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SWR3 Gedanken

10FEB2024
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Erst standen wir kurz da. Aber dann zogen wir schnell unsere Schuhe aus und gingen über den frisch gemähten, grünen Rasen – herrlich! Wir guckten uns Rosemaries Garten an und Rosemarie erzählte davon, was sie in ihrem Garten gelernt hat: Im Garten zu arbeiten, das hat etwas Mystisches. In einem Garten lernt man, die Natur zu beobachten.

Es geht um Vertrauen. Ich lege einen Samen in die dunkle Erde und dann kann man nur noch vertrauen: Es gibt ja keine Möglichkeit zu gucken, ob der kleine Samen sich gut entwickelt. Trotzdem muss ich einfach weiter machen: wässern und düngen. Pflanzen kann man halt zu nichts zwingen und man kann sie nicht zur Eile antreiben. Ich muss einfach das Vertrauen haben, dass da schon was wachsen wird!

Und was man im Garten noch entdecken kann: Es gibt keine Pflanzen, die 100 % perfekt sind. Hier ist ein verkrümmtes Blatt, dort hat ein Insekt ein Loch gemacht. Makel gehören einfach dazu und sie müssen nicht immer und unbedingt behoben werden, sie können einfach sein.

Und als letztes: Pflanzen sterben! Du kannst noch so vorsichtig und umsichtig sein, du kannst dich noch so sehr bemühen: manche Pflanzen werden von heute auf morgen braun ohne jeglichen Grund und werden wieder zu der Erde, aus der sie gekommen sind. Manche Sachen kann man einfach nicht retten. Im Garten enden Macht und Allmachtsphantasien von uns Menschen. Hier, im Garten können wir lernen, dass vieles im Leben außerhalb unseres Einflusses liegt.

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SWR3 Gedanken

09FEB2024
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Armut hat viele Gesichter, sagt man, und es stimmt ja auch:
Bei uns im Stadtteil dreht morgens immer ein älterer Herr die Runde mit seinem Fahrrad. Er sammelt die Flaschen ein, die die Menschen liegen lassen oder in die Gegend schmeißen. Wen er genug Geld zusammen hat, bekommt es der Enkel.

Christine ist eigentlich ganz zufrieden, hat einen Job und eine nette Chefin, bekommt den gesetzlich vorgeschriebenen Mindestlohn. Sie kommt über die Runden. Aber groß sparen ist nicht drin. Und es darf halt nichts Unvorhergesehenes dazwischenkommen. Sorge bereitet ihr das Auto. Sie braucht ein Auto für die Arbeit. Aber ihr Neffe, der ihr mit dem Auto hilft und es immer wieder repariert, hat gesagt, dass das nicht mehr lange gut laufen wird. Und dann?

Die Referendarin an unserer Grundschule macht sich gut. Schnell hat sie die Herzen der Kinder erobert, besonders das von Xenia. Vor ein paar Tagen hat Xenia ihre Hand genommen und ihr erzählt, dass sie morgen Geburtstag hat. Xenia hat von einem großen Geburtstagskuchen berichtet, den es geben wird, und von einem tollen Kinderfest.

Im Lehrerzimmer erzählte die Referendarin von Xenia. Die Klassenlehrerin schüttelte traurig den Kopf: „Davon träumt Xenia jedes Jahr. Aber es ist bei ihr Zuhause kein Geld für Kuchen und Feiern da.“ Die letzten Jahre hat sie, die Lehrerin, immer einen Kuchen mitgebracht. Damit Xenia wenigstens ein bisschen feiern kann. Die Referendarin und die Lehrerin gucken sich an. „Ich bringe morgen einen Kuchen mit“, sagt die Referendarin. Die Lehrerin lächelt: „Ich glaube, ich habe da noch ein paar Luftballons.“

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SWR3 Gedanken

08FEB2024
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„Tante, ich kann jetzt nicht“, erklärt mir mein kleiner Neffe, „ich bin traurig.“ Sagt es, stapft in sein Zimmer, setzt sich auf sein Bett und bespricht sich mit seinem Stoffhund. Ein, zwei Stunden später kommt er gut gelaunt auf den Balkon, schnappt sich ein Stück Melone und spuckt mit großer Freude die Kerne unten auf die Wiese.

Traurigsein kann so schön sein!

Ich denke an meine Jugend: wenn ich als Jugendliche traurig war, habe ich es regelrecht zelebriert, habe mich dramatisch zurückgezogen, Gedichte geschrieben und große Bilder gemalt.

Heutzutage habe ich gar keine Zeit mehr, einfach mal traurig zu sein. Ich befürchte, wenn ich mal sage: „Sorry, heute nicht, ich bin jetzt mal kurz traurig.“ Meine Familie würde schon mal Depression googeln. Freunde würden fragen, ob ich Burnout hätte.

Und wehe, es weint mal jemand offen irgendwo…
Dabei hatten und haben wir ja durchaus Grund, auch mal traurig zu sein.
Es gab und gibt traurige Momente im Leben: Verletzungen, Trennungen, Menschen, die einem nahe standen, die gestorben sind.

Ich gehöre ja auch zu den Menschen, die weinen, wenn sie einen schönen Film sehen. Hilflos-traurig macht mich auch, wenn ich mitbekomme, wie Menschen anderen Menschen und Lebewesen weh tun.
Egal, warum. Ich denke, wir sollten hin und wieder traurig sein dürfen. Das ist wichtig, weil es zum Menschsein gehört, weil das Leben manchmal traurig ist. Wir sollten der Traurigkeit wieder ein bisschen mehr Raum geben in unserem Leben.

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SWR3 Gedanken

07FEB2024
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Das Leben ist anstrengend. Ich weiß gar nicht: war das Leben schon immer anstrengend oder ist es erst in den letzten Jahren anstrengend geworden? Arbeiten, Haushalt, ein bisschen Zeit für Freunde – zu mehr kommt man fast gar nicht, zu mehr ist keine Zeit, anstrengend.

Dabei wird in jeder psychologischen Untersuchung, jeder soziologischen Umfrage, jedem sozialen Statement betont, wie gut es uns Menschen tut, wenn wir uns engagieren. Aber woher die Zeit nehmen und beim THW, beim Rotkreuz oder sonstwo zu helfen, im Sportverein die Kindergruppe zu trainieren oder im Kirchenchor zu singen? Keine Zeit, zu anstrengend.

Es ist einfacher, die Ohren und Augen zu verschließen vor den anderen und letztendlich ja auch vor sich selbst – denn sich sozial engagieren, hilft anderen und tut eben auch einem selbst gut. So einfach.

Es ist auch anstrengend, eine Meinung zu haben, geschweige denn, gar eine politische Meinung! Da ist es einfacher, den Mund zu halten, stumm, nichts sagen. Und denen die Debatte und das Stimmungsbild zu überlassen, die laut schreien, die herrlich vereinfachen, wo die Realität erschreckend kompliziert und vielschichtig ist.

In der Bibel steht, wer Jesus war: „Wie gut ist alles, was er getan hat. Er macht, dass die Tauben hören und dass die Stummen reden können.“ (Mk 7,37)

Manchmal wünschte ich, es wäre so einfach: Gott schickt einen Propheten oder den Heiligen Geist oder halt nochmal Jesus. Und Gott hilft, dass wir wieder auf uns und unsere Mitmenschen hören und uns engagieren und helfen, wo ‚Not am Mann‘ ist. Und Gott hilft, dass wir wieder reden: eine Meinung haben und sie vertreten. Zum Wohle aller! - Es wäre so einfach! Oder ist es sogar einfach?

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SWR3 Gedanken

06FEB2024
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Wir müssen über sexualisierte Gewalt sprechen. Nicht, dass mir das Freude bereitet. Was Menschen anderen Menschen antun, erfüllt mich mit blankem Entsetzen, ich verstehe es einfach nicht. Aber ich weiß:

  • statistisch gesehen, sitzen auch in meinem Reli-Unterricht Kinder, die von Vätern und Onkels sexuell missbraucht werden;
  • wachsen meine jugendlichen Konfirmandinnen und Konfirmanden in einer Gesellschaft auf, in der ihre heranwachsenden Körper dauernd und überall beurteilt werden;
  • erfahren meine jungen Mitarbeitenden in der Gemeinde, in Klubs und Vereinen, auf Veranstaltungen und Freizeiten, in den social medias abwertende Blicke, gemeine Kommentare.

In seelsorgerlichen Gesprächen wird mir verschämt von Gewalt in der Ehe erzählt. Und in meiner Kirche und in Einrichtungen für Menschen mit Behinderungen oder Seniorenzentren gibt es übergriffiges Verhalten.

Und genau deswegen kämpfe ich.
Ich kämpfe dafür, dass meine Kirchengemeinde ein Ort ist, an dem sich alle wohl fühlen und keiner Angst hat.
Ich kämpfe für eine Kirche, die Gewalterfahrungen - auch in den eigenen Reihen - offen anspricht und zum Wohle aller gut reagiert.
Ich kämpfe für eine Gesellschaft, in der man aufeinander achtet, Unrecht und Gewalt sieht und hilft.

Und deswegen bete ich zu Gott:

Dass Gott Kraft und Stärke gibt, Nein zu sagen und Stopp.
Dass Gott Mut gibt, Unrecht anzusprechen.
Dass Gott uns hilft, das Richtige zu tun. Auch wenn es unbequem ist.

Wir müssen über sexualisierte Gewalt sprechen. Denn das geht in Gottes Namen gar nicht.

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SWR3 Gedanken

05FEB2024
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Oh, so schön! Die beiden schreiten Hand in Hand durch unsere Kirche. Sie in einem so schönen Brautkleid, er in einem nicht minder schönen Anzug. Die Gemeinde erhebt sich, alle Augen sind auf die beiden gerichtet, die Band spielt und die beiden strahlen – der schönste Augenblick überhaupt!

Und ich, ich freue mich auch! Ich mache gerne Trauungen. Unter Pfarrkollegen werden manchmal die Augen gerollt: Trauungen sind so anstrengend geworden – jede muss etwas besonders Besonderes sein… Wobei ich denke: Ist doch auch so - jede Trauung ist schon etwas Besonderes, wenn zwei Menschen beschließen, gemeinsam Zukunft zu wagen.

Nach meiner Erfahrung als Pfarrerin gibt es drei Dinge, die wichtig für ein gemeinsames Leben sind. Plus einen Joker.

Erstens: Es ist wichtig, dass der Partner nicht nur Partner, sondern auch Freund ist. Ein Freund, der gerade in stressigen Tagen nicht verzagt und die Nerven behält.
Zweitens: sich zuhören können. Dem anderen zuhören können, die Bedürfnisse des anderen wahrnehmen.
Und drittens: sich richtig streiten können. Nicht immer Recht behalten wollen, den anderen trotz aller Meinungsverschiedenheiten respektieren und akzeptieren.
Und der Joker? Na, der Humor! Sich hin und wieder zulächeln, gemeinsam kichern, miteinander lachen. Über einen Witz, über eine Situation, über sich selbst.

Und der Rest? Denn ja, wir haben ja nicht alles unter Kontrolle, vieles entzieht sich unserem Einfluss. Dafür ist Gott – und unsere Freunde und vielleicht die Gemeinde da. In der Trauung bitten wir Gott um seinen Segen für das Paar, für die Träume, Hoffnungen, Wünsche. Wir, wir sollen uns bemühen und das Beste geben, aber Gott ist gerade dann da, wenn es nicht gut läuft. Darauf vertrauen wir.

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SWR3 Gedanken

04FEB2024
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„Fürchte dich nicht!“ – wenn Gott oder seine Engel Menschen begegnen, sind das meistens die ersten Worte. Zumindest nach der Bibel.

„Fürchte dich nicht!“ Man könnte den Eindruck haben, dass Gott denkt, wir Menschen brauchen erst einmal ein Mutmachwort gegen die Angst.

Und auch Jesus ist dieser Überzeugung. Im Gespräch mit seinen Jüngern sagt er „In der Welt habt ihr Angst.“ Und in der Tat, damals, als die Bibel entstand, hatten die Menschen allen Grund dazu, Angst zu haben: Sie waren dem Wetter und den Naturgewalten viel mehr als wir heute ausgeliefert und konnten damals fast täglich spüren, wie bedürftig und begrenzt sie waren – das kann einem ganz schön Angst machen. Ein Sommer mit wenig Regen bedeutete Hunger für einen großen Teil der Bevölkerung.

Seitdem hat sich viel verändert und es ist eine Menge passiert. Wir haben große Teile der Welt und unseres Lebens unter Kontrolle gebracht. Eins aber ist geblieben: die Angst. Wir fürchten uns immer noch vor realen Gefahren genauso wie vor eingebildeten oder gar eingeredeten Gefahren.

Aber der Satz von Jesus geht noch weiter: „In der Welt habt ihr Angst“ – ja, das stimmt bis heute – „aber seid getrost, ich habe die Welt überwunden.“ (Joh 16,33) Soll heißen: Gott ist größer als diese Welt. Gott ist größer als alle unsere Ängste und Sorgen.

Für mich ist der Glaube an einen Gott, der größer ist als meine Ängste und Sorgen, beruhigend. Denn damit stehen nicht (mehr) meine Ängste und Sorgen im Mittelpunkt und werden übergroß in meinem Leben – sondern Gott. Ein Gott, der uns immer wieder Mut machen will. Fürchte dich nicht. Das gilt.

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SWR3 Gedanken

02DEZ2023
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Ich hab gedacht, ich trau meinen Augen nicht, als ich das las. Wegen „anstößiger und gewaltsamer Inhalte“ hat ein Schulbezirk im US-Bundesstaat Utah die Bibel aus Grund- und Mittelschulen verbannt.

Und ich denke: natürlich, in der Bibel kommt der Mensch vor, so wie er ist – mit seinen erstaunlich guten Seiten, seiner Mitmenschlichkeit, Kreativität und Liebe; aber halt auch mit seinen nicht so guten Seiten: Gewalt in all seinen Facetten. Ehrlich gesagt, finde ich die Bibel gerade deshalb so gut und weise: Die Bibel ist ehrlich, realistisch, schonungslos. So wie wir Menschen, so wie das Leben.

Das Argument derjenigen, die die Bibel aus den Schulen verbannt haben, lautet: Besonders Kinder müssen vor der Gewalt in der Bibel geschützt werden. Nun ist mein Eindruck eher: Kinder sind nicht naiv, Kinder erfahren sehr schnell, dass es Ungerechtigkeiten, Neid und Eifersucht gibt, Gewalt und Tod. Da hilft es niemandem, wenn nur über den „lieben Gott“ oder den „freundlichen Jesus“ gesprochen wird.

Ich glaube eher, dass wir Erwachsenen ein Problem haben, nicht die Kinder: unser Schweigen, unsere Sprachlosigkeit, unsere Hilflosigkeit. Ich glaube, wir Erwachsenen müssen wieder lernen, auch über die unschönen Seiten von uns Menschen und des Lebens zu reden. Und DA kann die Bibel eine große Hilfe sein. Zumal die Bibel - bei allem Realismus - an der Hoffnung festhält: ja, wir Menschen sind so, ja, das Leben ist so, aber da gibt es einen, der an uns glaubt, der glaubt, dass wir besser sind.

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SWR3 Gedanken

30NOV2023
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Gott freut sich, wenn wir uns freuen; Gott ist glücklich, wenn wir glücklich sind – und wenn wir uns am Glück anderer freuen. Davon bin ich überzeugt!

Ich bin glücklich, weil meine Nichte ihre Ausbildung erfolgreich abgeschlossen hat! Sie ist jetzt ganz offiziell Pflegefachkraft. Ich hoffe, ihre Freude am Beruf wird ihr noch lange erhalten bleiben.

Ich bin glücklich, also meine Freundin Kerstin hatte diese nicht so schöne Beziehung, dann die nicht so schöne Trennung – und jetzt hat sie Felix kennengelernt. Felix macht sie glücklich. Und ich bin glücklich, weil die beiden glücklich sind.

Ich bin glücklich. Klar, es braucht ein paar Voraussetzungen, um glücklich zu sein: ein Dach über dem Kopf und etwas Gutes zu essen, eine Familie und/oder gute Freunde, eine Tätigkeit, die dem Leben Sinn gibt: einen guten Beruf, ehrenamtliches Engagement oder ein Hobby.

Darüber hinaus können wir aber auch selbst einiges für unser Glück tun: häufiger mal dankbar sein zum Beispiel oder ganz einfach: sich regelmäßig in der frischen Luft bewegen. Und - uns über das Glück anderer freuen!

In der Bibel steht: „Glücklich seid ihr.“ (Mt 5,11a). Ich bin glücklich, weil ich einem Gott vertraue, der es gut mit mir meint, der an meiner Seite ist, wenn das Leben manchmal nicht so recht glückt, und der sich freut, wenn ich glücklich bin. Und andere auch. 

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SWR3 Gedanken

29NOV2023
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„Eigentlich sollten wir doch unserem Körper gegenüber dankbar sein. Ich meine, unsere Körper haben uns bis hierher immer treu begleitet, ohne größere Probleme.“ Das meinte Michaela vor kurzem, als wir Freundinnen bei Kaffee und Tee zusammensaßen.

„Du hast gut reden“, platzt es auf einmal aus Kerstin heraus, „aber ich mag ihn nicht, meinen Körper: guck Dir doch mal meinen Speckbauch an und die ganzen Falten, die auf einmal immer mehr werden, und wenn ich ein graues Haar rauszupfe, habe ich den Eindruck, dass gleich drei nachwachsen…“
Eva ist empört: „Aber letztens hast Du gesagt, dass mir meine weiße Haarsträhne gut steht!“
„Und zu mir hast Du gesagt, dass mich meine paar Kilo mehr sympathischer machen!“, sagt Patrizia.
„Jaaa“, sagt Kerstin, „bei Euch sieht es ja auch gut aus, aber bei mir…“
„Vielleicht sollten wir nicht nur dankbar unserem Körper gegenüber sein, sondern auch freundlicher?“ meint Eva.
„Mein Körper, meine Freundin“, sagt Michaela, „ja, vielleicht sollten wir unseren Körper wie eine gute Freundin behandeln. Uns selbst so behandeln, wie man die Menschen, die einem am Herzen liegen, behandelt!“
„Einfacher gesagt, als getan“, wendet Kerstin ein.
„Vielleicht können wir da ja auch helfen, wir, als Freundinnen: uns daran immer wieder erinnern, dass wir auch nett uns selbst gegenüber sein sollten“, schlägt Eva vor.
„Auf unsere treuen Körper!“, ruft Michaela. Und so langsam ist auch Kerstin überzeugt. Und wir stoßen mit unseren Tee- und Kaffeetassen aufeinander an: „Auf uns - und auf unsere Körper!“

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