SWR3 Gedanken

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23APR2024
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Die Jünger von Jesus kommen in der Bibel gar nicht so gut weg, wie man denken könnte. Heute ist jeder von ihnen ein Promi unter den Heiligen, aber damals waren sie ja noch einfache Fischer.

Die Enttäuschung über Jesu Tod steckt den Jüngern noch in den Knochen. Sie wissen zwar, dass er auferstanden ist, aber so richtig trauen sie dem Braten noch nicht. Jesus ist ihnen zwar schon ein paar Mal wie aus dem Nichts erschienen, aber genauso schnell war er auch wieder weg.

Eines Nachts fahren sie zum Fischen auf den See hinaus. Doch der Erfolg ist ebenso verhalten wie ihre Stimmung: null, nada, kein einziger Fisch hängt im Netz - und es wird schon langsam hell. Da taucht am Ufer ein seltsamer Typ auf und ruft ihnen zu, sie sollten mal das Netz auf der anderen Seite des Bootes auswerfen. „Besserwisser“, knurrt Petrus, aber versuchen kann man´s ja mal. Und was soll ich sagen? Das ganze Netz übervoll mit Fischen. Und dann macht´s klick: „Leute, es ist der Herr!“ Als sie das Boot an Land ziehen, brennt schon ein Kohlenfeuer am Strand, und der Fremde sagt zu ihnen: „Kommt her und esst.“ Und spätestens jetzt sind sie sich sicher, denn Essen teilen war schon immer das Markenzeichen von Jesus.

Das ist eine typische Umdenk-Geschichte: Verlass die ausgetretenen Pfade, fisch´ mal auf der anderen Seite, auf zu neuen Ufern, Strandgrillen statt Abendmahl. Probier was Neues und löse dich von Gewohnheiten. Man kann ja mal klein anfangen: die Stammplätze am Küchentisch durchwechseln, sich im Café mittenrein setzen und im Kino in die erste Reihe. Das verändert den Blickwinkel und das Denken. Die Jünger hat es beseelt, und mich kann es verändern.

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