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SWR3 Gedanken

02NOV2024
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Im Leben meiner Tochter gab es schon früh andere Frauen. Frauen, die einen wichtigen Platz im Leben und Herzen meines Kindes eingenommen haben. Da gab es z.B. ihre Tagesmutter. Schon mit vier Monaten war sie regelmäßig dort, so dass ich meine Examensarbeit beenden konnte. Und genauso regelmäßig wurde ich damals von anderen Müttern gefragt: "Bist Du nicht eifersüchtig, dass Dein Kind eine so enge Bindung zu einer anderen Frau aufbaut?" Ich muss zugeben, dass mich diese Frage immer vollends überfordert hat. Ja, müsste ich nicht eifersüchtig sein? Ist es normal, dass ich es nicht bin? Denn ich bin es nicht!
Die liebevollen Bindungen, die mein Kind zu anderen Menschen hat, stören ja nicht die Beziehung, die ich zu meiner Tochter habe. Unsere Bindung wird dadurch nicht schwächer. Im Gegenteil: Ich glaube, je mehr Liebe sie von anderen wunderbaren Frauen bekommt, desto besser ist das. Durch andere weibliche Vorbilder bekommt mein Kind ganz unterschiedliche Formen von Liebe mit, und es entlastet mich vom Druck, alles für meine Tochter sein zu müssen und alles zu können.

Bei ihrer Tagesmutter hat sie beispielsweise gelernt zu basteln: die Schere so zu halten, dass man gut schneiden kann, kleben, anmalen und verzieren.

Meine Freundin, die hat sich immer wieder Zeit genommen, um mit meiner Tochter zu backen. Schon mit zwei Jahren konnte sie Eier in eine Schüssel schlagen. Und meine Freundin hat mit ihr auch dann noch gelacht, wenn es in der gesamten Küche Mehl schneite. Von meiner Mutter hat sie die Leidenschaft für Bücher und von meiner Schwester die Freude am Kickboxen. Und das ist nur ein Bruchteil der Frauen, die im Leben meiner Tochter eine Rolle spielen. Ich bin einfach dankbar dafür.

Denn: Liebe wird nicht weniger, wenn sie sich auf verschiedene Personen verteilt.

Im Gegenteil: Liebe wird immer mehr.

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SWR3 Gedanken

01NOV2024
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Einmal im Monat mache ich etwas Schönes. Ich gehe ins Seniorenheim und feiere mit den Menschen, die dort leben, Gottesdienst. Ich werde von den Leuten erwartet und herzlich begrüßt. Manch einer klatscht vor Freude, nur weil ich da bin. Annemarie, eine Ehrenamtliche hat bereits den Altar gerichtet. Ich stehe direkt vor der Frau mit den hellen wasserblauen Augen. Neben ihr sitzt ein Mann im Rollstuhl. Er rauft sich immer wieder die grauen Haare. Eine Frau sitzt da, schläft und schnarcht friedlich, und eine andere murmelt ununterbrochen unverständliches Zeug. Ich bin so nah dran, dass ich jede Falte, jeden Altersfleck oder Hautrötung erkennen kann. Es wird heftig protestiert, wenn ich zu leise rede, oder langweiliges Zeug erzähle. Wir singen laut und schief und manchmal wiederholen wir drei Mal die erste Strophe, weil sich nicht alle an die anderen Strophen erinnern können, und die Schrift im Gesangbuch so klein ist für die müden Augen. 

Vor mir sitzen Lebensgeschichten. Ich lese einen alten Psalm und erzähle von den Bergen und dass ich mich auf Gipfeln Gott sehr nahe fühle. Ein Mann mit Pflaster auf dem linken Auge, nickt kräftig. „Ja!“ ruft er rein. „Waren sie schon mal auf dem Großglockner?“ Er erzählt uns allen wie schön das war. Damals. Beim Vaterunser beten alle mit besonderer Inbrunst. Sogar die Schlafende ist wach geworden und stimmt mit ein, als wäre sie die ganze Zeit bei der Sache gewesen. Als ich die Hände zum Segen hebe, schaue ich in dankbare Gesichter. Ich sehe offene und geschlossene Augen. Ich sehe Scham und Frieden. Ich sehe glänzend weißes Haar und Narben. Ich sehe Trauer. Ich sehe verwundete Herzen und geheilte Seelen. Ich sehe Vertrauen und Liebe. Ich sehe Würde.

Auf dem Heimweg denke ich: Alte Menschen haben ihre ganz eigene Heiligkeit, und die Würde des Menschen ist unantastbar.

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SWR3 Gedanken

31OKT2024
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Es ist wieder Gruselzeit! Gespenster, Zombies mit blutunterlaufenen Augen und Hexen auf kleinen und großen Besen sind heute Nacht unterwegs. In der Nacht vor Allerheiligen: Al Hallows Eve. Gruselig. So manches Kostüm ist nichts für schwache Nerven.

Es ist Zeit, böse Geister zu vertreiben! Darum ging es nämlich in vorchristlicher Zeit, als die Kelten dieses Fest feierten: Darum so gruselig auszusehen, dass selbst die bösen Geister Reißaus nehmen.

Und auch wenn ich nicht an böse Geister aus der Totenwelt glaube, gruseln mich zurzeit viele böse Geister der Gegenwart. Zum Beispiel der Geist, der online sein Unwesen treibt und Menschen ermutigt, Beleidigungen und Hetze in ihre Tastatur zu hauen und Nachrichten voller Hass zu versenden. Mich schaudert es auch, wenn ich lautes populistisches Gezeter vom Poltergeist höre, der den Leuten vermeintliche Wahrheiten einflüstert. Ich zittere vor dem Geist, der nicht verstanden hat, dass Menschen, egal welchen Geschlechts, einander lieben können und dürfen. Ich habe Höllenangst vor dem Geist, der uns einredet: wir sind am allerwichtigsten! Wir zuerst! Ach, ja und dann ist da noch der scheinbar harmlose Geist mit Namen „Das haben wir immer schon so gemacht“.

Es wäre schön, wenn wir die Nacht nutzen könnten, um diese realen Geister zu verscheuchen. Dem Spuk endlich ein Ende bereiten.

Aber als Mensch und Christin weiß ich: leider hilft es eben nicht, noch gruseliger zu sein als die bösen Mächte. Wir können niemanden mit seinen eigenen Waffen schlagen. Sinnvoller – und an Halloween ja auch gebräuchlich - ist es, ihnen etwas Süßes für ihre Seelen zu schenken. Denn ich hoffe immer noch: eigentlich ist es genau das, was den bösen Geistern fehlt: Süße Liebe. Selbstliebe, Nächstenliebe und Weltliebe.

Das ist der Zucker, den ich in dieser Nacht verteilen werde, im Kampf gegen die bösen Geister.

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SWR3 Gedanken

30OKT2024
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„Stell Deine Ohren einfach auf Durchzug!“ Das hat neulich im Bus eine Mutter zu ihrer Tochter gesagt. Ich habe ihr Gespräch mitbekommen. Das etwa 13-jährige Mädchen hatte sich bei ihrer Mutter über einen Jungen aus ihrer Schule beschwert, der sie vor anderen beleidigt hatte. Die Mutter hörte zwar zu, winkte dann aber schnell ab und sagte eben: „Stell deine Ohren einfach auf Durchzug!“

Seine Ohren auf Durchzug stellen, scheint im ersten Augenblick vielleicht ein guter Rat zu sein. Zum einen Ohr rein, zum anderen Ohr wieder raus.“

Vor allem Mädchen und Frauen wird genau das immer wieder beigebracht: „Stellt Eure Ohren auf Durchzug! Lasst es nicht an euch ran.“ Und sehr lange habe ich mich auch genauso verhalten: Ich habe versucht zu überhören und zu ignorieren. Doch im Laufe der Zeit habe ich gemerkt: das funktioniert nicht! Oft haben mich böse Worte oder Lästereien bis in den Schlaf verfolgt. Sie sind eben nicht durch mich durchgezogen, sondern hängengeblieben.

Gott gibt in der Bibel einen anderen Rat. Als der Apostel Paulus angefeindet wird, rät Gott ihm: „Fürchte Dich nicht, sondern rede und schweige nicht! Denn ich bin mit dir und niemand soll sich unterstehen, dir zu schaden!“

Ich finde, genau diesen Rat sollten auch alle Mädchen und Frauen bekommen. Sie sollten ermutigt werden, sich zur Wehr zu setzen. Denn es ist unheimlich wichtig, seinen Mund aufzumachen, laut zu protestieren und eben nicht die Ohren auf Durchzug zu stellen.

Ich übe das mittlerweile. Ich spreche dann Menschen auf ihr Verhalten direkt an und schaue ihnen offen ins Gesicht: „Hey ich habe gehört, was Sie über mich gesagt haben, und das hat mir weh getan.“

Eine solche Konfrontation ist sehr unangenehm. Für beide Seiten. Aber nur so kann sich was ändern. Also: Ohren nicht auf Durchzug stellen - stattdessen auf Gott hören, der sagt: „Fürchte Dich nicht, sondern rede und schweige nicht!

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SWR3 Gedanken

29OKT2024
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William Shakespeare, der weltbekannte Dichter, Stückeschreiber und Schauspieler aus dem 16. Jahrhundert, hat einmal gesagt: „Life is a play!“ Das Leben ist ein Theaterstück!

Wenn dem so wäre, frage ich mich: wer oder was spielt dann eine Rolle in meinem Leben? Meine Familie natürlich. Zu der lustigerweise tatsächlich viele Schauspielerinnen gehören. Und Freunde und Freudinnen haben auch tragende Rollen in meinem Leben.

Und trotzdem würde ich sagen: die Hauptrolle in meinem Lebensstück spielt meistens Gott. Schon von Berufs wegen.

Aber wenn ich länger über den Satz „Das Leben ist ein Theaterstück“ nachdenke, muss ich Shakespeare widersprechen: Unser Leben ist kein Theaterstück. Leben ist Wahrheit. Wirklichkeit. Wunder. Und Gott spielt nicht. Das Gute an Gott ist, er spielt keine Rolle!

Gott ist Gott. Der Gott Abrahams, Isaaks und Jakobs. Der Gott Moses, der Gott der Elsbeths, Marios und Susannes. Gott ist echt. Echter Gott. Echter Mensch. Echte Geistkraft. Und Gott braucht kein Kostüm.

Das unterscheidet Gott ja eben von den vielen Rollenspielern dieser Welt. Von jenen, die uns aus den Zeitungen heraus mit ihrem breiten Grinsen anlächeln. Von den künstlichen Darstellern und denen, die ein falsches Spiel spielen. Er unterscheidet sich von denen, die nur nach Ruhm und Macht streben und um ständige Anerkennung buhlen.

Für mich ist es beruhigend zu wissen: Gott braucht keine Show. Kein Brimborium oder Feuerwerk. Gott ist keine Rampensau. Er braucht weder Dramababy noch Schnickschnack.

Gott kam als Menschenkind mittellos und leise zu uns.

Ja, Gott hat nicht gespielt, Mensch zu sein: Gott wurde Mensch. Nicht wie in einem Theaterstück, sondern ganz echt: mitten im Leben.

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SWR3 Gedanken

28OKT2024
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Ich stehe in der Warteschlange in der Apotheke. Eine Frau mit dicker Jacke kommt rein und schüttelt sich: „Sauwetter heute!“ Ich nicke bestätigend. Ein Mann vor uns dreht sich um und sagt: „Ja, aber nächste Woche scheint wieder die Sonne, sagt zumindest meine Wetterapp!“ Er lacht; die beiden fangen an, über den Wetterbericht der nächsten Tage zu fachsimpeln, tauschen sich dann über Rückenschmerzen und die Grippeimpfung aus. Ein nettes 0815-Gespräch, wie wir es schon tausendfach erlebt und sicher auch so oder ähnlich selbst geführt haben: Smalltalk, ein Schwätzchen, eine beiläufige Konversation ohne Tiefgang. Ich lieb das.

Aber in den letzten Jahren ist der Ruf des Smalltalks irgendwie immer schlechter geworden. „Ich hasse es, über Nichtigkeiten zu sprechen“, findet eine Bekannte von mir und ich weiß, was sie meint: Es wäre furchtbar langweilig und frustrierend, wenn wir in Smalltalk-Dauerschleifen gefangen wären. Allerdings erlebe ich als Pfarrerin, dass die bedeutsamen Gespräche immer erst mit belanglosem Smalltalk beginnen. Denn da wird erst Mal die Lage sondiert: Ist mein Gegenüber sympathisch? Kann ich mich da öffnen? Ja, es ist ein vorsichtiges Herantasten. Und wenn der nichtige Smalltalk gut funktioniert, dann klappt es meist ganz von allein mit der tiefsinnigen Unterhaltung.

Außerdem bin ich sehr froh darüber, dass das Leben nicht nur aus ernsten und tiefgründigen Gesprächen besteht. Gerade weil es so viel schwere, komplizierte Themen gibt - dann die privaten Dinge, die einen sorgen. Deswegen lieb ich es sehr, wenn ich mich ab und an unkompliziert über ein völlig banales Thema mit wem auch immer austauschen kann und ich zum Abschied ein nettes Lächeln bekomme. Ein kleiner Plausch kann mich kurz vergessen lassen, was sonst übergroß in meinem Kopf Raum einnimmt, und ist Balsam für meine von den Weltproblemen überforderte Seele.

Für die gute Laune plädiere ich also für mehr freundlichen 0815-Smalltalk.

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SWR3 Gedanken

27OKT2024
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Wir sind auf einem Straßen-Dorffest. Vor mir steht ein etwa 60 Jahre alter Mann. Er hält mir seine Hand hin und lächelt verlegen. Er hat sich orange-goldenes Glitzer ausgesucht und ein Ahornblatt. Er möchte auch ein Glitzertattoo: denn die gibt es hier an unserem Kirchenstand. Wir, eine kleine Gruppe Christinnen aus der evangelischen und der katholischen Kirchengemeinde stehen da und verteilen so ein wenig „Glanz und Herrlichkeit“.  Der Mann schaut erwartungsvoll. Mit einem Pinsel, einer Schablone und hautfreundlichem Kleber entsteht ein leuchtendes Glitzer- Ahornblatt auf seiner Haut. Während es trocknet, kommen wir ins Gespräch. Er fragt mich, was wir denn eigentlich genau mit „Herrlichkeit“ meinen. Ich erzähle ihm von Mose. Gott hat Mose für eine ziemlich herausfordernde Aufgabe ausgewählt. Aber Mose zweifelte immer wieder daran, ob er das schaffen kann. Mehrmals begegnete Mose Gott. Immer auf sehr unterschiedliche Weise. Und einmal kam er nach einem Gespräch mit Gott zurück, und da glänzte und glitzerte plötzlich sein Gesicht. Ein Stück von Gottes Herrlichkeit war auf ihn übergegangen. Es stärkte ihn für die schwierige Aufgabe, die vor ihm lag.

Ich erkläre dem Mann, dass wir mit den Glitzertattoos zeigen wollen, dass in jedem von uns ein Stück von Gottes Herrlichkeit steckt. Wir sind im Alltag oft in einem Trott von vielen anstrengenden Aufgaben gefangen und vergessen dabei schnell, dass in uns eine ganz besondere Kraft steckt. Als das Glitzertattoo des Mannes fertig ist, spreche ich ihm noch einen Segen zu, der ihn und alle, die ihn hören, stärken soll:

„Du bist Gottes Ebenbild. Sieh den Glanz der Herrlichkeit Gottes an und in Dir! Gottes Glanz ist Dein Glanz. Sein Licht leuchtet durch Dich. Seine Kraft ist auch Deine Kraft. Gott segne Dich.“ „Amen“, flüstert der Mann gerührt und zieht glitzernd weiter…

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SWR3 Worte

24AUG2024
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Die Autorin Christina Brudereck beschreibt, weshalb sie gerne zusieht, wie Sushi zubereitet wird:

„Ich lerne, was Ritual ist, bei dem Mann, der Sushi rollt.
Ich lerne, während ich seine Hände betrachte.
Das uralte scharfe Messer, das er geerbt hat.
Die Technik. Die schnellen Bewegungen. Die flinken Finger.
Wie sie die Nori-Blätter wickeln.
Dazu Avocado. Kürbis. Gurke. Mango. Sesam.
Seine Konzentration hat etwas von einem Heiligen.
Es ist zum Niederknien schön, wenn jemand tut, was er kann.
Etwas so Ansehnliches.
Seine Versunkenheit rührt mich. Seine Liebe zum Detail.
Als er kurz aufblickt, lachen seine Augen.
Ich lerne, was Ritual ist, bei dem Mann, der Sushi liebt.“

Christina Brudereck: Für alles gibt es eine Zeit. Rituale für Tag, Jahr und Leben.

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SWR3 Worte

23AUG2024
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Manchmal ist es gut, nach denen Ausschau zu halten, die etwas mehr Lebenserfahrung haben als man selbst. Die Poetin Christina Brudereck gibt deshalb folgenden Rat:

„Ab und an eine Ältere besuchen.
Eine Lehrerin. Eine Autorität. Eine Große.
Die 20 Jahre weiter ist und die nächste Phase schon kennt.
Die mehr verstanden hat. Mehr Erfahrung gesammelt.
Ab und an einen Nachmittag hospitieren in ihrem Leben.
Die schon mehr weiß. Die etwas zu erzählen hat.
Die mit mir teilt, was ihr Leben sie gelehrt hat.
Ab und an mich einladen. Fragen stellen. Unsicherheiten teilen.
Zuhören. Zugeben, dass ich nicht alles alleine kann.
Dass ich die Lebenserfahrung der anderen brauche.
Ab und an durch weisere Augen gucken.“

Christina Brudereck: Für alles gibt es eine Zeit. Rituale für Tag, Jahr und Leben.

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SWR3 Worte

22AUG2024
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Die Autorin Susanne Niemeyer begrüßt alles, was ihr im Alltag begegnet. Damit übt sie Dankbarkeit, und es verändert den Blick auf die Dinge. Sie sagt:

„Hallo Kaffeekanne. Ich liebe deinen Duft am Morgen. Hallo Stuhl. Ich liebe es, dass du mich an Uroma erinnerst. Hallo Postbote. Ich liebe es, Sie zu erwarten. Hallo Fahrrad. Ich liebe deinen weißen Rahmen, mit dem du trotzdem durch Pfützen fährst. Hallo Bücherregal. Ich liebe es, dass es mit dir nie langweilig wird. Hallo Nacht. Ich liebe es, wie du mich zudeckst. Hallo Freundin. Ich liebe deine WhatsApps kurz vor Mitternacht. Hallo Himmel. Ich liebe deine Höhenflügel. Hallo Liebe. Ich liebe deinen Blick.“

Susanne Niemeyer: Schau hin. Vom Hellersehen und Entdecken.

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