SWR3 Gedanken

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24MRZ2024
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Katharina hat heute was Besonderes vor. Eigentlich steht sie mit beiden Beinen voll im Leben, sie ist eher so der rationale Typ. Und trotzdem hat sie für heute ein Papp-Plakat gemacht. Drauf steht: „Jesus rette mich.“ Und ihre Freundin Sara, eine richtige Frohnatur, hat den gleichen Plan. Sie beschriftet auch einen Karton. Sie schreibt in bunten Buchstaben: „Hosianna Ausrufezeichen.“ Das heißt übersetzt: „Hilf doch!“

Man könnte meinen, die beiden wollen auf eine sonderbare Demo. Das machen sie aber nicht. Die beiden gehen zusammen auf den Kirchplatz in ihrem Dorf. Katharina und Sara feiern Palmsonntag und zig Familien werden da sein. Die Alten werden auf ihren Rollatoren sitzen und der Kinderchor wird „Hosianna“ schmettern. Dazu bringen viele auch noch selbstgebastelte Palmsträußchen mit, die mit buntem Krepp-Papier geschmückt sind.

Katharina, Sara und all die anderen denken heute daran, was Jesus kurz vor Ostern erlebt hat. Er ist nach Jerusalem gegangen und seine Fans haben ihm zugejubelt. Sie sind begeistert von Jesus, weil er den Menschen guttut. Sie reißen kurzerhand ein paar Palmblätter von den Bäumen und winken ihm damit zu – deswegen auch „Palmsonntag“. Und weil es bei uns keine Palmen gibt, haben die Menschen heute Palmsträußchen dabei. Passt also ganz gut, wenn Sara und Katharina ihre Plakate dabeihaben. Den beiden ist schon klar, dass Jesus jetzt nicht so vorbeikommt wie damals. Aber sie tun einfach so als ob. Das ist ein bisschen sonderbar, ja. Aber sie tun das, damit Jesus in Erinnerung bleibt. Jesus und das, was er wollte und wofür er mit seinem Leben eingestanden ist: dass die Welt gerechter wird und Gewalt in jeder Form endlich aufhört. Davon sind Sara und Katharina heute noch überzeugt.

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