SWR3 Gedanken

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Ein neuer Freizeitpark soll im Raum Heidelberg entstehen, über 50 Hektar groß. Der Name: Genesis Land. Hat nichts mit der gleichnamigen Band zu tun, sondern mit dem ersten Buch der Bibel, dem Buch Genesis.
Hauptattraktion: Ein 150 Meter langes Holzschiff, die Arche Noah. Aber auch der Paradiesgarten soll nachgebildet werden in einem Gewächshaus mit subtropischem Klima. Ferner noch der Turm von Babel, ein Sintflut- und ein Endzeit-Pavillion und noch weitere Orte und Events aus der Bibel.
Die Macher des Genesis Land haben sich ganz schön was einfallen lassen. Und eigentlich müssten die Kirchen und die Region Heidelberg begeistert sein. Sie sind es aber nicht. Sie wollen Genesis Land sogar verhindern. Grund dafür ist die Weltanschauung, die hinter dem Konzept steckt. Die Park-Macher sagen nämlich: „Das Konzept setzt voraus, dass die biblischen Berichte historisch wahr sind.“
Die Kritiker wollen bestimmt nicht bezweifeln, dass die Bibel voller Wahrheit steckt. Aber eben nicht historische Wahrheit, wie sie der Park vermittelt. Wir Christen glauben, dass die Arche Noah, der Paradiesgarten und die Erschaffung der Welt Sinnbilder sind. Die Bibel will die Welt nicht beschreiben, sondern deuten.
Die biblischen Schöpfungsgeschichten zum Beispiel. Sie wollen uns vielleicht sagen: Unser Gott ist so großartig, dass er aus dem Nichts etwas erschaffen hat, das sich selbst weiterentwickeln kann. Wir Christen glauben daran, dass Gott dabei auf unserer Seite steht. Er will, dass seine Schöpfung gelingt.
Ein kirchlicher Vertreter sagt deshalb zum geplanten Genesis Land: „Ein solches Projekt steht uns bei der Vermittlung des Glaubens nur im Weg.“
Falls der Freizeitpark doch einmal verwirklicht werden sollte, dann hoffe ich eines: dass Menschen nicht dorthin gehen, um Beweise zu suchen für allzu wörtlich verstandene Bibeltexte. Sondern dass sie dorthin gehen, um Achterbahn zu fahren und etwas Spaß zu haben.
https://www.kirche-im-swr.de/?m=4197
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