SWR3 Gedanken

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19AUG2022
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Jörg will absolut kein Macho sein. Und das ganz entschieden. Jörg kommt aus Bühlertal zwischen Karlsruhe und Offenburg, und er engagiert sich bei den „Zeromachos“.  Die „Zeromachos“ sind ein deutschlandweiter Verein von Männern.

Jörg und seine Vereinskollegen wollen, dass Männer umdenken. Und zwar vor allem beim Thema Prostitution und Sex-Handel. Sie wollen, dass das in Deutschland endlich verboten wird, und dass Freier und Zuhälter bestraft werden, so wie das in Schweden ist. Jörg und seine Vereinskollegen kennen das bekannte Argument, dass Männer ab und zu gekauften Sex bräuchten, und dass man damit scheinbar Vergewaltigungen verhindern könne. Damit Männer „Dampf ablassen“ können, wenn ihnen danach ist. Jörg sagt dazu: „Das ist absoluter Quatsch. Prostitution fördert Gewalt und wir als Männer können doch nicht Frauen kaufen und benutzen, nur um uns abzureagieren. Wir wollen Sexualität auf Augenhöhe. Wir wollen nicht Frauen bezahlen, damit wir mit ihnen machen können, was wir wollen.“

Für die Zeromachos ist Prostitution menschenverachtend. Die meisten Frauen in der Prostitution entscheiden sich nicht freiwillig dafür, sie sind in Not und müssen teilweise acht, zehn oder sogar zwanzig Männer pro Tag „bedienen“. Das macht niemand freiwillig.

Die Zeromachos wollen, dass in unserer Gesellschaft endlich der Respekt zählt. Sie sagen: „Man respektiert einen anderen Menschen nicht, wenn man ihn kauft. Ein Mensch und sein Körper sind keine Ware.“

Ich hoffe, Jörg überzeugt noch viele andere Männer mit seiner Devise: null Komma null Prostitution und zero Macho.

https://www.kirche-im-swr.de/?m=35978
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