Anstöße SWR1 BW / Morgengedanken SWR4 BW

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„Glaube macht die Welt schöner als sie ohne ihn wäre" - der Schriftsteller Martin Walser ( geb. 1927) hat das gesagt. Mir gefällt das und ich habe mir so meine eigenen Gedanken dazu gemacht. Ich denke an die Schönheit der Natur, die unzähligen Arten von Tieren und Pflanzen, die kleinen Seen und die großen Meere. Ich denke aber auch an die unglaublichen Zerstörungskräfte des Menschen: rücksichtsloses und profitsüchtiges Verhalten fügt den Tieren unsägliche Leiden zu. Täglich sterben viele Arten aus. Die Ölpest im Golf von Mexiko ist eine ganz furchtbare, durch Menschen verursachte Katastrophe. Ihre langfristigen Folgen sind nicht abzusehen. Und zum Klimawandel, der immer spürbarer wird, scheint  vielen Staatsleuten und Politikern nicht allzu viel einzufallen. Und das war es dann irgendwann einmal? Nein, ich möchte mich damit nicht abfinden. Gott sei Dank gibt es heute ein sensibleres Bewusstsein dafür, die Schöpfung zu bewahren, als früher. Viele gute Ideen und Projekte von einzelnen und Umweltorganisationen lassen hoffen. Für mich ist auch wichtig, was in der Bibel steht, dass „ die gesamte Schöpfung bis zum heutigen Tag seufzt und nach Erlösung schreit." (Römer 8,22-27)  Und ich glaube, dass Gott dieses Schreien nicht überhört. Dass er einmal selber alles zum Guten lenken wird. Vor allem das beschäftigt mich: Die Geburt eines Kindes ist und bleibt ein Wunder. Aber für längst nicht alle Kinder sind die Weichen gestellt in ein glückliches und erfülltes Leben. Bei uns und in den Armenhäusern der Welt. Für unzählige bedeutet auf Erden sein: hungern und krank sein, ausgebeutet und missbraucht werden, keine Chance auf  Bildung und  Beruf haben. Es ist ermutigend, wie viele Hilfsorganisationen weltweit engagiert sind, um dieses Elend - wo immer es geht - zu lindern. Auf dem Weg dorthin ist mir die Verheißung Gottes wichtig, wie sie in der Bibel steht: „Seht, ich mache alles neu!" (Offenbarung 21,5)  „Glaube macht die Welt schöner als sie ohne ihn wäre" - dieser Spruch von Martin Walser heißt für mich nicht, die Augen vor der Wirklichkeit zu schließen oder mich auf bessere Zeiten vertrösten zu lassen. Der Glaube lässt mich die Wirklichkeit sehen und immer wieder aushalten. Er ermutigt mich mitzuhelfen, damit die Welt etwas leid-freier wird. Und er gibt mir die Hoffnung, dass Gott einmal alles zum Guten führt, alle Tränen trocknet und alle Wunden heilt. Die Bibel hat dafür ein schönes Bild, wenn sie von „einem neuen Himmel und einer neuen Erde" spricht. (Offenbarung 21,1)

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