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SWR3 Gedanken

11FEB2023
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„Wir haben ein Baby. Es ist quasi vom Himmel gefallen“, höre ich sie am Telefon flüstern. Zwei mir sehr nahe Menschen haben vor kurzem einen Säugling adoptiert. Jemand hatte das Baby am Tag seiner Geburt in die Babyklappe einer großen Klinik gelegt. Dort können Neugeborene anonym in ein Wärmebett abgegeben werden.

Da war es also gekommen: dass lang ersehnte Kind. Ein Baby – direkt vom Himmel.

Ich muss sofort an die Mutter denken, die das Baby abgegeben hat. Sicher hat sie große Sorgen. Wie lange hat sie wohl für ihre Entscheidung gebraucht? Ist sie dazu gedrängt worden? Ist sie jetzt erleichtert oder plagen sie Schuldgefühle?

Ich denke an die neuen Eltern, die nun sicher eine Achterbahn der Gefühle miteinander durchmachen: Das Glück endlich Eltern geworden zu sein, gekoppelt mit der Angst, das Kind könne ihnen doch noch einmal genommen werden.

Ich denke an dieses kleine Mädchen. Noch weiß sie von nichts. Auf einem Foto sehe ich sie friedlich im Arm ihres neuen Papis liegen. Ihre Augen scheinen blau, wie das bei vielen Säuglingen der Fall ist. Lichtphysikalisch betrachtet, geschieht nämlich in ihren Augen dasselbe, wie im Himmel, den wir ja auch blau sehen. Ein Himmelskind.

Ich möchte der Mutter so gerne sagen, dass Ihr Kind ein Himmelskind ist. Dass es in die besten Hände und in eine liebevolle Familie gekommen ist.

Ich werde den Eltern sagen, wie sehr ich ihnen dieses Glück gönne und wie mutig ich ihre Entscheidung finde, ein Kind des Himmels bei sich aufzunehmen.

Und wenn das Kind ein wenig größer ist, dann singe ich ihr ein bekanntes Kirchenlied vor: Du Himmelskind. „Dass du lebst, war keine eigene Idee, Und dass du atmest, kein Entschluss von dir. Vergiss es nie: Dass du lebst, war eines anderen Idee,
Und dass du atmest, sein Geschenk an dich. Du bist gewollt, kein Kind des Zufalls, keine Laune der Natur, (…) Du bist ein Gedanke Gottes, ein genialer noch dazu.“ (Du bist Du, von Jürgen Werth)

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SWR3 Gedanken

10FEB2023
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Ich habe eine außergewöhnliche Freundin. Marty ist 65 und eine echte Lebenskünstlerin. Sie hat viel Schweres erlebt und ist trotzdem eine unerschütterliche Optimistin. Marty macht keine To – do- Listen. Nein, ihre Listen sind: „I-want-to“ - Listen. „Ich-will“ – Listen. Dort steht alles drauf, was sie machen will – nicht das, was sie machen muss. Für Marty bedeutet das Leben eine unendliche Fülle an Möglichkeiten und Chancen etwas lernen zu dürfen. Im letzten Jahr hat sie eine Europareise gemacht und hat mir bei ihrer Rückkehr stolz ihre neue: „I-want-to“ -Liste gezeigt. Dort stand: Ich will:

  • italienisch lernen
  • einen Philosophiekurs besuchen
  • eine Vollautomatische Kaffeemaschine für guten Kaffee kaufen
  • Handstand lernen und Einradfahren lernen
  • Eine Mundharmonika besorgen
  • Den Text von „Ice Ice Baby“ auswendig können
  • Trauben mit dem Mund auffangen üben
  • Mich bei Instagramm anmelden
  • Eine Glocke an meiner Wohnungstür anbringen
  • Mich selbst täglich ehren
  • Eine Outdoordusche in meinen Garten installieren (und)
  • Tintenfisch zur Perfektion zubereiten können

Eine Liste voll schöner Dinge. Kleiner und großer. Solche, die man gleich umsetzen kann und solche, die Planung brauchen. Das hilft sich aus den endlosen Pflichten der to-dos zu lösen. Denn das Leben ist ja so viel mehr als eine Aneinanderreihung von zu erledigenden Aufgaben. Und deshalb frage ich mich heute: was steht eigentlich auf meiner: „Ich-will“- Liste?

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SWR3 Gedanken

09FEB2023
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Lippenstiftbotschaften am Spiegel. Meine Mutter hat das immer gemacht: Wenn sie sich an etwas wirklich Dringendes, erinnern wollte, dann hat sie mit einem ihrer Pinkroten Lippenstifte auf ihren großen Badezimmerspiegel geschrieben.

„Freitag 11 Uhr, Zahnarzt“ oder „Frau So und So anrufen“. Und manchmal hat sie auch meinem Vater Liebes-Botschaften am Spiegel hinterlassen, dass er ja nicht vergisst, wie lieb sie ihn hat.

Der Blick in den Badezimmerspiegel ist ja meistens, der erste bewusste Blick am Morgen. Je älter ich werde, desto müder sehe ich aus: Mein Gesicht von der Nacht zerknautscht, um die Augen sowohl Brille, als auch dunkle Augenringe und die Haare – von denen will ich gar nicht erst reden. Mit der Zahnbürste im Mund gucke ich dann in dieses Spiegelbild. An Manchem Morgen muss ich darüber lachen - das ist dann ein guter Morgen. Aber es gibt auch andere Tage. Da hab´ ich weniger Humor. Da fällt es mir schwer gut zu finden, was ich da sehe. Das kommt besonders dann vor, wenn ich überarbeitet und unzufrieden mit mir selbst bin. Oder wenn ich mich einsam fühle und traurig bin, dass in meinem Bad - obwohl ich zwei Waschbecken habe - niemand neben mir steht.

Ich weiß mittlerweile, dass ich an solchen Tagen daran erinnert werden muss, dass ich ein wertvoller Mensch bin. Und so habe ich mir die Erinnerungsmethode meiner Mutter, zu eigen gemacht. Jede Woche schreibe ich mit leuchtend Pinkrotem Lippenstift einen Spruch, eine Liedzeile oder einen Bibelvers auf meinen Badezimmerspiegel.

Letzte Woche stand da: „Für mich soll´s rote Rosen regnen!“, von der Hildegard Knef. Und diese Woche steht da: „Mit meinem Gott kann ich über Mauern springen“ (Ps 18,30) Weil ich mich dringend erinnern will, dass mit Gott an meiner Seite alles zu schaffen ist!

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SWR3 Gedanken

08FEB2023
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„Du bist ja nur neidisch!“ Hat mir einmal eine Freundin vorgeworfen. Und ich erinnere mich, wie gekränkt ich damals gewesen bin. Mir Neid vorzuwerfen, das war wirklich das Schlimmste, was ich mir vorstellen konnte. Neid geht gar nicht. Da sind sich die meisten Menschen einig. Eine ganz und gar unbeliebte Emotion ist das. In der Katholischen Kirche ist Neid sogar eine Todsünde und in der Bibel steht an einer Stelle: „Denn wo Neid und Streit ist, da sind Unordnung und lauter böse Dinge.“ (Jak 3,16)

Nach dem Vorwurf meiner Freundin, habe ich mich intensiver mit diesem Gefühl auseinandergesetzt. Und mir ist bewusst geworden: sie hatte recht. Ich war neidisch auf sie gewesen. Und dann ist mir aufgefallen: Neid begleitet mich bereits mein ganzes Leben.

Schon als Kind, war ich auf meine kleine Schwester neidisch, bei der stets alles zu gelingen schien. Die, nie echte Sorgen in der Schule hatte. Die immer bei den Jungs beliebt gewesen ist. Damals hab´ ich ihr das nicht gegönnt. Immer habe ich mich mit ihr verglichen. Ich war wahrlich keine nette Schwester und habe immer wieder Gelegenheiten gesucht ihr eins auszuwischen oder sie bloß zustellen. Destruktiven Neid nennt man das. Das ist die Art von Neid, die zerstörerisch und ungut ist. Doch in der Zwischenzeit bin ich ja erwachsen geworden. Neid ist zwar geblieben, aber hat sich gewandelt. Ich kann mittlerweile zugeben, dass auch ich gerne hätte, was meine Schwester hat: Eine intakte Beziehung, eine Familie und fantastische Beine, um nur ein paar der Sachen zu nennen. Aber weil ich meine Schwester liebe, gönne ich ihr das alles.

Liebe ist quasi das erste Rezept gegen destruktiven Neid. Das andere ist, sich bewusst zu machen, welche Sehnsüchte hinter meinem Neid stecken und welche Wunden ich wohl noch aufzuarbeiten habe. Außerdem hilft es mir, wenn ich mit anderen darüber rede. „Bist Du auch neidisch auf dieses oder jenes?“ - schnell fällt mir auf: Neid ist ein ganz normales Gefühl. Wir müssen nur immer wieder lernen mit diesem Gefühl umzugehen. Damit wir niemandem schaden.

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SWR3 Gedanken

07FEB2023
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Pfarrer Sanmann ist ein Pfarrer wie aus dem Bilderbuch. Nicht nur, dass er aussieht wie ein Topmodel, nein er hat auch ein besonders großes Herz und viel Mitgefühl für die Menschen in seiner Gemeinde. Obwohl dieser Pfarrer aus der Serie „Sankt Maik“ eigentlich gar kein Pfarrer ist, sondern ein Trickbetrüger. Aufgrund eines dummen Zufalls war er in die Rolle eines Pfarrers geschlüpft und ist dann aus der Nummer nicht mehr herausgekommen. Und nun ist dieser Fake-Pfarrer ziemlich im Stress, denn er muss dringend an viel Geld kommen, das er dem Gangster Jurek schuldet. Aber während er also fieberhaft nach einer Lösung für sein Problem sucht, nimmt er sich immer wieder viel Zeit für seine Gemeindeglieder:

Er hilft dem Bankdirektor selbstbewusster zu werden, damit der seine Frau zurückerobern kann. Der ungewollt Schwangeren zeigt er neue Perspektiven und sie bekommt den Job als Pfarramtssekretärin. Er bewahrt einen Krebskranken vorm Selbstmord, schlichtet einen jahrelangen Familienstreit, und wickelt ein Findelbaby auf dem Altar in der Kirche. Skandalös, könnte man schreien! Aber dieser unechte Pfarrer zeigt echte Nächstenliebe.

Er redet so, dass ihn alle verstehen können. Verschnörkelte Kirchensprache kennt er nicht. Er ist so herrlich ehrlich in seiner eigentlichen Unehrlichkeit. Er ist überall dabei. Sogar Junggesellenabschiede feiert er mit.

Mit seiner liebevollen und unvoreingenommenen Art steckt er seine Leute vor Ort an. So sehr, dass in null Komma nix ein Gemeindefest mit Versteigerung und Spendensammlung organisiert werden kann, weil alle mit anpacken!

Die Serie zeigt, dass im größten Chaos, Gemeindeleben möglich ist und sogar Spaß machen kann! Weil hier jemand Kirche anders denkt und lebt. Und was wir noch lernen können vom falschen Pfarrer Sanmann: egal wie tief wir selbst im Dreck sitzen, es sich lohnt für andere da zu sein. Das ist echte Nächstenliebe.

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SWR3 Gedanken

06FEB2023
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Ich verbringe viel Zeit auf dem Friedhof. Als Pfarrerin, habe ich viele Menschen beerdigt und ihre Angehörigen begleitet. Abschiede sind traurig, und es sind so viele, dass ich mich an die meisten Namen gar nicht mehr erinnern kann. Und trotzdem ist von fast jeder Beerdigung etwas geblieben. Etwas das ich mitnehmen durfte. Ein Erbe, dass ich weitertrage.
Einmal zum Beispiel habe ich in einem Wohnzimmer ein beindruckendes schwarzweiß Bild von der Verstorbenen gesehen. Sie stand in einem Fischerkahn. Jung und selbstbewusst hat sie direkt in die Kamera geschaut. Ihren intensiven Blick, werde ich wohl nie vergessen. Als würde sie mir sagen wollen: "Es gibt nichts, was du nicht kannst!“

Ein anderes Mal, habe ich den Spruch eines verstorbenen Optimisten mit in meinen Alltag genommen: "Der Himmel ist blau.", hat er stets gesagt. Diese kurzen prägnanten Worte stärken mich immer wieder.

Neulich hat mich das Lieblingslied einer Verstorbenen besonders fröhlich gemacht und letztes Jahr habe ich die Frechheit eines Verstorbenen bewundert und mir vorgenommen in bestimmten Situationen ähnlich zu handeln.
Ich habe den meist erzählten Witz eines Komikers zu hören bekommen und Zeilen aus einem alten Liebesbrief haben mich zu Tränen gerührt.
Es ist so viel was ich anvertraut bekomme. Liebe. Schmerz. Selbstgeschriebene Gedichte. Bibelverse. Lebensgeschichten. Sorgen. Fotos. Lustige Erinnerungen. Ängste und Hoffnungen. Und immer bleibt eine Kleinigkeit bei mir und in mir.
Vieles bleibt in den Herzen der Angehörigen. Alles andere bleibt bei Gott. Die Namen zum Beispiel, die ich längst vergessen habe. In der Bibel heißt es nämlich: "Freut Euch, dass Eure Namen im Himmel geschrieben sind!" (Lk 10,20b)

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SWR3 Gedanken

05FEB2023
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Ich liebe Geburtstagseinladungen! Erstens weil ich diesen Geburtstag dann bestimmt nicht vergesse und zweitens, weil die Einladung bedeutet: „Hey ich mag dich. Ich möchte, dass du kommst und Zeit mit mir verbringst!“

Einer der schönsten Geburtstage, den ich je erlebt habe, war der 63. Geburtstag von Lisa. Ich hatte sie auf einer Pilgerreise in Nordspanien auf dem Camino de Santiago – dem Weg nach Santiago, kennengelernt. Lisa, eine taffe amerikanische Ärztin im Ruhestand, war es gewohnt Dinge einzufordern. Und so hatte sie auf dem Weg, alle Pilger, die sie mochte, mit folgenden Worten eingeladen: „Am 10. habe ich Geburtstag. Ich werde an dem Tag voraussichtlich im Örtchen Ponferrada sein. Come and bring a Skill“, sagte sie: Komm und bring eine Fähigkeit mit.“

Ja, auf so einem Pilgerweg, kann man keine großen Geschenke machen, denn alles, was man kauft, muss man schleppen. Doch Lisa hatte Geburtstag und wollte beschenkt werden. Und so haben wir uns am Abend ihres Ehrentages in einem kleinen spanischen Restaurant getroffen. Dreizehn Menschen, die sich ein paar Wochen zuvor noch nicht gekannt hatten. Ein paar Partyhütchen, einen kleinen Mandelkuchen und Smarties habe ich noch im Supermarkt des kleinen Ortes, ergattert. Und sonst waren da nur wir, mit unseren Skills für Lisa. Und was waren das für besondere Fähigkeiten: Die Erste von uns konnte alle Präsidenten Amerikas in Rekordzeit, aufsagen. Der Nächste hat ein altes Liebesgedicht auf Latein rezitiert. Eine andere hatte selbst etwas Rührendes gedichtet und die Jüngste hat mit ihrem Gesicht ganz erstaunliche Grimassen gezogen. Ich habe ein Gebet und einen Segen gesprochen. Außerdem haben wir an dem Abend ein französisches Lied gehört, eine Geheimsprache gelernt und die lustigste Pilgergeschichte ever gehört. Der Abend war gefüllt mit Lachen und Applaus. Es gibt Geschenke, die kann man nicht kaufen. Die muss man erleben und für sich einfordern!

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SWR3 Worte

17DEZ2022
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Worüber reden Männer und können sie auch anders? Darüber hat der ehemalige Anwalt und heutiger Dad-fluencer Sebastian Tigges nachgedacht und gibt auf Instagram seine Antwort:

 

Ich habe in meinem bisherigen Leben nicht viele Männer kennenlernen dürfen, mit denen ich in Gesprächen tiefer gehen konnte als Job, Geld, Frauen und Fußball. Über Frauen wurde nach meiner Erfahrung oft tendenziell abschätzig (…) und sexistisch gesprochen. Über den Job und das Geld definierte man sich. (…)

Ich wollte das alles nicht mehr haben - ich wollte wissen, was meine Freunde berührt, was sie traurig macht, was sie verletzt. (…) Ich wollte nie mehr wissen, wie geil die Karriere läuft, während zuhause die Frau ebendiese geopfert hat für das Kind, (…).

Ich habe großes Glück: alle meine Freunde sind dazu in der Lage, auch über diese Dinge zu sprechen. Und ich denke: alle Männer sind es. Also, go for it, Boys. Eure Frauen, Kinder und eure Freund*innen werden es euch danken.

 

Quelle:

Sebastian Tigges, @tigges

Sebastian Tigges (@tigges) • Instagram-Fotos und -Videos

https://www.instagram.com/p/Cfn9ypAsfNp/?utm_source=ig_web_copy_link

Post vom 05.07.2022

https://www.kirche-im-swr.de/?m=36707
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SWR3 Worte

16DEZ2022
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Vor Gott stehen und ihn um Segen bitten, das tut die Theologin und Slammerin Dr. Anne Helene Kratzert:

 

Ich will diesen Segen!
Der mich unendlich macht.
Der meine Stunden, Tage, Wochen und Jahre unendlich macht.
Der mein Leben in die Ewigkeit versenkt.
Der meine Hagar-Tränen in gläserne Gefäße lenkt,
meinen Luthernächten Frieden schenkt.

(…)
Der sagt: Ich werd's schon richten.
Den Segen, der meine Hände benetzt,
wenn ich sie hebe und
sage -
Als Bitte, mehr als Frage:
Segnest Du mich heute, Herr?
Die begrenzte Zahl meiner Tage?
Legst Du mich und meine Hände in die Hände der,
die vor mir gesegnet, nach mir gesegnet
Deinem Segen begegnet
Sind
Wie ich, dein Kind?

Quelle:

Dr. Anne Helene Kratzert, @a_ha_ka , "Von Hagar, Martin Luther und meiner Omi Ilse".

Anne Helene Kratzert (@a_ha_ka) • Instagram-Fotos und -Videos

https://www.instagram.com/p/Cknh3FttD5D/?utm_source=ig_web_copy_link

Post vom 06.11.22

https://www.kirche-im-swr.de/?m=36706
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SWR3 Worte

15DEZ2022
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Maike ist angehende Pfarrerin. Auf Instagram erzählt sie unter dem Namen @ja.und.amen wie das früher für sie war, mit der Kirche und wie es heute ist:

Kirche war kein Zuhause für mich.
Hab mich so oft fremd gefühlt.

Hab nichts verstanden. (…) Gehörte nicht dazu.

(…)
Und irgendwas hat doch mein Herz berührt. (…)
In den Worten.
In den Kirchgebäuden.
In den Ritualen.
In den Menschen.
Irgendwas hat mich nicht losgelassen.
Gott* hat mich nicht losgelassen.

Und jetzt, jetzt sitze ich hier. In der Kirche. Auf einer Bank. Lache. Rede. Arbeite. Lebe. Bete. Mit vollem Herzen. Und vielen Schmerzen.
Sitze jetzt hier zwischen Fremdheit und schon Vertrautheit.
Und bleibe.
(…)
Mache die Türen weit auf.
Und schmeiß die Schlüssel weg.
Spreche weiter meine Sprache.
Und lerne eine neue.
Puste hier und da den Staub fort (…) Und dann häng ich ne Diskokugel auf.

Und baue weiter - im flimmernden Licht, zwischen Fremdheit und schon Vertrautheit an einem Zuhause für dich und mich.

Quelle:

Maike Schöfer, @ja.und.amen

Maike [sie/ihr] (@ja.und.amen) • Instagram-Fotos und -Videos

https://www.instagram.com/p/ClORI0jNNoR/?utm_source=ig_web_copy_link

Post vom 21.11.22

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