SWR3 Gedanken

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18APR2024
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Manchmal nervt es mich, eine Frau zu sein. Zum Beispiel, wenn ich den Eindruck habe, dass andere mir was nicht zutrauen, weil ich eine Frau bin. Das können ganz banale Sachen sein, wie Reifenwechseln oder Biertrinken. Aber besonders ärgert es mich bei elementaren Dinge, wie sich im Beruf zu behaupten oder wichtige Entscheidungen zu treffen.

Ich verstehe nicht, warum in den Köpfen immer noch das Bild herumgeistert, dass Frauen dafür zu emotional seien und umgekehrt, dass Männer alles ohne jede Empathie entscheiden könnten. Jeder und jede hat doch seine und ihre Begabungen und natürlich auch seine und ihre Schwächen. Und die meisten Dinge haben nichts mit dem Geschlecht zu tun.

Es muss für mich so sein. Dass Positionen nach Fähigkeiten besetzt werden und nicht nach anderen Kriterien. Dass man erstmal schaut, was jemand kann, bevor man ihn oder sie in eine Schublade steckt.

Mir ist da die Bibel auch ein Vorbild. Denn in ihr gibt es Geschichten von starken Frauen und von starken Männern – oder besser: Von starken Menschen, die die Welt zum Guten verändern. Und das nicht allein, sondern zusammen. Denn nur, wenn wir Menschen zusammenhalten, kann sich etwas verändern.

https://www.kirche-im-swr.de/?m=39705
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