josef, die Erzählerin, die Hirten und Sterndeuter. Und natürlich die Engel. Die Kinder sind mit Begeisterung dabei. Erste Texte sind bereits auswendig gelernt. Die neuen Lieder schon ein Ohrwurm.

Ein Krippenspiel darf einfach nicht fehlen. Und gerade in diesem Jahr spüre ich, wie gerne ich die alten biblischen Texte höre und wie gut sie mir tun. Und: Wie schön es ist, diese Texte mit Kindern zu üben. Da sind die Hirten, die Kälte und Dunkelheit aushalten müssen und plötzlich aufbrechen, weil sie einer fast unglaublichen Botschaft trauen. Der Botschaft, dass Gott in einem Kind zu finden ist. Das ändert ihr Leben. Das bewegt die Hirten und schenkt ihnen Mut und Hoffnung. Davon lass ich mich gerne anstecken.

Da sind die Sterndeuter, die einem Stern trauen und solange suchen, bis sie in einem Stall ankommen und entdecken: Hier geht es nicht um Macht und Reichtum. Hier geht es um Ohnmacht. In der Armseligkeit zeigt sich Gott. Das berührt mich bei jeder Probe.

Und da sind Maria und Josef, die ihre Pläne über Bord werfen, annehmen und vertrauen, was ein Engel ihnen sagt: Dass sie ein Kind bekommen werden und mit ihrem Kind Gott zur Welt kommt.

Das Krippenspiel macht mir jedes Jahr Mut und ich erlebe, was Hoffnung schenkt: Wenn kein starker Mann, sondern ein ohnmächtiges und wehrloses Kind die Hauptrolle spielt und zeigt, wie Gott ist: Einer, der liebt und sich uns Menschen ganz und gar zuwendet. Einer, der mitten unter uns leben möchte. Einer, der Frieden will.

https://www.kirche-im-swr.de/?m=36540
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