SWR3 Worte
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Der Autor Werner Küstenmacher über Offenheit für den Glauben:
Jesus spricht ungern von „Gläubigen“ und „Ungläubigen“ (...) - er unterscheidet einfach zwischen Sehenden und Blinden. Damit macht er deutlich: Glauben erfordert keine besonderen Fähigkeiten oder übermenschlichen Anstrengungen. Alles, was dazu nötig ist, ist Offenheit. So wie man die Augen aufmacht und sieht, was vor einem ist, so soll unser Herz, unsere ganze Person offen sein, es geschehen lassen. Dasklingt einfach, aber unser Blick ist getrübt von vielerlei Hindernissen, die uns die Sicht versperren. Getönte Brillen, die uns die Wirklichkeit verzerren. Man nennt das Ideologie, und es gibt kaum etwas, das Jesus so wütend macht, wie solche Denkschablonen: Wenn Menschen nicht auf Menschen sehen, sondern auf ein System, eine Idee, irgendetwas, das wichtiger ist als der Mensch, der gerade vor ihm steht.
Quelle: Werner Tiki Küstenmacher: Die neue 3-Minuten-Bibel. Knaur Taschenbuch, Pattloch Verlag 2013, S. 162f.
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