Anstöße SWR1 RP / Morgengruß SWR4 RP

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19MRZ2022
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Wir sollten nicht vergessen, gut zu uns selber zu sein. Auch in Zeiten, in denen wir uns um so viele Menschen sorgen. Denn es ist wichtig, bei Kräften zu bleiben.  Sich pflegen, bringt Segen! Und macht schön! Heute erst recht! Heute ist Badetag. Die Älteren wissen, wovon ich rede. Früher wurde nämlich Samstags immer gebadet, ob wir schmutzig gewesen sind, oder nicht. Das war einfach gesetzt, ganz klare Regel: Samstag wird gebadet. Immer schön der Reihe nach… Sich selbst zu pflegen, kann sehr gut tun,  vor allem wenn man untröstlich ist.  Ich kann mich noch gut an eine Trauernde erinnern, die einmal in der Trauergruppe zu uns sagte: „Ich war früher auch mal schön!“ In Zeiten des Kummers und der Sorge, steht uns das auch im Gesicht, sieht man uns an, wie es uns geht.

Denn wenn bei uns vor allem der Kummer wohnt, dann zieht er durch alle Räume, macht sich breit im ganzen Lebenshaus, lässt kaum noch Platz für anderes, verdrängt Licht und Luft. Schön ist das nicht.  Baden hilft. Wenn nicht in der Wanne, dann vielleicht ja im Wald. Es tut der Seele gut, sich ganz und gar in die Natur zu versenken, Boden, Laub, Holz und Grün zu atmen, zu sehen, zu fühlen. Wir werden anders herauskommen, als wir hineingegangen sind. Probieren Sie  es aus an diesem Wochenende. Gehen Sie baden, ob in die Wanne oder in den Wald. Spüren Sie sich als wertvolles und schönes Geschöpf Gottes. In einem Gebet von Hub Osterhuis heißt es: „Leg mein Gesicht frei, mach mich schön. Wer mich entlarvt hat, wird mich finden Ich hab Gesichter, mehr als zwei, Augen, die tasten vor im Blinden. Herzen aus Angst, die vor Angst vergehn. Leg mein Gesicht frei, mach mich schön.“  Gerade jetzt!

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