SWR3 Gedanken

14MAI2024
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Einer dieser Internetfunde – ich muss lachen, als ich das Bild entdecke – und bleibe daran hängen. Zu sehen: ein Gully. Auf einer Straße. So einer mit vielen Rillen. Längs nebeneinander. Darin – akkurat nebeneinander aufgereiht: Teller. Passen perfekt in jede Gullyrille. Wie in so einem Abtropfgestell an der Spüle daheim. Nur – eben mitten auf der Straße.

Unter diesem Bild steht ein Spruch: „Nur weil Du einfach hineinpasst, heißt das nicht, dass Du am richtigen Ort, an der richtigen Stelle bist.“

Eine gute Erinnerung, finde ich. Denn manchmal lebt man das eigene Leben einfach immer so weiter, Tag für Tag, Jahr für Jahr. Und irgendwie passt man hinein. Irgendwie hat man seinen Platz gefunden. Aber – ist man dann trotzdem noch an der richtigen Stelle, am richtigen Ort? Ist das, was einen alltäglich umgibt, was man jeden Tag tut, noch das Richtige?

Klar, Teller lassen sich leicht einpacken und an einen anderen Platz umstellen, wenn man feststellt, dass sie an einer falschen Stelle gelandet sind.

Mit dem eigenen Leben geht das nicht immer so schnell. Aber – es kann trotzdem guttun, sich immer mal wieder zu fragen: Passt noch alles? Oder ist es Zeit für etwas Neues? -- Die Bibel ist voll von Geschichten von Menschen, die ihr Leben neu sortieren und aufbrechen.

Immer wieder merken auch hier Menschen, dass sie zwar vielleicht noch tief verwurzelt sind, aber sich irgendwie nicht mehr am richtigen Ort und Lebens-Platz befinden.

Was den Menschen aus der Bibel gemeinsam ist? Sie machen sich auf, Neues zu entdecken, zu probieren, zu wagen – und merken irgendwann, sie sind dabei nicht allein. Gott ist mit ihnen. Und ich glaube, das gilt auch für uns – nur, weil Du unterwegs bist und den für Dich passenden Platz noch oder wieder suchst, heißt das nicht, dass Du allein bist. Gott ist mit Dir. Allezeit. Und überall.

https://www.kirche-im-swr.de/?m=39913
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