SWR1 Anstöße sonn- und feiertags

SWR1 Anstöße sonn- und feiertags

28APR2024
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Manche Menschen können etwas von Gottes Stimme ahnen, wenn sie im Radio unsere Verkündigungsbeiträge hören. Das jedenfalls hat mir eine Frau geschrieben, nachdem sie letztes Jahr eine Sendung mit mir gehört hatte. Es hat mich berührt, dass ihr meine Worte anscheinend geholfen haben, einen Weg in einer für sie schwierigen Zeit zu finden. Ich war beeindruckt, wie genau sie das formuliert hat. Sie schreibt mir: „Heute Morgen hat Gott durch sie gesprochen...für mich persönlich. Es ging mir die Tage gar nicht gut. Ich hatte sehr schwierige Situationen, in denen ich mich immer zurückzog. Also betete ich heute Morgen, Jesus möge mich mit seinem Licht füllen und mir bitte erklären, was ich in Zukunft tun soll, wenn wieder solche Situationen kommen. Ich bekam den Impuls, das Radio einzuschalten. Und da habe ich Sie sprechen gehört. Wie es Ihnen gelingt, zu sich selbst zurück zu finden und dabei zu erleben, dass Gott da ist. Segen über Sie. Und lassen Sie ihr Licht weiter leuchten.“

Für mich war es ein Geschenk, dass die Hörerin diese Erfahrung mit mir geteilt hat. Ich habe gut verstanden, was sie gemeint hat. Denn ich kenne das. Dass ich unerwartet mitten im Alltag einem Menschen begegne, tief berührt bin und Gottes Nähe ahne. Einfach so. Ich denke an eine Situation, die ich vor kurzem erlebt habe, als ein pensionierter Schulleiter die Kinder aus meiner Klasse zum Staunen gebracht hat. Er hat ihnen erklärt, was es alles braucht, dass aus Apfelblüten Äpfel werden. Das hat er begeistert und mit Hochachtung für Gottes Schöpfung getan. Ich habe gespürt, dass für ihn jeder Apfel eigentlich ein kleines Wunder ist.

Die Post der Hörerin vom letzten Jahr hat mich nachdenklich gemacht. Sie war so offen und ehrlich. Ihr Glaubensbekenntnis war echt. Für mich ist es kostbar, dass sie mir geschrieben hat: „Sie sind eine Frau, durch die andere Gottes Nähe ahnen können.“ Und noch etwas ist mir wichtig: Sie hat mich daran erinnert, dass ich diese Nähe im alltäglichen Kontakt ahnen kann - mit Kolleginnen, Freunden und Fremden. Ab und zu darf ich das meinem Gegenüber auch sagen. Wenn ich es passend und angemessen finde.

Für solche besonderen Momente im Alltag habe ich ein kurzes Gebet: Großer Gott. Ich danke dir, dass du Mensch geworden bist!

https://www.kirche-im-swr.de/?m=39795
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