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SWR3 Gedanken
Ich bin der größte Fan unserer Grundschule. Genauer gesagt bin ich Fan der Lehrerinnen dort. Ich bewundere diese Frauen. Aber nicht dafür, dass sie so gut Mathe oder Deutsch unterrichten, sondern wegen was anderem: Sophia zum Beispiel hat Leidenschaft ohne Ende. Wenn sie mit den hundert Kindern an unserer Dorfschule eine Aufführung vorbereitet, dann kann ich nicht fassen, was diese Frau alles auf die Beine stellt. Da sind perfekte Kostüme, sie schreibt Noten um und ermutigt immer wieder diejenigen, die sich noch nicht so trauen.
Oder Miriam. Sie hat eine super Augenhöhe mit den Kindern. Wenn sie mit meiner Tochter spricht, dann nimmt sie sie ernst und traut ihr was zu. So hat sie meiner Tochter schon viel Selbstvertrauen gegeben.
Und dann wären da noch Dorothea mit ihrer klaren Art, Beate, die immer den Überblick bewahrt und Alwina mit ihrer Engelsgeduld.
Ich ziehe meinen Hut vor diesen Frauen. Und natürlich auch vor ihren männlichen Kollegen, die so unermüdlich ihre Arbeit leisten. Nur deswegen können Kinder lernen, was außer Mathe und Deutsch vor allem wichtig ist: das, was zwischenmenschlich passiert, dass man aufeinander achtet und füreinander einsteht. Dass man sagen kann, wenn es einem nicht gut geht und dass man dann auch gehört wird. Das lässt im besten Fall jedes Kind wachsen – und das nicht nur an Körpergröße.
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Mathilde ist wie eine kleine Heilige in einem Hochhaus in Freiburg. In ihrer WG hat sie in den letzten zwanzig Jahren schon mit über dreißig obdachlosen Menschen zusammen gewohnt. Manche ihrer ehemaligen Mitbewohner sind mittlerweile gestorben, viele leben wieder auf der Straße, und ein paar wenige sind jetzt Mathildes Nachbarn im Hochhaus.
Wenn Mathilde auf die zwanzig Jahre in ihrer WG zurückschaut, bemerkt sie: „In der Sozialarbeit würde man sagen, die Erfolgsquote war ganz schlecht.“ Aber Mathilde ist das egal. Für sie ist nur wichtig, dass sie da ist, wenn jemand es alleine nicht schafft, und dass sie eben nicht wegschaut.
Mathilde macht das nicht allein, und sie macht das auch nicht einfach so. Jeden Tag meditiert sie, und sie tauscht sich mit Uli aus. Mathilde nennt ihn „Weggefährten“, denn die beiden leben gefühlt schon ewig zusammen in ihrer offenen Freiburger WG, in diesem Stadtteil, der so gar nicht schick ist.
Was mich an Mathilde so fasziniert: dass sie keine Berührungsängste hat. Sie packt einfach an, lässt die Leute aber auch frei.
Für Mathilde ist ihr Glaube wichtig. Sie fühlt sich Gott nahe, wenn sie meditiert zum Beispiel, aber oft auch einfach so, wenn sie bei den Menschen ist. Uli und sie haben jetzt ein neues Projekt begonnen. Es heißt „Stadtkloster im Hochhaus“. Dazu bieten sie Gebetszeiten an oder sie Starten Aktionen direkt bei ihrem Hochhaus.
Dazu passt, was Mathilde noch sagt: „Dass wir an Gott glauben, löst an sich keine Probleme, aber es hilft, dass wir füreinander da sein können und dass wir die Zeit zusammen durchstehen.“
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Dieser eine kurze Clip im Netz hat mir die Augen geöffnet. Der Clip heißt „Ich hatte einen schwarzen Hund“, und er ist im Stil eines Kinderbuchs gestaltet. Die Zeichnungen sind einfach. Immer sind ein Mann und ein Hund abgebildet. Auf einem Bild steht der Mann scheinbar selbstbewusst im Türrahmen und unterhält sich mit seinem Chef. Er will den Hund verbergen, aber das Tier schaut so riesig durch den Türrahmen, dass man es einfach nicht übersehen kann. Auf einem anderen Bild ist der Hund kleiner, aber er sitzt im Gehirn des Mannes. Er bestimmt sein ganzes Denken.
Der schwarze Hund steht für Depressionen – eine wahnsinnig verbreitete Krankheit. Das Video soll helfen, dass Angehörige diese Krankheit ein bisschen verstehen, und dass Erkrankte ermutigt werden. Deswegen endet das Video auch so: Da hat der Mann den Hund an der Leine und gibt Kommandos. Und auf einem anderen Bild ist der Hund sogar so klein, dass er in die Handfläche des Mannes passt, und der Mann schaut ihn offen und mutig an.
Wann der Hund, oder eben die Krankheit jemanden besucht, dafür gibt es keinen bestimmten Grund. Und wenn der Hund dann da ist, dann kann es sein, er liegt mal brav in der Ecke, aber in schlimmen Zeiten sitzt er überall.
Im Clip heißt es dazu: „Der schwarze Hund wird vielleicht immer ein Teil meines Lebens sein, aber er wird nicht mehr die Bestie sein, die er war. Wir haben einen Vertrag geschlossen: Ich habe mich informiert, bin geduldig und bin diszipliniert.“
Und genau das habe ich in diesem Clip verstanden: dass auch der schlimmste schwarze Hund gezähmt werden kann.
https://www.kirche-im-swr.de/?m=40531SWR3 Gedanken
Mein Mann ist Seelsorger im Europapark. Er hält Taufen und Hochzeiten und ist für die Leute da, die dort arbeiten. Jetzt ist in seinem Job auf einmal eine heikle Frage aufgetaucht: Ein Mann hat ihn gefragt: „Was sagt ihr als Christen eigentlich zur neuen Geisterbahn? Findet ihr die Angstmache und den ganzen Grusel-Kick okay?“
Als mir mein Mann das erzählt hat, war ich auf seine Antwort gespannt. Und ich fand sie ganz gut. Er hat geantwortet: „Wir von der Kirche sind Gäste im Park, wir bestimmen nicht das Programm. Und wir respektieren was Leute mögen und was nicht.“ Und weiter hat er gemeint: „Ich persönlich habe mich noch nie für Gruselsachen interessiert. Aber Nervenkitzel, Spannung und Geheimnisse gehören schon zum Menschsein dazu.“
Mir ist es eigentlich ziemlich egal, ob jemand in die Geisterbahn reingeht oder nicht. Die Frage, die dahinter steckt, entscheidet sich im echten Leben: Gebe ich dem wirklich Bösen eine Chance oder nicht? Ich meine das ganz konkret. Es gibt ja diese eisigen Blicke, die einen fast umhauen können. Oder wenn einem jemand fies in den Rücken fällt, das ist auch grauenhaft. Ganz zu schweigen davon, wenn Menschen ganz bewusst mit der Angst spielen oder Druck aufbauen, und ich steh nur daneben, wie so eine reglose Puppe in der Geisterbahn.
Mein Mann und ich sind uns einig: wenn wir uns entscheiden könnten zwischen dem Bösen in der Geisterbahn oder im echten Leben. Dann auf jeden Fall lieber in der Geisterbahn!
https://www.kirche-im-swr.de/?m=40530SWR3 Gedanken
Kann trauern gut tun? Anja sagt: „Ja, auf jeden Fall.“
Anja arbeitet ehrenamtlich beim Karlsruher Verein „Arbeitskreis Leben“. An diesen Verein können sich alle wenden, die gerade in einer Krise stecken, die Suizidgedanken mit sich rumtragen oder die einen Menschen durch Suizid verloren haben.
Vor einiger Zeit hat Anja als ehrenamtliche Krisen- und Trauerbegleiterin eine Gruppe besucht. Alle Acht haben ihren Bruder verloren, und alle durch Suizid. Das ist so eine besondere Situation, aber Anja konnte diesen Frauen helfen.
Die Acht haben Anja zu einer Videokonferenz eingeladen, und da hat sie ihnen vieles einfach noch einmal erklärt. Sie hat gesagt: „Die Fragen und Schuldgefühle, die ihr habt, die darf euch niemand weg reden. Das sind eure echten Gefühle, sie sind wirklich da.“ Und dann hat Anja den Frauen auch erklärt, welche typischen Phasen es gibt, wenn jemand einen Suizid plant. So konnten die acht Frauen begreifen: „Ich bin nicht schuld, dass es so gekommen ist. Das war typisch für diese eine traurige Phase. Ich konnte einfach nicht erkennen, wie schlecht es meinem Bruder wirklich gegangen ist. Auch wenn es mir jetzt so sehr weh tut.“
Die Gruppe trifft sich auch ohne Anja wieder. Sie reden miteinander und halten sich einfach aus. Das ist so wichtig, denn wenn jemand aus der Familie sich das Leben nimmt, dann wird der Freundeskreis mit der Zeit meistens sehr klein.
Anja hat jeder der Frauen am Schluss noch dieses hier versichert: „Ich nehme dir deine Trauer nicht weg. Es dauert vielleicht ganz, ganz lange. Aber die Trauer gehört dir, und sie ist gut.“
https://www.kirche-im-swr.de/?m=40528SWR3 Gedanken
Schon seltsam: es ist so ein Mammutprojekt, und ich wusste bisher nichts davon. Ich kann es kaum fassen, denn die „Great Green Wall“ ist so gigantisch, die muss einfach jeder kennen.
Ganze elf Staaten beteiligen sich an der gigantischen „grünen Mauer“, die sich durch die afrikanische Sahelzone zieht. Schon seit 2007 haben die Menschen im Senegal, in Burkina Faso, im Sudan und in acht anderen Staaten begonnen, Bäume zu pflanzen. Das große Ziel ist, dass ein 8000 kilometerlanger Baumgürtel entsteht, der sich quer über den afrikanischen Kontinent zieht. Auf der offiziellen Website der „Great Green Wall“ heißt es: „So ein Weltwunder anzubauen, ist keine Selbstverständlichkeit.“ Aber dass es ein Wunder wird, wenn es klappt, das ist klar. Denn die „Green Wall“ kann ganz viel CO² binden, sie kann verhindern, dass sich die Wüste immer mehr ausbreitet und sie bringt Länder zusammen, die in Konflikten stehen.
Was dabei auch noch genial ist: dass die Leute vor Ort eingebunden sind. Sie pflanzen Bäume und sorgen sich um sie. Sie werden Ranger und kümmern sich um das Projekt.
Die grüne Mauer in Afrika ist weit weg, aber die ganze Welt hätte was davon, wenn die „Great Green Wall“ bis 2030 wirklich komplett steht. Ein bisschen was, kann auch ich dafür tun. Ich kann mich informieren, anderen davon erzählen, was spenden und mir klar machen: es ist möglich die Welt zu verändern. Im kleinen Stil auf jeden Fall, aber auch im Großen, mit der Great Green Wall!
https://www.kirche-im-swr.de/?m=40529SWR Kultur Lied zum Sonntag
1) Orgelmusik
Dieses Lied geht ans Maximum. Denn das „Großer Gott, wir loben dich“ strotzt nur so von der Überzeugung, dass Gott der Allergrößte ist. Dass er es immer schon war und für ewige Zeiten bleiben wird. Gott als Maximum, in jeder Kategorie.
2)
Großer Gott, wir loben dich;
Herr, wir preisen deine Stärke.
Vor dir neigt die Erde sich
und bewundert deine Werke.
wie du warst vor aller Zeit,
so bleibst du in Ewigkeit.
Ganze elf Strophen zählt dieses Lied. So als ob es sich selbst nicht an diesem einen Gedanken sattsingen könnte, dass alles, aber auch wirklich alles, Gott nur loben kann. Die Engel zum Beispiel, der Himmel und die Luft, alle möglichen Heiligen und die, die jetzt gerade leben. Weil Gott so groß ist, ist Loben einfach das Allerbeste.
3) Spieldosenmusik
Ehrlich gesagt bröckelt die Sicherheit dieses Liedes für mich. Ich zweifle daran, ob Gott wirklich für immer und ewig der Allergrößte ist. Ich zweifle nicht an ihm, aber an diesem Bild, das ich mir von ihm gemacht habe.
(während nächsten Abschnitt beginnt Musik 4)
Eine Kollegin hat mich darauf gebracht. Sie hat mich gefragt: „Wie wäre es, wenn Gott nicht der Größte und der Mächtigste ist? Was, wenn er eher so klein ist wie ein winziger Gedanke? Wenn Gott so klein ist, dass er überall dazwischen passt?“
Die Idee meiner Kollegin spricht mich inzwischen sehr an. Mich fasziniert dieser Gedanke, dass Gott vielleicht so winzig ist, dass er zum Beispiel zwischen zwei zündende Ideen passt, die ich gerade habe. Oder so klein, dass er sich verstecken kann in der Sehnsucht, die mich plötzlich packt.
Jahrelang habe ich so nicht gedacht. Aber eigentlich ist es doch naheliegend. Immerhin hat sich Gott ja auch sehr klein gemacht, als er in Jesus einmal in der Geschichte Mensch geworden ist.
Gott ist ganz sicher mit keinem Größenverhältnis zu fassen. Gott als der maximal Größte oder Gott als kleiner Gott. Vielleicht ist beides gleich falsch, oder gleich richtig.
Im katholischen Gotteslob steht unter den langen elf Strophen des Liedes ein einziger Satz. Da steht: „Glauben heißt: ich halte ein Leben lang aus, dass ich Gott niemals begreifen werde.“
In all den Gedankenspielen rund um Gott kann ich mich verlieren, denn ich werde wohl immer an Grenzen meiner Vorstellungskraft stoßen. Dann möchte ich weiter vertrauen, oder eben trotzdem an Gott festhalten. In der elften Strophe unseres Liedes ist dieses Vertrauen ganz eng mit einer Sehnsucht verknüpft: Dass Gott uns – trotz seiner Größe oder Winzigkeit – nicht allein lässt: „Auf dich hoffen wir allein: lass uns nicht verloren sein.“
5) Herr, erbarm, erbarme dich.
Lass uns deine Güte schauen;
deine Treue zeige sich, wie wir fest auf dich vertrauen.
Auf dich hoffen wir allein:
Lass uns nicht verloren sein.
1) Max Reger, Großer Gott wir loben dich op. 135a, Nr. 10 Rosalinde Haas, M0012586(AMS)
2) Das Solisten-Ensemble, Gerhard Schnitter, M0598485(AMS)
3) Polyphon-Spieldose, Großer Gott wir loben dich M0547004(AMS)
4) Großer Gott wir loben dich, German Songbook, Dieter Falk 0730780(AMS)
5) Großer Gott wir loben dich, Choral: gut!, Arno Schneider, Uwe Steinmetz, Lilienfelder Canotorei; Athesinus Consort Berlin; Klaus-Martin Bressgott, M0345565(AMS)
https://www.kirche-im-swr.de/?m=40534SWR3 Gedanken
Elli ist leidenschaftliche Eselmama und Martin Eselpapa. Jedes Jahr gehen die beiden zusammen mit ihren beiden Eseln auf Tour.
Diesen Sommer waren Elli und Martin eine Woche in Bayern unterwegs. Martin mit seinem großen Lederhut und Elli mit einer Muschelkette um den Hals, und beide einen Esel an der Seite. Ich kenne die beiden schon ein paar Jahre, und als ich Elli frage wie´s war, sagt sie: „Es war abenteuerlich.“
Und dann erzählt sie mir von zwei kleinen Abenteuern, aus denen ich sofort was für mich mitnehme. Erst mussten Martin und Elli auf einer Etappe einen riesen Umweg gehen. Da waren plötzlich Treppenstufen und die beiden Esel wollten die partout nicht hoch. Also mussten die vier umdrehen, es ging nicht anders. Und ein paar Tage später wären sie in einer Schlucht fast abgestürzt. Elli meint: „Das war heftig, aber wir wissen jetzt: wir müssen viel früher Stopp sagen und dann einen Schritt zurück.“
Ja, man muss nicht immer alles durchziehen, nur weil man es angefangen hat. Ehrgeiz ist ok, aber nicht, wenn man noch Verantwortung für andere trägt oder sich selbst in Gefahr bringt. Das merke ich mir von Elli und Martin: auch wenn ein Umweg anstrengend ist, man muss nicht immer alle Stufen hoch und wenn rechts und links zu viele Abgründe sind, dann ist der Weg eben nicht der Richtige.
Dann lieber die deutliche Ansage an alle: „Stopp“ und dann der besagte Schritt zurück. Kann sein, ich weiß noch nicht wie es weiter geht, aber dass ich anhalte, ist schon der Anfang für einen neuen Weg.
Verrückt, was man alles lernen kann, wenn man mit zwei Eseln unterwegs ist.
9.9.24 SWR3 Gedanken: R. Schneeberger, kath. „Great Green Wall“
Soundbett: 1
Titel: Great Green Wall
Teaser: Ein Weltwunder ist gerade in Arbeit.
Keywords: Klimaschutz, Umweltschutz, Afrika, GreatGreenWall
Manuskript:
Schon seltsam: es ist so ein Mammutprojekt, und ich wusste bisher nichts davon. Ich kann es kaum fassen, denn die „Great Green Wall“ ist so gigantisch, die muss einfach jeder kennen.
Ganze elf Staaten beteiligen sich an der gigantischen „grünen Mauer“, die sich durch die afrikanische Sahelzone zieht. Schon seit 2007 haben die Menschen im Senegal, in Burkina Faso, im Sudan und in acht anderen Staaten begonnen, Bäume zu pflanzen. Das große Ziel ist, dass ein 8000 kilometerlanger Baumgürtel entsteht, der sich quer über den afrikanischen Kontinent zieht. Auf der offiziellen Website der „Great Green Wall“ heißt es: „So ein Weltwunder anzubauen, ist keine Selbstverständlichkeit.“ Aber dass es ein Wunder wird, wenn es klappt, das ist klar. Denn die „Green Wall“ kann ganz viel CO² binden, sie kann verhindern, dass sich die Wüste immer mehr ausbreitet und sie bringt Länder zusammen, die in Konflikten stehen.
Was dabei auch noch genial ist: dass die Leute vor Ort eingebunden sind. Sie pflanzen Bäume und sorgen sich um sie. Sie werden Ranger und kümmern sich um das Projekt.
Die grüne Mauer in Afrika ist weit weg, aber die ganze Welt hätte was davon, wenn die „Great Green Wall“ bis 2030 wirklich komplett steht. Ein bisschen was, kann auch ich dafür tun. Ich kann mich informieren, anderen davon erzählen, was spenden und mir klar machen: es ist möglich die Welt zu verändern. Im kleinen Stil auf jeden Fall, aber auch im Großen, mit der Great Green Wall!
https://www.kirche-im-swr.de/?m=40527SWR3 Gedanken
Eigentlich geht es bei uns zuhause heute Abend klassisch zu. Erst schieben wir Pommes in den Ofen und dann schauen wir mit Radler und Limo das EM-Finale zusammen. In solchen Momenten erwische mich ab und zu bei einem verrückten Gedanken: Ich stelle mir vor, wie das wäre, wenn Jesus heute Abend mit auf der Couch sitzen würde. Neben meinem Mann und den Kindern.
Schon sehe ich ihn vor mir, und mir scheint, wir kennen uns schon ewig. Eine unserer Töchter sitzt bei ihm auf dem Schoß, und ab und zu steht er auf und füllt Chips wieder auf oder holt was zu trinken aus der Küche.
Jetzt zoome ich mich noch näher ran und will wissen: Hat Jesus eigentlich ein Fußball-Trikot an und eine Länderflagge auf die Backe geschminkt? Ja, aber Jesus ist Fan von den anderen. Das ist typisch für Jesus. Er ist schon immer gegen den Strom geschwommen und war für die, die weniger Unterstützung hatten.
Außerdem überlege ich mir: Würde Jesus das Spiel cool verfolgen oder würde er bei jedem Tor aufspringen und laut rummeckern, wenn der Schiedsrichter scheinbar falsch entschieden hat? Ich schätze mal, Jesus wäre leidenschaftlich dabei. Er wäre auf jeden Fall auf Gerechtigkeit aus, und bei irgendwelchen Gewaltattacken würde er eine Riesen-Wut kriegen.
Gleichzeitig weiß ich: Jesus würde sich über jeden Spieler freuen, der leidenschaftlich kämpft und ein weitsichtiger und fairer Teamplayer ist.
Und wenn die Verlierer es heute Abend schaffen am Ende stolz und voller Achtung vor den Siegern den Platz zu verlassen, dann kann ich mir so richtig vorstellen wie Jesus nickend anerkennt: „Nicht schlecht, genau nach meinem Geschmack!“
https://www.kirche-im-swr.de/?m=40270SWR Kultur Lied zum Sonntag
Ja, unser Lied zum Sonntag heute Morgen ist tatsächlich ein Geburtstagslied. „Wie schön, dass du geboren bist, wir hätten dich sonst sehr vermisst. Wie schön, dass wir beisammen sind, wir gratulieren dir, Geburtstagskind.“
Der Liedermacher Rolf Zuckowski selbst gibt zu, dass sein Lied paradox klingen kann. Denn wie kann man jemanden vermissen, wenn er nicht geboren wurde? Und gleichzeitig ist es ein wunderbares Kompliment, wenn mir jemand sagt: „Zum Glück bist du geboren, ich hätte dich sonst vermisst.“
Ich habe auch schon gehört wie Eltern nach der Geburt eines Kindes festgestellt haben: „Genau auf dich haben wir noch gewartet.“ Umso mehr kann es schmerzen, wenn man ein ganzes Leben lang einen Menschen vermisst, den es eben nicht gibt - einen Partner, ein Kind oder eine beste Freundin.
Das alles schwingt in diesem Lied zum Sonntag heute Morgen mit, auch wenn es wie ein einfaches Kinder-Geburtstagslied daherkommt und so harmlos klingt. Die, die das Lied singen zelebrieren ihre Dankbarkeit. Sie sind dankbar, dass dieser eine Mensch in ihrem Leben ist.
2) Wie schön, dass du geboren bist, wir hätten dich sonst sehr vermisst.
Wie schön, dass wir beisammen sind, wir gratulieren dir Geburtstagskind.
Klingt alles so fröhlich, aber leider gibt es auch viele Geburtstagskinder, bei denen ich nicht so einfach sagen kann, dass es schön ist, dass sie geboren wurden. Ich denke an einen Mann aus meinem Dorf, der seine Frau und seine Kinder ein Leben lang miserabel behandelt hat. Da kommt schnell so ein Gedanke wie: Wenn dieser Mensch erst gar nicht geboren worden wäre… Und natürlich denke ich auch an die üblen Machtmenschen, die so unendlich viel Leid verursacht haben und es immer noch tun. Diejenigen, die Kriege lostreten, die die Wahrheit verdrehen, die die Menschenwürde ignorieren.
Eigentlich ist jede Geburt ein Geschenk, eine Chance. Diese Chancen können sehr unterschiedlich sein, aber jeder Mensch hat die Aufgabe aus der Fülle an Möglichkeiten, die er oder sie zu Beginn seines Lebens erhalten hat, das Allerbeste zu machen.
3) Unsre guten Wünsche haben ihren Grund, bitte bleib noch lange glücklich und gesund.
Dich so froh zu sehen ist was uns gefällt, Tränen gibt es schon genug auf dieser Welt.
Wie schön, dass du geboren bist, wir hätten dich sonst sehr vermisst…
Jeder Geburtstag erinnert mich daran, mit wie vielen Möglichkeiten ich geboren wurde, und wie frei! Was da alles in meiner Wiege lag und wie viele Türen seitdem immer wieder offen stehen. Mit jedem Lebensjahr kommen wieder neue Chancen, wie ich meine Freiheit nutzen kann.
Und wenn ich mit meiner Familie schon bald wieder dieses Lied singe, weil eine unserer Töchter ihren Geburtstag feiert, dann denke ich auch noch an etwas anderes. Nämlich wie gut es ist, wenn es mir mit jedem Geburtstag mehr gelingt meine Töchter ein Stück mehr in ihre Freiheit zu entlassen. In ihre Freiheit, die sie mit ihrer Geburt geschenkt bekommen haben.
4) ...wir gratulieren dir Geburtstagskind, wir gratulieren dir Geburtstagskind.
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